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Dieser Artikel befasst sich mit der Freundin von Friedrich dem Grossen Zur Soziologin siehe Dorothea von Ritter Rohr zur Politikerin siehe Dorothea Storr Ritter Dorothea Elisabeth Doris Ritter 21 Marz 1714 in Halle Saale 23 September 1762 in Berlin war eine musikalische Jugendfreundin von Friedrich dem Grossen Sie war die Tochter des Theologen Matthias Ritter und wuchs ab 1720 in Perleberg auf wo ihr Vater Rektor war 1728 zog die Familie nach Potsdam da der Vater Rektor am dortigen Gymnasium und damit zugleich Kantor von St Nikolai wurde Die sehr musikalische Tochter spielte Klavier und besass eine schone Stimme weshalb sie auch die Solopartien in St Nikolai singen durfte So machte die 16 jahrige Dorothea die Bekanntschaft des damals 18 jahrigen Kronprinzen Friedrich Man musizierte gemeinsam und unternahm Spaziergange in Begleitung Johann Ludwigs von Ingersleben eines Leutnants aus dem engeren Freundeskreis des Kronprinzen 1 Er uberbrachte Dorothea auch einmal ein Geschenk Friedrichs einen blauen Schlaff Rock Diese sechsmonatige Freundschaft Januar bis Juni 1730 genugte nach der missgluckten Flucht des Kronprinzen aus der strengen Zucht seines Vaters am 5 August 1730 Dorothea Ritter fur eine Komplizin zu halten Am 5 September wurde sie verhaftet in das Gefangnis gebracht und Konig Friedrich Wilhelm befahl dem Hoff Rath Klinte dass er Morgen die in arrest allhier einsitzende Cantors Tochter soll auspeitschen lassen und soll dieselbe alssdann ewig auf Spandow in das Spinnhauss gebracht werden erstlich soll dieselbe Vor dem Rathhause gepeitscht werden hernach vor des Vaters Hause und dann auff allen Ecken der Stadt Potsdam den 6 Sept 1730 Fr Wilhelm 2 Alle Bemuhungen des Vaters Auspeitschung und Einweisung in das Spinnhaus damals eine Schandstrafe fur Prostituierte abzuwenden fruchteten nichts Am 7 September wurde Dorothea Ritter sechsmal ausgepeitscht und dann in das Spinnhaus in Spandau gebracht wo sie drei Jahre lang bleiben musste Der Vater wurde umgehend aus dem Schuldienst entlassen Ob es je zu engeren Beziehungen zwischen Dorothea und Friedrich gekommen war wie zum Beispiel von Wilhelmine der Schwester Friedrichs angenommen wurde ist nicht geklart Es ist aber unwahrscheinlich da die an die Flucht anschliessenden hochnotpeinlichen Untersuchungen dergleichen vermutlich ans Licht gebracht hatten in deren Verlauf auch der Leutnant von Ingersleben genau befragt und schliesslich zu sechs Monaten Festungshaft verurteilt wurde da er hatte wissen und urtheilen konnen dass S K M dergleichen Spaziergange hochst missfallig seyn wurde 3 Zum Beischlaf ist es jedenfalls nicht gekommen da eine durch den Konig angeordnete gynakologische Untersuchung von Dorothea Ritter ergab dass sie Jungfrau war 4 Am 11 Juli 1733 wurde Dorothea Ritter auf ein Gnadengesuch ihres Vaters hin aus Spandau entlassen Sie heiratete schliesslich den Gewurzhandler Franz Heinrich Schommer oder Schomer und wurde Mutter dreier Sohne und dreier Tochter 1744 erbat sie von Friedrich II fur ihren Mann die Stelle eines Fiakerpachters was bewilligt wurde Einen weiteren Kontakt zwischen Friedrich und Dorothea Ritter scheint es nicht mehr gegeben zu haben Voltaire hat sie in ihren spateren Jahren noch einmal gesehen und beschreibt sie Eine grosse Frau hager die einer Sibylle gleicht und keineswegs das Aussehen hat dass sie verdient hatte eines Prinzen wegen ausgepeitscht zu werden 5 Sie wohnte zuletzt in der Behrenstrasse in Berlin und starb 1762 Literatur BearbeitenGunther Holm Doris Ritter die Potsdamer Kantorstochter Frauen der Liebe Bd 133 Verlagshaus Freya Heidenau bei Dresden 1930 Michael Pantenius Grausam bestrafte Herzensfreundin Dorothea Elisabeth Doris Ritter 1714 1762 Jugendliebe des preussischen Konigs Friedrich II In ders Gelehrte Weltanschauer auch Poeten Literarische Portrats beruhmter Hallenser Mitteldeutscher Verlag Hall a d Saale 2006 ISBN 978 3 89812 393 8 S 80 83 Wilhelm Petsch Doris Ritter Westermanns Monatshefte Band 27 1870 S 257 262 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D9CUVAAAAYAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DPA257 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Anna Eunike Rohrig Die heimliche Gefahrtin Friedrichs von Preussen Das Schicksal der Doris Ritter Tauchaer Verlag Taucha 2003 ISBN 3 89772 060 4 Hermann Wagener Doris Ritter In Mitteilungen des Vereins fur die Geschichte Potsdams Bd 4 1869 S 336 343 Jurgen Kloosterhuis Katte Ordre und Kriegsartikel Aktenanalytische und militarhistorische Aspekte einer facheusen Geschichte Teildruck aus Forschungen zur Brandenburgischen und Preussischen Geschichte neue Folge hg im Auftrag der Preussischen Historischen Kommission von Johannes Kunisch und Wolfgang Neugebauer 15 Bd 2005 ISSN 0934 1234 Duncker amp Humblot Berlin 2006 ISBN 3 428 12193 7 Weblinks BearbeitenCERL ThesaurusEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Kloosterhuis Katte Ordre und Kriegsartikel Aktenanalytische und militarhistorische Aspekte einer facheusen Geschichte Hier insbesondere Seite 44 50 V Kronprinz Friedrich Absalom in re Apollon in spe Eigenhandige Cabinetsordre abgedruckt in Johann D E Preuss Urkundenbuch zu der Lebensgeschichte Friedrichs des Grossen Nauck Berlin 1833 Bd 2 S 150 Nr 5 Zitiert in Petsch Doris Ritter 1870 S 260 Holger Skorupa Der Katteprozess Justizmord oder Gesetzestreue GRIN Munchen 2008 S 19 Zitiert in Petsch Doris Ritter 1870 S 262 Normdaten Person GND 124608809 lobid OGND AKS VIAF 32934667 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ritter DorotheaALTERNATIVNAMEN Ritter Doris Ritter Dorothea Elisabeth Schommer DorotheaKURZBESCHREIBUNG Jugendfreundin von Friedrich dem GrossenGEBURTSDATUM 21 Marz 1714GEBURTSORT HalleSTERBEDATUM 23 September 1762STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorothea Ritter amp oldid 208702755