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Edinger Ancker 22 Februar 1909 in Kiel 23 Juli 1986 in Munchen war ein deutscher Jurist und SS Fuhrer Edinger Ancker wahrend seiner Zeugenaussage im Nurnberger Juristenprozess am 29 April 1947 Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Zweiter Weltkrieg 3 Nach Kriegsende 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenAncker war der Sohn eines Fabrikbesitzers Er besuchte Gymnasien in Kiel und Hamburg und legte 1928 das Abitur ab Danach absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitaten Hamburg Wien und Berlin das er 1933 mit der ersten juristischen Staatsprufung beendete Nach dem Gerichtsrefendariat trat er als Regierungsreferendar in den Staatsdienst ein und war bei der Regierung in Schleswig beschaftigt Nach dem Bestehen der zweiten juristischen Staatsprufung schlug er Ende 1936 die hohere Verwaltungslaufbahn ein und war Regierungsassessor am Landratsamt Altenkirchen und ab Fruhjahr 1938 Referent fur Landwirtschaftsfragen beim Oberprasidium der Mark Brandenburg Von Januar bis Dezember 1939 war er als Hilfsreferent in der Personalabteilung des Reichsministeriums des Inneren beschaftigt Der NSDAP war er bereits zum 5 Dezember 1930 beigetreten Mitgliedsnummer 430 258 1 2 Von 1931 bis 1933 war er Mitglied der SA 3 von der er anschliessend zur SS wechselte SS Nr 139 336 Bei der SS erreichte er 1943 den Rang eines Obersturmbannfuhrers 4 Des Weiteren gehorte er der NSV und zeitweise dem NSDStB sowie dem NS Juristenbund an Zweiter Weltkrieg BearbeitenNach Beginn des Zweiten Weltkrieges war er von Dezember 1939 bis Mai 1940 als Feldwebel bei der Wehrmacht Nach dem Westfeldzug war er von Juni 1940 bis Dezember 1941 Personal und Finanzreferent beim Reichskommissar fur die besetzten Niederlande Arthur Seyss Inquart eingesetzt Ancker heiratete 1941 die Tochter von Cornelis Christians Walraven dem Polizeiprasidenten von Den Haag und ab 1943 von Arnheim Eleonora Das Paar bekam drei Kinder Die Heirat mit der Hollanderin wurde durch Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler personlich genehmigt 2 nbsp Ancker als Teilnehmer der Besprechung am 6 Marz 1942Anfang Januar 1942 wechselte er in die Martin Bormann unterstehende Partei Kanzlei nach Munchen wo er mit seiner Familie in der Siedlung Sonnenwinkel Wohnsitz nahm 2 In der Abteilung III Staatliche Angelegenheiten der Partei Kanzlei folgte er Gerhard Klopfer als Amtschef der Abteilung IIIA Arbeitsbereich des Reichsinnenministeriums mit den Arbeitsgebieten Verwaltung Volkstum Volksgesundheit Rassefragen Kommunalangelegenheiten und Polizeiangelegenheiten nach 5 Ancker wirkte an antijudischen Massnahmen mit So nahm er als Vertreter der Partei Kanzlei am 6 Marz 1942 gemeinsam mit Herbert Reischauer an der Folgekonferenz der Wannseekonferenz zur Endlosung der Judenfrage im Eichmann Referat teil und sprach sich dort dafur aus die Mischlinge nicht auf Dauer am Leben zu erhalten 6 Zunachst Oberregierungsrat wurde er bis zum Ministerialrat befordert 3 Von Mai 1944 bis zum Oktober 1944 leistete Ancker bei der 5 SS Panzer Division Wiking Kriegsdienst Aufgrund einer Kriegsverletzung war er anschliessend zwischen Berlin Munchen und den Alpengauen als Verbindungsoffizier zum personlichen Stab des Reichsfuhrers SS eingesetzt 7 Nach Kriegsende BearbeitenNach Kriegsende befand sich Ancker ab dem 25 Mai 1945 zunachst in Kriegsgefangenschaft und dann bis Februar 1946 in alliierter Internierung 8 Danach war er eigenen Angaben zufolge als Landarbeiter beschaftigt Wahrend der Nurnberger Prozesse war er von Marz bis Mai 1947 im Zeugenhaus untergebracht und wurde von Robert Kempner verhort Seine Mitwirkung an Massnahmen zur NS Judenverfolgung wie beispielsweise seine Forderung die Verordnung zur Beschlagnahme judischen Eigentums zu verscharfen konnte er sich im Nachhinein nicht erklaren Die Teilnahme an der Folgekonferenz der Wannseekonferenz raumte er letztlich ein gab jedoch an sich nicht an Einzelheiten erinnern zu konnen Aufgrund seiner untergeordneten Stellung wurde er nicht weiter verfolgt und sagte schliesslich als Zeuge im Juristenprozess aus 9 In Schleswig Holstein wurde er 1948 nach einem Spruchkammerverfahren entnazifiziert Spater lebte er in Munchen und wurde als Anwalt tatig 8 Ein gegen ihn eingeleitetes Ermittlungsverfahren wurde schliesslich eingestellt 4 Literatur BearbeitenBodo Hechelhammer Susanne Meinl Geheimobjekt Pullach Von der NS Mustersiedlung zur BND Zentrale Ch Links Berlin 2014 ISBN 978 386153 792 2 Raul Hilberg Tater Opfer Zuschauer Die Vernichtung der Juden 1933 1945 4 Auflage S Fischer Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 10 033609 7 S 59 f nicht ausgewertet Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Christiane Kohl Das Zeugenhaus Nurnberg 1945 Als Tater und Opfer unter einem Dach zusammentrafen Goldmann Munchen 2005 ISBN 978 3 442 15417 3 Peter Longerich Bearbeiter Akten der Partei Kanzlei der NSDAP Rekonstruktion eines verlorengegangenen Bestandes Regesten Band 3 K G Saur Munchen 1992 ISBN 3 598 30276 2 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 I 44 a b c Bodo Hechelhammer Susanne Meinl Geheimobjekt Pullach Von der NS Mustersiedlung zur BND Zentrale Berlin 2014 S 58 a b Peter Longerich Bearbeiter Akten der Partei Kanzlei der NSDAP Rekonstruktion eines verlorengegangenen Bestandes Regesten Band 3 Munchen 1992 S 182 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 16 Peter Longerich Bearbeiter Akten der Partei Kanzlei der NSDAP Rekonstruktion eines verlorengegangenen Bestandes Regesten Band 3 Munchen 1992 S 266 Bodo Hechelhammer Susanne Meinl Geheimobjekt Pullach Von der NS Mustersiedlung zur BND Zentrale Berlin 2014 S 59 Bodo Hechelhammer Susanne Meinl Geheimobjekt Pullach Von der NS Mustersiedlung zur BND Zentrale Berlin 2014 S 105 a b Bodo Hechelhammer Susanne Meinl Geheimobjekt Pullach Von der NS Mustersiedlung zur BND Zentrale Berlin 2014 S 125 Christiane Kohl Das Zeugenhaus Nurnberg 1945 Als Tater und Opfer unter einem Dach zusammentrafen Goldmann Munchen 2005Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 1 August 2022 PersonendatenNAME Ancker EdingerKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und SS FuhrerGEBURTSDATUM 22 Februar 1909GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 23 Juli 1986STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edinger Ancker amp oldid 230164096