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Dietmar Linke 11 Marz 1940 in Auscha Ustek Tschechische Republik ist ein deutscher Chemiker und Chemiehistoriker der in Jena Berlin und Cottbus wirkte und ein umfangreiches Werk zur Anorganischen Festkorperchemie und zur Wissenschaftsgeschichte vorgelegt hat Seine Forschungsschwerpunkte betrafen Komplexchemie in Losung Materialforschung zu unkonventionellen Glasern und zur Hochleistungskeramik Seit 2005 ist er im Ruhestand Dietmar Linke 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Mitgliedschaften und Ehrungen Auswahl 3 Ausgewahlte Veroffentlichungen 4 Quellen und Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDietmar Linke wurde in Auscha im nordlichen Bohmen Tschechien als zweites Kind von Maria Linke 1908 1988 geb Stauber und Wilfried Linke 1910 1987 geboren Zu dieser Zeit gehorte die Stadt nach dem Munchner Abkommen von 1938 zum Kreis Leitmeritz im Sudetenland des Deutschen Reiches Nach der Ausweisung der Sudetendeutschen kam die Familie 1945 nach Gera in Thuringen wo Linke im Jahre 1958 das Abitur ablegte Von 1958 bis 1963 studierte er Chemie an der Friedrich Schiller Universitat Jena Zu seinen bekannten Hochschullehrern gehorten Lothar Kolditz Gunther Drefahl 1922 2013 Heinz Dunken 1912 1974 und Alfred Rieche 1902 2001 Er eignete sich hier ein breites Wissen an das von der Koordinationschemie in Losung bis zur Festkorperchemie von Glasern reichte Dietmar Linke promovierte in Jena im Jahre 1969 bei Egon Uhlig 1 Danach wurde er Oberassistent an der im Rahmen der 3 Hochschulreform von 1968 gegrundeten Sektion Chemie der Uni Jena Hier war der neue Wissenschaftsbereich Anorganische Festkorperchemie entstanden in dem Linke nach der Promotion seine wissenschaftliche Betatigung fand Zehn Jahre spater schloss er dort bei Adalbert Feltz dem Leiter des Wissenschaftsbereiches seine Habilitation ab 2 Dieser Zeitraum war auch eine Phase enger Forschungskooperationen mit der regionalen Glasindustrie der Unternehmen Zeiss und Schott Zugleich war es eine publikationsreiche Zeit und der Beginn seiner Arbeiten zu chemiehistorischen Themen z B erschienen seine ersten Veroffentlichungen zu Johann Wolfgang Dobereiner 1979 folgte Linke einer Berufung auf eine Stelle als Hochschuldozent fur anorganische Chemie an die Humboldt Universitat zu Berlin HUB Gleichzeitig hielt er Vorlesungen zur Geschichte der Chemie Im Jahre 1981 weilte er zu einem halbjahrigen Forschungsaufenthalt an der Universitat Bordeaux I bei Paul Hagenmuller 1921 2017 und erlangte dort eine spezielle Qualifikation auf dem Gebiet der Festkorper Fluorchemie Linke wechselte 1982 zur Akademie der Wissenschaften der DDR AdW an das Zentralinstitut fur Anorganische Chemie ZIAC nach Berlin Adlershof Direktor Lothar Kolditz Dort wurde die Abteilung Keramische Werkstoffe ausgebaut deren Leitung Dietmar Linke anvertraut wurde 1982 1991 Ab 1984 war er dort Professur fur Anorganische Chemie In seiner wissenschaftlichen Arbeit wurde er besonders von Joachim Wiegmann Torsten Rabe und Wolfgang Schiller unterstutzt Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung erfolgte die Auflosung der AdW der DDR zum Jahresende 1992 und die Abwicklung des Zentralinstituts fur Anorganische Chemie ZIAC wobei Teile davon in der Bundesanstalt fur Materialforschung sowie in privaten Unternehmungen fortgefuhrt wurden Dietmar Linke ubernahm daher neue Aufgaben Im Wissenschaftler Integrations Programm die Leitung des Forderprojektes Siliciumnitrid Keramik Vertretungsprofessuren fur analytische und organische Chemie Geschaftsfuhrender Leiter Chemie an der Brandenburgischen Technischen Universitat Cottbus BTUC Von 1995 bis 2005 Universitatsprofessor und Lehrstuhlinhaber fur Anorganische Chemie Forschungsschwerpunkt Ingenieurkeramik an der BTUC in Cottbus Seit 1999 ist Linke zugewahltes Mitglied der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Hier ubte er ehrenamtlich von 2006 bis 2010 die Funktion des Schatzmeisters aus Anschliessend war er von 2012 bis 2015 einer der beiden Vizeprasidenten Fur seine Aktivitaten in der Leibniz Sozietat wurde er 2015 mit der Daniel Ernst Jablonski Medaille ausgezeichnet Mit seinen fotografischen Arbeiten fur die Leibniz Sozietat tragt er zur Aussenwirkung der Gelehrtengesellschaft sowie zur Dokumentation ihres wissenschaftlichen Lebens bei Dietmar Linke bewahrte sich sein Interesse an der Geschichte der Chemie seit seinen Jahre in Jena so im Vorstand der Fachgruppe Geschichte der Chemie in der Gesellschaft Deutscher Chemiker und in seinen Publikationen auf diesem Gebiet Linke ist seit 1965 mit der bulgarischen Studienkollegin Ina Gumuschewa geb 1939 verheiratet die 1975 gleichfalls an der FSU mit einer Arbeit zu halbleitenden Oxidglasern zum Dr rer nat promoviert wurde Das Paar hat drei Kinder Mitgliedschaften und Ehrungen Auswahl BearbeitenGesellschaft Deutscher Chemiker Gelehrtenakademie Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Daniel Ernst Jablonski Medaille 2015 Ehrenkolloquien der Leibniz Sozietat in Berlin zum 75 und zum 80 GeburtstagAusgewahlte Veroffentlichungen BearbeitenDie wissenschaftlichen Leistungen von Dietmar Linke sind in etwa 150 wissenschaftlichen Beitragen veroffentlicht Lexika Fachbucher R Gartner H Kustner D Linke G Wolf Hrsg a Kleine Enzyklopadie Natur VEB Bibliogr Inst Leipzig 1 Aufl 1987 752 S ISBN 3 323 00110 9 Ch Weissmantel R Lenk W Forker D Linke Hrsg a Kleine Enzyklopadie Struktur der Materie VEB Bibliogr Inst Leipzig 1 Aufl 1982 b Kleine Enzyklopadie Atom und Kernphysik Struktur der Materie Lizenzausgabe Verlag H Deutsch Thun Frankfurt a Main 1 Aufl 1983 ISBN 3 87144 667 X D Linke Bildredaktion zu S Engels R Stolz W Gobel F Nawrocki A Nowak Hrsg ABC Geschichte der Chemie VEB Dt Verl Grundstoffind Leipzig 1989 512 S ISBN 3 342 00118 6Gerd Blumenthal Dietmar Linke Siegfried Vieth Chemie Grundwissen fur Ingenieure Lehrbuch Teubner Verlag Wiesbaden 2006 583 S ISBN 978 3 519 03551 0 Sonstige Publikationen D Linke E Uhlig Zum Einfluss der Zusammensetzung gemischter Losungsmittel auf die Stabilitats und Bildungskonstanten von Kupfer II und Nickel II Komplexen substituierter 1 2 Dioxime Z anorg allg Chem 422 1976 243 254 D Linke Johann Wolfgang Dobereiner und sein Beitrag zur Chemie des 19 Jahrhunderts Z Chem Leipzig 21 1981 9 S 309 319 D Linke Eigenschafts Korrelationen bei Chalkogenidglasern X Struktureinflusse auf das spannungsoptische Verhalten von infrarotdurchlassigen Chalkogenidglasern Z anorg allg Chem 540 541 1986 9 10 S 142 162 D Linke Anfange und Entwicklung der anorganischen Festkorperchemie an der Universitat Jena in Hallpap Peter Hrsg Geschichte der Chemie in Jena im 20 Jh Materialien III S 45 61 FSU Jena 2006 ISBN 978 3 8100 1300 2 D Linke Hochleistungskeramik an der Akademie der Wissenschaften der DDR ein Fallbeispiel fur industrienahe Forschung am ZIAC Berlin in den 80er Jahren in K Krug u H Bode Hrsg Zeitzeugenberichte IX Chemische Industrie Tagung Industriekreis der Fachgruppe Geschichte der Chemie 10 16 September 2008 Darmstadt S 134 160 GDCh Monographie Bd 40 2009 ISBN 978 3 936028 57 7 D Linke Deutsch deutsche Wissenschaftsbeziehungen Die chemischen Kolloquien des Ortsverbandes Berlin der Chemischen Gesellschaft in der DDR wahrend der 1960er Jahre In Ges Dt Chemiker Fachgruppe Geschichte der Chemie Mitteilungen Nr 24 2014 Frankfurt Main S 181 196 ISSN 0934 8506 D Linke Ivan Nikolov Stranski 1897 1979 der bulgarisch deutsche Grossmeister des Kristallwachstums und sein Wirken im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik in H Schaller S Comati R Krauss Hrsg Bulgarien Jahrbuch 2013 Verl O Sagner Munchen Berlin Leipzig Washington 2015 S 80 104 ISBN 978 3 86688 540 0 D Linke Einfachheit in der Chemie Lasst die ihr eintretet alle Hoffnung fahren Oder doch nicht ganz In Herbert Horz Werner Krause Erdmute Sommerfeld Hrsg Einfachheit als Wirk Erkenntnis und Gestaltungsprinzip Sitzungsberichte Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin 2016 Band 125 126 S 123 149 W Schiller D Linke Von Keramovitronen zu LTCC Multilayer Modulen 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Universitat Waxmann Verlag Munster 2011 S 93 100 Hubert Laitko und Karl Heinz Bernhardt Hrsg Akademische und ausserakademische Forschung in Deutschland Tendenzen und Zasuren eines Jahrhunderts trafo Wissenschaftsverlag Berlin 2013 M Gunther Hrsg Wissenschaftshistorische Adlershofer Splitter Zur Geschichte von chemischen Forschungsstatten der akademie der Wissenschaften WITEGA Forschung g GMBH Adlershof 1996 2 Auflage 1997 169 S und 12 Beilagen Gerhard Pfaff Laudatio fur Professor Dr Dietmar Linke 1940 In Horst Kant amp Gerhard Pfaff Hrsg Von den Muhen der Ebenen und der Berge in den Wissenschaften Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Sitzungsberichte Band 145 Jahrgang 2021 trafo Wissenschaftsverlag Dr Wolfgang Weist Berlin S 55 59 ISBN 978 3 86464 182 4 Autorenverzeichnis Dietmar Linke In Horst Kant amp Gerhard Pfaff Hrsg Von den Muhen der Ebenen und der Berge in den Wissenschaften Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Sitzungsberichte Band 145 Jahrgang 2021 trafo 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