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Wilhelm Dionys Grun auch Dionysius ab 1875 Ritter von Grun 18 Januar 1819 in Prerau 1 Januar 1896 in Prag 1 war ein osterreichischer Geograf Grun war Geografielehrer des Kronprinzen Rudolf von Osterreich Ungarn und der erste Lehrstuhlinhaber fur Geografie an der Universitat Prag Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDionys kam aus einem armen judischen Elternhaus aus Mahren Er besuchte die Volksschule und wurde auf Grund fehlender finanzieller Mittel zunachst Landwirt Der Beruf konnte ihn jedoch nicht befriedigen Durch Selbststudium eignete er sich umfangreiche Kenntnissen an so dass er sich noch im Alter von 20 Jahren entschloss auf das Gymnasium in Pressburg zu gehen Nach erfolgreichem Abschluss studierte Grun ab 1845 Philosophie und Geschichte an der Prager Universitat Bereits nach zwei Jahren musste er aus finanziellen Grunden sein Studium beenden Er nahm eine Hauslehrerstelle in Dresden an Wegen der Unruhen wahrend der Marzrevolution 1848 bis 1849 siedelte er nach Berlin uber und versuchte dort seinen Unterhalt durch schriftstellerische und journalistische Tatigkeiten zu verdienen Gleichzeitig hatte er die Moglichkeit an der Berliner Universitat Vorlesungen bei dem Physiker und Meteorologen Heinrich Wilhelm Dove und dem Geographen Carl Ritter zu besuchen Vor allem bei Ritter wurde sein Interesse fur Geografie geweckt so dass Grun den Entschluss fasste sich in Zukunft ganz der geographischen Wissenschaft zu widmen Er selbst bezeichnete sich spater als ein Schuler von Ritter In Berlin konvertierte er auch nach reiflichen Erwagungen zum Katholizismus Nachdem er die akademischen Studien abgeschlossen hatte kehrte er nach Osterreich zuruck Einige in Berlin erschienene Zeitungsaufsatze uber den ungarischen Aufstand hatten das Missfallen der Machthaber erregt so dass er verhaftet und einige Zeit in Untersuchungshaft genommen wurde Da sich jedoch seine vollige Ungefahrlichkeit herausstellte wurde er schon bald wieder auf freien Fuss gesetzt 1853 nahm Grun eine Lehrerstelle an dem erzbischoflichen Gymnasium zu Leutschau in der Zipser Gespanschaft an Schon zwei Jahre spater erhielt er eine Professur fur Geschichte und Geographie am Akademischen Gymnasium zu Wien Dort wirkte er uber 20 Jahre Sein erstes eigenes Werk war der Gedichtband Lerchengrusse das 1855 erstmals erschien und noch 1881 eine zweite Auflage erlebte 1866 veroffentlichte Grun einen Leitfaden der Geographie fur den erdkundlichen Unterricht und 1870 bis 1871 eine mehr als 1000 Seiten umfassende Lander und Volkerkunde die schon 1873 in zweiter Auflage gedruckte wurde Vor allem dieses Werk war der Anlass dass er 1872 den Auftrag erhielt den damals 14 jahrigen Kronprinzen Rudolf in den geographischen Fachern zu unterrichten Grun bewaltigte diese nicht immer leichte Aufgabe mit Erfolg Auf Grund seines Unterrichts wurde bei Rudolf jene Vorliebe fur die Geographie erweckt und gefordert die er spater auf seinen Reisen und in mehreren Schriften landerkundlichen Inhalts zum Ausdruck gebracht hat Als der Kurs 1875 beendet war wurde Grun in Anerkennung seiner Verdienste die Ritterwurde und damit der Adelsstand verliehen Die deutsche Universitat zu Prag berief Grun 1875 als Professor auf den neu errichteten Lehrstuhl fur Geographie In seiner Antrittsvorlesung behandelte er Die Geographie als selbstandige Wissenschaft 1885 sah er sich durch andauernde Krankheiten genotigt in den Ruhestand zu treten Gruns Nachfolger an der Prager Universitat wurde Oskar Lenz Seine letzten Jahre verlebte er in Prag wo er am 1 Januar 1896 im Alter von 76 Jahren an Altersschwache starb Er wurde unter grosser Anteilnahme seiner Universitatsfakultat zum Bahnhof geleitet und nach Wien uberfuhrt Am 3 Januar 1896 fand die Bestattung auf dem Hietzinger Friedhof in der Familiengruft statt Seine nicht unbedeutende Buchersammlung hinterliess er dem Verein der Geographen an der Universitat Wien Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenLerchengrusse zum 23 April Gedichte Wien 1855 Prolog Wien 1859 Geographie Leitfaden fur die erste Stufe erdkundlichen Unterrichtes Wien 1866 Geographie Lander und Volkerkunde Wien 1871 Die Peutinger sche Tafel Wien 1874 Geographie als selbststandige Wissenschaft Prag 1875 Literatur BearbeitenViktor Hantzsch Grun Dionys Ritter von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 49 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 581 583 Karl Adalbert Sedlmeyer Wilhelm Dionys Ritter von Grun Geograph an der Prager Universitat sein Leben und Wirken Bohemia Munchen 1970 Digitalisat Wilhelm Wolkenhauer Grun Dionysius von In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 2 Seite 437 438 Georg Reimer Berlin 1898 Digitalisat Grun Dionysius v Totenliste 1896 In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 3 Spalte 95 96 Georg Reimer Berlin 1900 Digitalisat Dionys von Grun In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1959 S 86 Vom Tage Sterbefall In Prager Tagblatt 3 Januar 1896 Jg 20 Nr 3 S 3 Digitalisat Vom Tage Leichenbegangnis In Prager Tagblatt 4 Januar 1896 Jg 20 Nr 4 S 5 Digitalisat Weblinks BearbeitenEintrag zu Dionys von Grun in Kalliope Werke von und uber Dionys von Grun in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag uber Grun Dionys 1819 1896 in CERL ThesaurusEinzelnachweise Bearbeiten Stadtarchiv Prag Sammlung von Matrikeln Pfarrei St Stefan Sterbebuch ST Z12 S 86Normdaten Person GND 116887729 lobid OGND AKS VIAF 20443274 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grun Dionys vonALTERNATIVNAMEN Grun von DionysiusKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Geograph und HochschullehrerGEBURTSDATUM 18 Januar 1819GEBURTSORT PrerauSTERBEDATUM 1 Januar 1896STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dionys von Grun amp oldid 225543150