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Der Offentliche Gesundheitsdienst OGD ist in Deutschland Osterreich und der Schweiz ein Bereich des jeweiligen Gesundheitswesens Sein Ziel ist der Schutz der Gesundheit der Bevolkerung Public Health Die vielfaltigen Aufgaben werden auf lokaler Ebene von den Gesundheitsamtern wahrgenommen Bereits im 14 Jahrhundert erfolgte eine gesteigerte Pflege des offentlichen Gesundheitswesens 1 Als Pionier des modernen offentlichen Gesundheitswesens 2 gilt der Arzt Johann Peter Frank 1745 1821 Auf internationaler Ebene erfolgte ab etwa 1920 eine Organisation der allgemeinen Hygiene und des offentlichen Gesundheitswesen in grosserem Ausmass 3 Inhaltsverzeichnis 1 OGD in Deutschland 1 1 Behorden 1 1 1 Untere Gesundheitsbehorden 1 1 2 Landesbehorden 1 1 3 Bundesoberbehorden 1 2 Ausbildung und Forschung 1 2 1 Akademien 1 2 2 Der Facharzt fur Offentliches Gesundheitswesen 1 2 3 Der Fachapotheker fur Offentliches Gesundheitswesen 2 OGD in Osterreich 2 1 Bundesbehorden 2 2 Landesbehorden 2 3 Gemeindebehorden 2 4 Oberste Sanitatsrat 2 5 Landessanitatsrat 2 6 Landessanitatsbehorde bzw Landessanitatsdirektion 2 7 Gesundheitsamt 2 8 Sprengelarzt 2 9 Gesundheit Osterreich GmbH 3 OGD in der Schweiz 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Quellen und Literatur 7 EinzelnachweiseOGD in Deutschland BearbeitenBehorden Bearbeiten Untere Gesundheitsbehorden Bearbeiten GesundheitsamterLandesbehorden Bearbeiten Offentlicher Gesundheitsdienst in Baden Wurttemberg Bayerisches Landesamt fur Gesundheit und Lebensmittelsicherheit LGL Landesamt fur Gesundheit und Soziales LAGeSo Berlin Landesamt fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz LUGV Brandenburg Behorde fur Arbeit Gesundheit Soziales Familie und Integration Hamburg BAGSFI Hessisches Landesprufungs und Untersuchungsamt im Gesundheitswesen HLPUG Landesamt fur Gesundheit und Soziales Mecklenburg Vorpommern LAGuS Niedersachsisches Landesgesundheitsamt NLGA Landeszentrum Gesundheit Nordrhein Westfalen LZG NRW Landesamt fur Soziales Jugend und Versorgung LSJV Rheinland Pfalz und Landesuntersuchungsamt Rheinland Pfalz LUA Landesuntersuchungsanstalt Sachsen LUA Landesamt fur Verbraucherschutz Sachsen Anhalt LAV Landesamt fur soziale Dienste Schleswig Holstein LASD und Landesamt fur Gesundheit und Arbeitssicherheit Schleswig Holstein Thuringer Landesamt fur Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz TLLV Bundesoberbehorden Bearbeiten Bundesministerium fur Gesundheit BMG oberste Bundesbehorde Bundesinstitut fur Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM Bundesinstitut fur Risikobewertung BfR Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung BZgA Deutsches Institut fur Medizinische Dokumentation und Information DIMDI Paul Ehrlich Institut PEI Robert Koch Institut RKI Bundesamt fur Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit BVL Ausbildung und Forschung Bearbeiten Akademien Bearbeiten Fur die Aus Fort und Weiterbildung von Beschaftigten des Offentlichen Gesundheitsdienstes zustandig sind die Akademie fur Offentliches Gesundheitswesen in Dusseldorf sowie die Akademie fur Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Schwabach als Teil des Bayerischen Landesamtes fur Gesundheit und Lebensmittelsicherheit LGL Die Akademie fur Gesundheitswesen gemeinsam mit Gesundheitsamtern ist beispielsweise in der Ausbildung sozialmedizinischer Assistenten SMA eingebunden Diese betatigen sich neben den Bundesamtern sowie den Landesamtern und untersuchungsamtern auch an der angewandten Forschung auf diesem Sektor Der Facharzt fur Offentliches Gesundheitswesen Bearbeiten nbsp Um nach einem absolvierten Medizinstudium in Deutschland als Facharzt fur Offentliches Gesundheitswesen tatig zu werden bedarf es einer funfjahrigen Weiterbildungszeit Die Inhalte sind dabei je nach Bundesland unterschiedlich geregelt etwa 36 Monate 3 Jahre Tatigkeit in den Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung davon 6 Monate in der Psychiatrie und Psychotherapie 18 Monate 1 5 Jahre Tatigkeit in einer zugelassenen Weiterbildungsstatte des offentlichen Gesundheitswesens davon 9 Monate bei einer unteren Gesundheitsbehorde 6 Monate 720 Stunden theoretische Weiterbildung im Kurs offentliches Gesundheitswesen vgl Abschnitt B 21 der Weiterbildungsordnung der Arztekammer Nordrhein vom 20 Marz 2004 i d F v 1 Oktober 2008 46 HeilBerG NRW 1 VO Weiterbildungs OGW NRW Der Inhalt der Weiterbildung wird nicht ausschliesslich von der Arztekammer festgelegt sondern erfolgt was eine Besonderheit dieser Weiterbildung darstellt auch nach staatlichen Verordnungen Wurde die Weiterbildung nach ebendiesen Richtlinien abgeschlossen verleiht die Arztekammer den Facharzttitel in Bayern geschieht dies direkt durch die oberste Landesgesundheitsbehorde Am 1 Januar 2001 waren 1 475 Facharzte fur offentliches Gesundheitswesen registriert von denen 25 niedergelassen waren 396 ubten keine arztliche Tatigkeit aus Daneben gibt es auch den Fachzahnarzt fur Offentliches Gesundheitswesen Der Fachapotheker fur Offentliches Gesundheitswesen Bearbeiten Fachapotheker im offentlichen Gesundheitswesen in Deutschland erfullen offentliche Aufgaben auf Bundes und Landesebene Zu den Weiterbildungsstatten gehoren daher Landesgesundheitsbehorden Bundesgesundheitsbehorden Sanitatseinrichtungen der Bundeswehr Arzneimitteluntersuchungssstellen die unteren Gesundheitsbehorden oder die Zentralstelle der Lander fur den Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln Die Weiterbildung dauert drei Jahre und kann erst nach Erteilung der Approbation begonnen werden Die Weiterbildung vermittelt verwaltungsrechtliche Kenntnisse Fertigkeiten zur Uberwachung Rechtskunde und Sozialpharmazie Inhalte anderer Fachapothekerweiterbildungen beispielsweise die des Fachapothekers fur Arzneimittelinformation konnen im Einzelfall angerechnet werden OGD in Osterreich BearbeitenDer Offentliche Gesundheitsdienst bzw die Offentliche Gesundheit in Osterreich Die Behorden und die fur sie tatigen medizinischen Sachverstandigen fur Untersuchung Gutachten und Beratung in der Offentlichen Gesundheit in Osterreich sind gemass dem Bundesverfassungsgesetz B VG bzw gemass dem Reichssanitatsgesetz RGBl Nr 68 1870 idgF Bundesbehorden Bearbeiten Bundesminister fur Gesundheit und Oberste Sanitatsrat Landeshauptmann und LandessanitatsratLandesbehorden Bearbeiten Landesregierung und Landessanitatsrat Bezirksverwaltungsbehorde und AmtsarztGemeindebehorden Bearbeiten Burgermeister und SprengelarztOberste Sanitatsrat Bearbeiten Der Oberste Sanitatsrat OSR ist ein besonderes Beratungsgremium des Bundesministers fur Gesundheit und setzt sich aus ehrenamtlichen Mitgliedern Experten aus den Bereichen Medizin Psychologie Pflege Wissenschaft Arzte und Apothekerkammer Sozialversicherung und offentlicher Gesundheitsdienst zusammen Der OSR bewertet in seinen Empfehlungen grundsatzliche Fragestellungen z B ob und welche Behandlungsmethodik dem Stand der medizinischen Wissenschaft entspricht welche behordlichen Massnahmen zur Bekampfung von epidemischen Krankheiten geeignet sind und im offentlichen Interesse ergriffen werden sollen ob und welche Impfungen als offentliche Impfungen durchgefuhrt werden sollen bzw ob eine Impfpflicht festgesetzt werden soll Landessanitatsrat Bearbeiten Der Landessanitatsrat LSR ist ein besonderes Beratungsgremium des Landeshauptmannes bzw der Landesregierung und setzt sich aus ehrenamtlichen Mitgliedern Experten aus den Bereichen Medizin Psychologie Pflege Wissenschaft Arzte und Apothekerkammer Sozialversicherung und offentlicher Gesundheitsdienst zusammen Der LSR bewertet in seinen Empfehlungen medizinische Fragestellungen auf Ebene des Landes z B welche Krankenanstalten bzw besonderen Versorgungsangebote vorgehalten werden sollen oder welche behordlichen Massnahmen zur Bekampfung von epidemischen Krankheiten im Vollzug von Bundes und Landesgesetzen tatsachlich ergriffen werden sollen Landessanitatsbehorde bzw Landessanitatsdirektion Bearbeiten Auf Ebene der Bundeslander sind jeweils im Amt der Landesregierung als Dienststellen der Offentlichen Gesundheit die Landessanitatsbehorde zur Besorgung von sanitatsrechtlichen Angelegenheiten Anm Bundesgesetze vollzieht der Landeshauptmann Landesgesetze vollzieht die Landesregierung sowie die Landessanitatsdirektion zur Besorgung der fachlichen Angelegenheiten im Sanitatswesen eingerichtet Landessanitatsdirektion Oberosterreich Landessanitatsdirektion Salzburg Landessanitatsdirektion Steiermark Landessanitatsdirektion Tirol Wiener Landessanitatsdirektionu a m Gesundheitsamt Bearbeiten Die Bezirksverwaltungsbehorde bzw das Gesundheitsamt bzw der Amtsarzt hat folgende Aufgaben amtsarztliche Untersuchungen Fuhrerschein Geschlechtskrankheiten Offentliche Impfungen Schulimpfungen und Vorsorgemedizin Reiseimpfungen Sanitare Aufsicht uber Krankenanstalten Kuranstalten Apotheken Baderhygiene Sanitatspolizeiliche Angelegenheiten Uberwachung Uberprufung Meldepflichtige Krankheiten Epidemien TBC Geschlechtskrankheiten amtliche Totenbeschau Obduktion Leichen u Bestattungsgesetz Suchtmittelverkehr verwahrung Suchtgiftmissbrauch Substitutionsbehandlung SuchtmittelG Suchtgift VO Giftbezugsbewilligung lizenz Chemikaliengesetz 42 Amtlicher Sachverstandiger medizinischer Gutachter z B fur Errichtung Anderung und Erweiterungen von Badeanstalten Baubehorde bei Lehranstalten Schulen fur GewerbebehordeSprengelarzt Bearbeiten Der Sprengelarzt besorgt fur die Gemeinde als ortliche Gesundheitsbehorde fur den Burgermeister als ortliche Gesundheitspolizei die fachlichen Angelegenheiten des offentlichen Gesundheitsdienstes gemass der Gemeindeordnung bzw dem Stadtrecht auf der Grundlage von Bundes und Landesgesetzen Mehrere Ortsgemeinden oder ein Gemeindeverband bilden innerhalb eines Bezirkes einen Gesundheitssprengel Sanitatssprengel und beschaftigen dann gemeinsam einen Sprengelarzt Die Stadt mit eigenem Statut bildet im System der Gesundheitssprengel eine Ausnahme bzw besorgt die Aufgaben der ortlichen Gesundheitsbehorde im Rahmen der Bezirksverwaltung durch das Gesundheitsamt bzw den Amtsarzt Die Aufgaben der ortlichen Gesundheitsbehorde bzw des Sprengelarztes sind Sicherstellung jederzeit erreichbarer arztlicher Hilfe ohne Bedachtnahme auf die Zahlungsfahigkeit Mitwirkung bei Verhutung und Bekampfung ubertragbarer Krankheiten und bei offentlichen Impfungen Uberwachung der sanitaren Verhaltnisse Trinkwasser Abwasser Badeanlagen Schulen Pflegeheime Kindergarten Mitwirkung bei Katastrophen Umweltschaden u Belastungen Amtliche Totenbeschau Leichen u Bestattungsgesetz Einweisung psychisch Kranker Unterbringungsgesetz UbG 197 ArzteG Qualifikation des Sprengelarztes Arzt fur Allgemeinmedizin Praktischer Arzt Die Fachliche Aufsicht Kontrolle des Sprengelarztes obliegt der Bezirksverwaltungsbehorde Amtsarzt Gesundheit Osterreich GmbH Bearbeiten Fur den Bund und die Bundeslander tatig ist Gesundheit Osterreich GmbH GoG Osterreichisches Bundesinstitut im Gesundheitswesen OBIG OBIG fuhrt im Auftrag des Bundes bzw der Lander gesundheitsbezogene Forschungsprojekte und Planungen der Gesundheitsversorgung durch gestaltet themenbezogene Berichte und das Berichtswesen und erstellt Grundlagen fur die Steuerung des Gesundheitswesens OBIG fuhrt auch das sog Widerspruchsregister wenn jemand der in Osterreich grundsatzlich kraft Gesetz erlaubten Entnahme von Organen rechtskraftig widersprechen mochte OGD in der Schweiz BearbeitenIn der Schweiz wird der offentliche Gesundheitsdienst hauptsachlich von den Kantonsarzten getragen und von der Gesundheitsdirektorenkonferenz koordiniert wahrend das Bundesamt fur Gesundheit einzelne Bereiche steuert wie zum Beispiel die epidemiologische Uberwachung der Infektionskrankheiten die Aufsicht uber die Krankenkassen oder die Anforderungen an die arztliche Ausbildung Siehe auch BearbeitenGesundheitssystem Deutschlands Gesundheitssystem in Osterreich Gesundheitswesen SchweizWeblinks BearbeitenVeronika Reisig Joseph Kuhn Offentlicher Gesundheitsdienst OGD und Gesundheitsforderung Hrsg Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung Koln 26 November 2020 doi 10 17623 BZGA 224 i081 1 0 bzga de abgerufen am 1 April 2021 Offentlicher Gesundheitsdienst im Lexikon des AOK Bundesverbandes Offentlicher Gesundheitsdienst Kapitel 6 2 des Gesundheitsberichts fur Deutschland 1998 Forum fur Hygienekontrolleure im Offentlichen GesundheitsdienstFachverbande Bundesverband der Arztinnen und Arzte des offentlichen Gesundheitsdienstes e V Bundesverband der Hygieneinspektoren e V Arzteverband offentlicher Gesundheitsdienst Baden Wurttemberg Arzteverband Offentlicher Gesundheitsdienst Bayern Public Health Schweiz in Bern SchweizQuellen und Literatur BearbeitenBundesarztekammer Arzte im offentlichen Dienst Offentlicher Gesundheitsdienst Markus Vieten Berufsplaner Arzt Thieme Verlag Via medici Buchreihe Stuttgart 2003 ISBN 3 13 116105 1 Fritz Dross Wolfgang Woelk et al Gesundheitswesen offentliches In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte Walter de Gruyter Berlin und New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 487 492 Alfons Labisch Florian Tennstedt Gesundheitsamt oder Amt fur Volksgesundheit Zur Entwicklung des offentlichen Gesundheitsdienstes seit 1933 In Norbert Frei Hrsg Medizin und Gesundheitspolitik in der NS Zeit R Oldenbourg Verlag Munchen 1991 Schriften der Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Sondernummer ISBN 3 486 64534 X S 35 66 Einzelnachweise Bearbeiten Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 20 Heinrich Buess Huldrych M Koelbing Kurze Geschichte der ankylosierenden Spondylitis und Spondylose J R Geigy Basel 1964 Acta rheumatologica Nr 22 S 53 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 1960 S 67 68 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4139691 1 lobid OGND AKS LCCN sh85108638 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Offentlicher Gesundheitsdienst amp oldid 234443365