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Elisabeth Engels 20 April 1892 in Schiltigheim bei Strassburg 23 Juni 1970 in Bad Pyrmont war eine deutsche Padagogin und Privatschulgrunderin Auf dem Fundament ihrer anthroposophischen und reformpadagogischen Orientierung begann sie Mitte der 1930er Jahre als Privatschulunternehmerin im Rheinland und spater in Lippe ihr 40 jahriges padagogisches Wirken fur ihre Schulerinnen und Schuler die sie zeitlebens fur das Gute Wahre und Schone aufschliessen wollte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Als Schulleiterin im Dritten Reich 3 Privatschule Schloss Varenholz 4 Die Stiftung 5 LiteraturLeben BearbeitenElisabeth Engels wurde als Elisabeth Kleser in Schiltigheim bei Strassburg geboren 1902 zog die Familie nach Koln Sie besuchte hier die Konigin Luise Schule ein Oberlyzeum an dem sie 1913 das Abitur ablegt Anschliessend besuchte sie das Lehrerinnenseminar und erwarb schon ein Jahr spater die Lehrbefahigung fur Lyzeen 1923 heiratete sie trotz der damaligen verordneten Ehelosigkeit fur Staatsdienerinnen Lehrerinnenzolibat den Chemiker Artur Oskar Engels Elisabeth verdiente mit ihrer Privatschule den gemeinsamen Lebensunterhalt Als Schulleiterin im Dritten Reich BearbeitenEngels begann in den 1920er Jahren ihre Arbeit als Lehrerin im staatlichen Schuldienst der Stadt Koln Von 1931 bis 1933 war sie als Studienassessorin in dem Erziehungsheim Hessenbruch in Weiden bei Koln tatig 1933 grundete sie ihre erste eigene Schule in der sie sich im Sinne der burgerlichen Frauenbewegung der Ausbildung von Madchen widmete Ihre Privatschule Schwertleite grundete sie in Bad Godesberg Die Schwertleite war die einst ubliche Ritterpromotion des Mittelalters und war fur sie eine Leitmetapher Diese Schule war formal ein staatlich anerkanntes Lyzeum also eine spezielle Madchenschule Spezielle Haushaltsklassen untermauerten diesen Anspruch in denen die Madchen neben Rechnen und Schreiben auch ganz praktisch auf ihre spatere Aufgabe als Hausfrau und Mutter vorbereitet wurden Das besondere padagogische Konzept hatte im NS Schulsystem auf Dauer keinen Platz Im Spatsommer 1939 wurde ihre Schule durch die Gestapo geschlossen Elisabeth Engels bekam als Lehrerin ein Berufsverbot Im September 1939 eroffnete sie in Detmold das Studienheim Schwertleite gedacht fur Madchen die aus der weitlaufigen landlichen Umgebung nach Detmold kamen weiterfuhrende Schulen besuchten und fur diese Zeit eine betreute Unterkunft suchten In den unruhigen Zeiten des Zweiten Weltkrieges wurde die Schwertleite in Detmold fur ihre Bewohnerinnen zu einem Refugium behutender humanitarer Menschlichkeit fernab des nationalsozialistischen Ungeistes Elisabeth Engels entwickelte hier ihr personliches und padagogisches Charisma Nachdem sie 1948 im Entnazifizierungsverfahren als entlastet eingestuft wurde konnte sie auch ihren Lehrerberuf wieder aufnehmen Privatschule Schloss Varenholz Bearbeiten1949 ubersiedelte Engels mit ihrem Studienheim Schwertleite von Detmold nach Nordlippe an die Weser und mietete das Schloss Varenholz Im Oktober 1951 bekam sie vom Kultusministerium des Landes Nordrhein Westfalen die Erlaubnisurkunde zum Betrieb einer privaten Realschule fur Jungen und Madchen dort Eine besondere naturliche Begabung macht eine besondere Leistung zur Pflicht dieser Leitspruch war Elisabeth Engels innerer Motor Ihr Ziel war eine Schule fur moglichst breite Bevolkerungsschichten Ihre Internatsschule sollte keine isolierte elitare Schulgemeinde jenseits der sozialen und gesellschaftlichen Bezuge und Realitaten werden Sie versuchte nebeneinander beguterter und weniger beguterter Kinder aufzunehmen letztere besuchten die Schule als sogenannte Tageschuler zu einem weitaus niedrigeren Preis Am Anfang ihrer Karriere hatte sie in Hessenbruch einem Heim fur Schwererziehbare die Erfahrung gemacht wie wichtig eine gute Bildung auch und gerade fur arme und delinquente Jugendliche ist Diesen modernen Bildungsgedanken versuchte Elisabeth Engels bereits in den 1950er Jahren in ihrer privaten Internatsschule zu verwirklichen Heute ist er Bestandteil der modernen Kinder und Jugendhilfe Ganz Anthroposophin wurden musische Elemente Eurythmieauffuhrungen gehorten beispielsweise dazu fester Bestandteil des Lehrplanes und gingen damit weit uber das damalige Realschulcurriculum hinaus Sie wollte die Herzen ihrer Schuler erreichen ganz im Sinn des klassischen Bildungsgedanken Die Stiftung BearbeitenEngels entschloss sich im Januar 1969 Schule und Internat einer Stiftung zu ubertragen die unter dem Namen Elisabeth Engels Stiftung ihr Lebenswerk weiterfuhren sollte Elisabeth Engels starb am 23 Juni 1970 Ein Gedenkstein mit der Aufschrift Unserer unvergessenen Direktorin erinnert vor Schloss Varenholz an sie Literatur BearbeitenKarl Heinz Bebermeier Elisabeth Engels Die Frau Direktorin Eine mutige Padagogin in schwieriger Zeit 1892 bis 1970 Merkur Druck Detmold 2009 ISBN 978 3 936225 26 6Normdaten Person GND 140208712 lobid OGND AKS VIAF 103750712 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Engels ElisabethKURZBESCHREIBUNG deutsche Padagogin und PrivatschulgrunderinGEBURTSDATUM 20 April 1892GEBURTSORT SchiltigheimSTERBEDATUM 23 Juni 1970STERBEORT Bad Pyrmont Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth Engels amp oldid 219833785