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Dorothy Kenyon 17 Februar 1888 in New York 12 Februar 1972 ebenda war eine New Yorker Rechtsanwaltin Richterin Feministin und politische Aktivistin fur Burgerrechte Sie war Delegierte in der ersten Kommission der Vereinten Nationen zur Rechtsstellung der Frau in den 1950er Jahren war sie den Verfolgungen der McCarthy Ara ausgesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Berufliche Tatigkeit und gesellschaftspolitische Arbeit 3 Aufgaben bei internationalen Organisationen 4 Die McCarthy Ara 5 Arbeit fur Burgerrechte 6 Privatleben 7 Weiterfuhrende Literatur 8 Weblinks 9 QuellenJugend und Ausbildung BearbeitenKenyon wurde 1888 in New York als Tochter von Maria Wellington Stanwood und William Houston Kenyon einem Patentanwalt geboren Sie wuchs an der Upper West Side New Yorks auf die Sommer verbrachte die Familie in Lakeville in Connecticut 1904 verliess sie die Horace Mann School und besuchte das Smith College wo sie Okonomie und Geschichtswissenschaften studierte Am Smith College wurde sie 1908 in die akademische Ehrengesellschaft Phi Beta Kappa aufgenommen Nach ihrem Abschluss verbrachte sie ein Jahr in Mexiko wo sie Armut und Ungerechtigkeit aus nachster Nahe erlebte Nach dieser Erfahrung entschied sie sich im Bereich sozialer Fragen zu engagieren 1 1917 schloss sie ihre juristische Ausbildung an der School of Law der New York University ab 1 Berufliche Tatigkeit und gesellschaftspolitische Arbeit BearbeitenIn ihrer ersten beruflichen Tatigkeit beriet sie als Mitglied einer Forschungsgruppe von Juristen die amerikanischen Delegierten bei der Pariser Friedenskonferenz 1919 1 In ihrer Forschungsarbeit untersuchte Kenyon die Verhaltnisse der Arbeitswelt in Kriegszeiten und bereitete okonomische Daten fur die Konferenz auf Danach arbeitete sie jeweils kurz als Anwaltsfachangestellte und fur die US Regierung in Washington D C Von 1919 bis 1925 war Kenyon bei der Firma Pitkin Rosenson and Henderson in New York angestellt 1934 wurde sie zum Mitglied des Rates fur die Steuerentlastung von Arbeitslosen beim New York City Comptroller ernannt Von 1935 bis 1937 war sie erste stellvertretende Commissioner of Licence von New York Im Jahr 1930 grundete Kenyon zusammen mit Dorothy Straus die Kanzlei Straus and Kenyon die sich schwerpunktmassig um Frauenrechte kummerte Die Zusammenarbeit endete 1939 1 als Kenyon Richterin am Municipal Court wurde wo sie als Judge Kenyon bekannt wurde Dorothy Kenyon engagierte sich in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Problemfeldern In den 1920er Jahren unterstutzte sie die Einfuhrung von Geburtenkontrolle 1920 grundete sie mit anderen zusammen die Consumers Cooperative Services die eine Kette kooperativ organisierter Cafeterias in New York betrieb Sie sah sich selbst als Feministin und ubernahm Aufgaben und Amter in vielen verschiedenen Frauenrechtsorganisationen 1936 wurde sie Vorsitzende eines Komitees das den Umgang mit Frauen in Gerichtsverfahren untersuchte In dieser Funktion forderte sie unter anderem einen vorurteilsfreieren Umgang mit Prostituierten vor Gericht und eine hartere Haltung gegenuber Zuhaltern Kenyon galt als charismatische Rednerin und reiste haufig quer durch die USA um Vortrage uber burgerliche Freiheiten das Recht und die Gleichberechtigung von Mann und Frau zu halten Aufgaben bei internationalen Organisationen BearbeitenDorothy Kenyon arbeitete von 1938 bis 1943 fur das International Committee on Intellectual Cooperation die Vorgangerorganisation der UNESCO Sie war von 1946 bis 1950 Grundungsmitglied der Kommission der Vereinten Nationen zur Rechtsstellung der Frau und arbeitete an der Formulierung der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte mit Sie beklagte in dieser Zeit welch geringe Rolle Frauen im Regierungssystem der Vereinigten Staaten spielten Die McCarthy Ara BearbeitenIm Rahmen der Verfolgungen wahrend der McCarthy Ara wurde auch Kenyon Ziel von Angriffen Die Anschuldigungen Joseph McCarthys vom 8 Marz 1950 wegen ihrer angeblichen Verbindungen zu 28 kommunistischen Organisationen 1 bezeichnete sie als komplette Lugen und nannte McCarthy einen Feigling der sich unter dem Mantel der Immunitat des Congresses verstecke 2 Sie betonte dass sie weder zum damaligen Zeitpunkt noch fruher Unterstutzerin Mitglied oder Sympathisantin einer Organisation gewesen sei von der sie gewusst oder vermutet habe dass sie von Kommunisten kontrolliert oder gesteuert sei Am Folgetag veroffentlichte die New York Times einen Leitartikel der Kenyon unterstutzte woraufhin McCarthy erklarte dass er an ihrem Fall wenig Interesse habe Ein Unterausschuss des US Senats lehnte die Klage gegen sie am 17 Juli 1950 ab Im Rahmen ihrer Auseinandersetzung mit McCarthy erhielt Kenyon breite Unterstutzung aus der Presse und von angesehenen Personlichkeiten wie Eleanor Roosevelt Obwohl sie von allen Anschuldigungen freigesprochen worden war war ihr Ansehen dennoch so weit geschadigt dass sie in der Folge keine offentlichen Amter mehr erhielt Arbeit fur Burgerrechte BearbeitenWahrend der 1950er und 1960er Jahre erstellte Kenyon juristische Schriftsatze fur die National Association for the Advancement of Colored People NAACP und arbeitete fur die Burgerrechtsbewegung American Civil Liberties Union ACLU 1 Sie drangte in der ACLU darauf sich gegen sexistische Vorschriften und Institutionen zu positionieren Kenyon war viele Jahre die einzige Frau im Vorstand der ACLU Sie schloss sich der Bewegung fur das Equal Rights Amendment an und arbeitete mit den wesentlich jungeren Feministinnen des Women s Liberation Movement zusammen So nahm sie am Frauenstreiktag fur Gleichberechtigung 26 August 1970 teil und unterstutzte die Kampagne zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbruchen 1966 war Dorothy Kenyon zusammen mit ihrem Anwaltskollegen Pauli Murray erfolgreich in einem Verfahren White v Crook vor dem Bundesappellationsgericht in New Orleans welches entschied dass Frauen die gleichen Rechte wie Manner haben einem Gericht anzugehoren 3 Als die Anwaltin und spatere Richterin am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten Ruth Bader Ginsburg ihren Kommentar zum Fall Reed v Reed verfasste bei dem der Supreme Court 1971 erstmals den 14 Verfassungszusatz Staatsburgerschaftsrecht auch auf Frauen ausweitete gab sie Murray und Kenyon in Anerkennung ihrer Verdienste als Coautoren an 3 Kenyon engagierte sich in verschiedenen Zusammenhangen fur Prasident Johnsons Krieg gegen die Armut und noch mit 80 Jahren arbeitete sie unermudlich und fast ohne Unterstutzung am Aufbau einer Rechtsberatung fur Mittellose an der Lower West Side Privatleben BearbeitenWahrend ihres Lebens hatte sie langjahrige und intensive romantische Beziehungen zu verschiedenen Mannern Walcott Pitkin Elihu Root Jr und L V Pulsifer Wegen ihres grossen Unabhangigkeitsbedurfnisses entschied sie sich aber nicht zu heiraten Als 1969 bei Kenyon Magenkrebs diagnostiziert wurde verbarg sie die Schwere ihrer Krankheit gegenuber den meisten Leuten und lehnte es ab ihre juristische oder politische Arbeit zu reduzieren oder gar zu beenden Sie arbeitet als Anwaltin bis zu ihrem Tod am 12 Februar 1972 kurz vor ihrem 84 Geburtstag 2 Weiterfuhrende Literatur BearbeitenEdited by Kerber Linda K Skla Kathryn Kish and Kessler Harris Alice U S History As Women s History New Feminist Essays The University of North Carolina Press 1995 ISBN 0 8078 4495 0 Lawrence N Strout Covering McCarthyism How the Christian Science Monitor Handled Joseph R McCarthy 1950 1954 Greenwood Press 1999 ISBN 0 313 31091 2 Susan M Hartmann The Other Feminists Activists in the Liberal Establishment Yale University Press 1998 ISBN 0 300 07464 6 Edited by James Edward T James Janet Wilson and Boyer Paul Notable American Women 1607 1950 A Biographical Dictionary Belknap Press 1974 ISBN 0 674 62734 2 Weblinks BearbeitenKenyon Papers Stanford University Journal of Women s History Kate Weigand und Daniel Horowitz Dorothy Kenyon Feminist Organizing 1919 1963 22 Juni 2002 Dorothy Kenyon Papers Lawyer Writer and Political Activist 1888 1998 LexisNexis UPA Collections 2009 abgerufen am 7 Februar 2012 Webprasenz der Vereinten Nationen zum 70 Jahrestag der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte Foto von Dorothy Kenyon auf der UN Medienseite This is our world too Dorothy Kenyon and the international struggle for women s rights 1919 1950 Philippine Van den Brande Columbia University in the City of New York 2015Quellen Bearbeiten a b c d e f Dorothy Kenyon Papers In Sophia Smith Collection Smith College 1999 abgerufen am 12 August 2011 a b Judge Dorothy Kenyon Is Dead Champion of Social Reform 83 In The New York Times 14 Februar 1972 a b Linda K Kerber Judge Ginsburg s Gift In The Washington Post HighBeam Research 1 August 1993 archiviert vom Original am 11 Oktober 2013 abgerufen am 14 Januar 2013 Normdaten Person GND 1055651349 lobid OGND AKS LCCN no2008134467 VIAF 21964698 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kenyon DorothyKURZBESCHREIBUNG US amerikanische Juristin und FrauenrechtsaktivistinGEBURTSDATUM 17 Februar 1888GEBURTSORT New YorkSTERBEDATUM 12 Februar 1972STERBEORT New York Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorothy Kenyon amp oldid 221724409