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Edgar Steiger 13 November 1858 in Egelshofen 23 24 Oktober 1919 in Munchen war ein deutsch schweizerischer Schriftsteller und Journalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Studium in Basel sowie Leipzig 1858 1883 1 2 Leipzig Naturalismus und Sozialdemokratie 1884 1898 1 3 Munchen Theaterkritiker und Mitarbeiter an bedeutenden Zeitschriften 1898 1919 2 Werke 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenFamilie und Studium in Basel sowie Leipzig 1858 1883 Bearbeiten Edgar Steiger wurde als 12 Kind eines renommierten evangelischen Pfarrers geboren Unter diesen Voraussetzungen schien sein Weg im kirchlichen Dienst bereits vorgezeichnet So begann er nach dem Abschluss des Heinrich Suso Gymnasiums 1877 in Konstanz seine theologischen Studien an der Universitat Basel Bald wechselte er in die philosophische Fakultat wo er u a auch die Lehrveranstaltungen Friedrich Nietzsches und Jakob Burckhardts horte Als dem Hochbegabten der Erwartungsdruck seiner streng konservativ theologisch ausgerichteten Familie zu gross wurde floh er 1879 ohne deren Wissen nach Leipzig An der dortigen Universitat Leipzig erwartete ihn ein freieres Studium Dennoch brach Steiger dieses 1883 endgultig ab Leipzig Naturalismus und Sozialdemokratie 1884 1898 Bearbeiten Von 1884 an versuchte er sich als freier Schriftsteller und Theaterkritiker Er wurde Mitarbeiter kritischer Literaturzeitschriften wie Die Gesellschaft oder Das Magazin fur die Literatur des In und Auslandes Beide Blatter befassten sich mit der neu aufkommenden Literatur des Naturalismus Steigers erste Schrift hierzu erschien 1889 unter dem Titel Der Kampf um die neue Dichtung Er hatte ein kampferisches Naturell und fand in der jungen Sozialdemokratie eine Heimat Edgar Steiger wurde mit den Fuhrern der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands wie August Bebel und Wilhelm Liebknecht bekannt Durch seine einjahrige Tatigkeit 1893 1894 als zweiter Redakteur des Vorwarts in Basel stand er auch mit den dortigen Sozialdemokraten wie Herman Greulich oder Nikolai Wassilieff in Verbindung Zuruck in Leipzig wurde Steiger 1895 Redakteur des Feuilletons an der Leipziger Volkszeitung hier verfasste er uber viele Jahre hinweg kritische Artikel uber politische Themen unter dem Pseudonym Cri Cri 1 1896 wurde er Redakteur der Neuen Welt der kulturell ausgerichteten Sonntagsbeilage fur die sozialdemokratischen Zeitungen Hier fand Steiger eine Plattform fur die literarische Richtung des Naturalismus Dieses Engagement liess ihn zum Mittelpunkt der grossten Literaturdebatte der Epoche auf dem Gothaer Parteitag 1896 werden Kurz darauf hatte er sich mit der Staatsanwaltschaft auseinanderzusetzen Insbesondere wegen einer in der Neuen Welt veroffentlichten Novelle die sich den Vorwurf der Gotteslasterung gefallen lassen musste wurde Steiger 1896 als verantwortlicher Redakteur im sog Nazarenerprozess angeklagt und im Marz 1897 zu einer Gefangnishaft von viereinhalb Monaten in Zwickau verurteilt Diese Zeit nutzte Steiger zur Abfassung seines umfangreichen vielbeachteten Werks uber die dramatische Literatur des Naturalismus Das Werden des neuen Dramas Munchen Theaterkritiker und Mitarbeiter an bedeutenden Zeitschriften 1898 1919 Bearbeiten Edgar Steiger verliess Leipzig im Marz 1898 um sich in Munchen der Stadt die Schriftstellern zu damaliger Zeit ein im Vergleich mit anderen Grossstadten freieres Schaffen versprach anzusiedeln Dort wurde er vielbeschaftigter Mitarbeiter besonders der renommierten Zeitschriften Jugend und Simplicissimus Fur letztere Zeitschrift lieferte er bis zu seinem Tod mehr als 400 Texte deren satirische Scharfe und Brillanz ihn neben Ludwig Thoma u a zu einem der vier Hausdichter machte Als Theaterrezensent arbeitete er bei den Tageszeitungen Munchner Neueste Nachrichten Hamburger Fremdenblatt oder Der Tag Berlin u a sowie fur die Kulturzeitschriften Munchner Salonblatt bzw Freistatt oder Das literarische Echo Stuttgart Berlin u v a Durch seine Tatigkeit im Munchner Kulturleben stand er mit der Literaten und Theaterwelt in enger Verbindung Darunter waren insbesondere Michael Georg Conrad Otto Falckenberg Hanns von Gumppenberg Karl Henckell Josef Ruederer Ludwig Thoma oder Frank Wedekind Wahrend des Ersten Weltkriegs erschien Steigers Gedichtsammlung Weltwirbel In dieser Zeit wandte er sich verstarkt sozialdemokratischen Blattern zu wie den Tageszeitungen Munchener Post oder Frankfurter Zeitung sowie den Zeitschriften Die Glocke und nach Kriegsende Die Neue Zeit Die Situation fur Journalisten hatte sich auch durch Papierknappheit derart verschlechtert dass Edgar Steiger der bereits seit 1913 Mitglied beim Schutzverband deutscher Schriftsteller SDS war mit seinem Kampf fur hohere Zeilenhonorare nur eine geringe Verbesserung der Lage erreichen konnte Krieg Verarmung und Hunger hatten Edgar Steigers Lebenskrafte erschopft Er starb in der Nacht vom 23 auf 24 Oktober 1919 an einer akuten Lungenentzundung Werke BearbeitenEin deutsches Pamphlet wider die Schweiz Ein Wort zu Schutz und Trutz 1885 Der Kampf um die neue Dichtung Kritische Beitrage zur Geschichte der zeitgenossischen deutschen Litteratur 1889 Das Werden des neuen Dramas Teil I Henrik Ibsen und die dramatische Gesellschaftskritik Teil II Von Hauptmann bis Maeterlinck 1898 Weltwirbel Gedichte Fleischel Berlin 1916 Ferner Artikel in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften Gedichte in Zeitschriften und FlugblatternLiteratur BearbeitenGerhard J Bellinger Brigitte Regler Bellinger Schwabings Ainmillerstrasse und ihre bedeutendsten Anwohner Ein reprasentatives Beispiel der Munchner Stadtgeschichte von 1888 bis heute Norderstedt 2003 ISBN 3 8330 0747 8 2 Aufl 2012 ISBN 978 3 8482 2883 6 E Book 2013 ISBN 978 3 8482 6264 9 S 397 407 Brigitte Regler Bellinger Edgar Steiger 1858 1919 Leben und Werk des deutsch schweizerischen Schriftstellers Books on DemandNorderstedt 2004 ISBN 3 8334 1738 2 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Holzmann Deutsche Pseudonymen Lexikon S 57 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Edgar Steiger Quellen und Volltexte Literatur von und uber Edgar Steiger im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 117237426 lobid OGND AKS LCCN no2005091629 VIAF 32265630 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steiger EdgarKURZBESCHREIBUNG Schweizer SchriftstellerGEBURTSDATUM 13 November 1858GEBURTSORT EgelshofenSTERBEDATUM 24 Oktober 1919STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edgar Steiger amp oldid 228038766