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Die enantioselektive Synthese ist eine chemische Synthesemethode Sie zielt darauf ab eine chemische Synthese zugunsten der Erzeugung eines bestimmten Enantiomers gegenuber einem anderen zu steuern In der Synthese von Naturstoffen die oft chiral sind ist die enantioselektive Synthese ein unentbehrliches Hilfsmittel Enantiomere sind Molekule die sich wie Bild und Spiegelbild verhalten aber nicht durch Drehung ineinander uberfuhrt werden konnen Ausser ihrer Wechselwirkung mit polarisiertem Licht weisen sie die gleichen physikalischen Eigenschaften auf Die Enantiomere reagieren mit achiralen Molekulen in gleicher Weise jedoch nicht mit anderen chiralen Molekulen So weist S Asparagin einen bitteren Geschmack auf wahrend R Asparagin suss schmeckt S Propranolol ist ein b Blocker wahrend R Propranolol ein Verhutungsmittel ist Weiterhin kann die enantioselektive Synthese zur Bestimmung der Konfiguration oder der Konformation eines Molekuls dienen Enantioselektive Synthesen sind ausserdem hilfreich bei der Ermittlung des Mechanismus von Reaktionen Die enantioselektive Synthese ist eine stereoselektive Synthese und gehort zu den asymmetrischen Synthesen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Prinzip 3 Beispiele 3 1 Hydrierung von Carbonylgruppen 3 2 Alkylierungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste gezielte asymmetrische Synthese erfolgte durch Emil Fischer im Jahr 1894 der uber die Cyanhydrin Reaktion von L Arabinose die beiden Epimere L Mannonsaure und L Gluconsaure im Verhaltnis 3 1 erhielt Durch die Decarboxylierung von 2 Ethyl 2 methylmalonsaure welche Willy Marckwald im Jahr 1904 mit Brucin einem optisch aktiven Alkaloid vorher zum Salz umgesetzt hatte gelang ihm die Darstellung optisch aktiver 2 Methylbutansaure W Marckwald definierte im Jahr 1904 die asymmetrische Synthese wie folgt Asymmetrische Synthesen sind solche welche aus symmetrisch constituierten Verbindungen unter intermediarer Benutzung optisch aktiver Stoffe aber unter Vermeidung jedes analytischen Vorganges optisch aktive Substanzen erzeugen W Marckwald 1 Prinzip BearbeitenDas Prinzip beruht auf der Abschirmung von enantiotopen Halbraumen bei Ubergangszustanden durch sterisch anspruchsvolle Gruppen wie beispielsweise iso Propyl Gruppen Dadurch wird ein Enantiomer bevorzugt gebildet Das Edukt muss dazu prochiral sein Ein chiraler Hilfsstoff muss auch vorhanden sein der unter Umstanden zuruckgewonnen werden kann Zum Beispiel eignet sich die Aminosaure S Valin oder die Verwendung von Iminosauren 2 Das Prinzip unterscheidet sich demnach von dem der enantioselektiven Katalyse Beispiele BearbeitenHydrierung von Carbonylgruppen Bearbeiten Reduktion von Carbonylgruppen mit BINAL H aus BINOL LiAlH4 und ROH Reduktion von chiralen Boranen z B Alpine BoranAlkylierungen Bearbeiten a Alkylierung von Ketonen mit den Enders Reagenzien SAMP RAMP Evans Auxiliare Bislactimether Verfahren Schollkopf Methode alpha Alkylierung von Aminosauren uber chirale Bislactimetherchirales Auxiliar 2 5 DiketopiperazinLiteratur BearbeitenDieter Enders Reinhard W Hoffmann Asymmetrische Synthese In Chemie in unserer Zeit Band 19 Nr 6 1985 S 177 190 doi 10 1002 ciuz 19850190602 Einzelnachweise Bearbeiten W Marckwald Ueber asymmetrische Synthese In Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft Band 37 Nr 2 1904 S 1368 1370 doi 10 1002 cber 19040370226 J Martens Induktion von Asymmetrie durch Iminosauren In Chemiker Zeitung Nr 110 1986 S 169 183 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Enantioselektive Synthese amp oldid 216407485