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Johnstones Pfeiffrosch Eleutherodactylus johnstonei ist ein Froschlurch aus der artenreichen Gattung der Antillen Pfeiffrosche Eleutherodactylus Johnstones PfeiffroschEleutherodactylus johnstonei in JamaicaSystematikUnterordnung NeobatrachiaUberfamilie BrachycephaloideaFamilie EleutherodactylidaeUnterfamilie EleutherodactylinaeGattung EleutherodactylusArt Johnstones PfeiffroschWissenschaftlicher NameEleutherodactylus johnstoneiBarbour 1914 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Merkmale 3 Okologie 4 Fortpflanzung 5 Invasionsproblematik 6 Einzelnachweise 7 WeblinksVerbreitung BearbeitenJohnstones Pfeiffrosch ist ein sehr erfolgreicher terrestrischer Besiedler welcher uber die gesamte Karibik und uber weite Teile des Festlandes von Mittel und Sudamerika verbreitet ist Seine Expansion erfolgte hauptsachlich parallel zu menschlichen Einflussen sowie Naturkatastrophen wie beispielsweise Hurrikane oder Vulkane welche das ursprungliche Habitat verandern Wird ein solches Habitat gestort kann Johnstones Pfeiffrosch sich ungehindert ausbreiten und andere Arten verdrangen Die anderen endemischen Eleutherodactylus Arten neigen dann zu geringeren Populationsdichten oder sind nicht mehr vorhanden 1 In ungestorten Habitaten ist E johnstonei jedoch nicht fahig sich zu etablieren Der Ursprung von Johnstones Pfeiffrosch sind die kleinen Antillen in der Karibik 2 Die geographische Verbreitung des Frosches erklart sich oft durch menschliche Einflusse wie den Pflanzenhandel 2 Im Botanischen Garten der Universitat Basel beispielsweise ist der Pfeiffrosch versehentlich mit Bromelien oder Orchideen in das Tropenhaus gelangt und konnte sich dort etablieren Ausserhalb der Tropen ist der Frosch allerdings in freier Natur nicht lebensfahig 3 Merkmale BearbeitenDie kleinen Frosche Mannchen 17 25 mm Weibchen 17 35 mm haben eine braun grune Oberflache und grosse Augen mit einer Iris die oben goldfarben und unten braun ist Die Mannchen besitzen in der Halsregion eine aufblasbare Schallblase welche wahrend der Paarungszeit laute Rufe ermoglicht 4 Okologie BearbeitenJohnstones Pfeiffrosche sind nachtaktiv und meist im Streu unter Steinen oder in kleinen Holz bzw Pflanzenhohlen zu finden Sie sind allerdings sehr adaptiv und konnen unterschiedliche Habitate bewohnen So sind sie oftmals auch in anthropogen gepragten Gebieten wie gemahten Wiesen Feldern Garten und neben Geschaften und Hausern anzutreffen Die Fahigkeit dieser erfolgreichen Kolonisation und Verbreitung ist auf ihre grosse Toleranz gegenuber hohen Temperaturen und der Moglichkeit entkoppelt von Wasser zu leben zuruckzufuhren 4 Studien haben gezeigt dass Eleutherodactylus johnstonei sehr haufig in Topfen von Zierpflanzen anzutreffen sind Die Pflanzentopfe scheinen ideale Fortpflanzungskonditionen mit gutem Mikroklima und regelmassiger Bewasserung zu generieren Dies unterstutzt die These dass der Hauptvektor der Verbreitung das Austauschen von Pflanzen darstellt 5 Als Nahrung dienen ihnen Ameisen Spinnen Termiten und Zwergzikaden Ihre Rauber sind Echsen Schlangen und andere Frosche 4 Fortpflanzung BearbeitenIhre Lebensweise ist hauptsachlich solitar Die Frosche kommen nur wahrend der Paarungszeit zusammen hierbei hat jedes Mannchen sein eigens Territorium und lockt mit den typischen Rufen die Weibchen in sein Gebiet 4 Der Ruf ist artspezifisch und zweisilbig du iiii wobei die Betonung auf der zweiten Silbe liegt 3 Dieses Pfeifen kann bis zu 60 mal pro Minute bei einem Intervall von 1 2 Sekunden pro Laut wiederholt werden Die Frosche sind nach circa einem Jahr geschlechtsreif danach paaren sich die Frosche das ganze Jahr uber jedoch vermehrt wahrend der Regenzeit 4 Die Fortpflanzung geschieht im Laubstreu oder in kleinen Hohlen Nachdem ein Mannchen das Weibchen angelockt hat startet das Weibchen den Paarungsvorgang durch physischen Kontakt und das Mannchen stellt verschiedene Orte fur die Eiablage vor Entweder akzeptiert das Weibchen einen Ort oder das Mannchen muss weitere Standorte prasentieren Falls die Orte inakzeptabel sind weist das Weibchen das Mannchen wieder komplett ab Wird aber ein geeigneter Platz gefunden setzt sich das Mannchen auf den Rucken des Weibchens und dieses legt durchschnittlich 14 unbefruchtete Eier ab Diese werden dann extern von dem Mannchen befruchtet Dieser Vorgang dauert zwischen dreiviertel und einer Stunde Aus den befruchteten Eiern schlupfen nach ungefahr 13 Tagen komplett entwickelte kleine Frosche ca 3 5 mm lang mit Hilfe eines kleinen Zahnes zum Aufbrechen der Eihulle 6 Studien zeigten Unterschiede in der elterlichen Fursorge Zwar werden die Eier und die jungen Frosche lediglich von einem Geschlecht betreut uniparental allerdings kann sich je nach Gegebenheiten und Umweltbedingungen das betreuende Geschlecht andern In erster Linie kummert sich das Mannchen nach der Eiablage um den Nachwuchs 7 Das Mannchen halt die Eier mit einer von der Kloake produzierten Flussigkeit feucht 4 In einigen Fallen kommen die Weibchen jedoch ca 72 Stunden nach der Eiablage nochmals zum Nest zuruck und ubernehmen die Pflege falls die Mannchen scheitern 7 Bei Mannchen die nicht die gewunschten Merkmale aufweisen oder aus anderen Grunden nicht ausgewahlt werden wird ein Satelliten Verhalten beobachtet Hierbei folgen die Satellitenmannchen einem bereits rufenden Mannchens in der Hoffnung dass das interessierte Weibchen sich fur sie entscheidet anstelle des pfeifenden Mannchens 4 Invasionsproblematik BearbeitenIn einigen Gegenden wird Johnstones Pfeiffrosch als invasive Art eingestuft So wurden Krankheitsubertragungen auf andere Arten beobachtet und die Rufe dieser eingewanderten Pfeiffrosche konnten die einheimischen Arten und ihren Reproduktionserfolg storen In Franzosisch Guayana und in Sao Paulo sind Falle bekannt bei denen sich Burger uber die hohe Larmbelastung wahrend der Nacht beschweren 2 Doch das Problem wird kontrovers diskutiert Eine Studie aus Franzosisch Guayana zeigt dass der Frosch sich auch 10 Jahre nach der Einfuhrung nicht signifikant ausgebreitet hat und deshalb kein Invasionspotential aufweist 5 Einzelnachweise Bearbeiten Hinrich Kaiser Origins and introductions of the Caribbean frog Eleutherodact ylus johnstonei Leptodactylidae management and conservation concerns Hrsg Biodiversity and Conservation 6 Auflage Department of Biology La Sierra University USA Redpath Museum McGill University Montreal Canada 1997 S 1391 1407 a b c Marcos A Melo Mariana L Lyra Ana M Brischi Vilma Clarice Geraldi amp Celio F B Haddad First record of the invasive frog Eleutherodactylus johnstonei Anura Eleutherodactylidae in Sao Paulo Brazil Hrsg SALAMANDRA Band 50 Nr 3 Sao Paulo 2014 S 177 180 a b Botanischer Garten Uni Basel Pfeiffrosche im Tropenhaus Nicht mehr online verfugbar In botgarten unibas ch Archiviert vom Original am 5 April 2016 abgerufen am 5 April 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot botgarten unibas ch a b c d e f g Kimberly Pascall Eleutherodactylus johnstonei Johnstone s Rain Frog In UWI Hrsg The Online Guide to the Animals of Trinidad and Tobago 2014 a b Raffael Ernst David Massemin Ingo Kowarik Non invasive invaders from the Caribbean the status of Johnstone s Whistling frog Eleutherodactylus johnstonei ten years after its introduction to Western French Guiana Hrsg Biol Invasions Nr 13 Springer Science Business Media B V 2011 S 767 1777 Godfrey R Bourne Reproductive Behavior of Terrestrial Breeding Frogs Eleutherodactylus johnstonei in Guyana Hrsg Journal of Herpetology Band 31 Nr 2 USA 1997 S 221 229 a b Godfrey R Bourne Amphisexual parental behavior of a terrestrial breeding frog Eleutherodactylus johnstonei in Guyana Hrsg Behavioral Ecology Band 9 Nr 1 USA 1997 S 1 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johnstones Pfeiffrosch Eleutherodactylus johnstonei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von 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