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Bei der Gattung Diurodrilus die gleichzeitig die monogenerische Familie Diurodrilidae bildet handelt es sich um eine Gruppe winziger im Sandluckensystem lebender und sich von Bakterien ernahrender Ringelwurmer die in Meeren weltweit zu finden sind DiurodrilusZeichnung von Diurodrilus knapp 0 45 mm lang SystematikUberstamm Lophotrochozoen Lophotrochozoa Stamm Ringelwurmer Annelida Klasse Vielborster Polychaeta Ordnung OrbiniidaFamilie DiurodrilidaeGattung DiurodrilusWissenschaftlicher Name der FamilieDiurodrilidaeKristensen amp Niilonen 1982Wissenschaftlicher Name der GattungDiurodrilusRemane 1925 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Entwicklungszyklus 3 Systematik 4 Gattungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Diurodrilidae sind stets weniger als 0 5 mm lang An ihrem madenformigen Korper sitzen weder Parapodien noch Borsten doch besitzen sie an ihrem Pygidium am Ende des Korpers als einzige Korperanhange ein Paar kurze Afterzehen mit Klebdrusen und Muskeln Der Korper der Diurodrilidae ist gegliedert in ein Prostomium dem jegliche Anhange fehlen ein Peristomium funf undeutliche Rumpfsegmente und ein Pygidium Ventral ist ein muskuloser Pharynx vorhanden vor diesem eine Praepharyngealdruse und hinter diesem zwei Speicheldrusen Oesophagealdrusen wahrend jegliche Kiefer und Zahne fehlen Der Korper ist mit einer Cuticula bedeckt die bei manchen Arten stellenweise verdickt ist und so Plattenmuster bildet die eine Artbestimmung ermoglichen Bewimperung gibt es in Form einzelner Flecken oder Querreihen ebenso auch Ciliophoren artspezifisch angeordnete spezialisierte Flachen mit Wimpern Ein Blutgefasssystem fehlt doch sind segmentweise Protonephridien vorhanden Die Diurodrilidae bewegen sich durch die Ciliophoren an ihrem Rumpf rasch fort Klebdrusen am Prostomium und an den Afterzehen produzieren sowohl Klebstoff als auch Kornchen welche die Klebwirkung wieder aufheben Entwicklungszyklus BearbeitenDie Diurodrilidae sind getrenntgeschlechtlich doch ist uber ihre Fortpflanzungsbiologie wenig bekannt Es gibt offensichtlich innere Befruchtung denn in eiertragenden Weibchen wurden beim grossten Ei zahlreiche Spermien beobachtet Die Paarung ist bisher nicht beobachtet worden doch konnten die Haftorgane am Pygidium auch beim Geschlechtsakt eine Rolle spielen Die Spermien der Diurodrilidae haben ein riesiges Akrosom und einen Zellkern der sich im Hals zwischen den Mitochondrien befindet Systematik BearbeitenDie Typusart Diurodrilus minimus wurde 1925 von Adolf Remane gleichzeitig mit der damals noch monotypischen Gattung Diurodrilus beschrieben Inzwischen sind sechs Arten aus dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean bekannt davon zwei von den Kusten Neuseelands und eine von der australischen Kuste von Queensland Die Gattung wurde von Remane zunachst in die Familie Dinophilidae gestellt Von Gregory Rouse und Fredrik Pleijel wurde sie mit diesen zu den Dorvilleidae gezahlt Reinhardt Kristensen und Tonny Niilonen erhoben 1982 die Gattung zur monogenerischen Familie Diurodrilidae ohne ihren phylogenetischen Status zu klaren Auf Grund ihrer mikroanatomischen Untersuchungen stellten Kristensen und Eibye Jacobsen 1995 die Zugehorigkeit der Diurodrilidae zu den Ringelwurmern in Frage In ihren molekulargenetischen Arbeiten kamen Anja Golombek Sarah Tobergte und andere 2013 beziehungsweise Torsten Hugo Struck Anja Golombek und andere 2015 zu Schluss dass die Diurodrilidae sehr wohl Ringelwurmer sind und stellten sie in die Klade Orbiniida ein gemeinsames Taxon mit den Nerillidae Dinophilidae Orbiniidae und Parergodrilidae die sich in Anpassung an die engen Sandluckensysteme durch Progenese zu den heutigen Zwergformen entwickelt haben Gattungen BearbeitenZur Gattung Diurodrilus gehoren folgende sechs Arten 1 Diurodrilus minimus Remane 1925 Diurodrilus subterraneus Remane 1934 Diurodrilus benazzii Gerlach 1952 Diurodrilus dohrni Gerlach 1953 Diurodrilus ankeli Ax 1967 Diurodrilus westheidei Kristensen amp Niilonen 1982Literatur BearbeitenAdolf Remane 1926 Diagnosen neuer Archianneliden Zoologischer Anzeiger 65 1 S 15 17 Stanley J Edmonds Fauna of Australia Volume 4A Polychaetes amp Allies The Southern Synthesis 4 Commonwealth of Australia 2000 Class Polychaeta S 141f Family Diurodrilidae R M Kristensen T Niilonen 1982 Structural Studies on Diurodrilus Remane Diurodrilidae fam n with Description of Diurodrilus westheidei sp n From the Arctic Interstitial Meiobenthos W Greenland Zoologica Scripta 11 1 doi 10 1111 j 1463 6409 1982 tb00514 x Katrine Worsaae amp Gregory W Rouse 2008 Is Diurodrilus an annelid Journal of Morphology 269 12 S 1426 1455 doi 10 1002 jmor 10686 PMID 18985766 Anja Golombek Sarah Tobergte Maximilian P Nesnidal Gunter Purschke Torsten H Struck 2013 Mitochondrial genomes to the rescue Diurodrilidae in the myzostomid trap Molecular Phylogenetics and Evolution 68 2 S 312 326 doi 10 1016 j ympev 2013 03 026 PMID 23563272 Torsten Hugo Struck Anja Golombek Anne Weigert Franziska Anni Franke Wilfried Westheide Gunter Purschke Christoph Bleidorn Kenneth Michael Halanych 2015 The Evolution of Annelids Reveals Two Adaptive Routes to the Interstitial Realm Current Biology Current Biology 25 15 S 1993 1999 DOI 10 1016 j cub 2015 06 007Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Diurodrilus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Diurodrilus Remane 1925 WoRMS 2018 Abgerufen am 17 November 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diurodrilus amp oldid 239458573