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Emil Leon Post 11 Februar 1897 in Augustow Kongresspolen 21 April 1954 in New York USA war ein polnisch US amerikanischer Mathematiker und Logiker Emil Leon Post Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Arbeit zu mehrwertiger Aussagenlogik 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenPost stammt aus einer polnisch judischen Familie die aus dem damals zu Russland gehorigen Teil Polens 1904 in die USA emigrierte als er noch ein Kind war Er studierte am City College of New York Bachelor Abschluss 1917 und an der Columbia University Master Abschluss 1918 bis zu seiner Promotion welche er 1920 bei Cassius Keyser ablegte Bereits vor der Erlangung seines Vordiploms schrieb er eine originelle Arbeit uber Differentialoperatoren mit nicht ganzzahligem Grad welche aber erst 1930 veroffentlicht wurde In seiner Dissertation Introduction to a general theory of elementary propositions bewies er die Vollstandigkeit und Konsistenz des Aussagenlogikkalkuls der Principia Mathematica durch Einfuhrung von Wahrheitstafeln Diese konnte er auch fur mehrwertige Logiken verallgemeinern Ausserdem begrundete er darin die Betrachtungsweise der Logik als ein Verfahren zur Erzeugung von Wortern mit einer endlichen Zahl von Ableitungsregeln in einem endlichen Alphabet Nach dem Erreichen des Doktorgrades in Princeton war er dort Proctor Fellow und ging dann an die Columbia University Er kam bereits 1921 der Entdeckung der spater von Kurt Godel bewiesenen Unvollstandigkeitssatze sehr nah publizierte aber nichts dazu da ihm seine eigenen Arbeiten zu diesem Thema noch nicht ausgereift genug erschienen 1 1924 wechselte er an die Cornell University In dieser Zeit begannen seine psychischen Erkrankungen seine weitere mathematische Karriere zu behindern Ab 1927 war er High School Lehrer fur Mathematik 1932 ging er an das City College of New York und wurde somit wieder Hochschullehrer Er musste jedoch aufgrund einer psychischen Erkrankung seine Tatigkeit aufgeben und kehrte erst 1936 wieder an die Universitat zuruck an der er bis zu seinem Tod blieb Im selben Jahr entwickelte er ein Automatenmodell in der Berechenbarkeitstheorie das ebenso machtig ist wie die gleichzeitig entwickelte Turingmaschine 2 1947 zeigte er dass das Wortproblem in Halbgruppen rekursiv unlosbar ist Postsches Korrespondenzproblem Damit bewies er wie unabhangig Andrei Andrejewitsch Markow junior als Erster die Unentscheidbarkeit eines Problems der klassischen Mathematik 3 Er ist einer der Mitbegrunder der Theorie der rekursiven Funktionen 4 Post litt ahnlich wie Kurt Godel unter manisch depressiven Anfallen welche zuerst wahrend der Zeit in Princeton auftraten Er war deshalb mehrfach in Nervenheilanstalten wo er wie damals ublich mit einer Elektrokrampftherapie behandelt wurde Kurz nach einer derartigen Behandlung verstarb er an einem Herzinfarkt Er war seit 1929 verheiratet mit Gertrude Singer und hatte mit ihr eine Tochter Phyllis Zu seinen Schulern zahlt Martin Davis Arbeit zu mehrwertiger Aussagenlogik BearbeitenEmil Leon Post hat schon in seiner Dissertation und danach unabhangig von Jan Lukasiewicz und etwa gleichzeitig Systeme mehrwertiger Aussagenlogik betrachtet Post entwickelte diese Systeme im Kontext der Untersuchung der klassischen Aussagenlogik insbesondere ihrer funktionalen Vollstandigkeit Post fuhrt beliebige endlichwertige Systeme ein und diskutiert den Fall dass ausser dem Wert 1 noch weitere Quasiwahrheitswerte ausgezeichnet sein konnen Er verwendet dabei als Negation die so genannte Post Negation und als Alternative die Lukasiewicz Tarski Alternative Es findet sich bei Post eine Implikation die eine Kopplung der Lukasiewicz Tarski Implikation und der Godel Implikation ist und Post Implikation genannt wird Schriften BearbeitenThe generalized Gamma Functions In Annals of Mathematics Serie 2 Band 20 Nr 3 1919 S 202 217 JSTOR 1967871 Introduction to a General Theory of Elementary Propositions In American Journal of Mathematics Band 43 Nr 3 1921 S 163 185 JSTOR 2370324 On a simple class of deductive systems In Bulletin of the American Mathematical Society Band 27 Nr 9 10 1921 S 396 397 doi 10 1090 S0002 9904 1921 03453 7 Generalized Differentiation In Transactions of the American Mathematical Society Band 32 Nr 4 1930 S 723 781 JSTOR 1989348 Finite Combinatory Processes Formulation 1 In Journal of Symbolic Logic Band 1 Nr 3 1936 S 103 105 JSTOR 2269031 nachgedruckt in Davis The Undecidable 1965 S 288 291 Polyadic groups In Transactions of the American Mathematical Society Band 48 Nr 2 1940 S 208 350 JSTOR 1990085 Absolutely unsolvable problems and relatively undecidable propositions Account of an anticipation 1941 unveroffentlicht 5 abgedruckt in Davis The Undecidable 1965 S 338 433 The Two Valued Iterative Systems Of Mathematical Logic Annals of Mathematics Studies 5 ISSN 0066 2313 Princeton University Press Princeton NJ 1941 Formal Reductions of the General Combinatorial Decision Problem In American Journal of Mathematics Band 65 Nr 2 1943 S 197 215 JSTOR 2371809 Recursively enumerable sets of positive integers and their decision problems In Bulletin of the American Mathematical Society Band 50 Nr 5 1944 S 284 316 doi 10 1090 S0002 9904 1944 08111 1 nachgedruckt in Davis The Undecidable 1965 S 304 337 A variant of a recursively unsolvable problem In Bulletin of the American Mathematical Society Band 52 Nr 4 1946 S 264 268 doi 10 1090 S0002 9904 1946 08555 9 Note on a Conjecture of Skolem In Journal of Symbolic Logic Band 11 Nr 3 1946 S 73 74 JSTOR 2266735 Recursive unsolvability and a problem of Thue In Journal of Symbolic Logic Band 12 Nr 1 1947 S 1 11 JSTOR 2267170 nachgedruckt in Davis The Undecidable 1965 S 292 303 mit Stephen C Kleene The Upper Semi Lattice of Degrees of Recursive Unsolvability In Annals of Mathematics Serie 2 Band 59 Nr 3 1954 S 379 407 JSTOR 1969708 Literatur BearbeitenMartin Davis Hrsg The Undecidable Basic Papers on Undecidable Propositions Unsolvable Problems and Computable Functions Raven Press Hewlett NY 1965 S 288 406 Reprints einiger Arbeiten von Post Martin Davis Hrsg Solvability Provability Definability The Collected Works of Emil L Post Birkhauser Boston MA u a 1994 ISBN 0 8176 3579 3 mit Biografie von Davis Ivor Grattan Guinness The manuscripts of Emil L Post In History and Philosophy of Logic Band 11 Nr 1 1990 S 77 83 doi 10 1080 01445349008837159 Jean van Heijenoort From Frege to Godel A Source Book of Mathematical Logic 1879 1931 Harvard Univ Press Cambridge MA u a 1967 enthalt die Dissertation von Post veroffentlicht 1921 Introduction to the general theory of elementary propositions Hubert C Kennedy Post Emil Leon In Charles Coulston Gillispie Hrsg Dictionary of Scientific Biography Band 11 A Pitcairn B Rush Charles Scribner s Sons New York 1975 S 106 108 Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Emil Leon Post In MacTutor History of Mathematics archive Einzelnachweise Bearbeiten Hinweise darauf finden sich in seinem mathematischen Tagebuch das er ab 1916 fuhrte Ein von ihm dazu 1941 eingereichter Aufsatz der nach seinem Herausgeber Martin Davis zeigen sollte das er schon in den 1920er und 1930er Jahren die spateren Ideen von Church Turing und Godel vorwegnahm bzw an ahnlichen Entwicklungen arbeitete wurde zuruckgewiesen und erst 1965 von Martin Davis veroffentlicht Er erkannte aber die Prioritat und Leistung von Godel ohne Vorbehalte an Post Finite Combinatory Processes Formulation 1 In Journal of Symbolic Logic Band 1 Nr 3 1936 S 103 105 Post Recursive unsolvability and a problem of Thue In Journal of Symbolic Logic Band 12 Nr 1 1947 S 1 11 Post Recursively enumerable sets of positive integers and their decision problems In Bulletin of the American Mathematical Society Band 50 Nr 5 1944 S 284 316 Von Post 1941 einer mathematischen Zeitschrift zur Publikation eingereicht aber zuruckgewiesen Normdaten Person GND 119134942 lobid OGND AKS LCCN n93005763 VIAF 41933673 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Post Emil LeonKURZBESCHREIBUNG polnisch US amerikanischer Mathematiker und LogikerGEBURTSDATUM 11 Februar 1897GEBURTSORT Augustow Kongresspolen Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 21 April 1954STERBEORT New York City USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Leon Post amp oldid 234961424