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Die Diamant Brauerei war eine Bierbrauerei in Magdeburg die 1947 durch Verstaatlichung aus einer Brauerei Aktiengesellschaft hervorging und 1991 vom Braukonzern Brau und Brunnen ubernommen wurde Die Brauereianlage befand sich bis zur Schliessung 1994 auf dem Grundstuck Lubecker Strasse 127 128 im Stadtteil Neue Neustadt Gebaude der Diamant Brauerei 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorganger 1841 1871 1 2 Actien Brauerei Neustadt Magdeburg 1871 1947 1 3 VEB Diamant Brauerei Magdeburg Neustadt 1947 1990 1 4 Nach der Wende 1 5 Neuanfang 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorganger 1841 1871 Bearbeiten nbsp Aktie uber 200 Thaler der Actien Brauerei Neustadt Magdeburg vom 1 April 1872Am 5 April 1841 grundeten die Bruder Albert und Hermann Wernecke in ihrem Elternhaus dem Bayerischen Hof an der Berliner Strasse in Magdeburg die Brauerei A amp H Wernecke Albert Wernecke war gelernter Brauer sein Bruder hatte eine Ausbildung als Kaufmann im Getreide und Bankgeschaft Bereits 1843 musste auf Grund der stetig steigenden Nachfrage fur die Erhohung der Produktionskapazitat ein grosseres Gelande in der Neustadt hinzugekauft werden Im Grundungsjahr wurden 1383 Hektoliter Bier produziert 1853 waren es 10 000 Hektoliter und 1870 waren es bereits 70 000 Hektoliter Da die Brauerei mittlerweile alle notwendigen Maschinen Anlagen und Gebaude und auch eine eigene 40 PS starke Dampfmaschine fur den Brauerei Betrieb besass wurde beschlossen das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln Der plotzliche Tod Hermann Werneckes und eine lange Krankheit seines Bruders Albert beschleunigten diese Plane Actien Brauerei Neustadt Magdeburg 1871 1947 Bearbeiten nbsp Etikett Diamant Bier der Actien Brauerei Neustadt Magdeburg 1930er JahreAm 18 August 1871 wurde die Actien Brauerei Neustadt Magdeburg mit einem Grundkapital von 900 000 Talern bzw 2 7 Millionen Mark gegrundet Zunachst wurde die Gesellschaft durch den erkrankten Albert Wernecke geleitet 1876 ging die Leitung an Gustav Wernecke einen Sohn des verstorbenen Hermann Wernecke uber Dieser wurde bereits 1876 alleiniger Direktor 1879 starb Albert Wernecke im Alter von nur 59 Jahren Durch Gustav Werneckes Engagement besass die Brauerei in den 1880er Jahren als eine von wenigen in der Region ein eigenes Eishaus eine Brunnenanlage leistungsstarke Dampfmaschinen und eine eigene Malzerei Auch eine eigene Werksbahn verkehrte auf dem damals 77 000 m grossen Betriebsgelande 1888 wurden 180 Mitarbeiter beschaftigt 1905 erwarb die Brauerei die Feldschlosschen Brauerei in Wittenberg mitsamt ihrer Malzerei und bildete 1922 eine Interessengemeinschaft mit der Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck amp Co AG in Leipzig mit gegenseitigen Beteiligungen Nach dem Ersten Weltkrieg wurde auch die Cracauer Brauerei R Sieger amp Co ubernommen Mitte der 1920er Jahre besass die Gesellschaft an Gastronomiebetrieben in Magdeburg neben dem Bayerischen Hof dem Stammhaus der Familie Wernecke auch den Furstenhof die Reichshalle und die Wilhelma Den Vorstand bildeten zu dieser Zeit Tielko Heidebroek zeitweise auch stellvertretender Direktor des Deutschen Brauer Bunds und Robert Litte wahrend Gustav Wernecke noch als Aufsichtsrats Vorsitzender Einfluss auf das Unternehmen nahm Um 1930 ersetzte Friedrich Scheffsky Heidebroek im Vorstand 1937 wurde der Diamant als patentrechtlich geschutzte Bildmarke in Verbindung mit der Wortmarke Diamantbier eingefuhrt Weit uber die Grenzen Magdeburgs bekannt wurde auch der Werbeslogan Stadt und Land trinkt Diamant 1941 wurden 680 Mitarbeiter in der Brauerei beschaftigt Damit und mit einer Jahresproduktion von fast 250 000 Hektolitern Bier war sie grosster Brauereibetrieb in der Provinz Sachsen Das Aktienkapital betrug seit der Uberwindung der Hochinflation 3 4 Millionen Reichsmark RM und erhohte sich 1942 durch eine Kapitalberichtigung auf gesetzlicher Grundlage der Dividendenabgabeverordnung DAV vom 12 Juni 1941 auf 5 1 Millionen RM VEB Diamant Brauerei Magdeburg Neustadt 1947 1990 Bearbeiten nbsp Etikett der VEB Diamant Brauerei aus den 1950er JahrenDurch den Zweiten Weltkrieg waren 70 der baulichen Anlagen der Brauerei stark beschadigt und 30 zerstort worden Trotzdem wurde bereits ein Jahr spater wieder 79 000 Hektoliter Bier gebraut 1947 wurde die Brauerei enteignet und zum Volkseigenen Betrieb VEB umgewandelt sie firmierte nun unter VEB Diamant Brauerei Magdeburg Neustadt Bereits 1955 konnten die Produktionszahlen der Vorkriegszeit wieder erreicht werden ohne nennenswert in neue Technik zu investieren Erst Anfang der 1960er Jahre wurden die Abfullanlagen modernisiert und ein Kieselgurfilter sowie eine Pasteurisierungsanlage angeschafft Ab 1961 wurde die Diamant Brauerei als Werk I Teil des neu gegrundeten VEB Vereinigte Brauereien Magdeburg Werk II war die Borde Brauerei Brauerei Bodenstein in der Alten Neustadt Werk III das Sudenburger Brauhaus im Magdeburger Stadtteil Sudenburg 1 nbsp Kwas Etikett der VEB Diamant BrauereiZu DDR Zeiten wurde in der Diamant Brauerei auch das in der Sowjetunion populare Getrank Kwas gebraut Von 1973 bis 1976 entstand ein langjahriges Wahrzeichen der Brauerei die 24 zylindrischen 22 Meter hohen Gartanks Kurz vor der Wende erreichte die Diamant Brauerei als Kernbetrieb des 1969 gegrundeten VEB Getrankekombinat Magdeburg einen Ausstoss von 550 000 Hektolitern Bier Nach der Wende Bearbeiten Am 17 Januar 1991 wurde die Diamant Brauerei 100 ige Tochter der ehemaligen Ersten Kulmbacher Aktienbrauerei EKU und somit Teil des Konzerns Brau und Brunnen Bis 1994 wurde auf dem Betriebsgelande in der Neuen Neustadt Bier gebraut Bis Ende der 1990er Jahre liess die Brau und Brunnen Diamant Bier noch in anderen zur Gruppe gehorenden Brauereien produzieren Danach verschwand die Marke vom Markt Das Brauereigelande an der Lubecker Strasse wurde grosstenteils zu einer Industrieruine Einige Flachen werden heute als Gewerbegebiet genutzt Neuanfang Bearbeiten 2005 wurde die Interessengemeinschaft Diamant Brauerei Magdeburg als eingetragener Verein gegrundet mit dem Ziel in einem Museumsraum an die Geschichte der Diamantbrauerei zu erinnern 2 Seit 2006 wurde in einem kleinen Gebaude direkt neben dem ehemaligen Brauereigelande von dem ehemaligen Produktionsleiter Braumeister Friedrich Sliva wieder Bier gebraut Geschaftsfuhrer Carsten Thiele und Bernd Fricke grundeten hier die Privatbrauerei Diamant Magdeburg GmbH Mittlerweile ist diese Brauerei in das alteste erhaltene Brauerei Gebaude umgezogen das 1841 erbaut wurde 3 Literatur BearbeitenHandbuch der deutschen Aktiengesellschaften 30 Ausgabe 1925 Teil 2 S 4105 Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 37 Ausgabe 1932 Teil 1 S 1140 ff Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 48 Ausgabe 1943 Teil 2 S 1241 f 150 Jahre Diamant Brauerei Magdeburg Festschrift Magdeburg 1991 Weblinks BearbeitenWebprasenz der Diamant Brauhaus M amp G Gaststatten und Catering GmbH Historische Bieretiketten der Brauerei Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Diamant Brauerei in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Historisches Brauereiverzeichnis Deutschland der Bundeslander Brandenburg Mecklenburg Vorpommern Sachsen Sachsen Anhalt Thuringen ab ca 1900 des IBV Internationaler Brauereikultur Verband e V 1995 IBV Eigenverlag Stuttgart Neue Interessengemeinschaft nahm Arbeit auf Memento vom 8 Januar 2014 im Internet Archive Magdeburger Volksstimme vom 2 Dezember 200652 1513167 11 6411991 Koordinaten 52 9 4 7 N 11 38 28 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diamant Brauerei amp oldid 238886327