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Die Dorfkirche Flechtingen ist eine evangelische Kirche in Flechtingen in Sachsen Anhalt Dorfkirche Flechtingen 2010 Blick vom zugefrorenen See 2012 Innenansicht Tetzelkasten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Architektur und Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksLage BearbeitenDie im ortlichen Denkmalverzeichnis eingetragene Kirche befindet sich in der Mitte des Orts auf der Sudseite des Lindenplatzes Sudlich der Kirche liegt das Schloss Flechtingen Architektur und Geschichte BearbeitenDie Kirche entstand im Jahr 1552 als Fachwerkbau In den Jahren 1722 bis 1727 wurden die Aussenwande des Baus massiv als barockes Bruchsteinmauerwerk unter Jakob von Schenck erneuert Der Grundriss des Kirchenschiffs ist rechteckig An der Westseite befindet sich der zum Teil in das Schiff eingezogene Kirchturm In seinem Kern geht der Turm moglicherweise bis auf das Mittelalter zuruck 1571 72 wurde auf den Turm eine achteckige geschweifte Haube mit Laterne aufgesetzt Das Kircheninnere wird von einer flachen Tonne uberspannt Die Renaissance Ausstattung stammt zu einem erheblichen Teil aus der Zeit um 1592 Besonders prachtig ist die mit Stuck verzierte zweigeschossige verglaste Herrschaftsempore auf der Ostseite der Kirche gestaltet Die aus Holz gefertigte Empore ruht auf Stutzpfeilern Die Brustung der unteren Logen ist mit Pilaster Hermen Masken Cherubskopfen und Lowenkopfen verziert Daruber hinaus befindet sich dort eine sechzehnteilige Ahnenprobe des Stifters sowie Busten von drei Paaren Die obere Brustung ist mit Malereien verziert Darunter befindet sich das Wappen des Stifterehepaares Werner von Schenck und Sophie von Schenck geborene von Krosigk Umgeben ist das Wappen von Mose Christus und den Evangelisten darstellenden Halbfigurenbildnissen An der sudlichen Wand befindet sich eine in gleicher Weise wie die Herrschaftsloge mit Stuck verzierte polygonale Kanzel Der Aufgang zur Kanzel ist mit Drolerien verziert Die Kanzel selbst wird von einer Moses darstellenden Figur getragen Verziert ist sie mit Schmuck aus Ranken Hermen und Putten Daruber hinaus findet sich ein Memento mori sowie szenische Darstellungen von Evangelisten Unterhalb des Schalldeckels befindet sich in einer Umrahmung aus Rollwerk Justitia Auf dem Deckel befindet sich ein Engel Der kelchformige Taufstein stammt nach einer Datierung aus dem Jahr 1592 Er ist ebenfalls uppig mit Stuck verziert und ruht auf einer sechseckigen Stutze Als Verzierungen finden sich Rollwerk Hermen und Masken Der Nodus ist mit Lowenkopfen geschmuckt Auf der Nordseite besteht eine doppelgeschossige auf der Ostseite eine hohe Empore die in der Zeit um 1850 60 entstanden sind Die mit Malereien versehenen Altarflugel sind spatgotisch Die Orgelempore stammt aus dem 18 Jahrhundert Oberhalb des Altars gestutzt von Kompositsaulen befindet sich die 1856 von August Troch geschaffene Orgel Vermutlich zur gleichen Zeit entstand der mit Gitterfenstern versehene Pfarrstuhl in der sudostlichen Ecke der Kirche Die nordliche Wand der Kirche ist mit einem Tafelbild aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts verziert Es handelt sich um die Ruckseite eines ehemaligen Altarretabelflugels auf dem vor einer Landschaftsdarstellung das Jungste Gericht dargestellt ist In der Kirche befinden sich viele Grabmaler der Herrschaftsfamilie von Schenck aus dem 16 bis 18 Jahrhundert Zum Teil stammen diese wohl aus Magdeburg Bemerkenswert ist der vom Anfang des 16 Jahrhunderts stammende Tetzelkasten Die Truhe ist aus einem Stamm gefertigt und soll sich im Besitz des Ablasspredigers Johann Tetzel befunden haben Zum Denkmal gehort auch der die Kirche umgebende ehemalige Friedhof samt seiner Einfriedung sowie ein an die Gefallenen der Gemeinde des Ersten Weltkriegs erinnerndes Kriegerdenkmal Literatur BearbeitenFolkhard Cremer in Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 Seite 218 f Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Anhalt Hrsg Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 10 Mathias Kohler Thorsten Neitzel Ohrekreis Teilband 1 Altkreis Haldensleben Imhof Petersberg 2005 ISBN 3 86568 011 9 Seite 89 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Flechtingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 52 331903 11 239081 Koordinaten 52 19 54 9 N 11 14 20 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Flechtingen amp oldid 207087984