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Dmitri Wladimirowitsch Bilosertschew russisch Dmitrij Vladimirovich Bilozerchev 22 Dezember 1966 in Moskau ist ein ehemaliger sowjetischer bzw russischer Kunstturner Im Alter von 16 Jahren gewann er 1983 in Budapest seinen ersten Mehrkampfweltmeistertitel Im Laufe seiner Karriere gewann er in den folgenden Jahren drei Goldmedaillen bei Olympischen Spielen acht Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften und zehn Goldmedaillen bei Europameisterschaften und ist somit einer der erfolgreichsten Turner der 1980er Jahre Dmitri Wladimirowitsch Bilosertschew MedaillenspiegelDmitri Bilosertschew bei den Turn Weltmeisterschaften 1987 in RotterdamGeratturnenSowjetunion Sowjetunion Russland RusslandOlympische SommerspieleGold 1988 Seoul MannschaftGold 1988 Seoul SeitpferdGold 1988 Seoul RingeBronze 1988 Seoul MehrkampfTurn WeltmeisterschaftenGold 1983 Budapest MehrkampfGold 1983 Budapest SeitpferdGold 1983 Budapest ReckGold 1983 Budapest RingeSilber 1983 Budapest BodenSilber 1983 Budapest MannschaftGold 1987 Rotterdam MehrkampfGold 1987 Rotterdam SeitpferdGold 1987 Rotterdam ReckGold 1987 Rotterdam MannschaftSilber 1987 Rotterdam BarrenSilber 1987 Rotterdam RingeTurn EuropameisterschaftenGold 1983 Warna MehrkampfGold 1983 Warna ReckGold 1983 Warna RingeGold 1983 Warna SprungGold 1985 Oslo MehrkampfGold 1985 Oslo BarrenGold 1985 Oslo BodenGold 1985 Oslo SeitpferdGold 1985 Oslo ReckGold 1985 Oslo RingeSilber 1985 Oslo Sprung Inhaltsverzeichnis 1 Leben und sportliche Karriere 1 1 Sportliche Karriere 1 2 Nach der sportlichen Karriere 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und sportliche Karriere BearbeitenSportliche Karriere Bearbeiten Wahrend Bilosertschews Vater es gern gesehen hatte dass sein Sohn Eishockeyspieler wird brachte seine Mutter ihn im Alter von sechs Jahren zum Kunstturnen Neun Jahre spater gewann Bilosertschew seine ersten internationalen Medaillen Bei den Junioreneuropameisterschaften 1982 war er herausragender Teilnehmer und siegte im Mehrkampf am Boden am Seitpferd an den Ringen im Sprung und am Barren Am Reck gewann er die Silbermedaille Im darauffolgenden Jahr startete er mit der sowjetischen Nationalmannschaft der Senioren bei den Turn Europameisterschaften in Warna Auch bei seinem ersten Auftritt bei internationalen Meisterschaften im Seniorenbereich wurde er zum erfolgreichsten Turner Er gewann die Goldmedaille im Mehrkampf am Reck an den Ringen und im Sprung Im Bodenfinale erreicht er den sechsten Rang Kurze Zeit spater startete er auch bei den Turn Weltmeisterschaften in Budapest Mit fast einem Punkt Vorsprung wurde Bilosertschew Weltmeister im Mehrkampf Zu diesem Zeitpunkt war er 16 Jahre und elf Monate alt was ihn damals zum jungsten Mehrkampfweltmeister aller Zeiten machte Diese Marke wurde erst 2001 vom Chinesen Jing Feng unterboten der bei seinem Sieg einen Monat junger war als Bilosertschew 1 Bilosertschew siegte des Weiteren am Seitpferd am Reck und an den Ringen Am Boden und mit der russischen Mannschaft gewann er die Silbermedaille Im Sprung belegte er den sechsten Platz Aufgrund des Boykotts der sozialistischen Staaten konnte Bilosertschew nicht an den Olympischen Sommerspielen 1984 teilnehmen Er startete stattdessen bei den parallel ausgetragenen Wettkampfen der Freundschaft und gewann funf Wettbewerbe darunter auch den Einzelmehrkampf 2 Ein Jahr spater gewann Bilosertschew bei den Europameisterschaften in Oslo sechs von sieben moglichen Titeln Er verteidigte seinen Europameisterschaftstitel im Mehrkampf am Reck und an den Ringen Er erturnte sich des Weiteren die Goldmedaillen am Seitpferd am Barren und am Boden Im Sprung musste er sich allerdings dem DDR Turner Sylvio Kroll geschlagen geben und konnte somit seinen Titel 1983 nicht verteidigen 10 Tage vor dem Turn Weltmeisterschaften 1985 hatte Bilosertschew unter Alkoholeinfluss einen schweren Autounfall 3 Der Sportler der erst seit kurzem im Besitz des Fuhrerscheins war und auf dem Ruckweg von seiner Verlobungsfeier zum Trainingslager war verlor auf regennasser Strasse die Kontrolle uber das Auto Sein linkes Bein brach bei dem Unfall in mehr als 40 Teile Der Bruch war so kompliziert dass eine Amputation nicht ausgeschlossen war Die Arzte retteten sein Bein indem sie einen Stahlstab von seinem Knie bis zu seiner Ferse einsetzten Nachdem es gelungen war sein Bein zu retten kampfte sich Bilosertschew vor allem durch die Unterstutzung seiner Frau Swetlana in die Turnelite zuruck 4 Bei den Turn Weltmeisterschaften 1987 in Rotterdam gelang ihm ein fur nicht moglich erachtetes Comeback Er erkampfte sich erneut den Weltmeistertitel im Mehrkampf am Seitpferd und am Reck Mit der russischen Mannschaft konnte er ebenfalls den Weltmeistertitel erturnen An den Ringen und am Barren gewann er zudem noch die Silbermedaille So reiste Bilosertschew als Favorit fur den Sieg im Mehrkampf zu den Olympischen Sommerspielen 1988 nach Seoul Doch im Mannschaftswettbewerb der den ersten Teil des Einzelmehrkampfs darstellt passierte ihm ein Missgeschick am Reck Die dadurch verlorenen Punkte konnte er trotz einer herausragenden Finalrunde 59 75 Punkte im Laufe des Wettkampfs nicht mehr aufholen Er gewann hinter seinen Landsmannern Wladimir Artjomow und Waleri Ljukin die Bronzemedaille Mit der sowjetischen Mannschaft am Seitpferd und an den Ringen konnte er die Goldmedaille gewinnen Nach den Olympischen Spielen kam es zwischen Bilosertschew und dem sowjetischen Turnverband zu Differenzen 1989 wurde er zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Wladimir Gogoladse nach einem zweitagigen Trinkgelage aus der Nationalmannschaft geworfen 5 6 Bilosertschew musste daraufhin seine aktive Karriere beenden Nach der sportlichen Karriere Bearbeiten Nach dem Rausschmiss aus der sowjetischen Mannschaft fiel Bilosertschew in ein Loch und begann haufiger zu trinken Nachdem ein Freund an den Folgen von Alkoholmissbrauch verstarb anderte er 1991 sein Leben Zusammen mit seiner Frau Olga geb Dubrovskaya und seinem 1990 geborenen Sohn Alexy ging er 1993 in die USA Dort startete Bilosertschew 1994 nach sechsjahriger Wettkampfpause beim Reese s International Cup in Baltimore Im Mehrkampf belegte er hinter Andreas Wecker den zweiten Platz 7 Auch im darauffolgenden Jahr wurde er bei diesem Wettbewerb Zweiter und ein Jahr spater gewann er die Titel 8 Zusammen mit seiner zweiten Frau Olga einer ehemaligen Sportgymnastin und Choreographin der russischen Nationalmannschaft arbeitete er seit 1995 als Turntrainer in Oregon 2001 eroffnete das Paar in Beaverton die United Sports Academy 9 2003 wurde Bilosertschew in die International Gymnastics Hall of Fame aufgenommen Ab 2005 arbeitete er als Assistenztrainer an der Ohio State University und lebte mit seiner Familie in Columbus Des Weiteren trainierte Bilosertschew dort bis 2009 10 seinen Sohn Alexy der 2007 den Juniorentitel im Mehrkampf bei den US amerikanischen Meisterschaften gewinnen konnte 11 12 Auch seine Tochter Alisa ist eine begabte Turnerin Literatur BearbeitenVolker Kluge Olympische Sommerspiele Die Chronik IV Seoul 1988 Atlanta 1996 Sportverlag Berlin Berlin 2002 ISBN 3 328 00830 6 Weblinks BearbeitenDmitri Bilosertschew in der Datenbank der Federation Internationale de Gymnastique englisch Dmitri Bilosertschew in der International Gymnastics Hall of Fame englisch Dmitri Bilosertschew in der Datenbank von Olympedia org englisch Biographie und Wettkampfergebnisse Biographie von Dmitri Bilosertschew bei der Ohio State University Bericht uber Dmitri Bilosertschew von 1988 in The New York Times Bericht uber Dmitri Bilosertschew von 2003 in The Portland TribuneEinzelnachweise Bearbeiten Einen Monat junger als Dimitri Bilosertschew In Berliner Zeitung 3 November 2001 abgerufen am 10 Juli 2015 www gymn forum net Alternate Games New York Times THE SEOUL OLYMPICS Gymnastics GOLDEN FINALE FOR SOVIET MEN 25 September 1988 Time Gym Shorts 19 September 1988 New York Times SPORTS PEOPLE GYMNASTICS Soviet Team Expels 2 3 August 1989 www villagevoice com Golden Moments 19 September 2000 Kurz gemeldet In Berliner Zeitung 26 Januar 1994 abgerufen am 10 Juli 2015 Reese s International Gymnastics Cup Memento vom 3 April 2007 im Internet Archive 27 Januar 1996 Homepage der United Sports Academy Alexy Bilozertchev Leaves Ohio State abgerufen am 4 September 2012 englisch gymblog wordpress com Bilozertchev The U S s new secret agent 28 August 2007 Profil von Alexy Bilozertchev beim US amerikanischen Turnverband 1 2 Vorlage Toter Link www2 usa gymnastics org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven Olympiasieger an den Ringen 1896 Konigreich Griechenland nbsp Ioannis Mitropoulos 1904 Vereinigte Staaten 45 nbsp Herman Glass 1924 Italien 1861 nbsp Francesco Martino 1928 Jugoslawien Konigreich 1918 nbsp Leon Stukelj 1932 Vereinigte Staaten 48 nbsp George Julius Gulack 1936 Tschechoslowakei 1920 nbsp Alois Hudec 1948 Schweiz nbsp Karl Frei 1952 Sowjetunion 1923 nbsp Hrant Schahinjan 1956 Sowjetunion 1955 nbsp Albert Asarjan 1960 Sowjetunion 1955 nbsp Albert Asarjan 1964 Japan 1870 nbsp Takuji Hayata 1968 Japan 1870 nbsp Akinori Nakayama 1972 Japan 1870 nbsp Akinori Nakayama 1976 Sowjetunion 1955 nbsp Nikolai Andrianow 1980 Sowjetunion 1955 nbsp Alexander Ditjatin 1984 Japan 1870 nbsp Kōji Gushiken und China Volksrepublik nbsp Li Ning 1988 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Holger Behrendt und Sowjetunion nbsp Dmitri Bilosertschew 1992 Vereintes Team nbsp Wital Schtscherba 1996 Italien nbsp Jury Chechi 2000 Ungarn nbsp Szilveszter Csollany 2004 Griechenland nbsp Dimosthenis Tambakos 2008 China Volksrepublik nbsp Chen Yibing 2012 Brasilien nbsp Arthur Zanetti 2016 Griechenland nbsp Eleftherios Petrounias 2020 China Volksrepublik nbsp Liu YangListe der Olympiasieger im TurnenOlympiasieger auf dem Pauschenpferd 1896 Schweiz nbsp Louis Zutter 1904 Vereinigte Staaten 45 nbsp Anton Heida 1924 Schweiz nbsp Josef Wilhelm 1928 Schweiz nbsp Hermann Hanggi 1932 Ungarn 1918 nbsp Istvan Pelle 1936 Deutsches Reich NS nbsp Konrad Frey 1948 Finnland nbsp Paavo Aaltonen Finnland nbsp Veikko Huhtanen und Finnland nbsp Heikki Savolainen 1952 Sowjetunion 1923 nbsp Wiktor Tschukarin 1956 Sowjetunion 1955 nbsp Boris Schachlin 1960 Sowjetunion 1955 nbsp Boris Schachlin und Finnland nbsp Eugen Ekman 1964 Jugoslawien nbsp Miroslav Cerar 1968 Jugoslawien nbsp Miroslav Cerar 1972 Sowjetunion 1955 nbsp Wiktor Klimenko 1976 Ungarn 1957 nbsp Zoltan Magyar 1980 Ungarn 1957 nbsp Zoltan Magyar 1984 China Volksrepublik nbsp Li Ning und Vereinigte Staaten nbsp Peter Vidmar 1988 Bulgarien 1971 nbsp Ljubomir Geraskow Ungarn 1957 nbsp Zsolt Borkai und Sowjetunion nbsp Dmitri Bilosertschew 1992 Vereintes Team nbsp Wital Schtscherba und Korea Nord nbsp Pae Gil su 1996 Schweiz nbsp Donghua Li 2000 Rumanien nbsp Marius Urzică 2004 China Volksrepublik nbsp Teng Haibin 2008 China Volksrepublik nbsp Xiao Qin 2012 Ungarn nbsp Krisztian Berki 2016 Vereinigtes Konigreich nbsp Max Whitlock 2020 Vereinigtes Konigreich nbsp Max WhitlockListe der Olympiasieger im Turnen PersonendatenNAME Bilosertschew Dmitri WladimirowitschALTERNATIVNAMEN Bilozerchev Dmitrij Vladimirovich russisch Bilozertchev DimitriKURZBESCHREIBUNG sowjetischer bzw russischer TurnerGEBURTSDATUM 22 Dezember 1966GEBURTSORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dmitri Wladimirowitsch Bilosertschew amp oldid 239087310