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Grafin Elisabeth von Namur um 1330 29 Marz 1382 in Heidelberg war Prinzessin von Namur aus dem Hause Dampierre und durch Heirat Kurfurstin von der Pfalz Kurfurst Ruprecht I mit seinen beiden Frauen Elisabeth von Namur in der Mitte Das Bild tragt den Sinnspruch Ruprecht den man den Roten nandt die Pfalz bracht er in guten Stand zwo Furstin waren ihm auserkorn von Namur und Berg geboren Wappen der Grafen von Namur in der Stiftskirche Neustadt an der WeinstrasseLeben BearbeitenGrafin Elisabeth wurde als jungste Tochter des Grafen Johann I von Flandern und Namur aus dem Hause Dampierre 1330 und seiner Gattin Grafin Marie von Artois der Tochter des Grafen Philippe d Artois geboren Die Prinzessin war uber beide Elternteile ein Nachkomme franzosischer Konige aus der Dynastie der Kapetinger deren Seitenzweig von Artois sie entstammte 1350 ehelichte Elisabeth von Namur den Wittelsbacher Pfalzgrafen und spateren Kurfursten 1356 Ruprecht I von der Pfalz Ihr Mann gilt als einer der bedeutendsten deutschen Fursten seiner Zeit er war sehr angesehen von grossem politischen Geschick gebildet und religios Die Allgemeine Deutsche Biographie charakterisiert den Herrscher folgendermassen Schon bei seinen Zeitgenossen stand Rupprecht I in hohem Ansehen er war auch ausserlich eine Achtung gebietende Gestalt eine ritterliche Erscheinung Bei rucksichtsloser Thatkraft galt er als milder wohlwollender Herr als ein Schirmherr der Kirche und der Priesterschaft als ein Freund der Witwen und Waisen Die Judenschaft deren finanzielle Macht er vortrefflich auszunutzen verstand verehrte in ihm einen gerechten humanen Beschutzer Jakob Wille in Allgemeine Deutsche Biographie 1889 Band 29 S 731 737 Ruprecht I erlangte die Kurfurstenwurde fur die Pfalz und grundete u a die nach ihm benannte Universitat Heidelberg sowie als Memoria seiner Familie das Kollegiatstift zu Neustadt an der Weinstrasse 1370 wurden fur das Herrscherpaar 62 Predigten des Franziskaners Berthold von Regensburg aufgezeichnet ausserdem fertigte man fur sie eine kostbare Pergamenthandschrift mit der Lebensbeschreibung der Hl Elisabeth der Namenspatronin der Kurfurstin 1 Kurfurstin Elisabeth von Namur war eine grosse Wohltaterin der Heidelberger Franziskaner deren Kloster sie um 1375 reich beschenkte und vergrosserte 2 Die Ehe des Kurfurstenpaares blieb kinderlos In ihrem zwei Monate vor dem Tod gefertigten Testament 3 wunschte Elisabeth von Namur in der Heidelberger Franziskanerkirche vor dem Fronaltar beigesetzt zu werden 4 Neben reichlichen Stiftungen fur wohltatige Zwecke verfugte sie ein zusatzliches Ewiges Licht uber ihrem Grab vor unsres Herrn Lichnam also vor dem Tabernakel was nach Nathalie Kruppa in ihrem Werk Adelige Stifter Monche 2007 auf eine ausgepragte eucharistische Frommigkeit der Furstin schliessen lasst Weiter heisst es dort Elisabeths Testamentsanordnungen fugten sich zum Bild eines bewusst an den religiosen Vorstellungen der Franziskaner ausgerichteten und im dauerhaften Gedachtnis diesen Idealen verpflichteten Begrabnisses 5 Uberdies bedachte die Furstin testamentarisch auch ihre Dienerschaft mit Zuwendungen nicht geringen Umfangs ein fur die damalige Zeit sicher aussergewohnliches Verhalten 6 Elisabeth von Namur fuhrt dabei eine lange Litanei ihrer Bediensteten auf offenbar angstlich bedacht ja niemanden zu vergessen Die Nennungen der Namen erfolgt in sehr vertraulichem Ton wie etwa 20 Gulden der alten Else 10 Gulden klein Gredeln 10 Gulden Heintzel dem Kammerknaben 20 Gulden Hensel dem Wagenknecht 7 Die Affinitat zum Franziskanerorden ruhrte bei Elisabeth von Namur vermutlich von ihrer Verwandtschaft mit Ludwig von Toulouse her einem bekannten Heiligen dieser Ordensgemeinschaft er war der Cousin ihres Grossvaters Ihr Ehemann Ruprecht I scheint religios ahnlich gesinnt gewesen zu sein denn er liess sich knapp zehn Jahre spater in der Stiftskirche zu Neustadt an der Weinstrasse als Angehoriger des 3 Ordens des Hl Franziskus in einfacher franziskanischer Ordenstracht bestatten 8 Dort am Begrabnisort des Gatten und dessen zweiter Frau existiert auch eine ewige Messstiftung fur Elisabeth von Namur Blanche von Namur Konigin von Schweden 1363 war die altere Schwester der Kurfurstin Literatur BearbeitenNathalie Kruppa Adlige Stifter Monche zum Verhaltnis zwischen Klostern und mittelalterlichem Adel Band 227 von Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte 2007 ISBN 3525358865 Lukas Grunenwald Wittelbachische Denkmaler und Jahrgedachtnisse in der Stiftskirche zu Neustadt a d H In Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz Band 19 1895 S 129 169 Einzelnachweise Bearbeiten Nathalie Kruppa Adelige Stifter Monche 2007 Seite 285 Quelle zur Forderung des Heidelberger Franziskanerklosters durch die Kurfurstin Das komplette Testament von Kurfurstin Elisabeth Quelle zum Beisetzungsort Quelle zu den testamentarischen Verfugungen der Kurfurstin Quelle zur testamentarischen Beschenkung der Dienerschaft Die testamentarisch beschenkte Dienerschaft Alban Haas Aus der Nuwenstat 2 Auflage 1964 Seite 59Normdaten Person GND 1034094297 lobid OGND AKS VIAF 300146352 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Elisabeth von NamurALTERNATIVNAMEN Elisabeth von Flandern und NamurKURZBESCHREIBUNG Kurfurstin der Pfalz 1 Ehefrau von Kurfurst Ruprecht I GEBURTSDATUM um 1330STERBEDATUM 29 Marz 1382STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth von Namur amp oldid 225550545