www.wikidata.de-de.nina.az
Dicerca herbstii haufig unkorrekt Dicerca herbsti geschrieben ist ein Kafer aus der Familie der Prachtkafer Die Gattung Dicerca ist in Europa mit sieben Arten vertreten die Art Dicerca herbstii gehort zur Untergattung Argante 1 Dicerca herbstiiDicerca herbstii auf absterbender Griechischer Tanne Tarsus des mittleren linken Beins fehlt SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Familie Prachtkafer Buprestidae Unterfamilie ChrysochroinaeGattung DicercaArt Dicerca herbstiiWissenschaftlicher NameDicerca herbstiiKiesenwetter 1857Der Kafer ist sehr selten und kommt nur im ostlichen Sudeuropa vor Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkung zum Namen und Synonymen 2 Eigenschaften des Kafers 3 Biologie 4 Verbreitung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBemerkung zum Namen und Synonymen BearbeitenDa die zwei Arten Dicerca moesta und Dicerca herbstii beide selten sind und sich sehr ahneln wurden sie anfangs als nur eine Art gefuhrt und in den Sammlungen haufig miteinander verwechselt Dies spiegelt sich auch in den Synonymen wider Herbst beschreibt 1801 die haufigere Dicerca moesta unter dem Namen Buprestis quadrilineata Dabei erwahnt Herbst auch abweichende Eigenschaften eines Einzelexemplars welches er von Megerle erhalten hat 2 Charpentier stellt 1825 in seinen Horae entomologicae die beiden Arten Buprestis quadrilineata und Buprestis moesta direkt hintereinander und erklart danach lediglich die Unterschiede der beiden Arten diese jedoch sehr ausfuhrlich 3 Daraus geht hervor dass Charpentier unter Buprestis quadrilineata die Art Dicerca herbstii beschreibt Buprestis quadrilineata Charpentier ist also ein Synonym zu Buprestis herbstii 1 Buprestis quadrilineata Herbst dagegen ist ein Synonym zu Dicerca moesta 4 Der Artname quadrilineata lat quadri fur vier und lineata fur gestreift bezieht sich auf vier dunkle Langslinien auf dem Halsschild Diese sind bei beiden Arten ausgebildet Der Kafer wird erstmals 1857 von Kiesenwetter beschrieben Kiesenwetter erkennt dass das von Megerle an Herbst geschickte und von Herbst als Sonderform seiner Buprestis quadrilineata gewertete Exemplar eine eigene Art reprasentiert Kiesenwetter benennt sie zu Ehren von Herbst Buprestis Dicerca herbstii und stellt sie bereits in die Untergattung Argante 5 Schon vor der Beschreibung des Kafers nimmt Kiesenwetter die Art unter dem Namen Dicerca herbstii in den Catalogus Coleopterorum Europae Katalog der europaischen Kafer auf 6 Der Kafer wird dort ab der 4 Auflage als Art gefuhrt 5 Der wissenschaftliche Name der Gattung Dicerca ist von altgr di di fur zwei und kerkos kerkos fur Schwanz abgeleitet und bezieht sich darauf dass die schwanzartig verlangerten Enden der Flugeldecken mehr oder weniger auseinanderklaffen 7 Der Name der Untergattung Argante ist von altgr arghs arges fur weiss glanzend abgeleitet 7 Damit trennte Gistel die helleren von den dunkleren Arten der Gattung Dicerca Eigenschaften des Kafers Bearbeiten nbsp nbsp Abb 1 Aufsicht Abb 2 Vorderansicht nbsp nbsp Abb 3 Seitenansicht Abb 4 Unterseite nbsp nbsp Abb 5 Flugeldeckenspitze Abb 6 Oberlippe und Oberkiefer nbsp nbsp Abb 7 Schenkel des mittleren linken Beins beim Mannchen Abb 8 Rand linke Flugeldeckeim letzten Viertel nbsp Abb 9 rot Umriss derSchiene des mittleren Beinsbeim Mannchengelb Teil des Schenkelsblau 1 Segment des Tarsus nbsp Abb 10 Ausschnitt aus der Flugeldecke mittlerer BereichDer zwolf bis siebzehn Millimeter lange Kafer ist langlich oval etwas gestreckter und etwas starker gewolbt als Dicerca moesta Die Unterseite ist glanzend rotkupfrig die Oberseite matt und dunkel kupfrig mit nur wenig Erzschimmer Nicht erhabene Stellen der Oberseite sind haufig weisslich bestaubt Der Kopf ist grob runzlig punktiert die Stirn unregelmassig eingedruckt Die elfgliedrigen Fuhler sind kaum so lang wie der Halsschild und nach innen stumpf gesagt Die Oberlippe ist ausgeschnitten Abb 6 Der Oberkiefer ist stark gebogen und dreizahnig Abb 6 Die Kiefertaster sind viergliedrig die beiden Endglieder kugelig eiformig Das Endglied der Lippentaster ist eiformig Der Halsschild ist vorn fast gerade begrenzt mit vorgezogenen spitzwinklig vortretenden Ecken die Basis ist beidseitig sehr flach ausgerandet die Hinterecken sind rechtwinklig Der Halsschild ist in der vorderen Halfte breiter als hinten und er ist vor der Mitte fast winklig ausgebaucht auffalliger als bei Dicerca moesta In der Mitte verlaufen vier wenig erhabene runzlige dunkle Langskiele Wahrend diese bei Dicerca moesta gut erkennbar annahernd parallel zueinander geradlinig ausgerichtet sind sind sie bei Dicerca herbstii nur schwach und undeutlich ausgebildet und wenig regelmassig Die beiden ausseren Langskiele sind in der hinteren Halfte meist breit unterbrochen die inneren Langskiele sind in der Mitte krumm auseinander gebogen und umschliessen wenig vor der Mitte eine glatte erhabene Flache Das Schildchen ist breiter als lang ziemlich glatt manchmal in der Mitte langs eingedruckt Die Flugeldecken sind breiter als der Halsschild Sie sind hinter der Mitte wenig bis gar nicht verbreitert Zur Flugeldeckenspitze hin sind sie annahernd geradlinig verengt Die Spitze der Flugeldecken Abb 5 ist etwas in die Lange gezogen das Ende leicht schrag abgestutzt sodass die Aussenecke etwas hinter der Innenecke liegt Die Ecke an der Naht ist deutlicher die Aussenecke weniger deutlich zu einem Zahn ausgezogen Die Flugeldecken sind gestreift die geraden Intervalle grob und dicht punktiert die etwas breiteren ungeraden Intervalle beginnend an der Naht in erhabene weitgehend glatte Abschnitte Spiegelflecken und nicht erhabene dicht punktierte Abschnitte unterteilt Abb 10 Im Unterschied zu Dicerca moesta sind die Spiegelflecke sehr grob unregelmassig begrenzt und teilweise ineinander laufend Der Seitenrand der Flugeldecken ist zur Spitze hin nicht ganzrandig sondern unregelmassig schwach gekerbt Abb 8 Die Schenkel der Mannchen sind verdickt starker als bei Dicerca moesta Die Schenkel des mittleren Beinpaares sind bei den Mannchen auf der Innenseite lang und dunn weisslich behaart Abb 7 Die Mittelschienen der Mannchen sind im ersten Drittel innen zu einer deutlichen Ecke erweitert Abb 9 Die funfgliedrigen Tarsen sind kurz und breit die drei mittleren Glieder sind unten lappenformig erweitert das Krallenglied entspringt nahe der Basis des oberseits tief eingeschnittenen vierten Glieds Die Unterseite Abb 4 ist dicht und tief punktiert Die Punkte sind vorn rundlich und ineinanderfliessend nach hinten bilden sie kurze Langsrunzeln Der in die Mittelbrust reichende Fortsatz der Vorderbrust Prosternalfortsatz ist zwischen den Vorderhuften breit hochstens sehr flach rinnenformig vertieft und bis zum Rand punktiert Die Seiten des Prosternalfortsatzes sind nur sehr wenig erhaben sie sind nicht von einem glatten erhabenen Kiel begrenzt Die Hinterbrust zeigt beidseitig eine schrag verlaufende bis zu den Schenkeldecken der Hinterbeine fortgesetzte Langsrippe in Abb 4 nur sehr undeutlich sichtbar Das letzte Hinterleibssegment ist beim Mannchen flach deutlich ausgerandet beim Weibchen spitz abgerundet 5 3 Biologie BearbeitenDie adulten Tiere findet man an absterbenden Exemplaren der Griechischen Tanne In diesen entwickeln sich auch die Larven 8 Dabei wird die Art zu den Kafern gezahlt die sich vorwiegend in stehenden besonnten mittelstarken Totholzstrukturen entwickeln bei denen die Pilzmycelien im Holz sich wegen der durch die Besonnung bedingten Trockenheit nur sehr langsam entwickeln 9 Der Zeitraum der Funde adulter Kafer liegt in Griechenland zwischen dem 17 April und dem 18 September Aus Holzscheiten die aus Griechenland nach Deutschland mitgenommen wurden schlupften zwischen dem 8 und 28 September insgesamt vier Exemplare des Kafers Es wird vermutet dass der spate Zeitpunkt der Schlupfe auf das kaltere Klima in Deutschland zuruckzufuhren ist Die Entwicklung ist mehrjahrig In den wenigen beobachteten Fallen wurde die Puppenwiege 1 6 bis 2 cm unter der Oberflache angelegt Die Schlupfgange fuhrten fast senkrecht zur Oberflache Die Schlupflocher waren annahernd elliptisch die Hauptachse durchschnittlich 1 8 mal so gross wie die Nebenachse 3 Messungen Die Kafer schlupften nachts 10 Verbreitung BearbeitenKiesenwetter erwahnt 1857 dass der Kafer bisher nur und zwar ausserst selten in den Osterreichischen Alpen aufgefunden wurde 5 Die wenigen alteren Angaben uber Funde in Osterreich Sudtirol wurden mehrfach angezweifelt und beruhen vermutlich auf Fehlbestimmungen oder Fundortverwechslungen 1981 wurde vorgeschlagen den Kafer aus der mitteleuropaischen Fauna zu streichen 11 12 Nach heutigen Angaben beschrankt sich das Verbreitungsgebiet des Kafers auf Albanien Griechenland und Nordmazedonien 1 Literatur BearbeitenHeinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Diversicornia Spektrum Heidelberg 1979 ISBN 3 87263 027 X S 213 Gustav Jager Hrsg C G Calwer s Kaferbuch 3 Auflage K Thienemanns Stuttgart 1876 S 329 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Dicerca herbstii als Dicerca herbsti bei Fauna Europaea abgerufen am 11 September 2019 Johann Friedrich Wilhelm Herbst Natursystem aller bekannter in und auslandischen Insekten der Kafer neunter Theil Berlin 1801 Bemerkung zum Exemplar von Megerle S 105 a b Toussaint de Charpontier Horae entomologicae Wratislava Breslau 1825 S 187 als Buprestis quadrilineata Dicerca moesta mit Synonym Dicerca quadrilineta Herbst 1801 bei F E abgerufen am 14 Sept 2019 a b c d H v Kiesenwetter Naturgeschichte der Insecten Deutschlands 1 Abt IV Band Berlin 1857 S 40 ff B Herbstii Catalogus Coleopterorum Europae Entomologischer Verein Stettin 6 Auflage Stettin 1856 S 44 Dicerca herbstii in der Google Buchsuche a b Sigmund Schenkling Nomenclator coleopterologicus 2 Auflage Jena 1922 H Muhle P Brandl M Niehuis Catalogus Faunae Graeciae Coleoptera Buprestidae Printed in Germany by Georg Rossle Augsburg 2000 Georg Moller Struktur und Substratbindung holzbewohnender Insekten Schwerpunkt Coleoptera Kafer Dissertation eingereicht im Fachbereich Biologie Chemie Pharmazie der Freien Universitat Berlin Marz 2009 S 65 56 und S 140 Tabelle 8 Manfred Niehuis Bemerkungen zur Verbreitung und Biologie vonDicerca herbstiund einiger anderer Prachtkafer Coleoptera Buprestidae Ent Zeitschrift 90 114 120 1980 Klaus Hellrigl Faunistik der Prachtkafer Sudtirols Forest observer vol 5 2010 S 161 Hans Muhle Relikt Arten Coleoptera Buprestidae in Entomofauna Zeitschrift fur Entomologie Band 2 Heft 25 ISSN 0250 4413 Linz 25 Oktober 1981 als PDFWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Dicerca herbstii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dicerca herbstii amp oldid 221628966