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Emanuele Testa OFM 20 Februar 1923 in Maceratola di Foligno 13 Januar 2011 in Assisi war ein romisch katholischer Ordensgeistlicher Bibelwissenschaftler Biblischer und Christlicher Archaologe Emanuele Testa 2004 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lehre 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBereits im Alter von 11 Jahren trat Emanuele Testa dem Konvent der Minoriten in Citta del Castello Umbrien bei und wurde vier Jahre spater eingekleidet Sein Theologie und Philosophiestudium schloss er 1946 ab 1947 weihte ihn Giuseppe Placido Nicolini der Bischof von Assisi zum Priester Testa promovierte 1959 in Katholischer Theologie an der Pontificia Universita Urbaniana dem sich 1962 der vom Papstlichen Bibelinstitut verliehene Doktorgrad in Bibelwissenschaften anschloss Er war seit 1965 Professor fur Biblische Theologie und Exegese des Alten Testaments am Studium Biblicum Franciscanum in Jerusalem sowie seit 1972 an der Pontificia Universita Urbaniana in Rom von 1975 bis 1984 war er der Rektor dieser Universitat 1 2 Lehre Bearbeiten nbsp Jerusalem Schiff Zustand nach ReinigungTesta trat mit mehreren Veroffentlichungen zur Geschichte Theologie und Symbolik des Judenchristentums hervor Besonderen Stellenwert hatte fur ihn die Erforschung eines fruhchristlichen Marienkults in Nazareth 2 Man kann Emanuele Testa zusammen mit Bellarmino Bagatti und Virgilio Corbo einer franziskanischen Archaologenschule in Israel zuordnen die in der 2 Halfte des 20 Jahrhunderts mit Grabungen und Publikationen viel Material zusammentrug 3 Jean Danielou bezeichnete Testas Rekonstruktion des Judenchristentums als etwas ungewohnlich Neues die Interpretation der Grabungsbefunde in Nazaret sei wohl noch umstritten aber doch interessant 4 Bagatti und Testa bauten ihrerseits auf Danielous Arbeiten zum Judenchristentum auf und entwarfen das Bild einer Gruppe in deren Glaubenssystem der Besuch heiliger Orte von zentraler Bedeutung war Die christliche Pilgerlandschaft die sich im 4 Jahrhundert in Palastina entwickelte habe nichts Neues geschaffen sondern vielerorts das Erbe der Judenchristen antreten konnen Christliche Pilgerstatten im Heiligen Land gehen also nach Bagatti und Testa bis in urchristliche Zeiten zuruck 5 Insbesondere die Tradition der Entschlafung und Himmelaufnahme Mariens in Jerusalem ist nach Bagatti und Testa judenchristlichen Ursprungs Diese Hypothese wurde im Studium Biblicum Franciscanum in Jerusalem weiterentwickelt ihre Rezeption blieb weitgehend auf Angehorige dieser Institution beschrankt 6 Das aus den Graffiti in Nazareth von Bagatti und Testa rekonstruierte Glaubenssystem wirkt mehr gnostisch als judenchristlich 7 Das Judenchristentum soll eine im 2 und 3 Jahrhundert zahlenmassig grosse Gruppe gewesen sein mit heterodox esoterischen Lehren und Ritualen die in Grotten praktiziert wurden abgeschottet gegenuber der heidenchristlichen Grosskirche von der es dann im Lauf des 4 Jahrhunderts verdrangt worden sei 8 Testas Hypothesenbildung wird vielfach kritisch bewertet So schreibt Gunter Stemberger zu Testas Deutung der Graffiti in Kafarnaum seine Rekonstruktion von Texten und deren Auswertung fur eine judenchristliche Theologie und Gemeindeorganisation gehe weit uber das aus den wenigen Buchstaben Beweisbare hinaus 9 Die gemeinsam mit Bagatti vorgelegte Interpretation der Grabungen in Nazareth sei alles andere als uberzeugend und besonders auch die Tendenz samtliche Hohlen die einmal kultisch verwendet worden sein konnten Judenchristen zuzuweisen nicht wirklich abzusichern 9 Emanuele Testa war mit der Reinigung des sogenannten Jerusalem Schiffs betraut einer farbigen Zeichnung eines spatromischen Handelsschiffs mit lateinischer Beischrift die in den 1970er Jahren hinter der kreuzfahrerzeitlichen Apsis der Helenakapelle in der Grabeskirche entdeckt worden war Die Entdecker Humphreys und Helms lasen eine Widmung an Isis 10 wahrend nach der Reinigung eine christliche Interpretation nahelag Bagatti und Broshi Zitat aus Psalm 122 Bezug zu einer glucklich uberstandenen Schiffsreise der Pilger zum Golgota Heiligtum 11 Testa selbst vertrat die These dass die Inschrift eine judenchristliche Deutung Golgotas als Paradiesgarten bezeuge 12 Max Kuchler halt die Isis wie die Wallfahrts Deutung fur plausibel erstere setze allerdings voraus dass Testa bei Reinigung der Zeichnung den Buchstabenbestand verandert habe wahrend Testas Paradiesgarten Interpretation ins Unwahrscheinliche ja Phantastische abgleite 13 Veroffentlichungen Auswahl Bearbeitenmit Sylvester J Saller The archaeological setting of the shrine of Bethphage Franciscan Printing Press Jerusalem 1961 L Huile de la foi L Onction des malades sur une lamelle du 1er siecle Franciscan Printing Press Jerusalem 1967 Nazaret giudeo cristiana Riti Iscrizioni Simboli Franciscan Printing Press Jerusalem 1969 Cafarnao Band 4 I Graffitti della Casa di S Pietro Studium Biblicum Franciscanum Jerusalem 1972 Maria terra vergine Studium Biblicum Franciscanum Jerusalem 1984 mit Bellarmino Bagatti Il Golgota e la Croce Ricerche storico archeologiche Franciscan Printing Press Jerusalem 1984 The faith of the Mother Church an essay on the theology of the Judeo Christians Franciscan Printing Press Jerusalem 1992 mit Frederic Manns und Eugenio Alliata Hrsg Early Christianity in context monuments and documents Franciscan Printing Press Jerusalem 1993 Il Simbolismo dei Giudeo Cristiani Franciscan Printing Press Jerusalem 2004 Einzelnachweise Bearbeiten edizioni terra santa autori Testa Emmanuele a b Latin Patriarchate of Jerusalem The Holy Land is grateful to Fr Emanuele Testa ofm Gunter Stemberger Judaica Minora Geschichte und Literatur des rabbinischen Judentums Tubingen 2010 S 63 Jean Danielou Das Judenchristentum und die Anfange der Kirche Westdeutscher Verlag Koln und Opladen 1967 S 10 Edwin Keith Broadhead Jewish Ways of Following Jesus Redrawing the Religious Map of Antiquity Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament Band 266 Mohr Siebeck Tubingen 2010 S 302 Stephen J Shoemaker Ancient Traditions of the Virgin Mary s Dormition and Assumption Oxford University Press New York 2002 S 213 f Joan E Taylor Christians and the Holy Places The Myth of Jewish Christian Origins Oxford University Press New York 1993 S 261 f Joan E Taylor Jewish Christianity Material Culture In The Eerdmans Encyclopedia of Early Christian Art and Archaeology Band 1 Grand Rapids 2017 S 751 a b Gunter Stemberger Juden und Christen im Heiligen Land Palastina unter Konstantin und Theodosius C H Beck Munchen 1987 S 70 ISIS MIRIONIMUS 10 000 namige Isis DOMINE IVIMUS Herr wir werden kommen Testa liest D eo O ptimo MIN im E IVIMUS Fur den besten Gott Schnellstens sind wir gekommen Max Kuchler Jerusalem Ein Handbuch und Studienreisefuhrer zur Heiligen Stadt Gottingen 2007 S 470 472 Normdaten Person GND 119182335 lobid OGND AKS LCCN n81120272 VIAF 12351487 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Testa EmanueleKURZBESCHREIBUNG italienischer romisch katholischer Ordensgeistlicher Bibelwissenschaftler Biblischer und Christlicher ArchaologeGEBURTSDATUM 20 Februar 1923GEBURTSORT Maceratola di FolignoSTERBEDATUM 13 Januar 2011STERBEORT Assisi Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emanuele Testa amp oldid 230431160