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Bei der Diesel Klose Sulzer Thermolokomotive handelt es sich um die erste 1912 gebaute Grossdiesellokomotive der Welt Nach einem Jahr Versuchsbetrieb wurde die Erprobung der Lokomotive bei Beginn des Ersten Weltkriegs abgebrochen Auf Grund der Mangel die sich im Betrieb zeigten erfolgte kein regularer Einsatz mehr Diesel Klose Sulzer ThermolokomotiveAbbildung Schweizerische Bauzeitung vom 29 November 1913Abbildung Schweizerische Bauzeitung vom 29 November 1913Anzahl 1Hersteller Borsig Rahmen Aufbau Sulzer Motor Baujahr e 1912Ausmusterung nach 1914Achsformel 2 B2 Lange uber Puffer 16 600 mmDienstmasse 95 0 tRadsatzfahrmasse 16 0 tHochstgeschwindigkeit 100 km hInstallierte Leistung 883 kWAnfahrzugkraft 30 kNLeistungskennziffer 9 3 kW tMotorentyp Sulzer Zweitakt Roholmotor 4LV38Motorbauart V4Nenndrehzahl 304Leistungsubertragung direkt mechanischAnzahl der Fahrmotoren 1Antrieb direktLokbremse Westinghouse Druckluftbremse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktive Merkmale 3 Versuchsbetrieb in Berlin Grunewald 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem Dieselmotoren erfolgreich auf Schiffen eingefuhrt waren sollten Lokomotiven ein neues Einsatzfeld darstellen Hierzu wurde 1906 von Rudolf Diesel Adolf Klose und den Gebrudern Sulzer die Gesellschaft fur Thermolokomotiven Diesel Klose Sulzer GmbH GFTL gegrundet Fur die von der Gesellschaft geplante Lokomotive erhielten sie von der Verwaltung der Preussisch Hessischen Eisenbahngemeinschaft die Zusage zur Abnahme einer Diesellok falls diese sich ein Jahr lang bewahre 1 Das Winterthurer Unternehmen Sulzer lieferte die Motoren fur die Lok die von Borsig in Berlin nach Planen von Adolf Klose unter der Baunummer 7409 1910 gebaut wurde Die Lok wurde am 11 September 1912 fertiggestellt Bei ersten Versuchsfahrten zwischen Winterthur und Romanshorn stellte sich heraus dass die Kuhlanlage des Fahrzeugs zu klein ausgelegt worden war Nach entsprechenden Anderungen erfolgten ab Marz 1913 weitere Versuche in der Umgebung von Winterthur Vom 31 Marz bis zum 4 April 1913 erfolgte die Uberfuhrung uber Basel Strassburg Worms und Nordhausen nach Berlin Die Diesellok wurde einem Guterzug beigestellt und beforderte ihn zeitweilig alleine Konstruktive Merkmale Bearbeiten nbsp Konstruktionszeichnung der Diesel Klose Sulzer ThermolokomotiveLegende zu den Ziffern siehe BilddateiDer Rahmen bestand aus einer kastenformigen Blechkonstruktion mit Querversteifungen durch das Motorgehause Darauf sass ein Kasten aus Stahlblech und profilen An den Fahrzeugenden befanden sich die Fuhrerstande Die Kuppelradsatze waren mit Blattfedern im Rahmen abgestutzt Der Rahmen seinerseits lagerte mittels Gleitplatten und Blattfedern auf dem vorderen und hinteren zweiachsigen und seitenverschiebbaren 1 Laufdrehgestell Beim Hauptmotor handelte es sich um ein Vierzylinder V Zweitakt Dieselaggregat 4LV38 das quer zur Fahrzeuglangsachse eingebaut war Es hatte 249 500 cm Hubraum Bohrungsdurchmesser 38 cm Hub 55 cm und eine nominelle Leistung von 1200 PS 883 kW 1 bei 304 min andere Quellen nennen 1000 PS Dauer und 1600 PS Spitzenleistung sowie eine Nenndrehzahl von 314 min Gemass dem Angebot sollte die Lok einen Zug von 200 Tonnen Gewicht mit einer Geschwindigkeit von 90 km h in der Ebene befordern konnen 2 Das Anfahren erfolgte mit Druckluft zwischen 2 5 und 12 bar aus Flaschenbatterien direkt in die Brennraume des Hauptmotors bis zu einer Geschwindigkeit von 8 bis 10 km h danach wurde der Motor auf Verbrennung umgestellt Die Geschwindigkeit bei Nenndrehzahl 304 min betrug 100 km h wobei bei den Erprobungsfahrten auch hohere Geschwindigkeiten erzielt wurden Die Leistung wurde direkt mittels Blindwelle auf die Kuppelradsatze ubertragen Der Hauptmotor war in der Drehrichtung umsteuerbar damit konnte die Lok in beide Fahrtrichtungen mit gleicher Leistung fahren Als Hilfsaggregat war ein Zweizylinder Zweitakt Roholmotor mit 52 600 cm Bohrungsdurchmesser 30 5 cm Hub 36 cm und 250 PS 184 kW fur die Energie und Druckluftversorgung bei stehendem Hauptmotor eingebaut Mit Kompressoren sowohl am Haupt wie auch am Hilfsmotor wurde Druckluft erzeugt und mit bis zu 70 bar gespeichert Auch wahrend der Fahrt konnte bei Bedarf z B bei schnellem Beschleunigen oder an Steigungen Druckluft fur die Antriebsleistung hinzugezogen werden Die Kuhlanlage bestand in der endgultigen Ausfuhrung aus einem Wabenkuhler und Verdampfungskuhler oberhalb der Fuhrerstande Zur Beheizung von Reisezugwagen verfugte die Lok uber einen olgefeuerten Heizkessel Versuchsbetrieb in Berlin Grunewald BearbeitenDas Fahrzeug wurde im September 1912 ersten Probefahrten auf der Strecke Winterthur Romanshorn unterzogen und im Marz 1913 in Berlin Grunewald fur den Versuchsbetrieb ubernommen Die Versuchsfahrten wurden nur mit einer maximalen Zuglast von 200 t vorgenommen da befurchtet wurde dass bei einem Ausfall aufgrund von hoheren Lasten die Hauptlinien Bahnstrecke blockiert wurde Bereits zu Beginn der Versuchsfahrten brach eine Achswelle 2 worauf die Erprobung fur sechs Monate unterbrochen wurde Als weiteres Problem stellte sich beim Einsatz im Personenzugbetrieb heraus dass bei kurzfristig aufeinander folgenden Anfahrvorgangen die benotigte Druckluft nicht ausreichend schnell nachgefordert werden konnte Die Lok blieb dann zwangslaufig so lange stehen bis der Druckluftvorrat der Flaschenbatterie von dem Hilfsdiesel ausreichend wieder aufgefullt war 2 Als nachteilig zeigte sich auch dass die beim Anfahren eingespeiste Druckluft sich in den Zylindern entspannte und dadurch abkuhlte Das wiederum hatte neben der verminderten Fahigkeit des Motors zur erforderlichen Selbstzundung auch belastende Unterkuhlungen der Zylinderwande zur Folge 2 Schaden an Kurbelstangen oder Zylinderdeckeln traten regelmassig auf Zudem galt die Lok als verbrauchsintensiv und laut Nach dem Riss eines Motorzylinders im Sommer 1914 und dem zur gleichen Zeit ausbrechenden Ersten Weltkrieg wurde die Erprobung beendet Der direkte Antrieb der Treibachsen mit einem Dieselmotor ohne Kupplung und Getriebe erwies sich somit fur den Bahnbetrieb auch bei Vorschaltung eines Hilfsmotors mit Pressluftkompressor als unzulanglich 1 In den darauf folgenden Jahren wurde bei Sulzer der Dieselmotorantrieb fur Schienenfahrzeuge weiter entwickelt und optimiert besonders in Richtung des dieselelektrischen Antriebs Die Thermolokomotive war daher nach Kriegsende konzeptionell veraltet und wurde Ende 1920 in Tegel verschrottet 3 Ein nachster diesmal erfolgreicher Ansatz fur eine Grossdiesellokomotive ergab sich 1924 mit dem Bau der SZD Baureihe Eel2 bei der Maschinenfabrik Esslingen fur die Sowjetischen Eisenbahnen Literatur BearbeitenWolfgang Glatte Deutsches Lok Archiv Diesellokomotiven 4 Auflage transpress Berlin 1993 ISBN 3 344 70767 1 P Ostertag Die erste Thermo Lokomotive In Schweizerische Bauzeitung Band 62 Nr 22 1913 doi 10 5169 seals 30819 e periodica ch PDF 4 2 MB Andreas Wagner Dieter Bazold Rainer Zschech Ralph Luderitz Lokomotiv Archiv Preussen 4 1 Auflage transpress Berlin 1991 ISBN 3 344 70705 1 Klose Sulzer Diesel Thermolokomotive In Preussen Report Band 9 Hermann Merker Furstenfeldbruck 1996 ISBN 3 922404 84 7 S 40 Thermolokomotiven aus dem Vortrag von Professor Lomonossoff Skript in Die Eisenbahntechnische Tagung 22 27 September 1924 In Polytechnisches Journal 339 1924 S 189 196 Weblinks BearbeitenWebseite mit Fotos und KonstruktionszeichnungenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Walther Fischer Klose Adolph In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 121 123 Digitalisat a b c d Klose Sulzer Diesel Thermolokomotive in Preussen Report Band 9 Hermann Merker Furstenfeldbruck 1996 ISBN 3 922404 84 7 S 40 Zeitschrift Transport 08 08 25 April 2008 1 2 Vorlage Toter Link www fcpt syprolux lu Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass 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