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Die Eifeler Regel ist ein Phanomen das zuerst in der Sprachwissenschaft des spaten 19 Jahrhunderts bei Eifeler Mundarten am westlichen Rand des Sprachraums der deutschen Sprache gefunden und beschrieben wurde Daher stammt auch der Name 1 Es taucht aber in unterschiedlichen Abwandlungen und unterschiedlich deutlich ebenfalls in weiteren mitteldeutschen Dialekten wie zum Beispiel dem Kolschen oder Hessischen und im Luxemburgischen auf Die Regel beschreibt einen phonologischen Prozess in den Sprachen der fur den Wegfall eines endstandigen n bestimmter Worter in bestimmten Umgebungen sorgt Er ist sprachbezogen unterschiedlich und wird auch in sehr unterschiedlichem Umfang in der jeweiligen Schriftsprache berucksichtigt Die Eifeler Regel kann als Beschreibung eines speziellen Sandhi aufgefasst werden Inhaltsverzeichnis 1 Luxemburgisch 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLuxemburgisch BearbeitenDie Luxemburgische Rechtschreibung zielt auf eine phonetisch korrekte Schreibung Daher wird die Auslassung des n in der schriftlichen Wiedergabe der Sprache berucksichtigt Heute stellt sich die Eifeler Regel daher zwar als eine Rechtschreibregel dar ihre richtige Anwendung bedarf aber der Kenntnis des gesprochenen Luxemburgischen Die Regel betrifft Worter die auf n oder nn enden Diese Endungen sind ausgesprochen haufig bei Verben dem Plural von Substantiven und bestimmten Funktionswortern wie Artikeln Pronomen und Prapositionen des Luxemburgischen Daher ist die Wirkung der Eifeler Regel sehr weitgehend Sie lasst sich in ihren Grundlagen so beschreiben 2 Ein endstandiges n n entfallt vor allen Konsonanten ausser d h n t z zwischen Wortern den Ball de Ball der Ball wann mer ginn wa mer ginn wenn wir gehen ech sinn rosen ech si rosen ich bin wutend in zusammengesetzten Wortern Dammen Schong Dammeschong Damenschuhe Reen Bou Reebou Regenbogen drai an fofzeg draiafofzeg dreiundfunfzig Eine Ausnahme sind anderen Sprachen entlehnte Worter und oder Abkurzungen wenn diese so ausgesprochen werden dass der 1 Buchstabe nach einem d h n t z oder einem Vokal klingt den James Bond den Check in den SMS Text Ein endstandiges n n entfallt nicht vor den Konsonanten d h n t z den Tuerm der Turm wann hien drenkt wenn er trinkt ech sinn duuschtereg ich bin durstig Gromperenzalot Kartoffelsalat Reendreps Regentropfen fennefandresseg funfunddreissig vor einem Vokal den Apel der Apfel wann ech ginn wenn ich gehe ech sinn al ich bin alt Ouerenentzundung Ohrenentzundung Eine Ausnahme ist hier das Y Beim Y wird der zweite Buchstabe verglichen wenn es sich um einen Vokal handelt fallt das n weg sonst bleibt es stehen 3 den Yvan de Yuri Eine weitere Ausnahme sind anderen Sprachen entlehnte Worter wenn diese so ausgesprochen werden dass der 1 Buchstabe nach einem Konsonanten klingt welcher das n entfallen lassen wurde de One Night Stand de OneNote Fichier am Satzende und vor einem Satzzeichen Ech hunn wei geschter vill geschafft Ich habe wie gestern viel gearbeitet Die Auslassung kann muss aber nicht erfolgen vor den folgenden Funktionswortern die mit s beginnen sain si se s sech seng sou und moglicherweise weiteren Wichtig ist dass viele Wortendungen auf n oder nn nicht von der Eifeler Regel betroffen sind Eigennamen Schuman Johann Munchen Lehnworter Roman Maschin n alle Hauptworter die auf ioun enden Die Vorsilbe on onvergiesslech unvergesslich Viele Hauptworter und Adjektive aus historischen Grunden Mann Mann denn dunn Kroun Krone Loun Lohn blann blind Tatsachlich ist das n als Konsonant im Wortstamm im Gegensatz zur grammatisch motivierten Endung im Allgemeinen unverandert mit bemerkenswerten Ausnahmen wie Wai n Wein Waikeller Stee n Stein Steekaul Steinbruch geschwe nn bald schnell Wenn eine Endung n in der Mehrzahl bei einem Wort fortfallt dessen Einzahl mit e endet muss eine Diarese benutzt werden um den Plural vom Singular unterscheiden zu konnen Chance Singular Chancen Plural in der vollstandigen Form Chance Plural mit Anwendung der Eifeler Regel Siehe auch BearbeitenWohlklangslauteLiteratur BearbeitenPeter Gilles Phonologie der n Tilgung im Moselfrankischen Eifler Regel Ein Beitrag zur dialektologischen Prosodieforschung In Claudine Moulin und Damaris Nubling Hrsg Perspektiven einer linguistischen Luxemburgistik Studien zur Diachronie und Synchronie Winter Heidelberg 2006 S 29 68 Cedric Krummes Sinn si or Si si Mobile n Deletion in Luxembourgish In Alan Scott Hrsg Papers in Linguistics from the University of Manchester Proceedings of the 15th Postgraduate Conference in Linguistics 3rd March 2006 University School of Languages Linguistics and Cultures Manchester 2006 Cote LB 55442 Henri Muller De finalen N In Letzebuerger Journal Nr 10 Luxemburg 15 Januar 2010 luxemburgisch De finalen N Memento vom 1 Mai 2014 im Internet Archive PDF Francois Schanen und Jacqui Zimmer 1 2 3 Letzebuergesch Grammaire Band 3 L orthographe Schortgen editions Esch sur Alzette 2006 Chapitre 8 S 86 90 Francois Schanen und Jacqui Zimmer 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