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43 3129528 2 6798278 Koordinaten 43 18 46 6 N 2 40 47 4 O Dolmen Lo Morrel dos FadosSchema Galeriegrab franzosisch Allee couverte Der Dolmen Lo Morrel dos Fados deutsch Dolmen des Hugels der Feen bei Pepieux im sudfranzosischen Departement Aude ist das grosste Galeriegrab Sudfrankreichs Es wurde zwischen 3500 und 3000 v Chr von Menschen der Veraza Kultur errichtet Das Bauwerk ist seit den Jahren 1943 bzw 1969 als Monument historique anerkannt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und geographische Lage 2 Einfuhrung 3 Beschreibung 4 Datierung 5 Falsche allee couverte 6 Geschichtliches 6 1 Restaurierung im Jahr 1997 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und geographische Lage Bearbeiten nbsp Der Dolmen Lo Morrel dos Fados bei Pepieux Blick nach SudostDolmen ist in Frankreich der Oberbegriff fur neolithische Megalithanlagen aller Art siehe Franzosische Nomenklatur Die Bezeichnung des Dolmens Hugel der Feen leitet sich ab vom Okzitanischen Lo Morrel dos Fados korrekt eigentlich lo morrel de las fadas das seinerseits aus den beiden Substantiven lo morrel der Hugel und la fada die Fee hervorgegangen ist Im Franzosischen wird Le Morrel de las Fadas bzw Le Morrel des Fades verwendet Der Dolmen befindet sich auf einem mit Kiefern bestandenen Hugel 1 6 Kilometer nordlich vom Ortskern von Pepieux nahe der Grenze zum benachbarten Departement Herault Unmittelbar nordlich quert die D 168 von Siran nach Cesseras Eine andere Bezeichnung des Dolmens ist Palet de Roland deutsch Wurfscheibe des Roland da Hruotland der Neffe Karls des Grossen hier angeblich den Abdruck seiner Hand zuruckliess Den gleichen Namen fuhrt ein Dolmen im Minervois der Dolmen du Vieil Homme auch Dolmen de la Jargantiere bei Villeneuve Minervois Einfuhrung BearbeitenIn der Region Okzitanien zeichnet sich das Departement Aude nicht gerade durch die Anzahl seiner Megalithstatten aus es besitzt knapp 100 wenig im Vergleich zum benachbarten Departement Herault mit 550 Dafur weisen jedoch einige der Statten uberdurchschnittliche Dimensionen auf So erreichen die Menhire von Counozouls und von Malves en Minervois immerhin 8 90 bzw 5 Meter an Hohe Das Galeriegrab Saint Eugene in Laure Minervois zur Domane Russol gehorig ist 15 Meter lang und 30 Meter breit Im Dolmen des Peirieres in Villedubert wurde eine erstaunliche Anzahl von Knochenfunden gemacht Laut Jean Guilaine einem Professor am College de France und einem der besten Experten franzosischer Vorgeschichte ist der Dolmen Lo Morrel dos Fados eine der grossten Grabanlagen in Sudfrankreich In seinem Buch La France d avant la France Das Frankreich vor dem heutigen Frankreich fuhrt er den Dolmen bei Pepieux als Haupteintrag 2 Beschreibung Bearbeiten nbsp Zentralbereich des Dolmens mit den beiden uberdimensionierten Seelenlochern der Trennsteine Blickrichtung gen SudostDas Sudost Nordwest ausgerichtete Galeriegrab war ursprunglich von einem 35 Meter langen Tumulus umgeben Es misst ca 24 Meter und wird durch zwei Trennsteine mit den Resten sehr grosser Seelenlocher in drei Bereiche unterteilt einen Eingangsbereich Franz couloir eine zentrale Kammer Franz antichambre und eine Endkammer Franz cella Die Offnungen der beiden Seelenlocher wurde aus je zwei halbkreisformigen Steinplatten gefertigt Die Seitenwande des 12 Meter langen Couloirs bestehen aus sich gegenuberliegenden Blocken von rotem und grauem Sandstein sowie ortsfremden Kalksteinen Zwischen den lokal anstehenden Sandstein und Kalkblocken befindet sich Trockenmauerwerk das 1946 in allen Bereichen in denen die Tragsteine fehlen bis etwa 0 8 m Hohe rekonstruiert wurde Nur ein Deckstein aus Kalk uber der ca 3 m hohen und 6 m langen zentralen Kammer ist noch vorhanden einer seiner Tragsteine wurde erst bei der Rekonstruktion eingebaut Die uber 10 Tonnen wiegende Deckplatte wurde aus fast zwei Kilometer Entfernung heranbewegt Die 6 m lange Endkammer besitzt noch einen etwa 9 5 Tonnen schweren seitlichen Monolithen Im Gegensatz zu den benachbarten Bergdolmen des Minervois befindet sich der Dolmen Lo Morrel dos Fados auf einem niedrigen moglicherweise kunstlich aufgeschutteten Hugel mit Blick auf das Tal des Aude Datierung BearbeitenAufgrund der nahezu perfekten beidseitigen Glattung der Lochsteine bzw der Innenseiten der Orthostaten ist eine vergleichsweise spate Datierung wahrscheinlich um 3000 v Chr Falsche allee couverte BearbeitenIn der franzosischen Archaologie werden sehr lange Dolmen gewohnlich als allee couverte bezeichnet Im vorliegenden Fall des Dolmens von Lo Morrel dos Fados stimmen aber mehrere Details nicht mit der Standarddefinition uberein So ist beim Dolmen Lo Morell dos Fados der Gang weniger breit als die Hauptkammer und das Monument wurde nur von einer einzigen Platte abgedeckt Derartige Dolmen werden jetzt unter der Rubrik dolmen a couloir large Dolmen mit breitem Eingang gefuhrt Bei diesem Typus wechselt das Trockensteinmauerwerk mit Platten ab die kleiner sind als in der Hauptkammer Daruber hinaus verjungt sich das Couloir zum Eingang hin Geschichtliches Bearbeiten nbsp Kupferner Nietendolch im Museum von OlonzacAm Anfang des 20 Jahrhunderts war vom Dolmen nur noch die abgekippte Kalkplatte zu erkennen die auf einer Seite den Boden beruhrte und auf der anderen noch von drei Sandsteinpfeilern hochgehalten wurde Das Monument wurde bereits im Jahr 1943 erstmals unter die Monuments historiques Frankreichs eingeschrieben Im Jahr 1946 entschieden sich Jean Arnal L Jeanjean sowie Odette und Jean Taffanel eine Probesondierung vorzunehmen und legten sodann einen weiteren Teil der Anlage frei Ihre Arbeiten bestatigen dass Palet de Roland sehr wohl einen Dolmen mit Couloir darstellt und zu ahnlichen im Sudfrankreich des dritten Jahrtausend v Chr errichteten Anlagen zu zahlen ist Dolmen mit Couloir bestehen aus drei Teilen einem Eingang einer Hauptkammer und einer eigentlichen Grabkammer Zwischen 1962 und 1965 wurde unter der Leitung von Jean Guilaine eine Rettungsgrabung durchgefuhrt Die Anlage wurde generell systematisch ausgegraben und unter die schwere Deckplatte die wahrscheinlich vom Causse de Siran stammt wurde ein neuer Stutzpfeiler eingezogen so dass die Platte jetzt wieder horizontal lag Das entdeckte archaologische Mobiliar wurde zur Sammelstelle nach Carcassonne gebracht und dort aufbewahrt darunter ein sehr originaler Nietendolch der jetzt im Museum von Olonzac ausgestellt ist Er verweist auf die Anfange von Metallverarbeitung zwischen 3400 und 2900 v Chr die durch die Kupfervorkommen im Minervois ermoglicht wurden Aufgrund dieser Arbeiten wurde der Dolmen durch ministeriellen Erlass vom 5 Marz 1969 definitiv als Monument historique klassifiziert Im Jahr 1972 wurde der Dolmen einer generellen Konsolidierung durch die Conservation Regionale der Batiments de France unterzogen Im Juli 1989 wurden das Grundstuck auf dem sich der Dolmen befindet und zwei anschliessende Grundstucke mit einer Gesamtflache von 1 53 Hektar von der Gemeinde Pepieux aufgekauft Restaurierung im Jahr 1997 Bearbeiten 25 Jahre nach der letzten Intervention wurde eine Neuinstandsetzung unumganglich um den grossten Dolmen Sudfrankreichs dem interessierten Publikum wieder in seinem ursprunglichen Zustand darbieten zu konnen Die Arbeiten wurden unter der Leitung von Regis Martin dem Chefarchitekten von Monuments historiques von Jean Guilaine und vom Archaologen Yann Geay durchgefuhrt Unter anderem wurden die Ostpfeiler auf ihre bekannte Ausgangshohe angehoben Dadurch wurde der den Gesamteindruck storende in den Jahren 1962 bis 1965 kunstlich eingezogene Pfeiler dem Blickfeld entzogen Ferner wurden Detailarbeiten an Form Farbton und Patina vorgenommen Aufschuttungsarbeiten brachten den mittlerweile stark erodierten Tumulus wieder seiner ursprunglichen Gestalt naher Auch die Trockensteinmauern des Eingangsbereichs wurden uberarbeitet Hierzu wurden in der unmittelbaren Umgebung des Dolmens liegende Steine wiederverwendet Durch all diese Arbeiten besitzt das Monument jetzt wieder seinen wahrhaft neolithischen Charakter Siehe auch BearbeitenDolmen und Menhire des MidiLiteratur BearbeitenBonnery Bernard L allee megalithique de Pepieux 1992 Sicard Germain L Aude prehistorique monuments et decouvertes grottes dolmens menhirs 1900 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dolmen des Fados Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung franz und Bilder Beschreibung franz und Bilder Beschreibung franz Skizze und BilderEinzelnachweise Bearbeiten Dolmen des Fades ou Palet de Roland Pepieux in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Jean Guilaine La France d avant la France Hachette 1980 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dolmen Lo Morrel dos Fados amp oldid 235149026