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Elisabeth Eidenbenz 12 Juni 1913 1 in Wila 2 23 Mai 2011 in Zurich 3 heimatberechtigt in Zurich 4 war eine Schweizer Lehrerin Sie wurde als Gerechte unter den Volkern geehrt Elisabeth Eidenbenz stehend die dritte von links Zusammenkunft SAK Mitarbeiter Chateau de la Hille 1941 Die Maternite Suisse in Elne nach ihrer RestaurierungEvakuierung von spanischen Kindern durch die Ayuda Suiza 1937 in MadridInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Berichte und Broschuren der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft fur Spanienkinder SAS 4 Literatur Auswahl 5 Dokumentation 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenElisabeth Eidenbenz wuchs als drittaltestes von sechs Kindern des evangelischen Pfarrers Johann Albrecht und seiner Frau Marie Eidenbenz Hess in Wila und Stafa auf und besuchte dort die Volksschule Ihr aus Deutschland eingewanderter Grossvater Hermann Eidenbenz war Bundesprasident der Junglingsvereine und 1877 Mitbegrunder des Blauen Kreuzes sowie 1887 des CVJM in Zurich 5 Nach ihrer Ausbildung 1929 1933 als Primarschullehrerin im Lehrerinnenseminar der Tochterschule Zurich absolvierte sie 1934 die Haushaltungsschule in Neukirch an der Thur Sie unterrichtete Schwererziehbare in Winterthur und eine Klasse von funfzig Kindern im Industriequartier in Zurich Sie war begeistert vom danischen Volksschulsystem und besuchte 1937 einen Sommerkurs in der Privatschule Danebod in Fynshav Danemark von wo sie auf Anfrage von Willi Begert vom Zivildienst direkt nach Spanien reiste Dort half sie ab Januar 1938 wahrend des Spanischen Burgerkrieges der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft fur Spanienkinder SAS Asociacion de Ayuda Suiza a los ninos de la guerra bei der Betreuung von Fluchtlingen und Notleidenden Im Standquartier der Ayuda Suiza in Burjassot sorgte sie fur den Mitarbeiterhaushalt und spater errichtete sie in Valencia eine Kantine wo Kinder zweimal taglich Suppe und Milch abholen konnten Aus dem grossen Lager verteilte sie Kleider und Schuhe Im Dezember 1938 kehrte sie in die Schweiz zuruck Nach der Niederlage der Republikaner gegen die Franco Truppen wurde sie von Karl Ketterer uberzeugt Ende Januar 1939 von Zurich nach Frankreich zu reisen und in Brouilla bei Perpignan eine Mutterklinik einzurichten in die er mit behordlicher Erlaubnis die schwangeren Frauen aus den Internierungslagern wo Hunderttausende spanischer Fluchtlinge unter schrecklichen Bedingungen hausten bringen konnte Von Marz bis zur Schliessung am 20 September 1939 wurden dort 33 Kinder geboren In Elne sudlich von Perpignan fand Elisabeth Eidenbenz im baufalligen Chateau d Elne einen Ersatz fur Brouilla Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft fur Spanienkinder Ayuda Suiza SAS ab 1940 Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft fur kriegsgeschadigte Kinder SAK finanzierte den gunstigen Kauf des Gebaudes und die zweimonatigen Restaurierungsarbeiten Sie konnte die neue Schweizer Entbindungsklinik die Maternite suisse d Elne einrichten und nahm ab Anfang Dezember 1939 erneut schwangere Frauen sowie unterernahrte Kinder ohne Rucksicht auf Nationalitat oder Vorschriften auf 1942 hatte die Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes als Nachfolgerin der SAK die Maternite ubernommen Dem neutralen Roten Kreuz war es verboten in Frankreich politisch verfolgten Juden zu helfen Dies musste deshalb verdeckt geschehen Rodolfo Olgiati organisierte schweizerische Hebammen die jeweils fur einige Monate von der Pflegerinnenschule Zurich zur Hilfeleistung kamen Von Dezember 1939 bis zur Schliessung kamen dort 603 Kinder zur Welt darunter etwa 200 von judischen Muttern viele weitere wurden gesund gepflegt Im April 1944 wurde das Schloss vom deutschen Militar beschlagnahmt weil die Invasion der Alliierten erwartet wurde Innert vier Tagen musste alles gepackt und auf das Gehoft Montagnac nahe Saint Come d Olt Departement Aveyron 6 im Landesinnern gezugelt werden wo Kampfe zwischen der Resistance und der Wehrmacht stattfanden Im Oktober 1944 kehrte Elisabeth Eidenbenz in die Schweiz zuruck In Zurich machte sie ein Praktikum in der Sozialen Frauenschule Anstatt die Schule zu besuchen meldete sie sich bei der Schweizer Spende und zog 1946 nach Wien um wo sie sich um Fluchtlingskinder der Vertriebenen aus den deutschsprachigen Gebieten in Osteuropa kummerte Sie fand eine geraumige Villa in Hadersdorf im Westen Wiens wo sie ein Kinderheim fur die Kleinsten einrichtete Das Kinderheim wurde 1948 vom Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz HEKS ubernommen und mit einer Haushalts und Kinderpflegeschule erweitert wo die arbeitslosen Fluchtlingsmadchen eine Ausbildung erhielten Nach dem Ungarnaufstand 1956 wurden ungarische Mutter mit ihren Kindern aufgenommen Elisabeth Eidenbenz arbeitete dort bis zu ihrer Pensionierung 1975 und zog dann nach Rekawinkel im Wienerwald 7 Von 2009 bis zu ihrem Tod 2011 lebte sie in einem Altersheim in Zurich 8 Sie verstarb drei Wochen vor Vollendung ihres 98 Lebensjahres Am 27 Mai 2011 wurde ihre Urne auf dem Friedhof Witikon Kirchhof beigesetzt 9 Der Nachlass befindet sich im Archiv fur Zeitgeschichte in Zurich Der Schweizer Graphiker Hermann Eidenbenz war ihr Cousin Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenIhr Engagement geriet in Vergessenheit Erst als ein junger belgischer Diplomat judischer Abkunft Guy Eckstein 1991 nach seiner Geburtsurkunde forschte und auf der Urkunde des Amtes von Elne den Namen der verantwortlichen Schweizerin las forschte er nach ihr und machte ihre Taten bekannt 8 2002 kehrten rund sechzig der einst von Eidenbenz Betreuten nach Elne zuruck um La Senorita zu ehren wie sie von den Uberlebenden noch heute genannt wird Darunter waren Spanier Juden und Roma von denen einige Elisabeth Eidenbenz ihr Leben verdanken Fur ihren Mut und ihre aussergewohnliche Entschlossenheit wurde ihr dabei durch die Hand des israelischen Generalkonsuls in ihrem Schloss der Ehrentitel Gerechte unter den Volkern verliehen Das Schloss wurde von der Stadt Elne gekauft und darin ein Museum uber die Maternite eingerichtet 2005 erhielt sie den Ehrendoktor der Academia de Ciencies Mediques i de la Salut de Catalunya i de Balears Barcelona 2006 wurde ihr in der Spanischen Botschaft in Wien das Goldene Ehrenkreuz des Civil Ordens der Konigin Sofia De la Solidaridad verliehen Von Katalonien erhielt sie das Sankt Georgs Kreuz Sie ist Ehrenburgerin der Stadt Elne 2007 ernannte die franzosische Regierung sie zum Ritter Chevalier der Ehrenlegion 2009 wurde sie vom Gemeinderat Wila mit dem Preis Preis fur besondere Verdienste 10 sowie mit der Ausstellung Kinder von Elne im Museum des Schweizerischen Roten Kreuzes in Genf geehrt Berichte und Broschuren der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft fur Spanienkinder SAS BearbeitenBericht von Elisabeth Eidenbenz uber die Milchausgabe der SAS in Burjasot Valencia Dezember 1938 2 Seiten Aus der Arbeit fur die spanischen Fluchtlingskinder in Frankreich Briefe unserer schweizerischen Mitarbeiter Zurich Mai 1939 4 Seiten Sekretariatsbericht Zurich 3 Mai 1939 4 Seiten Ruth von Wild Bericht Nr 1 der Colonie Suisse LE LAC pres Sigean 22 Juli 1939 5 Seiten SAS Hrsg Ayuda Suiza Zurich 14 Seiten SAS Hrsg Trikolore und Schweizerkreuz Basel 20 SeitenLiteratur Auswahl BearbeitenHelene Legrais Les Enfants d Elisabeth Presses de la Cite 2006 ISBN 978 2 258 07169 8 Assumpta Montella Elisabeth Eidenbenz Mes enlla de la Maternitat d Elna Ara Llibres 2011 ISBN 978 8 492 90751 9 Assumpta Montella La maternidad de Elna Now books 2007 ISBN 978 84 96201 43 9 Assumpta Montella La Maternitat d Elna Ara Llibres 2005 ISBN 9788493967963 Tristan Castanier i Palau Femmes en exil meres des camps Elisabeth Eidenbenz et la Maternite Suisse d Elne 1939 1944 Trabucaire Editions 2008 ISBN 2 84974 074 8 Tristan Castanier i Palau Elisabeth Eidenbenz i la maternitat suissa d Elna Trabucaire Editions 2009 ISBN 2 84974 095 0 Helena Kanyar Becker Elisabeth Eidenbenz Grunderin der Maternite Suisse In Helena Kanyar Becker Hrsg Vergessene Frauen Humanitare Kinderhilfe und offizielle Fluchtlingspolitik 1917 1948 Schwabe Basel 2010 ISBN 978 3 7965 2695 4 Assumpta Montella Elisabeth Eidenbenz Mes enlla de la Maternitat d Elna Ara Llibres 2011 Dokumentation BearbeitenEin Herz fur Kinder Eine Schweizer Retterin im Zweiten Weltkrieg Schweizer Fernsehen 2004 31 Min La llum d Elna 2016 Film Dir Silvia Quer auf Katalanisch Memoria del Exilio La Maternidad de Elna Online Video 14 Min Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elisabeth Eidenbenz Sammlung von Bildern Helena Kanyar Becker Elisabeth Eidenbenz In Historisches Lexikon der Schweiz Insel des Friedens mitten im Krieg In Kulturzeit vom 26 April 2007 7 Min Ich habe das getan was getan werden musste Memento vom 2 Juni 2011 im Webarchiv archive today in Schweizer Familie vom 27 Mai 2009 Ralph Hug Eine Gerechte unter den Volkern PDF 51 kB In WOZ Die Wochenzeitung vom 2 Juni 2011 Archiv Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsdatum gemass Gemeinde Wila Eidenbenz Elisabeth in Archiv fur Zeitgeschichte Zurich abgerufen am 29 Mai 2011 Elisabeth Eidenbenz n est plus Memento vom 27 Dezember 2013 im Internet Archive In L Independant 24 Mai 2011 abgerufen am 1 Juni 2011 Bestattungen und Beisetzungen In Neue Zurcher Zeitung 26 Mai 2011 S 18 Hermann Eidenbenz auf cevizuerich ch Vita auf der Seite Anonymes Justes et Persecutes durant la periode Nazie dans les communes de France Nachruf und Vita abgerufen am 4 Juni 2011 franzosisch a b 600 Kindern auf die Welt geholfen In Zurcher Oberlander vom 24 April 2009 PDF S 8 Archiv Bestattungen und Beisetzungen vom Freitag den 27 Mai 2011 Eidenbenz Elisabeth Jg 1913 von Zurich 8032 Zurich Freiestrasse 65 14 00 Uhr Urnenbeisetzung im Friedhof Witikon Kirchhof anschliessend Abdankung in der Alten ref Kirche Witikon In kirche zh ch vom Mai 2011 Lukas Leuzinger Zwei Frauen fur Verdienste geehrt Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive in Tages Anzeiger vom 4 Januar 2010 Normdaten Person GND 13310981X lobid OGND AKS LCCN n2006060411 VIAF 13490610 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eidenbenz ElisabethKURZBESCHREIBUNG Schweizer LehrerinGEBURTSDATUM 12 Juni 1913GEBURTSORT WilaSTERBEDATUM 23 Mai 2011STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth Eidenbenz amp oldid 238232389