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Elizabeth Lady Eastlake geborene Rigby 17 November 1809 in Norwich Norwich 2 Oktober 1893 in London war eine britische Kunstkritikerin Schriftstellerin und Ubersetzerin Elizabeth Eastlake Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 2 1 Ubersetzungen 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenRigby war eine Tochter des Arztes Dr Edward Rigby und dessen zweiter Ehefrau Anne Palgrave Rigbys Vater war ein Schuler des Naturwissenschaftlers Joseph Priestley und ein Studienfreund des Arztes Dr Edward Jenner im Elternhaus herrschte eine liberale Gesinnung und Rigby lernte schon fruh unter anderen den Journalisten Henry Reve The Times die Schriftstellerin Lucie Duff Gordon den Polarforscher William Edward Parry kennen Eine Tante mutterlicherseits war mit dem Botaniker Francis Palgrave verheiratet Dr Rigby forderte seine Kinder so fruh und so gut er konnte und die meisten seiner Freunde unterstutzten ihn dabei Als Rigby 1821 starb zog die Familie auf ihr Gut bei Framingham Earl und Rigby wurde nur noch eine franzosische Gouvernante zugestanden Mit 18 Jahren erkrankte Rigby 1827 an Typhus und zur Erholung schickte ihre Stiefmutter sie in die Schweiz und spater nach Deutschland Heidelberg Wahrend dieses nahezu zweijahrigen Kuraufenthalts lernte Rigby die deutsche Sprache Begonnen aus Langeweile schon bald aber mit dem Ehrgeiz als Ubersetzerin finanziell von ihrer Familie unabhangig zu werden Ihr Debut dafur war ein Werk des Kunsthistorikers Johann David Passavant Essay on English art collections Im Juli 1832 ging Rigby nach London um ein Jahr Literatur und Kunst zu studieren Neben dem British Museum und der National Gallery war es nach eigenen Aussagen der Maler Henry Sass der eine Kunstklasse fur Damen in seiner privaten Malschule Sass s Academy in Bloomsbury anbot 1835 unternahm Rigby eine weitere Reise nach Deutschland und veroffentlichte nach ihrer Ruckkehr einen wichtigen Aufsatz uber Johann Wolfgang von Goethe in der Zeitschrift Foreign Quarterly Anfang Oktober 1838 startete sie zu einer Reise durch das Russische Kaiserreich mit einem langeren Aufenthalt in Tallinn Estland wo eine ihrer Schwestern verheiratet war Ihre Briefe von diesen Reisen wurden spater vom Verleger John Murray gesammelt veroffentlicht Der Verleger der Zeitschrift Quarterly Review George Lockhart wurde auf Rigby aufmerksam und engagierte sie als Journalistin Mit ihrem Artikel im Marz 1842 wurde sie die erste Frau die regelmassig in der QR veroffentlichen konnte Im Oktober 1842 verkaufte ihre Stiefmutter den familiaren Besitz in Framingham und liess sich mit ihrer Familie in Edinburgh nieder Dort bekam Rigby unterstutzt durch die Verleger Lockhart und Murray bald Zugang zu einigen Salons sie lernte dort den Sir William Drysdale Literaturkritiker Francis Lord Jeffrey den Philosophen John Wilson und H O Hill kennen Letztere fotografierte Rigby und so ist verburgt dass sie eine uber 1 80 m grosse Erscheinung war 1844 verbrachte Rigby einige Monate in London und lernte dort unter anderem den Historiker Thomas Carlyle George Borrow die Schriftstellerin Agnes Strickland und den Maler William Turner kennen Von London aus besuchte Rigby wieder ihre Schwester in Estland und die Ruckreise fuhrte sie uber Stockholm wo sie sich einige Wochen aufhielt 1845 reiste sie fur acht Wochen nach Deutschland und beschaftigte sich dabei ausfuhrlich mit dem Kolner Dom eine beachtenswerte Reportage daruber erschien im September 1846 in der Quarterley Review Als Rigby im Fruhjahr 1844 anlasslich Ausstellungen der Maler William Etty Charles Lock Eastlake Edwin Landseer und William Turner wieder in London weilte wurde sie wahrscheinlich durch Turner Eastlake vorgestellt und dieser fuhrte sie am 19 Mai 1846 zum Essen aus 1848 war Rigby wiederum acht Wochen in Deutschland die uberwiegende Zeit davon in Frankfurt am Main Sie besuchte dabei Johann David Passavant der seine Ubersetzerin kennenlernen wollte Nach ihrer Ruckkehr im Herbst 1848 erschien ihr wohl beruhmtester Artikel in der QR ein kritischer Essay uber die Bucher Vanity Fair William Makepeace Thackeray und Jane Eyre Charlotte Bronte im Dezember desselben Jahres Am 9 April 1849 heiratete sie Charles Lock Eastlake in Edinburgh und zum 1 Mai desselben Jahres bezogen das Paar eine gemeinsame Wohnung in London Fitzroy Square Die Ehe stand von Anfang an unter einem guten Stern bis auf das Drama der Totgeburt ihres einzigen Kindes im Juni 1851 Durch die Stellung ihres Ehemannes er wurde 1850 zum Knight Bachelor geschlagen wodurch sie den Hoflichkeitstitel Lady Eastlake erhielt spielte Eastlake von Anfang an eine wichtige Rolle in der Londoner Gesellschaft Als Freunde und Bekannte aus dieser Zeit waren zu nennen Marian Alford der Mathematiker Charles Babbage die Philanthropin Angela Burdett Coutts Thomas Carlyle der Schriftsteller Charles Dickens Ada Lovelace der Historiker Thomas Babington Macaulay Caroline Norton und viele andere Als 1851 ihr Ehemann zum Direktor der Royal Academy of Arts berufen wurde vermehren sich die gesellschaftlichen Verpflichtungen um ein Vielfaches Neben Edwin Landseer Charles Landseer Henry und William Challon David Roberts William Dyce waren viele andere regelmassig zu Gast Aber auch Lady Eastlake war bei vielen wichtigen gesellschaftlichen Gelegenheiten ein gern gesehener Gast unter anderem die Eroffnung der Great Exhibition 1851 oder die Beerdigung von Wellington im November 1852 1854 geriet Lady Eastlake in einen kleinen Skandal als sie zur Mitwisserin und Zeugin von Effie Ruskin wurde in deren Bestrebungen ihre Ehe mit John Ruskin annullieren zu lassen Im Herbst 1852 unternahm das Ehepaar Eastlake eine ausgedehnte Europareise Abgesehen von 1853 und 1856 fand bis zum Tod ihres Ehemanns 1865 jahrlich eine solche Reise statt Diese dienten ausser der Erholung auch der Sammelleidenschaft und den Ankaufen fur die Royal Gallery Alle diese Reisen endeten immer mit einem langeren Aufenthalt in Italien Als Anna Jameson eine der ersten Kunsthistorikerinnen starb wurde Lady Eastlake gebeten deren Ikonografie uber Jesus Christus zu beenden Mit grossem Erfolg konnte sie 1864 dann die History of our Lord veroffentlichen Die letzte gemeinsame Reise mit ihrem Ehemann unternahm sie im August 1865 Nach nur kurzer Krankheit starb Charles Eastlake am 24 Dezember 1865 in Pisa Nach eigenen Aussagen bewaltige sie einen Teil ihrer Trauerarbeit durch Schreiben 1868 entstand Fellowship und zwei Jahre spater die erste Biographie ihres verstorbenen Mannes Auch dem Bildhauer John Gibson setzte sie mit einer Biographie ein literarisches Denkmal Wahrend dieser Jahre schloss sie Freundschaft mit Harriet Grote der Ehefrau des Althistorikers George Grote 1880 veroffentlichte Lady Eastlake eine Biographie ihrer Freundin 1871 reiste sie nur der Holbein Ausstellung nach Dresden und berichtete auch daruber in der QR Weitere kurzere Reisen folgten Fruhjahr 1872 Paris Herbst 1873 Schottland Fruhjahr 1877 Venedig 1878 St Petersburg Auch daruber wurden die Leser informiert genauso wie uber wichtige Ausstellungen in London wie beispielsweise die von George Pinwell 1873 oder Dante Gabriel Rossetti 1883 Ab 1873 krankelte Lady Eastlake und ab 1880 erkrankte sie schwer an Rheuma Im August 1893 wurde sie bettlagerig und am 2 Oktober 1893 starb sie im Alter von beinahe 84 Jahren Ihre letzte Ruhestatte fand sie am 6 Oktober 1893 auf dem Friedhof von Kensal Green neben ihrem Ehemann Neben Harriet Martineau und Frances Power Cobbe gilt Lady Eastlake als eine der ersten Journalistinnen Als Kunstkritikerin wird sie haufig noch vor Maria Calcott und Julia Cartwright genannt Uber sechzig Jahre beschaftigte sich Lady Eastlake mit Kunst und mit ihren Artikeln setzte sie einiges in Bewegung Werke Auswahl BearbeitenA Residence on the Shores of the Baltic described in a Series of Letters in Two Volumes ohne Verfasserangabe Murray London 1841 Band 1 und Band 2 bei Google Books spatere Ausgabe in einem Band ohne Verfasserangabe Letters from the Shores of the Baltic Murray London 1844 Digitalisat bei Google Books Anonyme Ubersetzung ins Deutsche ohne Verfasserangabe Baltische Briefe Brockhaus Leipzig 1846 2 Bde Band 1 im Internet Archive The Jewess A Tale from the Shores of the Baltic By the Author of Letters from the Baltic Murray London 1843 Digitalisat bei Google Books Livonian Tales The Disponent The Wolves The Jewess By the Author of Letters from the Baltic Murray London 1846 Digitalisat im Internet Archive Fellowship Letters Addressed to My Sister Mourners 1868 Digitalisat der erweiterten Neuausgabe im Internet Archive Life of John Gibson R A Sculptor Edited by Lady Eastlake Longmans London 1870 Digitalisat im Internet Archive Memoir of Sir Charles Lock Eastlake In Contributions to the Literature of the Fine Arts By Sir Charles Lock Eastlake S 1 192 Murray London 1870 Digitalisat im Internet Archive Harriet Grote A Sketch By Lady Eastlake Murray London 1880 Digitalisat im Internet Archive Five great painters Essays reprinted from the Edinburgh and Quarterly Reviews Longmans London 1883 2 Bde Band 1 und Band 2 bei HathiTrust Ubersetzungen Bearbeiten A Hand Book of the History of Painting from the Age of Constantine The Great by Dr Franz Kugler Translated from the German by a Lady In Two Parts Murray London 1942 Part I The Italian Schools Of Painting bei Google Books Dt Originalausgabe Handbuch der Geschichte der Malerei Band 1 Geschichte der Malerei in Italien seit Constantin dem Grossen im Internet Archive spatere Ausgabe Handbook of Painting The Italian Schools Based on the Handbook of Kugler Originally Edited by the late Sir Charles L Eastlake P R A Fourth Edition Revised and Remodelled from the Latest Researches By Lady Eastlake With Illustrations In Two Parts Murray London 1874 Part I im Internet Archive Tour of a German Artist in England With Notices of Private Galleries and Remarks on the State of Art By M Passavant In Two Volumes with Plates Saunders and Otley London 1836 Band 1 und Band 2 im Internet Archive Dt Originalausgabe Kunstreise durch England und Belgien nebst einem Bericht uber den Bau des Domthurms zu Frankfurt am Main von J D Passavant Mit 10 Abbildungen in Kupferstich und Steindruck Schmerber Frankfurt M 1833 Digitalisat in der Deutschen Digitalen Bibliothek Treasures of Art in Great Britain Being an Account of the Chief Collections of Paintings Drawings Sculptures Illuminated MSS amp c amp c by Dr Waagen Director of the Royal Gallery of Pictures Berlin Murray London 1854 4 Bde Bande 1 bis 3 sowie die dt Originalausgabe Kunstwerke und Kunstler in England und Paris von Dr G F Waagen 3 Bde In der Nicolaischen Buchhandlung Berlin 1837 1839 im Internet Archive Literatur BearbeitenJulie Sheldon Hrsg The Letters of Elizabeth Rigby Lady Eastlake Liverpool University Press 2009 PDF 7 9 MB in der OAPEN Library Joseph Garver Lady Eastlake s livonian fiction In Studia Neophilologica Band 51 1979 Issue 1 S 17 29 Digitalisat der 1 Seite bei Taylor amp Francis Online Marion Lochhead Elizabeth Rigby Lady Eastlake Murray London 1961 Journals and Correspondence of Lady Eastlake Edited by her Nephew Charles Eastlake Smith With Facsimiles of Her Drawings and a Portrait In Two Volumes Murray London 1895 Band 2 im Internet Archive John Murray Hrsg Letters of Lady Eastlake Murray London 1841 David A Robertson Sir Charles Eastlake and the Victorian art world University Press Princeton N J 1978 ISBN 0 691 03902 X Claire Sherman Adele M Holcomb Hrsg Women as interpreters of visual arts 1820 1979 Greenwood Press Westport Con 1981 ISBN 0 313 22056 5 Weblinks BearbeitenElizabeth Eastlake Photo im Getty MuseumNormdaten Person GND 11749450X lobid OGND AKS LCCN n50024416 VIAF 59862927 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eastlake ElizabethALTERNATIVNAMEN Rigby Elizabeth Geburtsname KURZBESCHREIBUNG englische Kunstkritikerin und SchriftstellerinGEBURTSDATUM 17 November 1809GEBURTSORT Norwich NorfolkSTERBEDATUM 2 Oktober 1893STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elizabeth Eastlake amp oldid 235208154