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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur weiteren Personen siehe Elizabeth Butler Eliza Marian Butler 29 Dezember 1885 in Lancashire 13 November 1959 ebenda auch E M Butler und Elsie Butler war eine britische Germanistin 1936 erhielt sie den Henry Simon Chair of German Language and Literature an der Universitat Manchester ab 1946 bis zu ihrer Emeritierung 1951 hatte sie den John Henry Schroder Stiftungslehrstuhl an der Universitat Cambridge inne Ihre Werke umfassen unter anderem eine Trilogie uber Ritualmagie und die Faustlegende sowie Betrachtungen uber den deutschen Philhellenismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lehrtatigkeit 3 The Tyranny of Greece over Germany 4 Werke 5 Preise 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSie wuchs in Lancashire in einer Familie irischer Herkunft auf und wurde von einer norwegischen Gouvernante in deutscher Sprache erzogen Ihre wohlhabenden Eltern Theobald FitzWalter Butler ein Montanindustrieller und Catherine Elizabeth Barraclough kamen aus Irland Ihre Schulausbildung fand unter anderem an Privatschulen in Hannover Paris und Reifenstein im Harz statt 1 Sie graduierte 1911 am Newnham College Cambridge University mit einem Bachelor of Arts B A Ein Bonnaufenthalt 1913 1914 weckte ihr Interesse an Friedrich Hebbel eine geplante Promotion bei Berthold Litzmann kam nie zustande kriegsbedingt brach sie den Aufenthalt ab 1 Zeitweise arbeitete sie als Lehrerin an Madchenschulen Sie diente wahrend des Ersten Weltkriegs nachdem sie in kurzer Zeit bei der Graecistin Jane Ellen Harrison Russisch gelernt hatte als eine von vier englischen Krankenschwestern und Supervisor und Ubersetzerin im Sanitatsdienst in Russland und Mazedonien 1 Lehrtatigkeit BearbeitenZwischen 1920 und 1936 unterrichtete sie am Newnham College dem Frauen vorbehaltenen College der Cambridge University Nach Erscheinen ihres Buches The Tyranny of Greece over Germany ubernahm sie in Manchester die Henry Simon Professur fur Deutsch und Literatur 1936 1945 Von 1945 bis 1951 hatte sie die Schroder Professur of German in Cambridge inne Laut ihrer Autobiografie Paper boats stand die Lehrtatigkeit in Cambridge unter schwierigen Vorzeichen Bis auf den Shakespeare Spezialisten Dadie Rylands hatte sie hier offenbar wenig Freunde Butler reiht sich nicht ganz in das sonst vielfach wiederholte Stereotyp vom Tod des deutschen Vetters 2 ein Dabei wurden vor dem Ersten Weltkrieg die Deutschen aus englischer Sicht wie etwas vertrottelte in der Provinz lebende Cousins und danach als blutrunstige Hunnen beschrieben Butler hingegen amusierte sich seit Schultagen ebenso uber die Sentimentalitat und uber lacherliche Aspekte bei den Deutschen 3 Sie nahm in ihrer Biografie aber weniger die Inflationszeit vor 1923 sondern die danach beginnenden Goldenen Zwanziger in Deutschland auf 3 Ihr Privatleben stand seit 1926 im Zeichen der Lebensgemeinschaft mit der Indologin und Pali Expertin Isaline Blew Horner 1896 1981 mit der sie zahlreiche Reisen nach Asien unter anderem nach Ceylon 1 aber auch nach Deutschland und Griechenland Lesbos unternahm Paper Boats wurde in ihrem Todesjahr veroffentlicht In den Nachrufen wurde nicht zuletzt auf ihre irische Herkunft und ihre davon gepragte frohliche und hochgeistige Personlichkeit verwiesen die in ihren schriftlich niedergelegten unkonventionellen Ansichten und Buchern nur unvollkommen wiedergegeben werde 4 The Tyranny of Greece over Germany BearbeitenEin grundlegendes Werk ist The Tyranny of Greece over Germany aus dem Jahr 1935 Der deutsche Griechenenthusiasmus und dessen vielfaltige auch negative Auswirkungen wurden bereits von Friedrich Paulsen thematisiert der sich erfolgreich fur die Starkung des neusprachlichen Gymnasiums einsetzte Butler hat die Bedeutung des deutschen Philhellenismus als einer fur den deutschen Genius schadlichen Obsession auch Hitler war ein Philhellene fur den englischen Sprachraum beschrieben und verbreitet Das Buch wurde naturgemass in Deutschland vernichtend rezensiert eine gekurzte Ubersetzung kam erst 1949 zustande 1 Nachdem Butler aus anderen Grunden Thomas Mann mit dessen Roman Doktor Faustus schneidend kritisiert hatte wurde sie nach Kriegsende in Deutschland kaum rezipiert Erst 1965 wurde sie mit einem flammenden Nachruf des schweizerischen Germanisten Walter Muschg gewurdigt und noch viel spater erkannte man die weitreichenden Konsequenzen ihres Ansatzes nicht nur die Dichter sondern vor allem die Bildungspolitiker standen im unverhaltnismassigen Bann des Griechentums wie etwa Wilhelm von Humboldt und Werner Jaeger Suzanne L Marchand fuhrte ihr Werk fort und nutzte die Thesen Butlers zu einer Kritik der Orientalismustheorie Edward Saids der die speziell deutsche Sichtweise auf die arabische Welt und die zugehorige Forschung und Belletristik systematisch unterschatzt und ausgelassen habe 5 Werke BearbeitenThe Myth of the Magus Cambridge University Press 1948 erneut 1993 ISBN 0 521 43777 6 Ritual Magic Cambridge University Press 1949 erneut 1998 The Fortunes of Faust Cambrdige University Press 1952 Paper Boats Collins London 1959 Autobiographie The Tyranny of Greece over Germany a study of the influence exercised by Greek art and poetry over the great German writers of the 18 19 and 20 centuries Cambridge University Press 1935 second edition Beacon Press 1958 The Saint Simonian Religion in Germany A Study of the Young German Movement Diss 1926Preise BearbeitenEhrendoktor D Litt der London University 1957 Ehrendoktor D Litt der Oxford University 1958Literatur BearbeitenWalter Muschg Germanistik In memoriam Eliza M Butler In W M Euphorion Band 59 1965 S 18 45 Claudia Schmolders Elsie Butler s Tyranny Grundriss eines Klassikers In Zeitschrift fur Ideengeschichte Heft IX 1 Fruhjahr 2015 S 99 114 ISBN 978 3 406 67381 8 James Bowman Presenting the Prince The Fortunes of Hermann von Puckler Muskau and his British Biographer In Oxford German Studies vol 43 2 2014 S 107 124Weblinks BearbeitenArchiveintrag an der Universitat London englisch Eliza Marian Butler auf thepeerage com abgerufen am 19 August 2015 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Christoph Konig Hrsg unter Mitarbeit von Birgit Wagenbaur u a Internationales Germanistenlexikon 1800 1950 Band 1 A G De Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 3 11 015485 4 S 304 Peter Edgerly Firchow The Death of the German Cousin Variations on a Literary Stereotype 1890 1920 Bucknell University Press 1986 S 198 ff a b Butler in Paper Boats S 16 und 20 zitiert bei Firchow The Death of the German Cousin 1986 S 198 ff Nachruf in der Times von Frank C Roberts Suzanne L Marchand Down from Olympus Archaeology and Philhellenism in Germany 1750 1970 Princeton Princeton University Press 2003 S 153 154 ebenso Suzanne L Marchand German Orientalism and the Decline of the West Proceedings of the American Philosophical Society Volume 145 Issue 4 12 2001 S 465 Normdaten Person GND 127247122 lobid OGND AKS LCCN n50032597 VIAF 13325702 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Butler Eliza MarianALTERNATIVNAMEN Butler E M Butler ElsieKURZBESCHREIBUNG britische GermanistinGEBURTSDATUM 29 Dezember 1885GEBURTSORT LancashireSTERBEDATUM 13 November 1959STERBEORT Lancashire Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eliza Marian Butler amp oldid 232129287