www.wikidata.de-de.nina.az
Edita Koch geboren 1954 in Jablonec nad Nisou Tschechoslowakei ist eine deutsche Publizistin und Verlegerin Sie gibt seit 1981 die Zeitschrift Exil in Frankfurt am Main heraus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEdita Kochs Eltern waren tschechische Juden Der Vater uberlebte das KZ Auschwitz und den Todesmarsch Anfang 1945 In der Nachkriegs Tschechoslowakei standen die Eltern der kommunistischen Fuhrung kritisch gegenuber Der Vater war Schmuckunternehmer und wurde enteignet Im Zuge des antisemitischen Slansky Prozesses geriet er ins Visier des Regimes 1 Edita Koch war zwei Jahre alt als ihre Eltern das erste Mal verhaftet wurden Verwandte nahmen das Kind auf 1961 fluchtete der Vater nach Deutschland 1968 folgte die Mutter mit der Tochter und dem Sohn nach Die Familie liess sich in Frankfurt am Main nieder Als sie 15 Jahre alt war schickte der Vater Edita Koch in einen Kibbuz nach Israel Nach einem Jahr kehrte sie zuruck Sie kam anschliessend nach Grossbritannien um Englisch zu lernen und sollte in einer orthodoxen judischen Familie in Belgien ihren Glauben vertiefen 2 Sie studierte Germanistik Slawistik und Judaistik an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Wahrend des Studiums absolvierte sie ein Praktikum beim Suhrkamp Verlag und wurde dort 1976 fest angestellt Sie promovierte 1983 mit einer Dissertation uber Korrespondenz im Exil am Beispiel des Schriftstellers Ernst Weiss 3 1999 ubernahm sie die Leitung des Verlagsarchivs Als der Suhrkamp Verlag 2009 nach Berlin umzog blieb sie in Frankfurt Werk BearbeitenIn ihrer Studienzeit in den 1970er Jahren stellte sie fest dass in der Universitatsbibliothek kaum Sekundarliteratur uber Schriftsteller zu finden war die in der Zeit des Nationalsozialismus ins Exil gegangen waren oder aufgrund von Verfolgung fluchten mussten Eine Dokumentations und Quellensammlung zum deutschsprachigen Exil begann erst 1969 Das Institut fur Zeitgeschichte in Munchen und die Research Foundation for Jewish Immigration in New York vereinbarten 1972 ein Gemeinschaftsprojekt uber die Anlage identischer Materialsammlungen 4 Edita Koch betrat Neuland als sie plante eine akademische Zeitschrift uber Emigranten und ihre Lebensumstande im Exil von 1933 bis 1945 zu grunden Ihr damaliger Professor Ernst Erich Noth der als Kommunist im Untergrund gelebt hatte bis ihm die Flucht in die USA gelungen war bestarkte ihr Vorhaben ebenso wie Siegfried Unseld Mit ihrem Ehemann Joachim Koch brachte sie 1981 die erste Ausgabe der Zeitschrift Exil in einer Auflage von 200 Exemplaren heraus Als er ein halbes Jahr spater starb setzte Edita Koch die Zeitschrift allein fort Dabei lernte sie viele der Autoren und Autorinnen noch personlich kennen darunter den Theater und Filmkritiker der Weimarer Republik Hans Sahl die Schriftstellerin Anja Lundholm die das KZ Ravensbruck uberlebt hatte oder den Schriftsteller Peter Weiss Die Zeitschrift dokumentierte auch weniger prominente Autoren von literarischer Qualitat und veroffentlichte Texte aus Schriften dieser Autoren 5 Die 150 Seiten starke Zeitschrift erscheint in Kochs eigenem Verlag zweimal im Jahr mit einer Auflage von 500 bis zeitweise 1500 verkauften Exemplaren Nach eigener Auskunft hatte sie es ohne Unterstutzung von Exilanten in New York finanziell nicht geschafft 1 Exil mit dem Untertitel Forschung Erkenntnisse Ergebnisse gilt laut der Frankfurter Rundschau international anerkannt als die fuhrende wissenschaftliche Edition zu den bitteren Folgen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 2 Etwa 20 Universitaten in Deutschland 30 in den Vereinigten Staaten und weitere Hochschulen in Israel und Japan zahlen zu den Abonnenten Die Arbeit Kochs wurde mit Preisen gewurdigt Anlasslich des 40 jahrigen Jubilaums der Zeitschrift schrieb Hans Riebsamen 2022 in der FAZ Die Namen der meisten Emigranten sind vollig in Vergessenheit geraten Vielmehr Sie waren es wurde nicht eine Frankfurter Verlegerin die politischen Fluchtlinge aus Hitler Deutschland seit 40 Jahren in ihrer Zeitschrift Exil in Erinnerung rufen 1 Auszeichnungen Bearbeiten1983 Deutscher Literaturfonds geforderte Zeitschrift 6 1993 Bundesverdienstkreuz am Bande 7 2003 Jan Masaryk Medaille der Stadt Prag 2006 Ben Witter Preis fur die Zeitschrift Exil Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Edita Koch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website des Exil Verlags Lutz Hagestedt Lebt aus Trotz Edita Kochs Zeitschrift Exil literaturkritik de Nr 1 Januar 2003 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hans Riebsamen Buhne der emigrierten Autoren In FAZ 2 Januar 2022 a b Claus Jurgen Gopfert Das Exil ist in mir In Frankfurter Rundschau 8 Januar 2019 Karin Reinfrank Clark Hrsg Biographien deutsch sprachiger Schriftsteller des Auslands PEN Verlag Bleicher Gerlingen 1986 ISBN 978 3 88350 016 4 S 65 Brigitte Bruns Thesaurus und Denkmal des Exils Zur Rezeption des Biographischen Handbuchs der deutschsprachigen Emigration nach 1933 In Claus Dieter Krohn Hrsg Sprache Identitat Kultur De Gruyter Berlin New York 1999 Reprint 2021 ISBN 978 3 11 242283 0 S 215 216 Exil Forschung Erkenntnisse Ergebnisse by Edita Koch Review von Wulf Kopke in German Studies Review Band 8 Nr 1 Februar 1985 S 178 doi 10 2307 1429655 Geforderte Zeitschriften Deutscher Literaturfonds American Jewish Year Book Band 96 1996 S 298Normdaten Person GND 1046326635 lobid OGND AKS VIAF 306263321 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koch EditaKURZBESCHREIBUNG deutsche Verlegerin der Zeitschrift Exil GEBURTSDATUM 1954GEBURTSORT Jablonec nad Nisou Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edita Koch amp oldid 234653529