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Der Eigentliche Gundi Ctenodactylus gundi auch Eigentlicher Kammfinger Gewohnlicher Gundi oder einfach Gundi genannt ist ein afrikanisches Nagetier aus der Familie der Kammfinger Ctenodactylidae und wird zusammen mit dem Val Gundi Ctenodactlus vali in die Gattung Ctenodactylus gestellt In der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN ist der Eigentliche Gundi als nicht gefahrdet least concern aufgefuhrt 1 Eigentlicher GundiEigentlicher Gundi Ctenodactylus gundi SystematikOrdnung Nagetiere Rodentia Unterordnung Stachelschweinverwandte Hystricomorpha Teilordnung CtenodactylomorphiFamilie Kammfinger Ctenodactylidae Gattung CtenodactylusArt Eigentlicher GundiWissenschaftlicher NameCtenodactylus gundiRothman 1776 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensweise 3 Fortpflanzung 4 Haltung in Zoos 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Proportionen der Eigentlichen Gundis gleichen denen von Meerschweinchen Der Korper ist kompakt gebaut und walzenformig Die kurzen Beine tragen am Ende jeweils vier Zehen die sich durch ihre weichen Sohlenpolster auszeichnen welche ahnlich wie bei Klippspringern oder Felsenmeerschweinchen einen festen Halt beim Klettern gewahrleisten Wie alle Kammfinger besitzen auch Eigentliche Gundis kleine aus starren borstenahnlichen Haaren bestehende Kamme an den Innenzehen Hiermit putzen die Tiere ihr samtiges beigefarbenes Fell das im naturlichen Habitat eine gute Tarnung bietet Der Kopf ist dreieckig zulaufend und die langen Tasthaare dienen der Orientierung in den dunklen Verstecken Die Ohren sind klein rund und rundum von Haaren umsaumt Die dunkle Tonung der Ohrinnenseite wird vermutlich durch Sekretion hervorgerufen 2 Mit einer Kopfrumpflange von 15 bis 19 Zentimetern und einem Gewicht von 160 bis 350 Gramm gehoren Eigentliche Gundis gemeinsam mit dem gattungsverwandten Vals Gundi Ctenodactlus vali zu den korperlich grossten rezenten Kammfingern Verbreitung und Lebensweise Bearbeiten nbsp VerbreitungsgebietDer Eigentliche Gundi ist im Norden der Sahara von Nordost Marokko Nord Algerien bis nach Tunesien und Nordwest Libyen verbreitet 2 Im westlichen Sahara Atlas uberschneidet das Verbreitungsgebiet das des Val Gundis Die Habitate bilden Felsgelande trockener Wusten und Halbwusten von 230 bis 2 900 Metern uber dem Meeresspiegel 1 Die Familiengruppen dieser hochsozialen Nager konnen bis zu 20 Individuen umfassen wobei nur unter den Mannchen eine feste Rangordnung etabliert wird in der an hochster Stelle das alteste Individuum steht 3 Ein grosses Repertoire von Lauttypen wird in verschiedenen Situationen wie bei Gefahr und innerartlicher Verstandigung ausgestossen Die unterschiedlichen Lauttypen sind arttypisch unter den Kammfingern und konnen zur Identifizierung nutzlich sein Eigene Baue werden nicht gegraben jedoch dienen Gerollhohlen als Unterschlupf wahrend der Nacht und werden auch bei Gefahr aufgesucht Kammfinger sind hauptsachlich tagaktiv und folgen meist einem gegliederten Tagesablauf Am Morgen kommen sie aus den Schlafhohlen heraus und beginnen nach Futter zu suchen Wenn bei steigenden Temperaturen uber den Tag 33 C erreicht wird wird die Futteraufnahme ganzlich eingestellt 4 Eine zweite aktive Phase lasst sich am Abend feststellen wobei abermals auf Futtersuche gegangen wird Im Vorkommen Tunesien werden Hochsttemperaturen von etwa 37 C und Tiefsttemperaturen von 2 C erreicht 5 Unter 10 C und uber 37 C ist kaum noch Aktivitat zu beobachten 3 Zu besonders kalten oder warmen Stunden zieht sich die Gruppe in den Unterschlupf zuruck Diese besonders sonnenliebenden Nager konnen des Ofteren auch sonnend auf einem erhohten Plateau beobachtet werden Die rein pflanzliche Nahrung besteht aus Grasern Krautern Samen Pflanzenteilen und Bluten In menschlicher Obhut erreichen Gundis ein Alter von bis zu 8 Jahren 6 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Adulter Eigentlicher GundiDie Fortpflanzung findet im Fruhjahr statt Weibchen haben in der Natur vermutlich nur einen Wurf pro Jahr Der Oestrus eines Weibchens betragt circa 28 Tage wobei ein kleines Hautchen die Vagina durchschnittlich 23 6 Tage verschliesst und 4 7 Tage offnet 7 Der Anostrus betragt zwischen 103 und 367 Tage September bis Januar Nach einer Tragezeit von 56 Tagen werden ein bis drei im Durchschnittswert etwa 30 g schwere bereits bezahnte und behaarte Jungtiere geboren In den ersten Tagen werden die Jungen noch im Maul der Mutter herumgetragen und gewarmt und nehmen erstmals mit drei Tagen feste Nahrung auf 8 Bis etwa zur sechsten Woche werden die Jungen gesaugt bis sie vorrangig feste Kost aufnehmen Die Geschlechtsreife erreichen Jungtiere mit etwa einem halben Jahr 9 Haltung in Zoos Bearbeiten nbsp Gundi im Felsversteck aufgenommen im Zoo FrankfurtDer in Zoos befindliche Bestand der Eigentlichen Gundis wird durch ein Zuchtbuch koordiniert und verteilt sich europaweit auf etwa 25 Zoos 10 Literatur BearbeitenMalcolm C McKenna Susan K Bell Classification of Mammals Above the Species Level Columbia University Press New York NY 1997 ISBN 0 231 11013 8 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 2 Bande 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD u a 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Michael D Carleton Guy G Musser Order Rodentia In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference Band 2 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 S 745 1600 Sandra Honigs Wachter ohne Waffen Zur Biologie und Haltung des Gundi Ctenodactylus gundi In Zeitschrift des Kolner Zoos 54 Jg Nr 4 2011 ZDB ID 2671314 7 S 175 191 online PDF 3 72 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b Ctenodactylus gundi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von Aulagnier S 2008 Abgerufen am 8 Dezember 2012 a b Eckhard Grimmberger Klaus Rudloff Atlas der Saugetiere Europas Nordafrikas und Vorderasiens Unter Mitarbeit von Christian Kern Natur und Tier Verlag Munster 2009 ISBN 978 3 86659 090 8 a b Honigs Wachter ohne Waffen In Zeitschrift des Kolner Zoos 2011 S 184 Honigs Wachter ohne Waffen In Zeitschrift des Kolner Zoos 2011 S 183 Honigs Wachter ohne Waffen In Zeitschrift des Kolner Zoos 2011 S 182 Honigs Wachter ohne Waffen In Zeitschrift des Kolner Zoos 2011 S 189 Honigs Wachter ohne Waffen In Zeitschrift des Kolner Zoos 2011 S 185 Honigs Wachter ohne Waffen In Zeitschrift des Kolner Zoos 2011 S 186 Honigs Wachter ohne Waffen In Zeitschrift des Kolner Zoos 2011 S 187 Eigentlicher Gundi auf Zootierliste deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Eigentlicher Gundi Ctenodactylus gundi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eigentlicher Gundi amp oldid 230782038