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Die Drahtgasse befindet sich im 1 Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt Sie wurde 1862 nach dem Gewerbe der Drahtzieher benannt DrahtgasseWappenStrasse in WienDrahtgasseBasisdatenOrt WienOrtsteil Innere StadtAngelegt 1862Querstrassen LedererhofPlatze Am Hof JudenplatzNutzungNutzergruppen FussgangerStrassen gestaltung FussgangerzoneTechnische DatenStrassenlange ca 45 Meter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage und Charakteristik 3 Gebaude 3 1 Nr 1 Wohnhaus Zur Kugel 3 2 Nr 2 Wohnhaus 3 3 Nr 3 Zu den funf Kronen 3 4 Nr 4 Patzelt Hof 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie heutige Drahtgasse wurde im Mittelalter nicht als eine durchgehende selbstandige Gasse angesehen sondern zahlte je zur Halfte zu den anliegenden Platzen So rechnete man die heutige Parzelle Nr 1 zum Ledererhof wahrend die Parzellen 2 3 und 4 bis 1421 zur mittelalterlichen Judenstadt gehorten Ein Tor grenzte sie zum Platz Am Hof ab Spater 1437 zahlte man die Nr 2 zum Platz Am Hof Die Nr 3 wurde 1454 und 1460 Judenplatz am Eck als man an den Hof geht genannt und die Nr 4 hiess 1437 Am Schulhof und 1458 Am Schulhof anders genannt der Judenplatz Da im Mittelalter hier das Gewerbe der Drahtzieher angesiedelt war wurde die Strasse 1862 als Drahtgasse benannt Lage und Charakteristik Bearbeiten nbsp Drahtgasse vom Platz Am Hof aus in Richtung JudenplatzDie Drahtgasse stellt die Verbindung zwischen dem Platz Am Hof und dem Judenplatz her Es handelt sich um eine kurze Gasse mit gekrummtem Verlauf die gemeinsam mit dem auf halber Hohe einmundenden Ledererhof eine Fussgangerzone bildet Sie wird vor allem von Touristen stark frequentiert Hier befinden sich einige gastronomische Betriebe nbsp Drahtgasse vom Ledererhof gegen den JudenplatzDie Verbauung besteht mit Ausnahme der Nr 3 Barock einheitlich aus spathistoristischen Wohnhausern Gebaude BearbeitenNr 1 Wohnhaus Zur Kugel Bearbeiten Das fast vollig freistehende Gebaude zwischen dem Platz Am Hof der Drahtgasse dem Ledererhof und der Farbergasse wurde 1882 1883 von Ludwig Tischler im spathistoristischen Stil und in neobarocken Formen errichtet 1933 reduzierten die Architekten Emil Hoppe und Otto Schonthal die Fassade die 1990 wieder rekonstruiert wurde Am Sockel befindet sich eine vergoldete Turkenkugel von 1683 die der Hausbesitzer und Angehorige des Ausseren Rates Michael Hatz am Vorgangerbau als Hauszeichen anbringen hatte lassen Das Haus liegt an der Hauptadresse Am Hof 11 nbsp Drahtgasse Nr 2 1881 1882 von Franz von Neumann und Drahtgasse Nr 4 links davonNr 2 Wohnhaus Bearbeiten Das Wohnhaus wurde 1881 1882 von Franz von Neumann im spathistoristischen Stil errichtet Die Fassade gliedert sich in eine hohe genutete Sockelzone mit einem Korbbogenportal und Mittel und Seitenrisalite Der Mittelrisalit wird besonders betont da sich hier zwei Balkone mit Schmiedeeisengittern und zweigeschossige Erker mit Wappen und Maskenkartuschen befinden In der Attikazone stechen Pyramidenstumpfdacher mit Adikulafenstern hervor die uber den Risaliten liegen Im Inneren liegt das stuckverkleidete Foyer das sich nach hinten zu erweitert Es ist durch toskanische Doppelpilaster Adikulanischen und Stuckdecken gekennzeichnet Die sich hier seit 1937 befindende Gaststatte Gustl Bauer wurde 1946 1947 von Josef Wagner im Heimatstil ausgestattet Der Zubau vor dem Haus entstand in den Jahren 1979 1980 durch Paul Slubetzky Sie war das Stammlokal des Wiener Burgermeisters Helmut Zilk Nr 3 Zu den funf Kronen Bearbeiten nbsp Zu den funf Kronen Drahtgasse Nr 3Der an drei Seiten freistehende Baublock an Ledererhof und Drahtgasse wurde 1724 fur den Stadtrat Johann Christian Neupauer errichtet indem funf Parzellen durch eine hochbarocke Burgerhausfassade zusammengefasst wurden In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts befand sich hier eine Verkaufsstelle fur die im Margaretener Schloss erzeugten Leonischen Lederwaren Peter Gerl fuhrte 1828 1829 Adaptierungen am Haus durch Die Fassade besteht uber einer genuteten Sockelzone mit Korbbogenportal aus geschossweise differenzierten Fenstern die durch flach profilierte Parapete und Wandfelder verbunden sind In der Mitte der Beletage befindet sich ein Balkon mit einem bedeutenden Schmiedeeisengitter das funf Kronen zeigt Im Innenhof sieht man Pawlatschen und im Erdgeschoss vermauerte Pfeilerarkaden Im Inneren befinden sich mehrere Kreuzgratgewolbe darunter ein bemerkenswerter Einstutzenraum Dachstuhl Kamine und Keller sind noch grossteils original barock erhalten Im ersten Untergeschoss befinden sich mehrere spatmittelalterliche Mauern Das Haus steht unter Denkmalschutz Nr 4 Patzelt Hof Bearbeiten nbsp Portal mit Maske Drahtgasse Nr 4Das Gebaude wurde an drei Seiten freistehend zwischen Drahtgasse Judenplatz und Parisergasse im Jahre 1900 von Wilhelm Jelinek im spathistoristischen Stil errichtet In den Jahren 1919 bis 1923 befand sich hier das von Rabbiner Zwi Perez Chajes gegrundete erste judische Realgymnasium Wiens Die Volksschule der Erzdiozese Wien ist eine katholische Privatschule mit Offentlichkeitsrecht und feierte 2009 ihr hundertfunfzigjahriges Bestehen Bekannte Schuler waren Wolfgang Schussel Rudolf Scholten und Paulus Manker An der Fassade zur Drahtgasse liegt ein Seiteneingang mit daruberliegender Maske Hier befindet sich auch ein zweigeschossiger Erker Das Gebaude liegt an der Hauptadresse Judenplatz 6 und steht unter Denkmalschutz Literatur BearbeitenRichard Perger Strassen Turme und Basteien Das Strassennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen Franz Deuticke Wien 1991 ISBN 3 7005 4628 9 S 40 Felix Czeike Hrsg Drahtgasse In Historisches Lexikon Wien Band 2 Kremayr amp Scheriau Wien 1993 ISBN 3 218 00544 2 S 89 Digitalisat Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Wien I Bezirk Innere Stadt Verlag Berger Horn 2003 ISBN 3 85028 366 6 S 674Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Drahtgasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 211549 16 368873 Koordinaten 48 12 41 6 N 16 22 7 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drahtgasse Wien amp oldid 239333071