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Eduard May 14 Juni 1905 in Mainz 10 Juli 1956 in Berlin war ein deutscher Biologe Wissenschaftstheoretiker und Naturphilosoph Eduard May als Zeuge im Nurnberger Arzteprozess 1946 47 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werke Bucher Aufsatze 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenVon Eduard Mays Jugend ist bekannt dass er in Frankfurt am Main eine Oberrealschule besucht hatte Es folgte ein Studium der Zoologie an der Universitat Frankfurt Dort promovierte er 1929 bei Otto zur Strassen mit einer Dissertation uber Schiffsbohrwurmer Danach arbeitete er uber Libellen am Senckenberg Museum in Frankfurt Zeitgleich war May als Spezialist fur Schadlingsbekampfung und Pflanzenschutz in der chemischen Industrie tatig Gebruder Borchers Goslar Nach eigener Auskunft wurden ihm mehrere Patente erteilt 1941 zog er nach Munchen spater nach Starnberg Im Jahre 1942 habilitierte er sich an der Universitat Munchen mit der Abhandlung Am Abgrund des Relativismus als Dinglerianer fur die Facher Naturphilosophie Geschichte und Methodik der Naturwissenschaften Seine Habilitationsschrift war 5 Jahre zuvor von der Preussischen Akademie der Wissenschaften in Berlin preisgekront worden Eduard Spranger und Nicolai Hartmann waren die Preisrichter May gehorte zum engeren Freundeskreis des Philosophen Hugo Dingler May wurde 1941 wegen eines chronischen Ohrenleidens als wehruntauglich eingestuft und war deshalb im Zweiten Weltkrieg nicht in die Wehrmacht eingezogen worden Er wurde ab 1942 als Leiter der Entomologischen Abteilung in der Forschungsstatte fur wehrwissenschaftliche Zweckforschung des SS Ahnenerbes dienstverpflichtet mit Sitz im Konzentrationslager Dachau 1943 erhielt er einen Forschungsauftrag hochste Dringlichkeitsstufe Stufe SS des Reichsforschungsrates mit der Zielvorgabe neue Gegenmittel zur Bekampfung der Ubertragung von Stechmucken und Malariamucken zu entwickeln Er wurde 1943 zur Rattenbekampfung im KZ Auschwitz eingesetzt 1 May beteiligte sich an Projekten zur biologischen Kriegsfuhrung zum Beispiel dem Abwurf infizierter Malariamucken 2 Mays letztere Tatigkeit fuhrte 1945 nach Kriegsende zu seiner Inhaftierung durch die amerikanische Besatzungsmacht Er wurde jedoch noch im selben Jahr wieder auf freien Fuss gesetzt da seine wissenschaftliche Arbeit laut seiner Aussage allein der Insektenbekampfung gegolten hatte und er sich nach Aussage seines Vorgesetzten Wolfram Sievers weigerte Versuche an Menschen vorzunehmen Ausserdem konnte er geltend machen dass er nie Mitglied der NSDAP oder einer ihrer Organisationen gewesen war Seinen Lehrauftrag an der Universitat Munchen busste er allerdings ein Am 14 April 1947 trat May bei den Nurnberger Prozessen als Zeuge auf 1948 grundete May die philosophische Fachzeitschrift Philosophia naturalis deren erster Band im Jahr 1950 herausgegeben wurde May lehrte von 1950 bis 1956 an der Freien Universitat Berlin Nachdem er zunachst auf ein Extraordinariat berufen worden war trat er dort 1951 die Nachfolge Hans Leisegangs als Professor fur Philosophie und Direktor des Philosophischen Seminars an Bereits im darauffolgenden Jahr stellte sich eine schwere Krankheit ein der Eduard May vier Jahre spater am 10 Juli 1956 erlag Werke Bucher Aufsatze BearbeitenLibellen oder Wasserjungfrauen Odonata In Maria Dahl Hans Bischoff Hrsg Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise 27 Teil Jena 1933 Die Konsequenzen der modernen Quantentheorie in ihrer wissenschaftslogischen Struktur und in ihren Beziehungen zu erkenntnistheoretischen Fragen in Grete Hermann Eduard May Thilo Vogel Die Bedeutung der Modernen Physik fur die Theorie der Erkenntnis Drei mit dem Richard Avenarius Preis ausgezeichnete Arbeiten Leipzig 1937 S 118 154 Zur Frage der Uberwindung des Vitalismus In Zeitschrift fur die gesamte Naturwissenschaft Nummer II 1937 1938 S 375 399 Die Idee der mechanischen Naturerklarung und ihre Bedeutung fur die physikalische Wissenschaft In Zeitschrift fur die gesamte Naturwissenschaft Nummer 5 1939 S 2 23 Dingler und die Uberwindung des Relativismus In Zeitschrift fur die gesamte Naturwissenschaft Nummer 7 1941 S 137 ff Am Abgrund des Relativismus Berlin 1941 2 verbesserte Auflage 1942 Der Gegenstand der Naturphilosophie In Kant Studien Nummer 42 1942 1943 S 146 175 Kleiner Grundriss der Naturphilosophie Meisenheim 1949 Schopenhauers Lehre von der Selbstentzweiung des Willens 33 Schopenhauer Jahrbuch 1949 1950 S 1 9 Das Vitalismusproblem und die Erklarung der Lebensphanomene In Philosophia naturalis Band 2 1952 S 251 257 Filosofia natural In Breviarios del Fondo del Cultura Economica Mexico Nummer 88 Filosofia Ubersetzung Eugenio Imas Mexico 1953 2 Auflage 1966 Das Kausalproblem in der Biologie In Zoologischer Anzeiger Suppl 18 1954 S 388 407 Vom Geist der Wissenschaft In Veritas Justitia Libertas Festschrift der Freien Universitat Berlin zur 200 Jahrfeier der Columbia University New York 1954 Schopenhauer und die heutige Naturphilosophie In 36 Schopenhauer Jahrbuch 1955 S 10 24 Heilen und Denken Mit einer medizinischen Einfuhrung von Freiherr von Kress Hans Haferkamp Hrsg Arzt und Arznei Band 1 Berlin 1956 Meine drei Begegnungen mit Schopenhauer In Zeitschrift fur philosophische Forschung Nummer XIII 1959 S 134 138 postum veroffentlicht Literatur BearbeitenW Kloppe Eduard May s concepts of natural philosophy and their connections with medicine 1959 in Arztliche Wochenschrift Nummer 14 Heft 2 34 41 Ulrich Hoyer Eduard May 1905 1956 Zum hundertsten Geburtstag des Naturphilosophen 2005 in Existentia Nummer XV S 141 156 Otto Schwerdtfeger Abhandlung uber Eduard May Am Abgrund des Relativismus Kiel 1942 45 S Klaus Reinhardt Der Beitrag von Eduard May 1905 1956 zur Libellenkunde Odonata 2008 in Libellula Nummer 27 S 89 110 Michael H Kater Das Ahnenerbe der SS 1935 1945 Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten Reiches 4 Auflage Oldenbourg Munchen 2006 ISBN 978 3 486 57950 5 Einzelnachweise Bearbeiten May berichtete an das Ahnenerbe uber das KZ Auschwitz Ein geradezu unvorstellbarer Abschaum verwahrloster Polen Juden Zigeuner Ernst Klee Personenlexikon 2 Aufl S 397 Ernst Klee Personenlexikon 2 Aufl S 397 Normdaten Person GND 116858753 lobid OGND AKS VIAF 94933713 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME May EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher Biologe Wissenschaftstheoretiker und NaturphilosophGEBURTSDATUM 14 Juni 1905GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 10 Juli 1956STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard May amp oldid 238201531