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Die Dorfkirche Marzahne ist eine gotische Saalkirche und liegt im Zentrum Marzahnes eines heutigen Ortsteils der Stadt Havelsee Sie tragt keinen Namen Dorfkirche Marzahne Inhaltsverzeichnis 1 Bauwerk 1 1 Baugeschichte 1 2 Bauabmessungen 1 3 Aussenausstattung 2 Innenausstattung 3 Kirchengelande 4 Galerie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBauwerk BearbeitenBaugeschichte Bearbeiten nbsp Grundriss der Dorfkirche Marzahne1186 wurde Marzahne als Marzane erstmals urkundlich erwahnt In einer Urkunde bestatigte der Bischof des Bistums Brandenburg dem Domkapitel umfangreichen Grundbesitz zu dem unter anderem die zum Burgward Pritzerbe gehorende Kapelle Marzahnes gehorte Die Kapelle war Filialkirche von Hohenferchesar 1 1215 schenkte der Ritter Daniel von Mukede dem Brandenburger Domkapitel sechs Hufen Land im Dorf Marzahne zur Unterhaltung eines ewigen Lichts in der Domkirche 2 Unmittelbar darauf wurde in Marzahne 1217 anstelle der bestehenden Kapelle eine Kirche gebaut 3 Marzahne blieb jedoch Filiale Hohenferchesars Aus der Zeit des Kirchbaus im 13 Jahrhundert stammt der Chor der Dorfkirche Das Kirchenschiff aus Felsstein und der spatgotische Kirchturm aus Backstein wurden wahrscheinlich im 15 Jahrhundert erganzt Nachdem die Dorfkirche 1607 ausgebrannt war wurde der Bereich des mittelalterlichen Chores durch ein verziertes Holzbalkengesims erhoht und mit dem Schiff unter ein gemeinsames und einheitliches Dach gebracht In der Kirche befindet sich eine Kanzel aus dem Rokoko 4 Im 18 Jahrhundert wurden die Fenster des Kirchenschiffs baulich verandert Sie wurden korbbogig vergrossert 1831 setzte man dem Kirchturm ein Walmdach auf welches mit einem Dachreiter versehen war 1953 wurde Schiff und Chor an der Sudseite ein Gemeinderaum angebaut Der Dachreiter musste 1996 aufgrund Einsturzgefahr abgenommen werden und befindet sich heute im Hof der Kirche 5 Die Bleiverglasungen im Altarraum und hinter dem Kanzelaltar wurden nach Entwurfen von Hans Joachim Burgert gefertigt 6 Bauabmessungen Bearbeiten nbsp Der alte Ostgiebel des ChoresDie Marzahner Dorfkirche besteht aus einem 8 60 Meter breiten und 7 00 Meter langen Schiff einem gegenuber dem Schiff leicht eingezogenen Rechteckchor in den Abmassen 9 15 Meter Lange und 7 65 Meter Breite und dem Westturm von 4 25 Meter Lange und 9 20 Meter Breite womit der gegenuber der Schiffsbreite vortritt Wie schon von aussen ersichtlich stammen der Chor das Schiff und der Turm aus unterschiedlichen Bauabschnitten An der Sudseite des Chores wurde weiterhin im 20 Jahrhundert ein Gemeinderaum angebaut der auch als Sakristei dient 5 Aussenausstattung Bearbeiten nbsp Profiliertes Holzbalkengesims auf NordseiteDas Kirchenschiff und der Chor wurden uberwiegend aus Feldsteinen errichtet wahrend der Turm zum uberwiegenden Teil aus Backsteinen gemauert wurde wobei einzelne Feldsteine eingebaut wurden Die uber die Chorbreite ragenden ostlichen Ecken des Schiffes wurden ebenfalls aus Ziegeln gemauert Die Feldsteine aus denen der Chor errichtet wurde stellen sich lagig verlegt und grob gequadert dar wohingegen das Schiff eher unregelmassig gemauert wurde und viel Ziegelbruch enthalt Der sudliche Anbau liegt weitgehend unter Putz wurde aber wahrscheinlich vollstandig mit Ziegeln errichtet Die Ziegel mit denen der Turm gemauert wurde haben das Format 28 14 8 5 bis 9 Zentimeter Der Westturm scheint einmal verputzt gewesen zu sein Der nach dem Brand 1607 erhohte Giebel des Chores wurde verputzt sodass das Mauerwerk nicht sichtbar ist Gegenuber dem ursprunglichen Giebel ist er etwas nach innen gezogen und abgesetzt Am ursprunglichen Ostgiebel des Kirchenschiffes der hoher als der des Chores lag erkennt man ein unregelmassiges mit Feldsteinen errichtetes Mauerwerk An der Nordseite sichtbar wurde die Traufe des Chores durch ein breites Holzbalkengesims mit Schiffskieldekor auf gleiche Hohe mit dem Schiff gebracht Unter der Traufe des Kirchenschiffs sieht man einen schmalen Putzstreifen der auch um den Turm verlauft Am Kirchenschiff und Chor erkennt man noch Reste eines steinsichtigen Putzes mit sogenannter Doppelfugenritzung nbsp Turmhelm des Dachreiters im KirchhofDas spitzbogige Westportal zeigt ein profiliertes Gewande aus Birnstabrippen Im Anbau aus den 1950er Jahren befindet sich eine rechteckige Tur Der Durchgang vom Gemeinderaum zum Chor durfte vor dem Bau vermutlich das ursprungliche Priesterportal gewesen sein Der Anbau verfugt nach Suden uber vier Fenster drei Segmentbogenfenster mit Laden und ein Rundfenster Zwei weitere Segmentbogenfenster befinden sich in der Ostwand des Chores wobei die unteren 40 Zentimeter zugesetzt wurden Uber diesen sind zwei Schlitzfenster eingebracht Auf der Nordseite befinden sich im Mauerwerk des Chores zwei unterschiedlich grosse rechteckige Fenster wobei das kleinere ostliche nahezu quadratisch wahrend das westlichere hochrechteckig eingearbeitet wurde Neben dem grosseren Fenster erkennt man noch das Ziegelgewande eines alteren vermauerten Fensters Der Bogen dieses ist nicht erhalten Im Kirchenschiff wurden auf der Nordseite zwei Korbbogenfenster eingearbeitet Um diese finden sich wie um die nordlichen Rechteckfenster im Chor Faschen In den Seitenwanden des Turmes befinden sich im ersten Geschoss jeweils schmale Spitzbogenfenster die im oberen Teil zugesetzt wurden Unterhalb der Fenster wurden jeweils zwei etwa zehn Zentimeter tiefe Blenden eingearbeitet Neben dem Westportal befinden sich ebenfalls jeweils rechts und links zwei Blenden Weiterhin zeigen sich auf der Westseite drei grosse Rundblenden zwischen Portal und Glockengeschoss Im Glockengeschoss befinden sich jeweils zwei gekuppelte Schalloffnungen in Form von Segmentbogen unter einem grossen Spitzbogen in der West und in der Ostwand und jeweils eine derartige gekuppelte Schalloffnung auf der Nord und der Sudseite des Turms Auf dem Turmdach sitzt seit 1996 nachdem der Dachreiter abgenommen werden musste ein Aufsatz mit Turmkugel und Windfahne An der Ostwand des Turmes kann man heute noch den Ansatz eines ursprunglich hoheren und steileren Schiffsdaches erkennen Heute besitzt er ein queres Walmdach Seit dem Umbau nach dem Brand 1607 befinden sich das Kirchenschiff und der Chor unter einem einheitlichen Satteldach Der spater errichtete Anbau besitzt ein Pultdach welches im Dach Satteldach des Schiffs und des Chores auslauft Auf das Pultdach wurde am ostlichen Giebel ein Schornstein gemauert 5 Innenausstattung BearbeitenDie Kirche hat in ihrem Inneren einen Kanzelaltar Die Kanzel wurde 1772 vom Brandenburger Domtischler Binterim und dem Domzimmermeister Herzer im Stil des Rokoko errichtet Weitere Auffalligkeiten sind eine Holzbalkendecke eine Chor und eine hufeisenformige West Sud und Nordempore Auf der Westempore befindet sich eine Orgel aus dem Jahr 1831 Ein silbervergoldeter Kelch aus dem Jahre 1699 stellt den grossten Schatz der Kirche dar 5 Kirchengelande BearbeitenDie Kirche liegt im Zentrum Marzahnes an der Marzahner Strasse Das Gelande der Kirche wird um den Chor noch heute als Friedhof genutzt Auf dem Grundstuck vor den Westportal lagert der Dachreiter mit offener Laterne und Spitzhelm der 1996 vom Walmdach der Kirche abgenommen wurde Galerie Bearbeiten nbsp Dorfkirche Marzahnes von Sudosten nbsp Dorfkirche Marzahnes von Nordwesten nbsp Der Kirchturm und das Westportal nbsp Bleiverglasungen in den Nordseitenfenstern des Chores nbsp Die Orgel nbsp KanzelaltarWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Marzahne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09190287 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Fidicin Die Territorien der Mark Brandenburg Band III J Guttentag Berlin 1860 S 15 Geschichte der Kur und Hauptstadt Brandenburg von den fruhesten bis auf die neuesten Zeiten M W Heffter Verlag von Ferdinand Riegel Potsdam 1840 S 169 Ernst Fidicin Die Territorien der Mark Brandenburg Band III J Guttentag Berlin 1860 S 36 Informationen zu Marzahne Kirche Memento des Originals vom 14 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www marzahne com Eingesehen am 16 Oktober 2013 a b c d Marzahne Ev Dorfkirche Eingesehen am 23 Oktober 2013 Marzahne Baugeschichte Archiviert vom Original am 30 Oktober 2014 abgerufen am 11 Februar 2016 Kirchen des Pfarrbereichs Havelsee Dorfkirche Fohrde Dorfkirche Hohenferchesar Dorfkirche Marzahne St Marien Unser lieben Frauen 52 512683 12 534955 Koordinaten 52 30 45 66 N 12 32 5 84 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Marzahne amp oldid 237809500