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Die Dominikanerkirche Krems ist eine ehemalige Klosterkirche der Dominikaner mit dem Patrozinium Peter und Paul in der Stadt Krems an der Donau in Niederosterreich Die Kirche dient seit 2011 2012 der Landesgalerie fur zeitgenossische Kunst fur temporare Ausstellungen im Sommer Die ehemalige Kirche und das ehemalige Kloster stehen unter Denkmalschutz Ehemalige Dominikanerkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Wandmalereien 2 3 Ehemalige Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1236 erhielten die Dominikaner ein Grundstuck zur Errichtung eines Klosters ausserhalb der Stadtmauern Der Bau der Kirche wurde um 1240 begonnen und 1244 urkundlich genannt Das Langhaus wurde um 1260 1265 und der Chor um 1320 1330 vollendet Bei einem Brand 1410 wurde vermutlich das Langhaus beschadigt In der Reformationszeit wurde das verlassene Kloster von der Stadt als Lager genutzt 1566 kam es zu einer Explosion der dort gelagerten Pulverfasser 1586 besiedelten die Dominikaner das Kloster wieder in der Folge kam es zu einer Veranderung des Kirchenraums und zur Anlage einer Krypta unter dem Chor Im 18 Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde 1783 die Aufhebung des Dominikanerklosters angeordnet 1786 wurde die Kirche sakularisiert 1790 erfolgte eine bauliche Trennung von Langhaus und Chor Der Chor wurde nach dem Einbau einer Zwischendecke ab 1794 als Stadttheater genutzt Ab 1921 wurde der Chor als Stadtkino verwendet Das Langhaus stand ab 1808 im Eigentum der Stadt erhielt auch eine Zwischendecke und wurde anfangs als Getreidespeicher verwendet in den 1880er Jahren als Feuerwehrdepot und ab 1891 als Stadtmuseum genutzt Mit 1961 wurde mit der Wiederherstellung des gotischen Baues begonnen Von 1969 bis 1971 erfolgte eine Restaurierung des Kirchengebaudes das mit der Ausstellung 1000 Jahre Kunst in Krems neu eroffnet wurde und seitdem musealen Zwecken und kulturellen Veranstaltungen dient 1994 bis 1996 wurden die Raumlichkeiten fur das neue Weinstadtmuseum adaptiert und die Museumsnutzung auf den gesamten Klosterkomplex ausgedehnt Beschreibung Bearbeiten nbsp Langhaus mit Blick zum ChorArchitektur Bearbeiten An das dreischiffige funfjochige Langhaus schliesst im Osten der vierjochige Chor mit 5 8 Schluss an Die weitgehend schmucklosen Fassaden zeigen Elemente von der Spatromanik bis zur Gotik Uber dem Satteldach des Chors erhebt sich ein zierlicher Dachreiter Das Mittelschiff ist durch spitzbogige Arkaden zu den niedrigeren Seitenschiffen geoffnet Die nach der Profanierung eingezogenen Zwischendecken und Trennwande wurden bei der Wiederherstellung in den 1960er Jahren entfernt Als Dacheindeckung durften nach Untersuchungen in Kanada bereits gebrauchte Dachziegeln aus der Mitte des 14 Jahrhunderts verwendet worden sein da sie bereits alter als der Dachstuhl sind Es soll sich danach um die altesten bekannten Dachziegeln Osterreichs handeln 1 Wandmalereien Bearbeiten nbsp Wandmalerei Zackenstil Ostwand nordliches QuerschiffIm Chor und im Langhaus sind vereinzelt Reste der gotischen und barocken Ausstattung erhalten Im Langhaus an der Ostwand des nordlichen Querschiffs findet sich noch aus der ersten Bauphase der Dominikanerkirche stammend ein Hauptwerk des osterreichischen Zackenstils 2 Die monumentale Wandmalerei mit Darstellungen christologischer Szenen nimmt eine Flache von 3 5 m Hohe 4 4 m Breite ein Das Wandfeld ist in drei ubereinanderliegende Ebenen unterteilt In der untersten Ebene ist eine Abendmahl Jesu Darstellung nur fragmentiert erhalten in der mittleren sieht man eine Kreuzigung Christi mit Maria Johannes Ev Hauptmann Centurio sowie Ecclesia und Synagoge Zuoberst in einem Bogenfeld ist eine Marienkronung samt flankierenden Stifterpaar dargestellt Die Inschrift im Rahmenstreifen des Bogenfeldes verweist auf Gozzo von Krems als Stifter von seinen Lebensdaten wird die Datierung um 1280 abgeleitet Die Wandmalereien der Kremser Dominikanerkirche gelten neben jenen der Westempore des Doms von Gurk in Karnten als die qualitatsvollsten osterreichischen Beispiele des Zackenstils Ehemalige Ausstattung Bearbeiten Eine gotische Schnitzfigur Maria mit Kind um 1480 wurde 1786 in die Pfarrkirche Langegg ubertragen Eine Kreuzigungsgruppe um 1780 wurde zum Hochaltar der Pfarrkirche Haugschlag ubertragen Der Grossteil der Einrichtung mit dem Hochaltar Annenaltar Speisegitter Orgelbrustung Beichtstuhl und Kirchenstuhle Statuen Franz und Donatus Rosenkranzkonigin 1734 von Josef Matthias Gotz Kreuz mit der Schmerzhaften Muttergottes Bild hl Thomas von Aquin von Alvarus Schmidt Corpus Christi des Heiligen Grabes wurde in die Pfarrkirche Tautendorf ubertragen Literatur BearbeitenDie Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Niederosterreich nordlich der Donau 1990 Krems und Stein an der Donau Krems Kirchen und Kloster Ehemalige Dominikanerkirche Hll Peter und Paul S 562 563 Jessica Wehdorn Kirchenbauten profan genutzt Der Baubestand in Osterreich Studienverlag Innsbruck 2006 ISBN 978 3 7065 4378 1 S 149 152 Elga Lanc Die Mittelalterlichen Wandmalereien in Wien und Niederosterreich Wien 1983 ISBN 3 7001 0595 9 9783700105954 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dominikanerkirche Krems Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Alteste Dachziegel Osterreichs in Krems entdeckt auf ORF vom 16 Juli 2016 abgerufen am 16 Juli 2016 Elga Lanc Die Mittelalterlichen Wandmalereien in Wien und Niederosterreich Wien 1983 S S 124 125 48 41121 15 59736 Koordinaten 48 24 40 4 N 15 35 50 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dominikanerkirche Krems amp oldid 236257847