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Die Drapa pl drapur Lied mit eingeschlossenen Refrains ist die Hauptform des hochmittelalterlichen hofisch skaldischen Preislieds in der Altnordischen Literatur Die Geschichte der Drapa in ihren Vorformen geht zuruck bis ins 9 Jahrhundert und ist unter anderem in Bragis Ragnarsdrapa belegt Uber die Mittelstufe der Erfidrapa einem Gedenklied fur Verstorbene entwickelte sich die strenge klassische und poetologisch anspruchsvolle Drapa als Folie zur Komponierung von Dichtungen zur Preisung des Adels besonders der norwegischen Konige In der religiosen Dichtung zur Preisung von Kirchenheiligen wie beispielsweise die olafsdrapa fur den Heiligen Olaf wurde die Drapa bis in die Zeit der Reformation verwendet Aufbau und Stil BearbeitenDie Dichtungen der Drapur sind hauptsachlich im Versmass des Drottkvaetts abgefasst ihr Aufbau gliedert sich in mehreren Strophen in eine Einleitung Upphaf einen Mittel beziehungsweise Hauptteil Stefjabalkr der wiederum aus mehreren Teilen bestehen kann einen Schlussteil Slœmr Diese Struktur wird durch Refrainzeilen Stef gekennzeichnet Die Stef sind meist zweizeilig ausgelegt konnen jedoch bis zu vier Zeilen Umfang haben also Strophencharakter zeigen Der Stef kann noch feiner ausgearbeitet sein und uber das Gesamte aufgeteilt an Halbstrophen gefugt erscheinen und als Variabeln den gewollt artifiziellen Effekt des Stucks erzielen In diesen Refrainzeilen und Strophen wird das Thema beziehungsweise die zentrale Aussage rezitativ betont Durch die fragmentierte Uberlieferung da so gut wie keine Drapa wie nordische Preislieder allgemein vollstandig und zusammenhangend uberliefert ist sind Aussagen zum Aufbau der Drapa allgemein gefasst isolierte Teile als Einschub in Prosatexten der Sagaliteratur Einzigbelegung in Snorris Skaldatal resp Skaldskaparmal mogliche Binnengliederungen des Stefjubalkr durch den Stef fur einzelne Strophen In konkreten Einzelstucken kann eine Drapa durch den ihnen eigenen besonderen Typus Abweichungen zeigen Grunde dafur konnen bereits bei den einfachen Drapur im Anlass liegen der zur Dichtung des Stucks motivierte Die biographische Drapa beispielsweise gewichtet anders als die die den Verlauf einer Schlacht oder die Vita Taten eines Heiligen thematisiert Die Kenning ist ein wesentliches Stilmittel wie in der ubrigen altnordischen Dichtung Preislieder der Edda die hingegen in den Drapur eigenen Preischarakter in sich entwickelt zeigen konnen Die haufigste Form der klassischen Drapa ist der Typ der Herrscherpreisung wobei biographisch einzelne Stationen des Protagonisten von den Jugendtaten uber Erfolge zur Machterlangung und erhaltung bis zur Gegenwart aufgezahlt werden Die fragmentarisch neunstrophig erhaltene Glymdrapa des THorbjorn hornklofi fur Haraldr harfagri und die umfangreichere in siebenunddreissig Strophen uberlieferte Vellekla des Einarr Skalaglamm fur Hakon Jarl sind nach Edith Marold Beispiele fur diesen Typ Literatur BearbeitenEdith Marold Preislied In Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 23 de Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 3 11 017535 5 S 398 408 kostenpflichtig Germanische Altertumskunde Online bei de Gruyter Rudolf Simek Hermann Palsson Lexikon der altnordischen Literatur Kroners Taschenausgabe Band 490 Kroner Stuttgart 1987 ISBN 3 520 49001 3 S 59 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drapa amp oldid 226290994