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Dieser Artikel behandelt die Domestikation des Goldfisches Mit Domestikation oder Domestizierung bezeichnet man die Umwandlung eines Wildtieres in ein Haustier Ursprunglich in China gezuchtet sind Goldfische heutzutage weltweit verbreitet Inhaltsverzeichnis 1 Wilde und halbdomestizierte Form 2 Volldomestizierte Form 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksWilde und halbdomestizierte Form BearbeitenErste Berichte uber das Erscheinen von Farbmutationen des Giebels in freier Natur finden sich in der chinesischen Enzyklopadie Gujin tushu jicheng chin 古今圖書集成 dt Sammlung von Tafeln und Schriften aus alter und neuer Zeit aus dem Jahre 1725 In Band 149 Abteilung 19 wird eine Goldfischsichtung wahrend der Regentschaft des Kaisers Pingwang chin 姬宜臼 Ji Yijiu Tempelname 平王 Pingwang 770 720 v Chr zur Zhou Dynastie in der Provinz Shaanxi erwahnt 1 In seinem 44 bandigen Werk Graswurzeln und das Auge eines Netzes 1560 1590 beschrieb der Gelehrte Jiran Li das Erscheinen des roten Giebels zwischen 502 und 557 Spatere Berichte beschreiben ein Auftauchen der ersten Farbmutationen des Silbergiebels zur Jin Dynastie 265 420 im Xin Don Teich des Xi Lin Tempels 2 Die genannten Sichtungen wurden zu einer Zeit gemacht als der Silbergiebel ein beliebter Speisefisch war Als halb domestizierter Speisefisch wurde der Silbergiebel in Zuchtteichen und ausschliesslich zur Ernahrung der Bevolkerung gehalten Die gefangenen Farbmutationen unterlagen einem Nahrungstabu und wurden dem buddhistischen Prinzip gemass wieder freigelassen Weitere Beschreibung der Domestikation des Goldfisches findet man unter Gouverneur Ting Yen tsan der Provinz Zhejiang wahrend der nordlichen Song Dynastie um 968 975 n Chr Hier wurden Goldfische in einem Weiher namens Teich zur Emanzipation der Tiere nahe der Stadt Jiaxing gehalten Fang und Verzehr der so genannten Chi war streng verboten 3 Etwa zur gleichen Zeit ca 1000 n Chr hielten Monche Goldfische in der Stadt Hangzhou nahe der Liuhe Pagode und in den Bergen von Nanping in speziellen Teichanlagen 3 2 Informationen uber die damaligen Farbvariationen liefert der chinesische Dichter Su Shunqing Su Zimei 1008 1048 Er beschreibt Farben wie himmelweit verschiedene Rotfarbungen Rosa der Pflaumenblute Fleischrot des Kranichhockers Auch weiteren Dichtern wie Su Dongpo bekannt unter Su Shi fallen die Farbspiele der Fische aus Hangzhou auf Uber korperliche Veranderungen der Fische zu dieser Zeit wurde jedoch noch nicht berichtet 3 Volldomestizierte Form Bearbeiten nbsp Kaiser Zhao Gou einer der ersten prominenten Goldfisch LiebhaberDie eigentliche Domestikation des Goldfisches erfolgte wahrend der sudlichen Song Dynastie Obwohl die Fische zuvor gefuttert wurden hatten sie weiterhin in ihrer naturlichen Umgebung gelebt Erst der Kaiser Zhao Gou Tempelname Gaozōng 1107 1187 liess grosse Teiche aus Stein in seinem Palast Te Shou in der Stadt Hangzhou errichten um die Goldfische als Privatvergnugen zu halten 2 3 Unter der grossen Beliebtheit des Kaisers wurde der Goldfisch bald in den Kreisen Adeliger und hoher Beamter bekannt Viele folgten dem Kaiser und liessen sich kunstliche Teiche zu ihrem Vergnugen anlegen Selbst der Statthalter von Hangzhou liess sich einen Privatteich graben 2 Die damaligen Feudalherren stellten haufig Personen zur Pflege der Tiere ein und entwickelten langsam ein Verlangen nach neuen Spielformen des Goldfisches Aus dieser gesellschaftlichen Entwicklung ging der Beruf des Goldfischzuchters hervor Der Trend erreichte breitere Popularitat und war nicht langer eine Beschaftigung der Privilegierten Vor allem nahm neben den schon bekannten roten und orangen Erscheinungen die Zahl der Farbvarianten zu Es folgten silberweiss schwarzweiss gefleckt und goldgelb Die ersten mehrfarbigen Goldfische vermutlich Kaliko wurden 1189 erwahnt 3 Im Verlaufe des nachsten Jahrhunderts bildeten sich immer mehr Varietaten aus die man zunehmend in speziellen Schalen und Behaltern hielt Damit leitete die Bevolkerung die Aquarienkultur des Goldfisches ein Eine immer breiter werdender Teil der Bevolkerung der Yuan Dynastie war in der Lage sich ein kleines Gefass zum Halten von Goldfischen zu leisten Vom Zeitraum der Yuan Dynastie bis zur Mitte der Ming Dynastie gibt es wenig Berichte uber Goldfischhaltung Hervorstechend ist jedoch das Aufkommen von Veranderungen der Flossen Erstmals wurde 1506 eine paarige Schwanzflosse erwahnt 3 Der Domanenverwalter Ki fu tung tschi des Kaisers Zhengde berichtete zur Zeit der Ming Dynastie Jahr fur Jahr werden hier gewerbsmassig Goldfische gezuchtet Es gibt tiefrote Exemplare die eigentlichen Goldfische ferner glanzend helle genannt Silberfische ferner schneeweisse mit schwarzen Tupfen und fleischrote mit gelben Tupfen genannt Schildpattfische Besonders geschatzt sind die Exemplare bei denen die goldene Grundfarbung eine silberne oder die silberne Grundfarbung eine goldene Nebenfarbung aufweist Man zuchtet reifenartig gestreifte Exemplare Die Streifen laufen entweder wie Reifen um den Rumpf oder Verlaufen unterhalb der Flossen oder oberhalb des Schwanzes Die grosseren werden zur Weiterzucht in Teiche gesetzt die kleinen kommen in grosse Fischkubel oder Glasbassins wo man sich nun von fruh bis abends an ihrem munteren Treiben ergotzen kann 4 Ein halbes Jahrhundert spater im Jahre 1569 verfasst der Goldfischzuchter Zhang Qian De das erste Buch uber Goldfischzucht mit dem Titel Spektrum der zinnoberroten Fische ein Werk mit vielen Beschreibungen von Goldfischvariationen Es werden reine Farbvariationen mit Flecken weiss rot und farbig gefleckt genannt aber auch Goldfische mit dreilappigen und vierlappigen Schwanzen sowie Varietaten mit nach aussen gewolbten Augen Drachenfische und Eierfische Seitdem reicht die Vielfalt der Formen nicht nur von reinen Farbmutationen sondern bis hin zu physiologischen Veranderungen Literatur BearbeitenFranz Kuhn Der kleine Goldfischteich 1 Auflage Insel Verlag Leipzig 1935 Penze B Tolg I Goldfische und Kois Ulmer Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 8001 7215 1 Rudolf Piechocki Der Goldfisch 6 Auflage Neue Brehm Bucherei Westarp 1990 ISBN 3 7403 0244 5 Bernhard Teichfischer Goldfische in aller Welt 1 Auflage Tetra Verlag Berlin 1994 ISBN 3 89745 095 X Einzelnachweise Bearbeiten Franz Kuhn Der kleine Goldfischteich Leipzig 1935 a b c d Bernhard Teichfischer Goldfische in aller Welt 1 Auflage Tetra Verlag Berlin 1994 ISBN 3 89745 095 X S 14 15 a b c d e f Rudolf Piechocki Der Goldfisch 6 Auflage Neue Brehm Bucherei Westarp 1990 ISBN 3 7403 0244 5 S 8 10 Rudolf Piechocki Der Goldfisch 6 Auflage Neue Brehm Bucherei Westarp 1990 ISBN 3 7403 0244 5 S 10 Weblinks BearbeitenPeter Stadelmann Goldfische 2008 S 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domestikation des Goldfisches amp oldid 239024997