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Die Deutsche STI Gesellschaft Gesellschaft zur Forderung der Sexuellen Gesundheit ist eine offene medizinische Fachgesellschaft die sich mit der Behandlung Diagnostik Pravention und Aufklarung sexuell ubertragbarer Infektionen und Erkrankungen STI STD auseinandersetzt Unter dem Titel Deutsche Gesellschaft zur Bekampfung der Geschlechtskrankheiten DGBG wurde die Gesellschaft 1902 von den Dermatologen Alfred Blaschko Edmund Lesser Albert Neisser Eugen Galewsky und Alfred Wolff gegrundet Die konstituierende Versammlung fand am 19 Oktober im Berliner Rathaus statt Die Gesellschaft ist als gemeinnutziger Verein organisiert Die Mitglieder stammen aus verschiedenen Fachbereichen die einen inhaltlichen Bezug zu Fragen der Sexuellen Gesundheit haben Dermatologie Venerologie Urologie Gynakologie Epidemiologie Psychologie Padagogik und dem offentlichen Gesundheitsdienst Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Geschichte zum Vorbild Neisser und Blaschko grunden die DGBG 1 2 Bis zu 10 000 Mitglieder 1 3 Niedergang im Dritten Reich 2 Die DSTIG gestern und heute 2 1 Prasidenten der Gesellschaft 3 Auf dem Weg zur Sexuellen Gesundheit 3 1 Sektion sexuelle Gesundheit 3 2 Aktivitaten der Sektion sexuelle Gesundheit 4 Deutsche STI Kongresse 5 Kooperationspartner der DSTIG 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Geschichte zum Vorbild Neisser und Blaschko grunden die DGBG Bearbeiten Einen Mittelpunkt fur alle Bestrebungen zu schaffen welche zu einer Einschrankung der Geschlechtskrankheiten fuhren konnen so lautet das 1902 selbstformulierte Ziel der Fachgesellschaft im Grundungsaufruf der Deutschen Gesellschaft zur Bekampfung der Geschlechtskrankheiten DGBG aus der spater die DSTIG hervorging Der Breslauer Venerologe Albert Neisser der 1879 den Erreger der Gonorrho entdeckte wurde zum ersten Vorsitzenden der DGBG benannt Ein weiteres prominentes und ausserst engagiertes Mitglied der Gesellschaft war Alfred Blaschko Er wurde 1902 zum Generalsekretar ernannt und ubernahm ab 1916 den Vorsitz der DGBG Mit den Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft zur Bekampfung der Geschlechtskrankheiten hatte die Gesellschaft ein eigenes Periodikum Bis zu 10 000 Mitglieder Bearbeiten Organisiert war die Gesellschaft anfangs in Ortsgruppen und Zweigvereinen zahlte zehn Jahre nach ihrer Grundung bereits 5 000 und nach dem Ersten Weltkrieg sogar 10 000 Mitglieder Der Vorsitzende Blaschko hatte es geschafft in der DGBG nicht nur das bildungsburgerliche Milieu sondern Menschen unterschiedlichster gesellschaftlicher Schichten aus allen politischen Lagern zu vereinen Innerhalb der Fachgesellschaft sollten die Auseinandersetzungen uber die Strategien zur Bekampfung der Geschlechtskrankheiten gefuhrt und Werte und Moralvorstellungen diskutiert werden Die Vertretung verschiedener Ansichten war gewollt und kein Ausschlusskriterium Die Aktualitat und Brisanz des Themas Geschlechtskrankheiten kam der schnellen und breiten Akzeptanz der jungen Fachgesellschaft zugute Niedergang im Dritten Reich Bearbeiten 1933 trat der gesamte Vorstand geschlossen zuruck weil die Gesellschaft vom NS Regime im Zuge der Gleichschaltung dem Reichsausschuss fur Volksgesundheit unterstellt wurde und keine eigene politische Stimme mehr hatte 1955 wurde die DGBG neu gegrundet Erst Anfang der 1980er Jahre mit dem Aufkommen von HIV AIDS bekam die DGBG wieder eine grossere Offentlichkeit jenseits der Fachwelt und politischen Einfluss Im Oktober 1994 beschloss die Mitgliederversammlung die Umbenennung in Deutsche STD Gesellschaft Deutschsprachige Gesellschaft zur Pravention sexuell ubertragbarer Krankheiten Der Vorstand wurde von 5 auf 15 Personen vergrossert Die DSTIG gestern und heute BearbeitenDetlef Petzoldt leitete von 1986 bis 1998 die Gesellschaft und ist heute noch als Ehrenmitglied aktiv Sein Nachfolger Gerd Gross ubernahm das Amt des Vorsitzenden von 1998 bis 2010 Auf der Mitgliederversammlung im September 2010 wurde Norbert Brockmeyer zum neuen Prasidenten der DSTDG gewahlt Durch die Mitgliederversammlung angenommen wurde im September 2011 die Namensanderung der Gesellschaft in Deutsche STI Gesellschaft Gesellschaft zur Forderung der Sexuellen Gesundheit DSTIG Prasidenten der Gesellschaft Bearbeiten 1902 1916 Albert Neisser Breslau 1916 1922 Alfred Blaschko Berlin 1922 1933 Josef Jadassohn Breslau DGBG wird dem Reichsausschuss der Nationalsozialisten unterstellt 1933 0000 Bodo Spiethoff Jena von Nationalsozialisten als Prasident ernannt infolgedessen Rucktritt des gesamten Vorstandes 1955 1957 Alfred Stuhmer Freiburg 1958 1965 Philipp Keller Aachen 1965 1970 Karl Wilhelm Kalkoff Freiburg 1970 1975 Wilhelm Schneider Tubingen 1975 1984 Hans Joachim Heite Freiburg 1984 1998 Detlef Petzoldt Heidelberg 1998 2010 Gerd Gross Rostock 2010 0000 Norbert H Brockmeyer BochumAuf dem Weg zur Sexuellen Gesundheit BearbeitenNeben der Thematik STI Sexually Transmitted Infection Diagnostik und Behandlung spielt die Sexuelle Gesundheit innerhalb der DSTIG eine zunehmend starke Rolle Sexuelle Gesundheit ist noch immer kein offentlich diskutiertes Thema in Deutschland Je nach Zielgruppe oder Zielsetzung sind in Deutschland unterschiedliche Einrichtungen mit dem Thema sexuelle Gesundheit befasst Einrichtungen des offentlichen Gesundheitsdienstes OGD Nichtregierungsorganisationen NGO sowie verschiedene medizinische sowie psychosoziale Disziplinen Diese ausserst heterogenen und diversifizierten deutschen Strukturen sind mit denen auf inter und supranationaler Ebene nur bedingt kompatibel Zudem besteht in Deutschland ein hoher Bedarf an Vernetzung Fortbildung und Offentlichkeitsarbeit Hier eine Verbesserung zu erzielen das hat sich die DSTIG zur Aufgabe gemacht Sektion sexuelle Gesundheit Bearbeiten Die Sektion Sexuelle Gesundheit in Deutschland wurde 2007 als Arbeitsgruppe der Deutschen STI Gesellschaft DSTIG gegrundet Die ca 60 Mitwirkenden der Arbeitsgruppe gehoren verschiedenen Berufsgruppen wie der Medizin Epidemiologie Sozialwissenschaften und Pravention an und arbeiten in verschiedenen Bereichen des deutschen Gesundheitssystems Interdisziplinaritat ist eine zentrale Grundlage der Arbeitsweise der Sektion Aktivitaten der Sektion sexuelle Gesundheit Bearbeiten Die Mitglieder der Sektion Sexuelle Gesundheit treffen sich in regelmassigen Abstanden an verschiedenen Orten Deutschlands um bereits vorhandene regionaler nationaler und auf internationaler Standards zu sichten und an die deutsche Situation anzupassen Zu den Themen Indikatoren Beratungs und Versorgungsstandards und Pravention arbeiten kleinere Untergruppen deren Ergebnisse dann in der gesamten Gruppe abgestimmt werden Die Arbeit wird in gleichberechtigter interdisziplinarer Zusammenarbeit geleistet Die Ergebnisse der Arbeit sollen zu einer Verbesserung der sexuellen Gesundheit auf wissenschaftlicher politischer und praktischer Ebene beitragen Deutsche STI Kongresse BearbeitenDie DSTIG richtet in regelmassigen Abstanden Deutsche STI Kongresse aus Zu diesen STI Kongressen sind nicht nur DSTIG Mitglieder geladen sondern alle Interessierten die sich in den Gebieten STD STI Pravention Diagnose Behandlung uber Aspekte der sexuellen Gesundheit sowie in epidemiologischen oder sozialwissenschaftlichen Themen weiterbilden mochten Der STI Kongress richtet sich an Personen verschiedener Berufsgruppen Medizin z B Urologie Gynakologie Venerologie Infektiologie Dermatologie Psychologie Epidemiologie Sozialwissenschaften und dem offentlichen Gesundheitswesen Das Kongress Angebot beinhaltet immer auch einen praktischen Teil In Workshops konnen die Teilnehmer praxisrelevante Fertigkeiten erlernen z B STI Diagnostik Kommunikationstechniken im Arzt Patienten Gesprach Proktologie etc Die Referenten sind nationale und internationale Fachleute aus allen Bereichen des Gesundheitssystems Neben den Vortragen Podiumsdiskussionen und Workshops gibt es immer auch eine Posterausstellung mit Posterwalk Fester Bestandteil des STI Kongresses ist auch die Verleihung des Detlef Petzoldt Preises fur eine herausragende wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der STD STI Forschung Kooperationspartner der DSTIG BearbeitenBundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung BZgA Deutsche Dermatologische Gesellschaft DDG und deren Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Infektiologie European Centre for Disease Prevention and Control ECDC Gemeinnutzige Stiftung Sexualitat und Gesundheit GSSG International Planned Parenthood Federation IPPF The International Union against Sexual Transmitted Infections IUSTI Paul Ehrlich Institut PEI pro familia Robert Koch Institut RKI Literatur BearbeitenNorbert H Brockmeyer Deutsche STD Gesellschaft im Portrait Eine interdisziplinare Fachgesellschaft In Uro News 6 2010 2 Lutz Sauerteig Die Deutsche Gesellschaft zur Bekampfung der Geschlechtskrankheiten DGBG 1902 2002 In Akt Dermatol 2002 28 393 397 L Sauerteig Krankheit Sexualitat Gesellschaft Geschlechtskrankheiten und Gesundheitspolitik in Deutschland im 19 und fruhen 20 Jahrhundert Stuttgart Franz Steiner Verlag 1989 S 89 125 H J Vogt Die Deutsche Gesellschaft zur Bekampfung der Geschlechtskrankheiten DGBG GBGK die Ara von 1945 1984 In Der Hautarzt 2003 54 886 893 Detlef Petzoldt Von der Deutschen Gesellschaft zur Bekampfung der Geschlechtskrankheiten zur Deutschen STD Gesellschaft 1985 1996 In Der Hautarzt 2004 55 322 324 Weblinks BearbeitenDeutsche STI Gesellschaft Gesellschaft zur Forderung der Sexuellen Gesundheit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche STI Gesellschaft Gesellschaft zur Forderung der Sexuellen Gesundheit amp oldid 213126693