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Das Ernst Alexandrinen Volksbad war ein Volksbad das in der damaligen Residenzstadt Coburg mit rund 22 000 Einwohnern im Jahre 1907 eroffnet wurde 1977 wurde das im Jugendstil gestaltete Bauwerk teilweise abgebrochen Das Eingangsgebaude ist als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste aufgefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ernst Alexandrinen Volksbad Portikusbau nbsp Eingangsbereich nbsp GiebelakroterZur Verbesserung der Gesundheit und Hygiene der Bevolkerung wurde 1899 in Coburg die Volksbadstiftung gegrundet und im September 1900 stellte Herzogin Alexandrine Witwe Ernst II in ihrem Testament 120 000 Mark fur den Bau eines Volksbades zur Verfugung Nach dem Tod von Alexandrine am 20 Dezember 1904 beschloss der Coburger Stadtrat am 24 Marz 1905 den Bau des Kombinationsbades fur sportliche und sanitare Zwecke Den Entwurf in Formen des Jugendstils fur Schwimmhalle Dampf Wannen und Brausebader unter einem Dach fertigte bis Dezember 1905 der Coburger Stadtbaumeister Max Bohme der das Giessener Volksbad von 1898 als Vorlage benutzte Der Coburger Bildhauer Otto Poertzel wirkte bei der Innenraumgestaltung bei Friesen Wappen und der Giebelbekronung mit Im Jahr 1906 begannen unter Leitung des Architekten Hans Munscher die Bauarbeiten auf dem Judenanger einem Areal an der Itz zwischen der Judenbrucke und der Ruckertschule Im Sommer 1907 war das Gebaude fertiggestellt und am 26 August folgte die feierliche Eroffnung der Badeanstalt nach der Stifterin und ihrem Ehemann als Ernst Alexandrinen Volksbad geweiht 1 Die Baukosten fur das relativ aufwandige Volksbad betrugen 283 207 Mark davon trug die Stadt 132 829 Mark und den Rest die Volksbadstiftung die das Legat der Herzogin Alexandrine verwaltete Kritiker warfen Bohme vor den Wunsch der verstorbenen Herzogin nach einem schlichten Bau ignoriert zu haben Ein Jahr nach der Eroffnung des Volksbades folgte in der Nachbarschaft die Einweihung des Alexandrinenbrunnens zum Gedenken an die Stifterin In der Badeanstalt waren anfangs zehn Mitarbeiter zwei Bademeister und deren Ehefrauen eine Kassiererin ein Maschinist ein Hilfsmaschinist zwei Waschfrauen und eine Hilfswaschfrau beschaftigt Die Coburger nahmen das Bad sehr gut an und es wurden bis zu 1 400 Eintrittskarten an einem Tag verkauft Im Jahr 1908 waren es insgesamt 95 000 verkaufte Karten deren Zahl 1914 auf 180 000 stieg Kohlemangel und aufgrund gestiegener Heizkosten erhohte Eintrittspreise fuhrten im und nach dem Ersten Weltkrieg zu einem Ruckgang der Besucherzahlen Nach dem Anschluss Coburgs an Bayern 1920 war es neben Munchen Augsburg und Nurnberg eines der ersten vier Hallenbader im Freistaat Im Zweiten Weltkrieg war das Bad zeitweise geschlossen am 16 April 1946 war die Wiederoffnung und im Marz 1951 begann der Vollbetrieb Allerdings fuhrte die zunehmende Einrichtung von Badezimmern mit Badewannen in den Wohnungen zum Verlust der Kunden und zur Anderung des Schwerpunktes als Freizeiteinrichtung fur Wassersport und Schwimmunterricht Der Ausbau und die Erneuerung des in die Jahre gekommenen Ernst Alexandrinen Volksbades wurde in den 1960er Jahren vom Coburger Stadtrat diskutiert und unterblieb letztendlich zu Gunsten eines Neubaus neben dem Freibad in der Rosenauer Strasse Am 24 Mai 1973 wurde das Volksbad geschlossen Fur eine Verbindungsstrasse zwischen Viktoria und Lossaustrasse sollte das Haus komplett abgebrochen werden Wegen grosser Widerstande in der Bevolkerung wurde als Kompromiss gefunden das Eingangsgebaude zu erhalten Dem stimmte das Landesamt fur Denkmalpflege zu Der Bausenat des Coburger Stadtrates lehnte ihn allerdings aus Kostengrunden ab Obwohl die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen waren begann am Morgen des 4 November 1977 der Abbruch der Schwimmhalle ohne ausreichende Genehmigung Eine dokumentarische Sicherung des wertvollen Baubestandes durch die Denkmalschutzbehorde konnte nicht mehr erfolgen 2 Am 29 Juni 1978 bezeichnete der Coburger Stadtrat den Abriss als Fehlentscheidung Der Verantwortliche fur die Erteilung der Abbruchgenehmigung konnte nicht ermittelt werden 3 Der Portikusbau mit der Eingangshalle blieb beschadigt erhalten und musste fur 1 14 Millionen DM wiederhergestellt werden Im Jahre 1981 war er fertiggestellt und wurde Sitz des Rechnungsprufungsamtes der Stadt Coburg Spater zog eine Geschaftsstelle der Betriebskrankenkasse FTE in das Gebaude ein Das im Volksmund Alexandrinenbad genannte Gebaude hatte ursprunglich die Adresse Lowenstrasse 30 die sich 1987 fur den verbliebenen Portikusbau zum Gedenken an den ehemaligen Coburger Oberburgermeister Alfred Sauerteig in Alfred Sauerteig Anlage 1 anderte Gebaude BearbeitenDie Badeanstalt bestand im Erdgeschoss aus einer Schwimmhalle mit einem 20 Meter langen 10 Meter breiten und 0 8 bis 3 0 Meter tiefen Becken 36 Umkleidekabinen einem grossen Umkleideraum und Reinigungsraumen getrennt nach Erwachsenen und Kindern Daneben gab es eine Wannenabteilung mit 13 Wannen getrennt nach Frauen und Mannern Im Kellergeschoss befand sich die Brauseabteilung mit 21 Brausen fur Manner und Frauen Im Obergeschoss lag die Dampfbadabteilung mit einem romisch irischen Dampfbad elektrischen Licht und Massagebadern sowie Ruheraumen und einer Terrasse zur Entspannung Daneben gab es eine Wascherei und fur die Heizung ein Kessel und Maschinenhaus In den 1950er Jahren wurde auf die stadtische Fernheizung umgestellt der Jugendstilkamin abgebrochen und das Kesselhaus in eine Sauna umgebaut Die Schwimmhalle war als zweigeschossiger unterkellerter Halbwalmdachbau ausgebildet Der erhaltene mit aufwandigem Jugendstildekor geschmuckte Portikusbau mit dem Eingang und der Kasse stand rechts vor dem in Nord Sud Richtung ausgerichteten vielgliedrigen Hallenbadkomplex Das giebelstandige Satteldachgebaude ist von zwei Arkadenbogen uber dem Eingang gepragt die von Otto Poertzel mit Steinmasken und floraler Ornamentik gestaltet wurden An der linken Gebaudeseite befindet sich hinter dem Erkerturm das Treppenhaus mit einer welschen Haube Auf der Spitze des Giebels steht die von Otto Poertzel geschaffene lebensgrosse Bronzefigur einer nackten Schwimmerin als Giebelakroter Bossierte Quadersockel und Rundbogenfenster mit Keilsteinen sind in Dreiergruppen zusammengefasst An ursprunglicher Innenausstattung sind Buntverglasungen und eine Jugendstiltreppe vorhanden Literatur BearbeitenChristian Boseckert Das Ernst Alexandrinen Volksbad und seine Bedeutung fur Coburg In Coburger Geschichtsblatter Jahresband 2007 S 55 72 Peter Morsbach Otto Titz Stadt Coburg Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band IV 48 Karl M Lipp Verlag Munchen 2006 ISBN 3 87490 590 X S 33 35 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Alexandrinen Volksbad Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Coburger Zeitung 27 August 1907 mit ausfuhrlicher zeitgenossischer BeschreibungEinzelnachweise Bearbeiten Coburger Zeitung 27 August 1907 Harald Sandner Coburg im 20 Jahrhundert Die Chronik uber die Stadt Coburg und das Haus Sachsen Coburg und Gotha vom 1 Januar 1900 bis zum 31 Dezember 1999 von der guten alten Zeit bis zur Schwelle des 21 Jahrhunderts Gegen das Vergessen Verlagsanstalt Neue Presse Coburg 2000 ISBN 3 00 006732 9 S 289 Harald Sandner Coburg im 20 Jahrhundert S 29450 260055555556 10 959833333333 Koordinaten 50 15 36 2 N 10 57 35 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Alexandrinen Volksbad amp oldid 239005754