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Eliska Kleinova 27 Februar 1912 in Prerov Mahren 2 September 1999 in Prag war eine tschechische Klavierpadagogin judischer Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Verfolgung 1 2 Einsatz fur Gideon Klein 1 3 Klavierpadagogin 2 Literatur 3 WeblinksBiografie BearbeitenEliska Kleinova wurde als zweite Tochter der Eheleute Helene Klein geb Ilona Marmorstein und Jindrich Klein in Prerau als Elisabeth Lisa Klein geboren Ihren eigentlich falsch ubersetzten tschechischen Namen erhielt sie bei der Einschulung Nach erstem Musikunterricht bei Karel Marik ab 1922 zog sie 1929 nach Prag um am dortigen Konservatorium u a bei Jan Herman Klavier zu studieren Dort lernte sie Erik Adolf Saudek und Rafael Schachter kennen Von hier aus sorgte sie auch dafur dass ihr Bruder Gideon ebenfalls in Prag unterrichtet wurde Gideon kam zunachst einmal monatlich nach Prag zog aber spater bei ihr ein Ihre Mutter folgte 1934 1935 schloss sie ihr Studium bei Jan Herman mit dem Mozart Klavierkonzert d Moll KV 466 ab Im gleichen Jahr kam auch ihre 1909 geborene Schwester Edita uber Frankreich aus Palastina zuruck wohin sie 1929 ausgewandert war Zu dieser Ruckkehr war ihre Schwester gezwungen da sie als Mitglied der Kommunistischen Partei mehrfach verhaftet worden war In Prag angekommen arbeitete die Schwester weiter fur die Roten Hilfe und bezog auch Eliska Kleinova ein die noch 1937 als geheime Botin nach Wien reiste Verfolgung Bearbeiten Im November 1939 wurden die tschechischen Hochschulen geschlossen Im Mai 1940 wurde ihr Schwager und im August des gleichen Jahres ihre Schwester Edita verhaftet Nachdem ihr Bruder Gideon vom 1 bis 4 Dezember 1941 als AK Aufbaukommando ins Ghetto Theresienstadt abtransportiert wurde folgte ihre Deportation am 16 Juli 1942 Dort kam sie durch Hilfe Gideons zusammen mit ihrer Mutter auf einem Dachboden eines Hauses statt in den Kasernen unter Sie konnte in einem Kinderheim und spater in einer Backerei arbeiten An dem kompositorischen Schaffen ihres Bruders der ihr die Werke widmete nahm sie regen Anteil Im Gegensatz zu ihrem Bruder beteiligte sie sich aber nicht am Kulturleben in Theresienstadt Als die Gefahr bestand dass alleinstehende Frauen deportiert wurden heirateten Eliska und der mit ihr und ihrem Bruder befreundete Komponist Hans Krasa am 22 August 1943 formal liessen sich spater aber wieder scheiden Vom 12 bis 14 Oktober 1944 wurde sie zusammen mit ihrer Mutter und Tante nach Auschwitz deportiert und bei der Selektion von ihnen getrennt In Auschwitz erfuhr sie von der Hinrichtung ihrer Schwagers 1942 in Munchen sowie dem Tod ihrer Schwester 1943 in Auschwitz wahrend einer Typhus Epidemie Nach einigen Wochen gelangte sie ins Aussenlager Kurzbach bei Oppeln Am 21 Januar 1945 konnte sie bei einem mehrtagigen Abzugsmarsch in Wohlau zusammen mit Gertruda Sekaninova und sechs anderen Frauen fliehen und kam am 29 Januar in Prag an Hier half ihr Erik Saudek sich im Stadtteil Smichov bis zum Prager Aufstand am 5 Mai 1945 zu verstecken Von Erik Saudek erhielt sie auch einen letzten Brief von ihrem Bruder Gideon den Fritz Gratum aus Furstengrube schmuggeln konnte Der Komponist Vojtech Saudek Sohn von Erik Saudek widmete Gideon Klein ein Klavierkonzert Einsatz fur Gideon Klein Bearbeiten Nach dem Krieg arbeitete sie als Klavierpadagogin und kampfte fur das Bekanntwerden der Werke ihres ermordeten Bruders und Hans Krasas So spielte 1946 Pavel Stepan die Urauffuhrung der Klaviersonate von Gideon Klein Aber erst in den 70er Jahren konnte sie eine musikwissenschaftliche Aufarbeitung der Unterlagen anstossen Als 1991 ein Koffer mit bisher unbekannten Handschriften von Gideon Klein entdeckt wurde war ihr Bruder dank dieser Arbeiten inzwischen so bekannt dass die gefundenen Werke in kurzer Zeit aufgefuhrt wurden 1993 erschien das Gesamtwerk von Gideon Klein im Druck Klavierpadagogin Bearbeiten In den funfziger Jahren litt auch sie unter den politischen Entwicklungen und wurde 1952 aus dem Konservatorium geworfen Erst 1954 konnte sie sich soweit rehabilitieren dass sie wieder musikpadagogisch arbeiten konnte Spater gab sie auch Etudensammlungen heraus Bekannt ist ihre gemeinsam mit Fiserova und Mullerova herausgegebene Klavierschule des Blattspiels Noch im Oktober 1993 wurde sie fast 82 jahrig von der EPTA European Piano Teacher Association eingeladen einen Vortrag in Mainz zu halten dessen Zuspruch sie sehr bewegte Literatur BearbeitenPeter Ambros Leben vom Blatt gespielt ISBN 3 935712 21 9 Lebensgeschichte auf Basis eines Tonbandinterviews von 1994 Weblinks BearbeitenNadace Gideona Kleina Die Gideon Klein Stiftung Anna Hajkova The Piano Virtuoso Who Didn t Play in Terezin or Why Gender Matters Orel Foundation 6 Mai 2011 Normdaten Person GND 128657782 lobid OGND AKS LCCN nr93014041 VIAF 5990212 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kleinova EliskaALTERNATIVNAMEN Klein ElisabethKURZBESCHREIBUNG tschechische KlavierpadagoginGEBURTSDATUM 27 Februar 1912GEBURTSORT PrerauSTERBEDATUM 2 September 1999STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eliska Kleinova amp oldid 227663410