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Der arme Awrossimow russisch Bednyj Avrosimov Bedny Awrossimow A 1 ist ein historischer Roman des sowjetischen Schriftstellers Bulat Okudschawa der 1965 bis 1969 entstand 1 und 1969 in den Heften 4 bis 6 April bis Juni der Moskauer Monatszeitschrift fur Literatur Druschba narodow 2 erschien 3 Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Marginalien 3 Rezeption 3 1 Verwendete Ausgabe 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseUberblick Bearbeiten nbsp Sitzung des Untersuchungsausschusses gegen die Dekabristen 1826 portratiert von Wladimir AdlerbergEin fiktiver Ich Erzahler der sowohl den Leser als auch die Leserin in seinem Bericht andauernd mit mein liebwerter Herr 4 anredet nahert sich zu Anfang der 1860er Jahre also wahrend der Grossen Reformen 5 schreibend einem Ereignis aus dem Januar des Jahres 1826 in Sankt Petersburg Die Dekabristen sind gescheitert Eines ihrer Haupter der Edelmann Obrist Pawel Pestel wird vom Kriegsminister Graf Alexander Tatischtschew auf dem Bild 2 von links den beiden Militarrichtern General Wassili Lewaschow auf dem Bild 4 von rechts und Generaladjutant Alexander Tschernyschow auf dem Bild 3 von links sowie vom Prozessfuhrer Alexander Borowkow auf dem Bild stehend verhort Der vollig unbedeutende russische Edelmann 6 Iwan Jewdokimowitsch Awrossimow ein rothaariger Riese die zweite fiktive Hauptgestalt im Roman schreibt emsig das Protokoll des Verhors Obwohl sich Awrossimow im Verlaufe der Romanhandlung vom zar entreuen Schreiber zu einem Sympathisanten Pestels wandelt der den Eingekerkerten sogar in einer Nacht und Nebelaktion schliesslich befreien mochte bleibt er ein armer kleiner Kanzlist der seine zeitweilige Treulosigkeit abstreiten kann und in sein Dorf zuruckgeschickt wird Der Geheimbundler Pestel hingegen schmachtet ein halbes Jahr wie auch die anderen Meuterer in der Kasematte und stirbt Anfang Juli 1826 den Martyrertod fur seine Idee von der Ablosung der uberlebten Russischen Monarchie durch eine Russische Republik 7 frei nach dem Muster der Franzosischen Revolution 8 Zu den oben erwahnten historischen Personlichkeiten um den Fall des Freimaurers Pestel gesellen sich zwei Handlungsstrange die durch den blutjungen Dekabristen Nikolai Saikin und den Verrater Arkadi Maiboroda ehemals Gesinnungsfreund Pestels zusammengehalten werden Saikin soll bei der Suche nach Pestels in der Ukraine vergrabenen Dokumenten helfen und Maiboroda der sich als Retter des Vaterlandes wahnt erscheint bei Okudschawa als jammerlicher Angsthase der allerseits nicht aber vom Imperator gemieden wird Neben der Historizitat enthalt der Text auch Elemente der Phantastischen Literatur Der kraftige rotgesichtige Awrossimow fallt unter den blasiert auftretenden Petersburger Hoflingen sehr auf Der ledige junge Mann mit den Hunenschultern verschreibt sich mitunter weil er stets selbst beim Protokollieren an Frauen denkt von denen er eine besitzen und mit ihr auf sein Dorf zum Mutterchen fur immer und ewig heimkehren mochte A 2 Die Phantastik geht streckenweise so weit dass Wirklichkeit und Wunschtraum miteinander verwoben werden Marginalien BearbeitenAwrossimow der angeblich die Kunst des Schreibens vorzuglich beherrscht in praxi ein Mann mit Rechtschreibschwache protokolliert der deutsche Ferbrecher Pestel sei Lutheranischen Glaubens und habe gegen Bonaparte gekampft Der Kriegsminister ausserst gegenuber Awrossimow unter vier Augen Schade um Pestel War ein guter Kommandeur und fragt Was mag ihn aus der Bahn geworfen haben Der Protokollant antwortet Pestel sei vom Teufel besessen 9 Im Gesprach werden neben Pestel noch andere Dekabristen erwahnt Bestuschew Furst Schtschepin Oberstleutnant Jentalzew Furst Wolkonski Murawjow Major Lohrer sowie Nikolai und Pawel Bobrischtschew Puschkin Rezeption BearbeitenLeipzig im Juli 1970 Ralf Schroder 10 stellt den Text in die Reihe der historischen Romanen von Alexej Tolstoi Juri Tynjanow Alexei Pawlowitsch Tschapygin und Olga Forsch Zur oben erwahnten Phantastik Okudschawa lehne sich in diesem seinen Schelmenroman an Dostojewskis Arme Leute 1846 und Der Doppelganger 1846 an Schroder weist auf die Darstellung der zunachst unbewussten allmahlichen geistigen Annaherung Awrossimows an Pestel hin Verwendete Ausgabe Bearbeiten Bulat Okudshawa Der arme Awrossimow oder die Abenteuer eines Geheimschreibers Roman Aus dem Russischen von Thomas Reschke Mit einem Nachwort von Ralf Schroder Volk amp Welt Berlin 1971 Weblinks BearbeitenDer Text online bei RuLit russisch online bei litmir me russisch Verweis im Labor der Fantastik russisch Anmerkungen Bearbeiten Bednyj Avrosimov wurde auch unter Glotok svobody Glotok swobody etwa Ein Hauch von Freiheit publiziert In der manchmal uber alle Massen turbulenten Handlung verliebt sich der 22 jahrige Titelheld sogar Hals uber Kopf in ein unansehnliches weil bejahrtes Strassenmadchen und will partout nicht von der Schonen lassen bis er endlich bei Tageslicht durch Augenschein ernuchtert wirdEinzelnachweise Bearbeiten Schroder im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 386 5 Z v u russ ru Druzhba narodov zhurnal auf Deutsch Volkerfreundschaft Verwendete Ausgabe S 4 oben siehe zum Beispiel verwendete Ausgabe S 157 Schroder im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 386 1 Z v o Verwendete Ausgabe S 57 unten russ ru Russkaya pravda Pestel Die russische Wahrheit Verfasser Pestel Schroder im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 387 Mitte Verwendete Ausgabe S 27 Schroder im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 385 404 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der arme Awrossimow amp oldid 224738917