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Die evangelische Dorfkirche Grunow Schwedt Oder ist eine romanische Saalkirche in Grunow einem Ortsteil der Stadt Schwedt Oder im Landkreis Uckermark in Brandenburg Sie ist neben der Dorfkirche Hohenseeden der Pfarrkirche Ludwigsdorf bei Gorlitz und der Stadtkirche Hohnstein barocke Chorturmkirche eine der wenigen Kirchen mit Chorturm ostlich der Elbe Sie gehort zum Pfarrsprengel Drense im Evangelischen Kirchenkreis Uckermark der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Chorturm mit Apsis der Kirche zu Grunow Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Dorfstrasse fuhrt von Sud Sudosten kommend in nordwestlicher Richtung in den historischen Dorfkern Dort zweigt sie nach Nordosten hin ab Die Kirche steht nordlich dieser Kreuzung Geschichte und Architektur BearbeitenDie Kirche wurde nach dendrochronologischer Datierung um die Mitte des 13 Jahrhunderts als Feldsteinbau mit kurzem Langhaus mit eingezogenem Chor errichtet Ungewohnlich fur die Region ist der Chorturm mit dem Chorjoch im Turmuntergeschoss und anschliessender Halbkreisapsis Einer Sage nach geht die Bauform auf zwei adelige Schwestern zuruck die jeweils einen eigenen Turm errichten liessen Als eine der Schwestern starb liess die Uberlebende den Turm auf der Westseite abreissen Wahrscheinlicher ist jedoch dass es Kolonisten aus der Altmark waren die diese Form wahlten Das Dorf wurde daher uber viele Jahrzehnte als Verkehrt Grunow bezeichnet um eine Verwechslung mit Grunow bei Prenzlau zu vermeiden Das Kirchenpatronat lag bei den wechselnden Dorfherren So sind im 15 Jahrhundert beispielsweise drei Besitzanteile nachweisbar Im Jahr 1600 erhielt der Pfarrer zwei Wispel Messkorn 1375 ein Scheffel Messkorn pro Hufe An der Sudseite besitzen Langhaus und Chor je ein zugesetztes Portal Die Fenster des Langhauses wurden vergrossert Auch das mittlere Fenster der Apsis wurde wahrscheinlich nachtraglich ausgeweitet Im Westen wurde eine neogotische Vorhalle aus Backstein hinzugefugt An der Sudseite des Chorturms sind zwei Spitzbogenblenden mit Resten mittelalterlicher Putzritzungen erhalten Das Innere wurde 1975 restauriert Im Schiff ist eine Balkendecke eingezogen der Chor ist miteinander durchdringenden Tonnen gewolbt die Apsis mit einer Kalotte die ehemalige Sakristei hat ein Kreuzgratgewolbe Die Bemalung des gedruckten Triumphbogens mit den Evangelistensymbolen stammt von 1906 Im Bereich des sudlichen Gestuhls wurden Anfang des 21 Jahrhunderts Ausbesserungsmassnahmen vorgenommen Dort stellten Anfang 2019 Experten einen Befall mit dem Echten Hausschwamm fest Im Jahr 2022 soll eine Sanierung des Bauwerks erfolgen Dabei ist geplant die Kirchenbanke einzukurzen damit diese nicht weiter der Feuchtigkeit ausgesetzt sind Das betroffene Ziegelpflaster soll ausgetauscht und eine feuchtegesteuerte Luftungsanlage eingebaut werden Ausstattung BearbeitenZur Ausstattung gehort eine holzerne Kanzel aus der Zeit um 1700 der Korb ist mit gedrehten Ecksaulchen versehen Die Orgelempore und das Gestuhl gehoren dem 19 Jahrhundert an Die Mensa ist ohne Aufbau In der Apsis sind funf Fenster mit Glasmalereien vermutlich aus dem Jahr 1905 erhalten Im Kirchenschiff befindet sich eine flache Balkendecke der Chor ein Tonnengewolbe wahrend die Sakristei mit einem Kreuzgratgewolbe geschmuckt wurde 1 Die Orgel ist ein Werk aus den Jahren 1857 1858 von Gesell amp Schultze nicht von Emil Kaltschmidt von diesem wurde vielleicht die Reparatur 1897 ausgefuhrt die 1917 ausgebauten Prospektpfeifen nach 1920 erganzt 1981 und 1994 durch Ulrich Fahlberg aus Eberswalde repariert Die Orgel hat weitgehend original erhaltene mechanische Schleifladen Das abgestuft dreiteilige Gehause vermutlich aus derselben Zeit ist mit Rundbogenoffnungen in sparsamen historisierenden Formen gestaltet Zwei Glocken aus Bronze sind erhalten die altere stammt aus dem spaten 15 fruhen 16 Jahrhundert und ist mit umlaufender lateinischer Minuskelinschrift o rex glorie jhesu xpe veni cum pace sowie Medaillon mit Kreuzigung Lilie und Kreuzen geschmuckt Die jungere Glocke wurde 1615 von Meister Roloff Klassen aus Stettin gegossen Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearbeiter Gerhard Vinken u a Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag 2000 ISBN 3 422 03054 9 S 445 Heinrich Jerchel Die Kunstdenkmaler der Provinz Brandenburg Band III 3 Kreis Angermunde Berlin Deutscher Kunstverlag 1934 Forderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg Hrsg Dorfkirche des Monats Grunow bei Angermunde UM Infobrief 07 22 1 Juli 2022 S 1 und 2 Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil 8 Uckermark Berlin de Gruyter 1986 S 374 376 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Dorfkirche Grunow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09130486 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Informationen uber die Kirche in Grunow bei Mark Landin auf der Homepage Uckermark Kirchen Routen der Romanik in Berlin und Brandenburg Chorturmkirche GrunowEinzelnachweise Bearbeiten Bernd Janowski Gefahr unter dem verkehrten Kirchturm veroffentlicht in Forderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg Hrsg Alte Kirchen Mitteilungen des Forderkreises Alte Kirchen Berlin Brandenburg Ausgabe September 2022 S 13 53 123211 14 069812 Koordinaten 53 7 23 6 N 14 4 11 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Grunow Schwedt Oder amp oldid 239132432