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Dorfkirche Gross Tessin 2008 Portalansicht 2008 Die Dorfkirche Gross Tessin ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Gross Tessin einem Ortsteil von Glasin im Landkreis Nordwestmecklenburg Mecklenburg Vorpommern Die Gemeinde gehort zur evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Neukloster und Gross Tessin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 Quellen 6 1 Gedruckte Quellen 6 2 Ungedruckte Quellen 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kirchdorf Gross Tessin wurde schon 1233 urkundlich genannt 1 Bei der Bewidmung des Klosters Ruhn am 8 Juli 1233 gehorte das Dorf Duzcin als Morgengabe dazu Am 1 Oktober 1275 ging Gross Tessin mit dem See und dem Kirchlehn in den Besitz des Klosters Sonnenkamp zu Neukloster uber 2 Aus dem Klosterverband ging Gross Tessin spater in den Domanialverband uber Nach dem Visitationsprotokoll von 1588 wurde die Pfarre nach vollzogener Reformation mit Pastor Thomas Folchwich evangelisch Baubeschreibung BearbeitenDurch dendrochronologische Untersuchungen des Dachstuhls ist nachgewiesen dass der langgestreckte Backsteinsaal der Kirche in drei Etappen zwischen 1298 und 1345 von Osten nach Westen errichtet wurde Sie ist ein funfjochiger Bau mit einem funfseitigen Chor Das langsgerichtete Satteldach ist nach Westen abgewalmt Die Aussenwande des Kirchenschiffes sind durch abgetreppte Strebepfeiler gegliedert Die schmalen westlichen Fenster sind leicht spitzbogig die ostlichen dagegen als zweiteilige Spitzbogenfenster ausgebildet Die Portale in der 1878 restaurierten neugotischen Sudvorhalle und im Turm sind mit Viertelstaben profiliert 1786 fand eine weitere Kirchenvisitation statt 3 Das Innere wird von Kreuzrippengewolben mit Schlusssteinen uberspannt Sie gehen von halbrunden Wanddiensten mit schlichten Hausteinkapitellen aus In den nordlichen Chorpfeilern ist eine Sakramentsnische eingefugt ihre beiden Turen stammen aus dem 15 Jahrhundert Der rechteckige Westturm mit der Breite des Kirchenschiffes besteht aus einem Untergeschoss mit ungegliederten Feldsteinen und einem in Backstein 1741 aufgemauerten oberen Teil der unter der Traufe durch kleine Schalloffnungen aufgewertet wurde Ausstattung BearbeitenDer 1749 4 begonnene Kanzelaltar wurde nach einer Inschrift auf der Ruckseite des Altaraufsatzes vom Bildhauer C F Beckmann dem Maler Heinrich Kruger und dem Tischler Marten Witt alle aus Wismar 1750 fertiggestellt Im Sockelgeschoss des architektonischen Aufbaus ist ein Gemalde mit der Darstellung des letzten Abendmahles zu sehen Das zweizonig aufgebaute Hauptgeschoss mit der Kanzel wird von Freifiguren und Saulen gerahmt uber dem Hauptgesims mit dem Schalldeckel wird der Christus in einer Stahlengloriole als Triumphator sichtbar Die Taufe aus Kalkstein in Kelchform ist wohl eine Arbeit des 14 Jahrhunderts Das Fragment des Taufengels und eine Heiligenfigur sind vermutlich aus der Mitte des 18 Jahrhunderts erhalten Das signierte Gemalde mit der Anbetung Christi malte D Meese 1812 Die Bronzeglocke mit einer Majuskel Spiegelinschrift wurde Anfang des 14 Jahrhunderts gegossen Zwei aus einem Schnitzaltar stammende Figuren mit den Darstellungen der Maria und eines Monches wurden im 15 Jahrhundert angefertigt Nach der Chronik soll die Orgel ein Werk vom Hoforgelbaumeister Paul Schmidt aus Rostock sein und ursprunglich im Kirchensaal des Schlosses in Ludwigslust gestanden haben 1827 soll sie als Geschenk des Grossherzogs Friedrich Franz I nach Gross Tessin umgesetzt worden und 1834 nach einem Umbau durch Friedrich Friese in Nutzung genommen worden sein 5 Die heutige Orgel ist ein Werk von Joachim Schmidt aus dem Jahr 1834 mit sieben Registern auf einem Manual mit angehangtem Pedal 6 Literatur BearbeitenGerd Baier Horst Ende Brigitte Oltmanns Gesamtredaktion Heinrich Trost Die Bau und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Kustenregion mit den Stadten Rostock und Wismar Henschel Verlag GmbH Berlin 1990 ISBN 3 362 00523 3 Georg Dehio bearbeitet von Hans Christian Feldmann Gerd Baier Dietlinde Brugmann Antje Heling Barbara Rimpel Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03081 6 Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin Band 3 Die Amtsgerichtsbezirke Hagenow Wittenburg Boizenburg Lubtheen Domitz Grabow Ludwigslust Neustadt Crivitz Bruel Warin Neubuckow Kropelin und Doberan Schwerin 1899 S 467 469 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Church in Gross Tessin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen BearbeitenGedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB Ungedruckte Quellen Bearbeiten Landeshauptarchiv Schwerin LHAS LHAS 1 5 4 3 Urkunden Kloster Dobbertin LHAS 2 12 3 2 Kloster und Ritterorden LHAS 5 12 9 10 Landratsamt Wismar LHAS 9 1 4 Schwedische Rentkammer WismarLandeskirchliches Archiv Schwerin LKAS Specialia Abt 2 3 4 Pfarrarchiv Gross Tessin Patronatsbauakten Mecklenburg Schwerin 423 Bauten und Reparaturen an geistlichen Gebauden zu Gross TessinStadtarchiv Wismar Prozessakten des Konsistoriums 1659 1855 Prozessakten des Tribunals 1653 1803 Prozessakten des Magistratsgerichts 1750 1872Einzelnachweise Bearbeiten MUB I 1863 Nr 420 MUB II 1864 Nr 1373 LKAS OKR Schwerin Specialia Abt 4 Nr 003 Kirchenvisitation in der Kirche zu Gross Tessin LKAS OKR Schwerin Specialia Abt 3 Nr 068 Kirchen und Pfarrsachen des Amts Neukloster Bau eines neuen Altars in der Kirche zu Gross Tessin H Ende C Molzen H Stutz Kirchen in Nordwestmecklenburg Grevesmuhlen 2005 S 48 Informationen zur Orgel im Mecklenburgischen Orgelinventar online Abgerufen am 10 Juli 2021 53 896818 11 787014 Koordinaten 53 53 48 5 N 11 47 13 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Gross Tessin amp oldid 213722355