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Elisabeth Freiin und Edle von Plotho 26 Oktober 1853 in Zerben 5 Februar 1952 in Lindau Bodensee verheiratete Elisabeth Baronin von Ardenne war das Vorbild fur Theodor Fontanes Romanfigur Effi Briest die im 1894 publizierten gleichnamigen Gesellschaftsroman die Protagonistin darstellt Eine andere literarische Verarbeitung des Stoffs schuf Friedrich Spielhagen mit dem Roman Zum Zeitvertreib Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verfilmung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenElisabeth Freiin von Plotho wurde 1853 als jungstes von funf Kindern des Gutsherrn Felix von Plotho 1822 1864 auf Gut Zerben bei Parey an der Elbe und Marie geb von Welling geboren Nach dem Tod des Vaters wuchs Else wie sie bald genannt wurde bis zu ihrem funfzehnten Lebensjahr sehr ungezwungen auf Als Jugendliche lernte sie den funf Jahre alteren Rittmeister Armand von Ardenne 1848 1919 kennen der bei den Zieten Husaren in Rathenow diente und haufig mit Kameraden nach Gut Zerben kam Von Ardenne war musikalisch gebildet und gab kleine Konzerte zu denen Elisabeth von ihrer Mutter gewohnlich herbeizitiert wurde Elisabeth soll an dem jungen Mann zunachst wenig Interesse bekundet und seinen ersten Heiratsantrag abgewiesen haben Ihre indifferente Haltung anderte sich wahrend des Deutsch Franzosischen Kriegs in dessen Laufe Ardenne verwundet wurde Else von Plotho und Leon von Ardenne verlobten sich am 7 Februar 1871 Nach zweijahriger Verlobungszeit heirateten die 19 Jahrige und der 24 Jahrige am 1 Januar 1873 auf Zerben Das Ehepaar zog nach der Verehelichung an das Lutzowufer in der Nahe des Berliner Zoologischen Gartens Im Jahr 1877 liess sich das Ehepaar mit ihren Kindern Margot und Egmont in Dusseldorf nieder da Ardenne zu den Dusseldorfer Husaren versetzt worden war Dort knupften Elisabeth und ihr Gatte Verbindungen zum Kunstlerverein Malkasten dem auch der Amtsrichter Emil Hartwich 1843 1886 angehorte der als talentierter Maler galt Hartwich dessen Ehe unglucklich verlief freundete sich mit der zehn Jahre jungeren Elisabeth an mit der er viele Gemeinsamkeiten wie zum Beispiel die Leidenschaft fur das Theater teilte und mit deren Ehemann er sehr eng befreundet war Nach einer mehrere Monate andauernden Versetzung von Ardenne nach Metz kehrte das Paar 1881 in die Nahe Dusseldorfs zuruck und bezog die Offizierswohnung im Ostflugel des Schlosses Benrath Hier intensivierte sich die Freundschaft der Familien Ardenne und Hartwich und der haufig gepflegte Briefwechsel brach auch dann nicht ab als Ardenne am 1 Oktober 1884 zuruck nach Berlin ins Kriegsministerium versetzt wurde In Berlin machte Hartwich der Familie gelegentlich seine Aufwartung Bei einem seiner Besuche im Sommer 1886 Ardenne befand sich zu der Zeit gerade im Manover beschlossen Hartwich und Elisabeth sich von ihren jeweiligen Ehepartnern scheiden zu lassen und einander zu heiraten Ardenne wurde mit der Zeit jedoch argwohnisch und verschaffte sich aus Elisabeths Kassette den regen Briefwechsel des heimlichen Liebespaares Ardenne reichte die Scheidungsklage ein und verwendete die Briefe als Indizien Er verlangte Satisfaktion von Hartwich und duellierte sich am 27 November 1886 mit ihm was im Vorfeld von den Zeitungen viel besprochen worden war Hartwich erlitt schwere Verletzungen und soll seinen ehemaligen Freund noch um Verzeihung gebeten haben Vier Tage nach dem Duell erlag er seiner Verletzung am 1 Dezember 1886 Armand von Ardenne wurde zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt spater jedoch wurde die Haftzeit auf achtzehn Tage reduziert nbsp Wohnhaus der Elisabeth in Lindau Hochbuch von 1918 bis zum Tod 1952Die Ehe von Elisabeth und Armand von Ardenne wurde am 15 Marz 1887 geschieden die Kinder dem Vater zugesprochen Elisabeth wandte sich nach der Scheidung in Eckwalden der Krankenpflege zu und kummerte sich um bedurftige und kranke Menschen Ihr Name wurde wenn auch nur vorubergehend aus den Familienbuchern und chroniken gestrichen 1904 suchte ihre Tochter Margot als Erste wieder Kontakt zu ihrer Mutter wahrend Elisabeths Sohn Egmont seiner Mutter erst 1909 wiederbegegnete So kam es erst nach zwanzig Jahren zu einem Wiedersehen mit ihren Kindern Von Ardenne verstarb mit 71 Jahren im Jahre 1919 als pensionierter Generalleutnant und Divisionskommandeur in Berlin nbsp Grab von Elisabeth von Plotho Grablage 52 387518 13 176244 nbsp Grabstein von Elisabeth von Plotho Aufschrift Elisabeth Baronin von Ardenne geb Freiin und Edle von Plotho geb 26 10 1853 gest 5 2 1952 Offb Joh 14 13Nach der Scheidung erlernte Elisabeth von Ardenne den Beruf der Krankenschwester und ubte ihn auch aus In Lindau am Bodensee verbrachte sie ihr letztes Lebensdrittel 1918 1952 zusammen mit der vermogenden Fabrikantentochter Daisy Weyersberg 1878 1971 die nicht ihre psychisch kranke Patientin war wie bisher in den Biografien behauptet wurde sondern ihre Lebensgefahrtin 1 Elisabeth von Ardenne starb 1952 im Alter von 98 Jahren in Lindau am Bodensee Sie erhielt auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf vor den Toren Berlins sudlich des Teltowkanals ein Ehrengrab der Stadt Berlin Ihr Grabstein zitiert als Wahlspruch Offenbarung des Johannes 14 13 Und ich horte eine Stimme vom Himmel her rufen Schreibe Selig die Toten die im Herrn sterben von jetzt an ja spricht der Geist sie sollen ausruhen von ihren Muhen denn ihre Werke begleiten sie Elisabeth von Ardenne war die Grossmutter des Dresdner Physikers Manfred von Ardenne Ihr Enkel Ekkehard war 1938 39 im 9 Infanterieregiment in Potsdam im Rang eines Oberleutnants der Kompaniechef des spateren Bundesprasidenten Richard von Weizsacker 2 Verfilmung BearbeitenDie Baronin Fernsehfilm 1981 Regie Lutz Buscher mit Marianne Hoppe als alte Elisabeth und Iris Berben als junge ElisabethLiteratur BearbeitenHorst Budjuhn Fontane nannte sie Effi Briest Das Leben der Elisabeth von Ardenne Quadriga Berlin 1985 ISBN 3 88679 126 2 Manfred Franke Leben und Roman der Elisabeth von Ardenne Fontanes Effi Briest 2 Aufl Droste Dusseldorf 1995 ISBN 3 7700 1024 8 Robert Rauh Die wirkliche Effi lebt noch Elisabeth von Ardenne In Fontanes Frauen be bra verlag Berlin 2018 S 10 70 ISBN 978 3 86124 716 6 Rolf Hochhuth Effis Nacht Monolog Rowohlt Reinbek b Hamburg 1999 ISBN 3 499 22181 0 Gotthard Erler Elisabeth von Ardenne die reale Effi Briest In Preussens Frauen Schriften Brandenburg Preussen Museum 4 Wustrau 2009 S 22 23 56 67 Die echte Effi Elisabeth von Plotho In Tagesspiegel 8 Februar 2009 Antje Kahnt Dusseldorfs starke Frauen 30 Portraits Droste Dusseldorf 2016 ISBN 978 3 7700 1577 1 S 67 72 Familie Plotho In Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1885 S 683 Nadja Brzezina Unendliches Leid unendliches Gluck Die Dusseldorfer Jahre der Elisabeth von Ardenne In FrauenGeschichten Weiblicher Adel auf Schloss Benrath vom 17 bis zum 19 Jahrhundert hrsg von Stefan Schweizer und Bjorn Mismahl Dusseldorf 2019 ISBN 978 3 947932 01 6 S 194 216 Jana Tempelhoff Ardenne Elisabeth von geb Freiin und Edle von Plotho In Eva Labouvie Hrsg Frauen in Sachsen Anhalt Bd 2 Ein biographisch bibliographisches Lexikon vom 19 Jahrhundert bis 1945 Bohlau Koln u a 2019 ISBN 978 3 412 51145 6 S 50 55 Manfred Franke Jenseits von Effi Briest Elisabeth von Ardenne erzahlt aus ihrem Leben Buchner Verlag Marburg 2019 ISBN 978 3 96317 173 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Elisabeth von Plotho im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Else in Lindau in Robert Rauh Fontanes Frauen be bra verlag Berlin 2018 S 57 70 Richard von Weizsacker Vier Zeiten Erinnerungen Berlin 1997 S 76 Normdaten Person GND 118701940 lobid OGND AKS LCCN n87137540 VIAF 74647567 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Plotho Elisabeth vonALTERNATIVNAMEN Ardenne Elisabeth vonKURZBESCHREIBUNG deutsche Frau Vorbild fur Theodor Fontanes Effi BriestGEBURTSDATUM 26 Oktober 1853GEBURTSORT ZerbenSTERBEDATUM 5 Februar 1952STERBEORT Lindau Bodensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth von Plotho amp oldid 235980349