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Ella Freeman Sharpe geboren am 22 Februar 1875 in Haverhill Suffolk gestorben am 1 Juni 1947 in London war eine bedeutende britische Psychoanalytikerin Kinderanalytikerin und Lehranalytikerin in der Fruhzeit der Psychanalyse in Grossbritannien Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenElla Sharpe wuchs als alteste von drei Schwestern auf Sie studierte englische Literatur an der Nottingham University Aufgrund des fruhen Todes des Vaters dem sie sehr verbunden war gab sie das Studium auf um den Lebensunterhalt der Familie zu verdienen Von 1904 bis 1916 unterrichtete sie als Lehrerin an verschiedenen Schulen Im Kontext weiterer Verluste von Freunden und Schulern im Ersten Weltkrieg entwickelte sie eine Depression und Angstanfalle Sie suchte psychotherapeutische Hilfe in der medizinisch psychologischen Klinik Brunswick Square Clinic in London die zu dieser Zeit Ausbildungsklinik der britischen psychoanalytischen Vereinigung war Dort wurde sie erfolgreich von Jessie Margaret Murray 1867 1920 und James Glover 1882 1926 behandelt Vor dem Hintergrund dieser eigenen Erfahrungen entwickelte sie ein berufliches Interesse an der Psychoanalyse gab ihre Tatigkeit als Lehrerin auf und begann 1917 eine psychoanalytische Ausbildung an der Brunswick Square Clinic 1920 ging sie nach Berlin und begann eine Lehranalyse bei Hanns Sachs 1921 wurde sie als ausserordentliches 1923 als ordentliches Mitglied in die British Psychoanalytical Society aufgenommen Sie gehorte zu den sogenannten Laienanalytikern Spater wurde sie Lehranalytikerin am Institute of Psychoanalysis dem Ausbildungsinstitut der Fachgesellschaft Als solche pragte sie die nachfolgende Generation der Psychoanalytiker in Grossbritannien 1 2 Als Anhangerin Melanie Kleins war Ella Sharpe eine der ersten Kinderanalytikerinnen in England Spater zahlte sie sich wie Donald Winnicott zu der Gruppe der Unabhangigen bzw der sogenannten Middle Group der britischen psychoanalytischen Gesellschaft und nahm in den 1940er Jahren in der Kontroverse zwischen Anna Freud und Melanie Klein eine vermittelnde Rolle ein 3 Ella Freeman Sharpe litt an einer chronischen Herzerkrankung und starb an einem Herzinfarkt Werk BearbeitenIn ihrer Monografie Dream Analysis A Practical Handbook of Psychoanalysis von 1937 stellte sie ihre eigene Sicht auf die Psychoanalyse der Traume dar und schlug eine Brucke zwischen dem Traumverstandnis Freuds und Lacans Das Werk wurde ins Deutsche und Franzosische ubersetzt Sie konnte zeigen dass Traumarbeit und Symbolisierung im kunstlerischen Kontext wie der poetischen Sprache vergleichbare Mechanismen aufweisen Auch in weiteren Schriften beschaftigte Sharpe sich u a mit Fragen der kunstlerischen Kreativitat insbesondere der Literatur 4 Zu den Schwerpunkten ihrer zahlreichen Aufsatze die im International Journal of Psychoanalysis veroffentlicht wurden gehorten ferner die Rolle der Gegenubertragung in der Behandlung und andere Fragen der Behandlungstechnik in der Psychoanalyse Sie vertrat die Auffassung dass Psychoanalyse sowohl eine Wissenschaft als auch eine Kunst sei und zeigte dass neben der psychoanalytischen Technik die personliche Kreativitat und Flexibilitat ein wesentlicher Aspekt der psychoanalytischen Behandlung sei Dazu musse sich der Analytiker auch nach der eigenen Lehranalyse des eigenen Patient Seins bewusst bleiben Psychoanalysis ceases to be a living science when technique ceases to be an art 2 Psychoanalyse hort auf eine lebendige Wissenschaft zu sein wenn die Technik aufhort eine Kunst zu sein Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDream analysis Norton New York Norton 1937 In deutscher Ubersetzung von Ulrike Stopfel Traumanalyse Stuttgart Klett Cotta Geist und Psyche Stuttgart 1984 und Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1994 Certain aspects of sublimation and delusion In International Journal of Psychoanalysis 11 1930 12 23 The technique of psychoanalysis Seven lectures In International Journal of Psychoanalysis 11 1930 251 277 361 386 12 1931 24 60 Psycho physical problems revealed in language An examination of metaphor In International Journal of Psychoanalysis 21 1940 201 213 Cautionary tales In International Journal of Psychoanalysis 24 1943 41 45 From King Lear to The Tempest In International Journal of Psychoanalysis 27 1946 19 30 mit Susan Isaacs und Joan Riviere Fatherless Children A Contribution to the Understanding of Their Needs London 1945Literatur BearbeitenSylbia Payne Ella Freeman Sharpe An appreciation In International Journal of Psychoanalysis 28 1947 S 54 56 Elisabeth Roudinesco Michel Plon Hrsg Ella Freeman Sharp In Worterbuch der Psychoanalyse 1997 Wien New York 2004 ISBN 978 3 7091 0640 2 Carol Netzer Annals of Psychoanalysis Ella Freeman Sharpe Psychooanalytic Review 69 1982 S 207 19 Maurice Whelan Hrsg Mistress of Her Own Thoughts Ella Freeman Sharpe and the Practice of Psychoanalysis London 2000 Melbourne 2005 ISBN 1 921019 11 5 Charles William Wahl Ella Freeman Sharpe 1875 1947 The Search for Empathy in Franz Alexander Samuel Eisenstein Martin Grotjahn Hrsg Psychoanalytic pioneers New York Basic Books 1966 S 265 271Einzelnachweise Bearbeiten Ella Freeman Sharpe bei Psychoanalytikerinnen de Abgerufen am 1 Juni 2022 a b Ella Sharpe beim Institute of Psychoanalysis der British Psychoanalytical Society Abgerufen am 1 Juni 2022 Mary Jakobus The poetics of psychoanalysis In the wake of Klein Oxford University Press Oxford and New York 2005 S 3 33 Rezension in The International Journal of Psychoanalysis 67 2007 S 202 203 Sylbia Payne Ella Freeman Sharpe An appreciation In International Journal of Psychoanalysis 28 1947 S 54 56 Normdaten Person GND 134130413 lobid OGND AKS LCCN no95035984 VIAF 7545968 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sharpe Ella FreemanKURZBESCHREIBUNG britische PsychoanalytikerinGEBURTSDATUM 22 Februar 1875GEBURTSORT Haverhill Suffolk STERBEDATUM 1 Juni 1947STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ella Freeman Sharpe amp oldid 224291931