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Didymella lycopersici Synonym Boeremia lycopersici ist eine Art aus der Ordnung der Pleosporales in der Abteilung der Schlauchpilze Ascomycota Sie ist der Erreger der Didymella Stangelfaule auch Tomatenstangelfaule genannt vor allem bei Tomate aber auch bei Kartoffel Aubergine und Paprika 1 Didymella lycopersiciSystematikKlasse DothideomycetesUnterklasse PleosporomycetidaeOrdnung PleosporalesFamilie DidymellaceaeGattung DidymellaArt Didymella lycopersiciWissenschaftlicher NameDidymella lycopersiciKlebahn Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Morphologie und Lebenszyklus 1 2 Symptome 1 3 Verbreitung 1 4 Ahnliche Krankheiten 2 Geschichte 3 Formen und Synonyme 4 Quellen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Pseudothecien werden in der Kultur 120 200 µm und am Wirt bis zu 300 µm gross sind rundlich hellbraun mit einerwarzenartigen Offnung Ostiolum Die bitunicaten Asci sind zylindrisch bis keulig kurz gestielt oder sitzend mit acht Sporen und erreichen eine Grosse von 50 70 8 9 µm in der Kultur bzw 70 95 6 10 µm am Wirt Die hyalinen Sporen besitzen Oltropfen sind unregelmassig zweireihig elliptisch und werden in der Kultur 12 15 5 µm und am Wirt 16 18 5 5 µm gross Die Pseudoparaphysen sind fadenformig ebenfalls hyalin und septiert Die dunkelbraunen Pyknidien erscheinen am Stangel Blattern oder Fruchten sind einzeln oder gesellig Sie sind zuerst im Gewebe eingesenkt oder brechen dann hervor und erreichen einen Durchmesser von 140 bis 200 µm in Kultur bzw 180 250 µm am Wirt Ihre Zellwande bestehen aus pseudoparenchymatischen Zellen an deren aussersten Schicht leicht dicker Die Konidien sind hyalin elliptisch bis eiformig mit keiner oder hochstens einer Septe und werden 6 10 2 3 µm gross Morphologie und Lebenszyklus Bearbeiten Der Pilz uberwintert in Pflanzenresten mittels Konidien Ubertragungen durch Ascosporen uber die Luft oder infizierte Samen scheinen weniger haufig vorzukommen 2 3 4 Sporen werden vor allem auf alteren Befallsstellen gebildet Mit erneuter Feuchte wachst graues bis rosa Mycel und Sporen bilden sich erneut Diese werden mit Wasserspritzern und mechanisch uber Werkzeuge und Kleidung weiterverbreitet 5 Mittels Wasserspritzer konnen sich die Sporen uber 100 bis 75 cm nach oben und unten an der Pflanze ausbreiten 6 Der Pilz kann auch uber rezirkulierende Bewasserungssysteme verbreitet werden und zu Infektionen fuhren 7 8 Durch hohe Feuchtigkeit Licht und Temperaturen bei 15 C wird Didymella begunstigt 9 Optimales Wachstum findet bei 15 20 C statt 10 Uber 20 C entwickelt sich der Pilz nur unter sehr gunstigen Bedingungen besser Die Nebenfruchtform tritt am meisten auf wahrend die Hauptfruchtform die Perithecien fast nie zur Verbreitung beitragt Die Ausbreitung vom Boden her ist starker als die uber das Saatgut 1 Auf dem Saatgut konnen sich die Sporen maximal 9 Monate halten 11 Symptome Bearbeiten Befallen werden kann bei Tomate die ganze Pflanze D lycopersici tritt meist im Freiland und nur gelegentlich im Gewachshaus auf 4 In der Regel wird die Pflanze im unteren Bereich und vom Wurzelhals aufwarts befallen 4 1 Dabei wird meist zuerst der Stangel besiedelt indem sich Lesionen bilden Die Lesionen sind braun bis dunkelbraun Dabei sinkt das Rindengewebe ein und in spaterem Stadium bilden sich schwarze Punktchen Fruchtkorper die Pyknidien Bei starkem Stangelbefall wird der Saftstrom unterbrochen und die Pflanze stirbt oberhalb der Befallsstelle ab 5 Dabei wird auch das Gewebe unter der Rinde zerstort 4 Der Stangel wird weich und unter feuchten Bedingungen wird ein rosa Gewebe gebildet und eine Wassrige Sporenmasse tritt aus 12 Ist der Befall etwas schwacher welkt die Pflanze nur wobei die Fruchte zur Notreife kommen 13 Besonders Befallsstellen hoher an der Pflanze werden durch Wasserspritzer mit Sporen verursacht Auch Blatter und Fruchte konnen befallen werden Die Fruchte werden jedoch fast nur im Freiland befallen Befall kann dort an allen Stellen auftreten beginnt aber meist am Blutenkelch und wachst rasch Das Wachstum zeigt sich mit konzentrischen Ringen die erst wassrig olig aussehen und spater schwarzlich eingesunken sind Auch an diesen Stellen bilden sich Pyknidien Bei vollstandigem Befall der Frucht spricht man von Mumifizierung Der Befall am Blatt sieht dem von Alternaria ahnlich Der Fleck wird jedoch hellbraun bis grau mit Pyknidien ahnlich Phoma lingam bei Kohlgewachsen Spater kann die befallene Stelle wie bei Schrotschuss herausfallen Manchmal wird dabei das ganze Blatt zerstort 5 Auch der Befall vom Wurzelhals abwarts ist bekannt wobei die Pflanze jedoch weiterwachst und Welke oder Vergilbungserscheinungen der alteren Blatter zeigt Auf sandigeren Standorten kommt die Krankheit weniger vor Das Eindringen des Schaderregers wird jedoch durch Verletzungen der Pflanze gefordert 1 Sehr selten werden auch die Wurzeln befallen 4 Verbreitung Bearbeiten Didymella lycopersici ist weitverbreitet 14 In Kanada kommt sie gelegentlich in der Gegend von British Columbia und Nova Scotia vor 12 Didymella Stangelfaule ist an Tomate in Europa recht verbreitet Sie kommt auch auf Kartoffel und Aubergine vor 5 Ebenso auf Pflanzen und Samen von Paprika 15 Ahnliche Krankheiten Bearbeiten Die Krankheit kann mit Stangelfaulen verursacht durch Graufaule Botrytis cinerea oder Kraut und Braunfaule Phytophthora infestans oder Durrfleckenkrankheit Alternaria solani verwechselt werden 10 Die Bildung von Pyknidien sind aber fur Didymella lycopersici charakteristisch da sie mit einer Lupe mit 5 bis 10 facher Vergrosserung zu sehen sind Auch der sehr seltene Wurzelbefall ist ein Indiz fur die Krankheit 4 B cinerea bildet Sporenrasen aus 12 Geschichte BearbeitenKlebahn beschrieb 1921 das erste Mal Perithezien von Didymella lycopersici und benannte den Pilz 16 Erst 1944 gelang dies auch Hickman der den Fund damit bestatigen konnte 17 2005 gehort Didymella Stangelfaule in Estland zu den drei wichtigsten Pilzkrankheiten bei der Kultur von Tomaten im Folienhaus 18 Formen und Synonyme BearbeitenDidymella lycopersici gehort zu den pleomorphen Organismen d h er bildet eine Haupt und eine Nebenfruchtform aus Die Anamorphe Nebenfruchtform wird Phoma lycopersici genannt 1 19 Folgende Synonyme fur Phoma lycopersici wurden beschrieben Diplodina lycopersici Phoma ferrarisii Ascochyta lycopersici Sphaeronaema lycopersici Diplodina lycopersicola Ascochyta socia 20 21 Quellen BearbeitenMycobank Didymella lycopersiciEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e G Cruger G F Backhaus M Hommes S Smolka und H J Vetten Pflanzenschutz im Gemusebau 4 Auflage ISBN 3 8001 3191 9 2002 S 209 210 D E Fischer Internal Infection of Tomato Seed by Didymella lycopersici Kleb In Nature Nr 174 1954 S 656 657 R B Maude Seed transmission of Didymella stem rot of tomatoes in Annals of Applied Biology Vol 50 Issue 1 2008 S 105 111 a b c d e f J Dalchow in Gemuse Nr 2 Ulmer Verlag 1997 S 144 a b c d C Chupp und A F Sherf Vegetable Diseases and Their Control 1960 The Roland Press Company S 562 563 J Fagg und J T Fletcher Studies of the epidemiology and control of tomato stem rot caused by Didymella lycopersici in Plant Pathology Vol 36 Issue 3 2007 S 361 366 W P Staunton und T P Cormican The Effects of Pathogens and Fungicides on Tomatoes in a hydroponic System Acta Hort Nr 98 1980 S 293 298 G Bedlan Gemusekrankheiten Osterreichischer Agrarverlag 3 Auflage ISBN 3 7040 1565 2 1999 S 208 209 V A Martinson und N G Hogenboom Screening young tomato seedlings for resistance to Didymella foot and stemrot in Euphytica Vol 17 2 ISSN 0014 2336 1968 S 173 182 a b FAO Staff Protected Cultivation in the Mediterranean Climate 6 2 1 1 Tomato Verlag Food amp Agriculture Org 1990 ISBN 9 251027196 S 191 204 C M Messiaen D Blancard F Rouxel und R Lafon les maladies des plantes maraicheres INRA Paris 3 Auflage ISBN 2 7380 0286 2 1991 S 151 153 a b c W R Jarvis und C D McKeen Tomato diseases in Agriculture Canada Publication 1479 E 1991 Anonym Kulturhinweise Tomate Enza Zaden Deutschland GmbH 2004 mycobank R D Khulbe A P Dhyani M C Sati Seed borne Didymella lycopersici and Diaporthe phaseolorum their location in seed transmission and pathogenic importance in red pepper and bell pepper in Indian Phytopathology Vol 44 Nr 4 ISSN 0367 973X 1991 S 480 486 H Klebahn Pflanzenkrankheiten Nr 30 1921 S 30 C J Hickman The Perithecial Stage of Didymella Lycopersici in Nature Nr 154 1944 S 708 708 I Bender K Annamaa und M Raudseping Conservation of tomato genetic resources in Estonia in ECPGR Report of a Vegetables Network 2nd meeting Biodiversity International ISBN 92 9043 792 8 2007 S 142 145 G Morgan Jones und K Burch Studies in the genus Phoma XI Concerning Phoma lycopersici the anamorph of Didymella lycopersici causal organism of stem canker and fruit rot of tomato in Mycotaxon Vol 32 ISSN 0093 4666 1988 S 133 140 G H Boerema J de Gruyter M E Noordeloos M E C Hamers Phoma identification manual differentiation of specific and infra specific taxa in culture ISBN 0 85199 743 0 2004 S 273 D F Farr und A Y Rossman Fungal Databases Systematic Mycology and Microbiology Laboratory ARS USDA Abgerufen am 19 Juli 2009 USDA ARS Fungal Database Memento des Originals vom 14 Juli 2007 auf WebCite nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot nt ars grin govWeblinks BearbeitenUSDA Fungal Databases Quick Search USDA ARS Fungal Database Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Didymella lycopersici amp oldid 236934183