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Gideon Klein geboren 6 Dezember 1919 in Prerov gestorben 27 Januar 1945 im KZ Furstengrube war ein tschechisch judischer Komponist und Pianist Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Gedenken 3 Werke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksBiografie Bearbeiten nbsp Peter Kien Gideon Klein in Theresienstadt nbsp Giuseppe Verdi Messa da Requiem im Ghetto TheresienstadtRafael Schachter Dirigent Gideon Klein Klavier Gertruda Borger Sopran Hilda Aranson Lindt Messosopran David Grunfeld Tenor Karel Berman BassGideon Klein war als Kind musikalisch ungewohnlich begabt und begann mit 11 Jahren den Klavierunterricht bei Ruzena Kurzova Mit 10 Jahren entstanden erste Kompositionen Sein erstes Konzert gab er mit 14 Jahren 1931 ging er nach Prag und besuchte dort das Konservatorium und dann die Meisterklasse fur Klavier von Vilem Kurz Eine Karriere als Pianist zeichnete sich ab Das gleichzeitige Gymnasialstudium schloss er 1938 mit einem Diplom cum laude ab Mit der deutschen Zerschlagung der Tschechoslowakei endeten seine weiteren Studien das Studium der Musikwissenschaften musste er 1939 wegen Schliessung der Prager Karlsuniversitat unterbrechen ebenso wie 1940 das folgende Kompositionsstudium bei Alois Haba In dieser Zeit entsteht sein Divertimento fur Blaseroktett das als Schlusselwerk gilt und die politischen Erlebnisse und kunstlerischen Einflusse der Zeit verarbeitet Die Annahme eines Studienplatzes an der Royal Academy of Music in London wurde ihm verwehrt Auch als Pianist wurde ihm das offentliche Auftreten verboten Ab 1941 trat er daher unter dem Pseudonym Karel Vranek auf spater nur noch im privaten Kreis Im Dezember 1941 wurde er in das KZ Theresienstadt deportiert Bald war er zusammen mit Musikern wie den Komponisten Hans Krasa Viktor Ullmann und Pavel Haas dem Sanger Karel Berman dem Pianisten und Dirigenten Rafael Schachter oder dem spateren Dirigenten der Tschechischen Philharmonie Karel Ancerl eine der wichtigen Personen im anfangs verbotenen und nachher zu Propagandazwecken missbrauchten Kulturleben der Lagerstadt Er trat in Konzerten auf und schrieb Werke die auch unter den Umstanden des Lagers auffuhrbar waren hielt Vortrage und gab auch Unterricht Im Oktober 1944 neun Tage nach Auflosung seines Streichtrios wurde er in das KZ Auschwitz und von dort in das Aussenlager Furstengrube deportiert In den Kohlengruben kam er kurz vor der Befreiung unter ungeklarten Umstanden ums Leben Seine Schwester Eliska Kleinova uberlebte das Lager und unterstutzte die Herausgabe der Werke 1994 grundete sie die Gideon Klein Stiftung In seinen Werken verbindet er Einflusse von Leos Janacek und Arnold Schonberg zu einer ausdrucksstarken eigenen Musik Gedenken Bearbeiten nbsp Stolpersteine fur Gideon Klein und Ilona Kleinova in PragFur Gideon Klein und seine Mutter wurden vom Kunstler Gunter Demnig in Prag vor dem Haus am Rasin Kai Rasinovo nabrezi 1696 66 dem damaligen Palacky Kai Stolpersteine verlegt Werke Bearbeiten nbsp Uz mne kone vyvadeji1929 Suite lyrique fur Klavier I Prelude II Capriccio III Epilog IV Noc Nacht V Troubadour 1933 Mala suita kleine Suite fur Klavier I Andante II Zive Lebhaft 1934 Komposition fur eine Singstimme und Klavier Text Otokar Brezina 1936 1938 Vier Satze fur Streichquartett 1940 Duo im Vierteltonsystem fur Violine und Viola 1939 1940 Divertimento Blaseroktett Je zwei Oboen Klarinetten Fagotte und Horner 1940 Drei Lieder op 1 Hohe Stimme und Klavier The Fountain Johann Klaj Halfte des Lebens Friedrich Holderlin Dammrung senkte sich von oben Johann Wolfgang von Goethe in der tschechischen Ubersetzung von Erik A Saudek 1940 Prelude Viola solo 1940 1941 Streichquartett op 2 1941 Duo fur Violine und Cello unvollendet 1942 Madrigal Sag Tod nach Worten von Francois Villon in der tschechischen Ubersetzung von Otokar Fischer Zwei Soprane Alt Tenor und Bass 1942 Prvni hrich Erster Sundenfall Mannerstimme und Chor 1942 Madrigal Das Angenehme in dieser Welt nach Worten von Friedrich Holderlin in der tschechischen Ubersetzung von Erik A Saudek Zwei Soprane Alt Tenor und Bass 1942 Bachuri le an tisa Frauenchor 1942 Bearbeitung tschechischer und russischer Volksweisen Tenor und Frauenchor 1 Aby nas pan Buh miloval 2 Chodzila liska po razi 3 Chodime chodime 4 Na tych nasich lukach 5 Poljusko pole 6 Uz mne kone vyvadeji Erste Version 7 Uz mne kone vyvadeji Zweite Version 1942 1943 Fantasie und Fuge fur Streichquartett 1943 Wiegenlied Sch haw b ni Bearbeitung eines hebraischen Liedes Frauenchor oder Solostimme Sopran und Klavier 1943 Klaviersonate Allegro con fuoco Adagio Allegro vivace 1944 Streichtrio fur Violine Viola und Cello auch als Partita fur Streicher von Vojtech Saudek rekonstruiert und instrumentiert Allegro spiccato Lento Variation uber ein mahrisches Volkslied Molto vivaceSiehe auch BearbeitenListe der vom NS Regime oder seinen Verbundeten verfolgten KomponistenLiteratur BearbeitenAurelie Branger Gideon Klein 1919 1945 De Prague a Terezin creer pour survivre Observatoire Musical Francais Paris 2004 ISBN 2 84591 104 1 darin Werkverzeichnis S 51 58 Initiative Hans Krasa Hrsg Komponisten in Theresienstadt Pavel Haas Gideon Klein Hans Krasa Karel Reiner Siegmund Schul Viktor Ullmann 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Initiative Hans Krasa Hamburg 2001 ISBN 3 00 005164 3 Peter Ambros Leben vom Blatt gespielt Eine dramatische Lebenspartitur Thelem W E B Universitatsverlag Dresden 2003 ISBN 3 935712 21 9 Lesecher 2 Lebensgeschichte seiner Schwester Eliska Kleinova auf Basis eines Tonbandinterviews von 1994 Hans Gunter Klein Gideon Klein Materialien ISBN 978 3 928770 24 8 132 S Hamburg 1994 Paul Schendzielorz Studien zur Instrumentalmusik von Gideon Klein Die Prager und Theresienstadter Jahre im Kontext von Musik und Zeitgeschichte Gustav Bosse Verlag Kassel 2002 ISBN 3 7649 2643 0 Albrecht Dumling Torso eines Lebens der Komponist und Pianist Gideon Klein 1919 1945 Beitrage des Symposiums zum 100 Geburtstag von Gideon Klein 13 14 Dezember 2019 veranstaltet von musica reanimata e V in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Institut fur Musikforschung Preussischer Kulturbesitz Neumunster von Bockel Verlag 2021 ISBN 978 3 95675 031 1Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gideon Klein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur und andere Medien von und uber Gideon Klein im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Die Gideon Klein Stiftung Madrigaltexte Chorwerkstatt Berlin 16 Marz 2005 abgerufen am 12 Dezember 2019 Dokumente zu Gideon Klein in den Sammlungen des Judischen Museums in Prag Theresienstadt Lexikon Gideon Klein 14 Februar 2019 abgerufen am 12 Dezember 2019 Normdaten Person GND 119107813 lobid OGND AKS LCCN n90611629 VIAF 17145857780723020684 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klein GideonKURZBESCHREIBUNG tschechischer KomponistGEBURTSDATUM 6 Dezember 1919GEBURTSORT PrerovSTERBEDATUM 27 Januar 1945STERBEORT KZ Furstengrube Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gideon Klein amp oldid 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