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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur deutschen Kunstlerin siehe Elisabeth Hoffmann Kunstlerin Elisabeth Hoffmann auch Hoffmannin die Pfarrerin im Bock um 1607 in Wiesbaden 30 September 1676 in Idstein war ein deutsches Opfer der Hexenverfolgungen in Idstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hexenprozess 2 1 Hintergrund Hexenverfolgungen in Idstein 2 2 Opfer der Hexenprozesse aus Wiesbaden 2 3 Hexenprozess gegen Elisabeth Hoffmann 2 4 Das Blutgericht 2 5 Hinrichtung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Tod ihres ersten Mannes des Wiesbadener Landbereiters landgraflicher Aufsichtsbeamter Ernst Engelberg Knobel heiratete Elisabeth 1652 den Pfarrer Johannes Hoffmann der am 6 Dezember 1655 von seiner vorherigen Stelle in Erbenheim nach Sonnenberg berufen wurde nbsp Wiesbaden Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthaus Merian dem Jungeren 1655Das Ehepaar gehorte zum angesehenen Mittelstand der Pfarrer war auch Rektor der Lateinschule in Wiesbaden Das Ehepaar scheint nicht besonders harmoniert zu haben Nach den uberlieferten Akten erklarte der Pfarrer er habe seit geraumer Zeit wegen ihres ublen Haushaltens mit ihr ubel gelebt auch taglich Streit gehabt wahrend sie sagte er sei sonst gar wunderlich Elisabeth Hoffmann bekleidete anscheinend nicht die traditionelle Rolle der Ehefrau und Pfarrfrau sondern betrieb eigenstandig das Gasthaus zum Bock in Wiesbaden und hielt sich meistens dort auf In den Akten finden sich unterschiedliche Angaben uber das Badhaus zum Bock ob der Baadherberg zum Bock ihr gehorte oder ob das Gasthaus zum Bock heute Schwarzer Bock dem Pfarrer Johann Hoffmann zu eigen war 1 Angehorige von ihr lebten in Wertheim Die Akten sprechen davon dass ihre Stiefschwester dort Opfer eines Hexenprozesses wurde Hexenprozess BearbeitenHintergrund Hexenverfolgungen in Idstein Bearbeiten In den Jahren 1676 1677 war Idstein unter dem protestantischen Grafen Johannes von Nassau Idstein 1603 1677 Schauplatz von Hexenverfolgung und Hexenprozessen Die Verfolgung endete als Graf Johann am 23 Mai 1677 im Alter von 74 Jahren starb Teilweise hatte er die Hexenprozesse vom Schloss in Wiesbaden aus gefuhrt Zwischen dem 3 Februar 1676 und dem 31 Marz 1677 waren in Idstein 39 Personen wegen Hexerei hingerichtet worden 31 Frauen und 8 Manner Bei den Verhoren gestanden die Angeklagten unter Folter alles wessen man sie beschuldigte Jedes Verhor brachte durch Besagungen eine wachsende Zahl neuer Verdachtiger Die Opfer stammten unter anderem aus Idstein Heftrich Wehen und Wiesbaden Aus Heftrich wurde am 22 Marz 1676 Cacilie Zeitlose Wicht Frau des Pfarrers Johannes Wicht aus Heftrich Opfer der Hexenverfolgung in Idstein 2 Opfer der Hexenprozesse aus Wiesbaden Bearbeiten Aus Wiesbaden Sonnenberg und Biebrich wurden 1676 und 1677 sechs Menschen in Hexenprozessen besagt angeklagt verurteilt und hingerichtet 3 Prominentestes Opfer der Hexenverfolgungen aus Wiesbaden wurde 1676 die 69 jahrige Elisabeth Hoffmann Frau des Pfarrers in Sonnenberg 4 Hexenprozess gegen Elisabeth Hoffmann Bearbeiten Am 12 Mai 1676 wurde anonym eine Anzeige gegen sie mit dem Verdacht der Zauberei gestellt Weil sie alles abstritt wurden mehrere Wiesbadener Burger vernommen die aussagten dass Elisabeth Hoffmann im Jahr 1664 im Alter von 57 Jahren auf hohen Baumen gesessen habe und heruntergesprungen sei Am 31 Mai wurde die Nachricht bekannt die Pfarrerin habe sich davon gemacht Am 24 Juni kam sie in das Gasthaus zum Bock zuruck und schloss sich in einer Kammer ein Sie wurde verhaftet und am 7 Juli nach Idstein gebracht Sie sagte aus sie sei eine Zeitlang in Mainz und Worms gewesen Im ersten Verhor vom 10 Juli heisst es Articuli Inquisitionales Woruber die Pfarrerin im Bock zu Wiesbaden zu fragen Im einfachen Verhor verneinte die Hoffmannin die Unterstellungen aller elf formulierten Fragen der Anklage nbsp Folterszene mit Folterstock und Fingerschlagen Holzschnitt Anonymes Flugblatt 16 JahrhundertAm 29 Juli gab es eine Gegenuberstellung mit der Angeklagten Gumpfen Christine die sie besagt hatte Elisabeth Hoffmann sei mit ihr beim Hexentanz gewesen Da Elisabeth Hoffmann alles abstritt wurde ihr der Scharfrichter vorgestellt Unter der Folter wurden nacheinander ihre Fusse in die Schraube gesetzt bis sie die Teilnahme an Hexentanzen gestand Am 21 August liess man die Pfarrerin erneut vorfuhren Offenbar aus Angst wie von Sinnen gestand sie Ihre Hexensalbe hatte sie in dem Keller in ihrem Haus in einem kleinen irdenen Topfchen in der hintersten Ecke in einem Loch auf der rechten Seite die Salbe sehe braunlich aus Sie habe sie selbst gemacht Die alte Glocknerin Agnes Kindermann ehemalige Leiterin der Magdleinschule und Witwe des Wiesbadener Glockners Matth Kindermann hingerichtet am 16 Dezember 1676 und die Gumpfen Christine hatten geholfen Sie hatten dafur tote Kinder genommen Diese hatten sie aus dem Friedhof zu Wiesbaden geholt Sie hatten ein ausgegrabenes Kind mit dem Beil zerhackt und in einem braunen Kessel gekocht Im Laufe des Verhors besagte sie neben anderen Namen den des Schafer Fritz Fritz Kesselring und des Metzgers Philipp Pfluger aus Wiesbaden die beide spater ebenfalls hingerichtet wurden Weitere Verhortage waren der 24 und 29 August Aus ganzem Herzen beteuerte sie dass sie unschuldig sei nichts mit dem Teufel zu tun habe und nicht hexen konne Am 9 September wurde sie erneut verhort weil sie am Vortag dem Herrn Superintendenten sagte dass sie nicht hexen konne Als der Graf davon horte ordnete er verscharfte Folter an Unter den Schmerzen brach sie vollig zusammen Der Gerichtsschreiber notierte Endlich sagte sie der Teufel hatte sie betrogen Er ware des Nachts bei ihr gewesen Sie sei von Gott abgefallen und habe sich dem Teufel verschrieben Sie habe auch Hexenwerk getan Der Teufel habe sie bedrangt noch mehr Schaden anzurichten den Oberamtmann den Sekretar und die Wachter zu verhexen Er habe ihr auch Gift geben wollen das sie verteilen sollte sie habe aber das Gift nicht genommen Ihr Mann habe fleissig gebetet sodass sie alleine schlafen musste Da sei der Teufel gekommen und habe Unzucht mit ihr getrieben Das Blutgericht Bearbeiten Nach dem Vorliegen des Schuldbekenntnisses trat das Blutgericht zusammen In Idstein versammelten sich zu den Gruppenhinrichtungen der Amtsanklager Fiskal ein Verteidiger und 14 Blutschoffen auf dem Marktplatz darunter zwolf Schultheisse der umliegenden Ortschaften Der Oberamtmann brach den Stab uber die Angeklagten und der Gerichtsschreiber verlas das vom Grafen unterzeichnete Todesurteil nbsp Pakt mit dem Teufel Compendium Maleficarum 1608 Im Fall der Pfarrersfrau Hoffmann verlas der Fiskal folgende Anklagepunkte 1 dass das Laster der Zauberei bei Strafe des Lebens verboten sei und die Beklagte 2 habe sich zur Zauberei und Hexerei verfuhren lassen 3 habe im Alter von 10 Jahren von einem Weib zu Frankfurt die Hexerei gelernt 4 habe Gott abgeschworen und dem Teufel zugeschworen 5 wurde in des Teufels Namen getauft 6 habe ein Teufelsmal 7 habe mit dem bosen Geist Unzucht getrieben 8 habe Hexensalbe gemacht und sei auf Hexentanze gefahren 9 habe das Nachtmahl Abendmahl auf teuflische Art missbraucht 10 habe mit anderen Hexen die Weiden vergiftet wovon viel Vieh umgefallen 11 habe auch Raupen machen und ins Feld ausstreuen helfen 12 habe etliche Kuhe mit Gift umgebracht 13 habe sich selbst in ein Pferd verhext 14 habe ein Kindlein angegriffen und behext dass es hat sterben mussen 15 habe ein Magdlein durch Anfassen bezaubert 16 habe einen Soldatenjungen mit Suppe behext dass er lahm geworden durch das Bad aber wieder zurechtgekommen sei 17 habe ein armes Dienstmagdlein zum Laster der Zauberei verfuhrt 18 habe vielfaltige Hurerei und Ehebruch getrieben 19 habe noch mehr andere bose Taten an Menschen und Vieh verubt 20 habe also verschuldet dass sie anderen zu einem abscheulichen Exempel sich selbst aber zu wohlverdienter Strafe mit dem Feuer vom Leben zum Tod hingerichtet werde Hinrichtung Bearbeiten Weil ihr Ehemann ausgesagt hatte er habe keine Hexerei an ihr verspurt sie sei fromm gewesen und fleissig zur Kirche gegangen wurde sie zur Enthauptung begnadigt und dann verbrannt Mit ihr wurden am 30 September 1676 Adam Fliessenbarth aus Wehen und Fritz Kesselring aus Wiesbaden hingerichtet Begleitet vom Gelaut des Armesunderglockchens formierte sich ein prozessionsartiger Zug zur Hinrichtungsstatte auf dem Galgenberg Vorne ging der Vorganger dann der 50 Mann starke Landesausschuss unter dem Landeshauptmann Johann Sebastian Post Auf dem Karren der Todeskandidaten sassen die Geistlichen um sie auf dem letzten Weg zu begleiten Es folgten die Burger und die Schulkinder unter der Leitung des Kantors um aus erzieherischen Grunden der Hinrichtung beizuwohnen Die Verurteilten knieten mit gefesselten Handen am Boden hinter ihnen verrichtete der Scharfrichter Meister Leonhard sein Amt mit dem Schwert Nach der Enthauptung wurden die Leichname offentlich verbrannt Der Graf gewahrte nur in Ausnahmen gegen eine Spende an die Kirche ein Begrabnis Dann konnten die Angehorigen den Toten auf dem Wolfsbacher Friedhof dem damaligen Verbrecherfriedhof beisetzen Im Fall der Sonnenberger Pfarrersfrau wird man von Letzterem ausgehen durfen Literatur BearbeitenAkten im hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Abt 349 Idstein Nr 312 313 346 254 360 Abt 137 Wiesbaden Sonnenberg Nr 38 Walter Czysz Opfer des Hexenwahns Hexenprozess gegen Wiesbadener Burger 1676 In Hans Jurgen Fuchs Hrsg Verbrechen und Schicksale Ein Wiesbadener Pitaval Spektakulare Kriminalfalle aus vier Jahrhunderten Edition 6065 Verlag fur regionale Kultur und Geschichte Wiesbaden 2005 ISBN 978 3 9810365 0 3 S 33 52 Th Schuler Die Hinrichtung von Hexen aus Wiesbaden Sonnenberg und Biebrich gelegentlich des Idsteiner Hexenprozesses im Jahre 1676 In Alt Nassau Blatter fur nassauische Geschichte und Kultur Geschichte Freibeilage zum Wiesbadener Tagblatt Nr 6 1904 S 21 23 Die Hexenverfolgung in Idstein mit den Namen der Opfer aus Wiesbaden Zugriff 14 September 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Walter Czysz Opfer des Hexenwahns Hexenprozess gegen Wiesbadener Burger 1676 In Hans Jurgen Fuchs Hrsg Verbrechen und Schicksale Ein Wiesbadener Pitaval Spektakulare Kriminalfalle aus vier Jahrhunderten Edition 6065 Verlag fur regionale Kultur und Geschichte 2005 S 43 Biographie der Cacilie Wicht auf den Seiten der Kirchengemeinden Heftrich Namen der Opfer der Hexenprozesse aus Wiesbaden Walter Czysz Opfer des Hexenwahns Hexenprozess gegen Wiesbadener Burger 1676 In Hans Jurgen Fuchs Hrsg Verbrechen und Schicksale Ein Wiesbadener Pitaval Spektakulare Kriminalfalle aus vier Jahrhunderten Edition 6065 Verlag fur regionale Kultur und Geschichte 2005 S 42 48 PersonendatenNAME Hoffmann ElisabethALTERNATIVNAMEN die Hoffmannin die Pfarrerin im BockKURZBESCHREIBUNG Opfer der Hexenprozesse in IdsteinGEBURTSDATUM um 1607GEBURTSORT WiesbadenSTERBEDATUM 30 September 1676STERBEORT Idstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth Hoffmann amp oldid 208901838