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Der Eisenbahnunfall von Nebukawa jap 根府川駅列車転落事故 Nebukawa eki ressha tenraku jiko dt Zugabsturz beim Bahnhof Nebukawa am 1 September 1923 war die Folge eines durch das Grosse Kantō Erdbeben ausgelosten Erdrutsches Er zerstorte im und bei dem Bahnhof Nebukawa Anm 1 Japan auf der Atami Linie heute Teil der Tōkaidō Hauptlinie zwei Zuge 112 Menschen starben und 13 weitere wurden verletzt An Land liegengebliebener WaggonEiner von zwei Personenwagen des Zuges 109 die die Steilkuste hinuntersturzten ohne jedoch im Meer zu versinken Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Unfallhergang 2 1 Zug 109 2 2 Zug 116 2 3 Weitere Schaden 3 Folgen 3 1 Verluste und Schaden 3 2 Gedenken 4 Anmerkungen 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksAusgangslage BearbeitenDie Tōkaidō Hauptlinie fuhrte von der Meiji Zeit bis 1934 Eroffnung des Tanna Tunnels vom Bahnhof Kōzu nordlich am Hakone Bergmassiv vorbei zum Bahnhof Numazu heutige Gotemba Linie Das heute zum Bahnhof Nebukawa fuhrende Teilstuck trug damals noch den Namen Atami Linie Es war am 21 Dezember 1922 bis zum Bahnhof Manazuru verlangert worden Der spater verungluckte Zug Nr 109 bestand aus der Dampflokomotive 960 JNR Baureihe 5300 und acht Personenwagen mit Drehgestellen Er verliess fahrplanmassig um 9 05 Uhr den Bahnhof Tokio in Richtung Manazuru Um 10 15 Uhr erreichte er den Bahnhof Ōfuna wo er einen Schnellzug in Richtung Tokio kreuzen liess und setzte seine Fahrt um 10 27 Uhr nach Odawara fort Die Streckenfuhrung der Atami Linie verlief hier durch den Bahnhof Hayakawa entlang einer steilen Felswand an der Sagami Bucht Unfallhergang BearbeitenZug 109 Bearbeiten Als der Zug zu einem Drittel in den Bahnhof Nebukawa eingefahren war erschutterte ein heftiges Erdbeben das Gebiet Lokfuhrer und Schaffner betatigten die Notbremse der Zug entgleiste Dem Hauptbeben folgte ca vier Minuten spater ein Nachbeben der Starke 7 3 nach der Richterskala An der Bergwand loste sich ein Erdrutsch Schuttstrom Die Tatsache dass an der Sudseite des Bahnhofs der Fluss Shiraito vorbeifliesst begunstigte das Entstehen des Schuttstroms 1 Uber den Ausgangspunkt des Erdrutsches gibt es verschiedene Annahmen Eine davon ist dass er sich von einem alten Kraterrand am Berg Hijiri 聖岳 Hijiri dake in einer Hohe von 837 m gelost hat Untersuchte Erdproben lassen aber auch den Krater am Berg Ōbora 大洞山 yama vier Kilometer am Oberlauf des Shiraito als Ausgangspunkt als wahrscheinlich erscheinen Der Erdrutsch bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von ca 50 km h und riss den Zug den Bahnsteig zwei Wasserturme und das Empfangsgebaude uber eine 45 m lange Landzunge hinunter ins Meer Der Vorgang soll etwa funf Minuten gedauert haben Nahezu der gesamte Bahnhof Nebukawa mitsamt dem einfahrenden Zug gingen so in der Sagami Bucht unter Lediglich zwei Personenwagen lagen noch am Abhang und das Hausdach des Wohngebaudes des Bahnhofsvorstehers trieb auf der Wasseroberflache Zug 116 Bearbeiten nbsp Verschuttete Lokomotive des Zugs 116 am Eingang des Saimone TunnelsZug 116 in Richtung Tokio unterwegs hatte Zug 109 im Bahnhof Nebukawa kreuzen sollen Er hatte am Unfalltag eine Minute Verspatung Zwischen dem Bahnhof Manazuru den er um 11 48 Uhr verliess und dem Bahnhof Nebukawa musste er vier Tunnel durchqueren Das Erdbeben ereignete sich als der Zug aus dem letzten der vier Tunnel dem 360 m langen Sainome Tunnel 寒ノ目山トンネル ausfuhr 1 Die Lokomotive wurde unter der Schlammlawine begraben zwei Bahnangestellte starben und drei Passagiere wurden verletzt Ein uberlebender Bahnangestellter versuchte die Passagiere nach Manazuru zuruck und aus dem Tunnel herauszufuhren als sich eine zweite Gerolllawine loste und die vier Eisenbahner sowie mehrere Fahrgaste mitriss Die Leichen der vier Angestellten und zweier Fahrgaste wurden erst ein Jahr nach dem Ungluck aufgefunden Das Eisenbahnministerium wurdigte das Handeln seiner Bahnangestellten indem es einem Angestellten 100 Yen zwei weiteren Angestellten je 70 Yen als Anerkennung uberreichte Dadurch dass Zug 116 geringfugig verspatet war entging er weitgehend der Katastrophe die Zug 109 traf Weitere Schaden Bearbeiten Der Schuttstrom der sich mit drei Metern Hohe und vom Fluss Shiraito getragen uber das Gebiet von Nebukawa ergoss uberrollte die Wohnhauser am Mundungsdelta wodurch mehr als 200 weitere Menschen ihr Leben verloren 1 Das Beben dessen Epizentrum in der Region von Nebukawa lag loste zudem einen Tsunami aus der etwa funf Minuten nach dem Beben die Sagami Bucht erreichte und dem mindestens 20 dort schwimmende Kinder zum Opfer fielen Weiterhin wurde eine den Shiraito uberspannende Stahlbetonbrucke deren Pfeiler eine Gesamthohe von 22 m inklusive Fundament erreichten samt Pfeilern und Widerlagern unauffindbar fortgerissen Das Uferdelta des Shiraito das damals als Anker und Liegeplatz fur Schiffe genutzt wurde versandete durch die Gerolllawine und wurde in seiner Beschaffenheit so sehr verandert dass dort in der Folge ein Kiefernwald entstand Das Kantō Erdbeben fuhrte nicht nur auf der Atami Linie zu Eisenbahnunfallen Auf der gesamten Tōkaidō Linie entgleisten acht Personen und 17 Guterzuge viele weitere Zuge gerieten in Brand wurden beschadigt oder zerstort 46 Lokomotiven 424 Personenwagen 40 Tramwagen und 923 Guterwagen Weitere 60 Lokomotiven 62 Personenwagen und 281 Guterwagen wurden beschadigt Folgen BearbeitenVerluste und Schaden Bearbeiten nbsp Zeitungsartikel uber die Bergung der im Meer versunkenen Lokomotive in der Tokyo Asahi Shimbun vom 24 September 1934 Morgenausgabe S 11 112 Menschen starben bei der Eisenbahnkatastrophe im Bahnhof Nebukawa was die Vermissten einschliesst darunter sieben Bahnangestellte 13 weitere wurden verletzt Der Schaffner und der Lokfuhrer erlitten Prellungen und wurden von Treibholz schwer verletzt Ein auszubildender Schaffner starb beim Absturz und ein auszubildender Lokomotivfuhrer wurde von der Gerolllawine mitgerissen ebenso 20 Menschen Fahrgaste und Bahnhofspersonal die sich im Bahnhof aufgehalten hatten 1 Der Bahnhofsvorsteher der an diesem Tag nicht im Dienst war und seine Frau die sich gemeinsam in der Amtswohnung aufhielten konnten gerettet werden Ebenso gerettet wurden 30 Personen die den Absturz uberlebt hatten und nach dem Ungluck den Abhang hinaufkletterten und weitere 13 Personen die von vorbeikommenden Booten geborgen wurden Die funf verletzten Bahnangestellten und einige uberlebende Fahrgaste brachen noch am gleichen Tag gegen 16 00 Uhr nach Odawara auf um Kunde uber das Ungluck zu geben Da Weg und Eisenbahnstrecke uber eine Distanz von 4 4 km weggerissen worden waren dauerte es ca zwei Stunden um die zweieinhalb Kilometer nach Ishibashi heute westliches Odawara zuruckzulegen Gedenken Bearbeiten nbsp Ein durch den Absturz verbogenes Nummernschild der verungluckten Dampflokomotive des Zuges 109 1932 stellte Okano Kitarō 1864 1965 zur Erinnerung an den Eisenbahnunfall einen Gedenkstein in Manazuru auf In die Ruckseite ist das Datum des Ungluckstages eingraviert Kitarō Grunder der lokalen Suruga Bank verlor durch den Eisenbahnunfall seine dritte Tochter und seine Frau Fur die Eisenbahn wurde 1973 im Bahnhof Nebukawa ebenfalls ein Gedenkstein aufgestellt 2 Der Stein tragt die Inschrift Gedenkstein an das Leid durch das Grosse Kantō Erdbeben 1 September Shōwa 40 fur alle Angestellten des Bahnhofs Nebukawa Anm 2 1932 gab das Eisenbahnministerium seine Besitzanspruche an der im Meer versunkenen Lokomotive des Zuges 109 auf Ein Jahr spater im August 1933 veroffentlichte die Zeitung Yomiuri Shimbun erstmals Aufnahmen der versunkenen Lokomotive Am 23 September 1934 elf Jahre nach dem Ungluck wurde die Lokomotive auf Betreiben eines Geschaftsmanns aus Manazuru aus dem Meer geborgen Dabei barg man auch menschliche Knochen Einen Teil der Lokomotive darunter auch ein Lokomotivschild stiftete der Geschaftsmann dem Eisenbahnministerium den grosseren Teil jedoch liess er als Schrott verwerten Nachdem die geborgene Nummernplatte zunachst im Tokioter Verkehrsmuseum 交通博物館 Kōtsu hakubutsukan ausgestellt war ist sie nun im Eisenbahnmuseum Saitama zu sehen Anmerkungen Bearbeiten In Kataura seit 1954 in Odawara eingemeindet Prafektur Kanagawa Original 関東大震災殉難碑 昭和四十八年九月一日 根府川駅職員一同 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Masayuki Takemura 関東大震災における米神 根府川 神奈川県足柄下郡片浦村 の被害総数 神奈川県内の鉄道記念碑 Abgerufen am 25 Dezember 2012 japanisch Literatur Bearbeiten武村雅之 Takemura Masayuki 関東大震災における米神 根府川 神奈川県足柄下郡片浦村 の被害総数 In 歴史地震 Band 5 2010 japanisch shizuoka ac jp PDF abgerufen am 25 Dezember 2012 Weblinks Bearbeiten東日本大震災の記録 日本鉄道旅行地図帳 Shinchosha Homepage abgerufen am 25 Dezember 2012 japanisch mit zahlreichen historischen Abbildungen 過去の災害に学ぶ 第13回 1923 大正12 年関東大震災 揺れと津波による被害 PDF Nicht mehr online verfugbar In No 39 2007 archiviert vom Original am 20 Januar 2013 abgerufen am 25 Dezember 2012 japanisch 機関車の残骸 Odawara City abgerufen am 25 Dezember 2012 japanisch 関東大地震震害調査報告 土木図書館所蔵 abgerufen am 25 Dezember 2012 japanisch 35 203111 139 141417 Koordinaten 35 12 11 2 N 139 8 29 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenbahnunfall von Nebukawa amp oldid 238855984