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Der Panzerbar war eine Frontzeitung des Berliner Deutschen Verlages ehemals Ullstein Verlag Diese wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wahrend der Schlacht um Berlin ausgegeben und war die letzte Zeitung die in der Zeit des Nationalsozialismus in Gross Berlin erschien Zunachst wurde sie im ehemaligen Ullsteinhaus in Tempelhof gedruckt wo die Wehrmacht einen Artillerie Beobachtungsstand eingerichtet hatte und etwa 3000 Menschen aus der Nachbarschaft in einem Luftschutzkeller untergebracht waren 1 Nach dem Heranrucken der Roten Armee in der Schlacht um Berlin wurde die Arbeit im gesamten Deutschen Verlag auf dem Tempelhofer Gelande am 24 April auf Befehl des Betriebsfuhrers Max Wiessner eingestellt und die Redaktion des Panzerbar zog um in die von einem SS Kommando besetzten Ruinen des Pressehauses in der Kochstrasse das ebenfalls gleichzeitig als Bunker und Feuerleitstelle diente 2 Der PanzerbarBeschreibung FrontzeitungSprache DeutschVerlag Deutscher Verlag bzw Ullstein Verlag Deutsches Reich Erstausgabe 22 April 1945 Ausgabe 1 Einstellung 29 April 1945 Ausgabe 8 Als Herausgeber nennt der Der Panzerbar in seiner ersten Ausgabe die PK Panzerbar b Befehlshaber d Vert Ber Berlin danach lediglich noch bezeichnet als Dienststelle Fp Nr 67 700 womit der Ende 1944 aufgestellte Propagandazug z b V Grossberlin gemeint war 3 Der Titel lautete Der Panzerbar KAMPFBLATT FUR DIE VERTEIDIGER GROSS BERLINS Dass der vormalige Hauptschriftleiter Chefredakteur des 12 Uhr Blatts und Gestapo Spitzel Wilhelm Fanderl am Panzerbar federfuhrend beteiligt war wie in der Fachliteratur verschiedentlich behauptet 4 wird von Erich Kuby bestritten Fanderl lag nichts ferner als bis funf Minuten vor zwolf durchzuhalten 5 Fest steht dass der Panzerbar auf einer ausgedienten Rotationsmaschine gedruckt wurde die zunachst von der Kochstrasse nach Tempelhof gebracht worden war und bis dahin vom 12 Uhr Blatt genutzt worden war Der Pressehistoriker Peter de Mendelssohn leitete daraus ab dass sich Fanderl hinter der Chiffre Dienststelle Fp Nr 67 700 verbarg und Herausgeber des Panzerbar war 6 Auch Reichspropagandaminister Joseph Goebbels und sein Staatssekretar Werner Naumann werden als Herausgeber anders als gelegentlich zitiert im Panzerbar nicht genannt 7 Allerdings druckt der Panzerbar in seiner Ausgabe vom 27 April eine Rundfunkansprache Naumanns in vollem Wortlaut auf der Titelseite ab Berlin kampft fur das Reich und Europa 8 Titelseite der zweiten Ausgabe des Panzerbar vom 23 April 1945Die erste von insgesamt acht Ausgaben alle Ausgaben ohne fortlaufende Nummern erschien am 22 April 1945 einen Tag bevor die Zeitungen Der Angriff und die Deutsche Allgemeine Zeitung zwei Tage bevor der Volkische Beobachter ihr Erscheinen einstellten 9 Von da an wurde diese Zeitung taglich kleinformatig und in einem Umfang von vier Seiten bis zum 29 April 1945 herausgegeben Der Inhalt erschopfte sich in Durchhalteparolen wie der Behauptung Berlin habe Lebensmittelvorrate fur zwolf Wochen in vollig ausreichendem Masse Ausgabe vom 23 April 1945 und dem pathetischen Versprechen Hitler personlich trage alle Belastungen der hart umkampften Frontstadt mit Er steht auf dem heissesten Schlachtfeld das die Geschichte kennt 28 April 1945 Offenbar diente das Blatt mangels Zustellung auch als Aushang wie sich die Journalistin Marta Hillers erinnerte Beim Backer ist neben dem Schaufenster eine Ausgabe von Goebbels Panzerbar an die Wand geklebt worden 10 Ausgabe vom 23 AprilDie letzte Ausgabe vom 29 April 1945 wurde offenbar nicht mehr verteilt sondern blieb in grossen Stossen in der Druckerei und auf der Strasse liegen 11 12 Unter der Schlagzeile Heroisches Ringen Bei Tag und Nacht neue Eingreifkrafte herangefuhrt hiess es auf der Titelseite der Kampf um den Stadtkern sei entbrannt In einem Leitartikel Der langere Atem war zu lesen Zu verlieren haben wir nichts mehr Wir haben alles verloren und wurden durch Kapitulation uns selbst unsere Zukunft Frau und Kind preisgeben Auf Seite 3 wurde gegen das Wort hoffentlich polemisiert Wer es benutze sei gar kein Hoffender sondern ein zagender Mensch und wer zaghaft sei bringe es zu nichts Daneben enthielten die vier Seiten zwei Fotos Hitlerjunge mit Panzerfaust Rotkreuz Schwestern bei der Essensausgabe an Soldaten und Propaganda Berichte uber Kampfhandlungen aus diversen Bezirken Friedrichshain Charlottenburg Sudwesten Durchhalte Artikel Keine andere Wahl als durch Standhaftigkeit zu bestehen und Vor den Frauen schamen Frauen in der Hauptkampflinie HKL Funfzehn T 34 am Friedrich Karl Platz vernichtet HJ Kampfgruppe an der Heerstrasse Augenzeugenbericht Melder im Ruinenfeld Freiwilligenverbande der SS kampfen in Berlin Franzosen Norweger Danen Flamen Niederlander Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Panzerbar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Titelblatt des Panzerbar vom 27 April 1945 Erich Kuby Die Russen in Berlin 1945 In Der Spiegel 21 1965 vom 19 Mai 1965Einzelnachweise Bearbeiten Peter Mendelssohn Zeitungsstadt Berlin Menschen und Machte in der Geschichte der Deutschen Presse Berlin 1959 S 416 f Klaus Matussek Doris Obschernitzki Zerstort besiegt befreit der Kampf um Berlin bis zur Kapitulation 1945 Berlin 1985 S 120 Heinz Werner Eckhardt Die Frontzeitungen des deutschen Heeres 1939 1945 Wien 1975 S 98 Walther Georg Oschilewski Zeitungen in Berlin im Spiegel der Jahrhunderte Berlin 1975 S 223 Erich Kuby Die Russen in Berlin Rastatt 1988 S 266 Peter de Mendelssohn Zeitungsstadt Berlin Menschen und Machte in der Geschichte der Deutschen Presse 2 uberarb u erw Aufl Frankfurt am Main Berlin Wien 1982 erstmals 1959 S 484 Bjoern Weigel Inszenieren und zerstoren Kultur und Medien am Standort Berlin in Michael Wildt Christoph Kreutzmuller Hrsg Berlin 1933 1945 Stadt und Gesellschaft im Nationalsozialismus Munchen 2013 S 259 http www dorsten unterm hakenkreuz de 2012 05 28 alt nazis unterwanderten 1953 die nrw fdp um ns gedankengut wieder salonfahig zu machen englische polizei verhaftete den gauleiter kreis mit werner naumann an der spitze Walther Georg Oschilewski Zeitungen in Berlin im Spiegel der Jahrhunderte Berlin 1975 S 223 Mario Frank Der Tod im Fuhrerbunker Hitlers letzte Tage Berlin 2005 S 167 Peter de Mendelssohn Zeitungsstadt Berlin Menschen und Machte in der Geschichte der Deutschen Presse 2 uberarb u erw Aufl Frankfurt am Main Berlin Wien 1982 erstmals 1959 S 15 Bjoern Weigel Inszenieren und zerstoren Kultur und Medien am Standort Berlin in Michael Wildt Christoph Kreutzmuller Hrsg Berlin 1933 1945 Stadt und Gesellschaft im Nationalsozialismus Munchen 2013 S 259 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Panzerbar amp oldid 213757158