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Der Aufruhr um den Junker Ernst ist eine historische Erzahlung von Jakob Wassermann Im Herbst 1925 und Winter 1925 26 geschrieben erschien die Novelle im Fruhjahr 1926 im Berliner S Fischer Verlag Jakob Wassermann 1873 1934Junker Ernst gewinnt wahrend des Dreissigjahrigen Krieges als Marchenerzahler in Wurzburg und Umgebung zahlreiche Anhanger Diese befreien ihn aus den Klauen der Inquisition Eine Zahl in runden Klammern verweist auf die Seite in der Quelle oder in der Literaturstelle Inhaltsverzeichnis 1 Figuren 2 Zeit und Ort 3 Handlung 4 Zitate 5 Selbstzeugnis 6 Rezeption 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFiguren BearbeitenJunker Ernst von Ehrenberg 165 Freifrau Theodata von Ehrenberg 5 seine Mutter Bischof Philipp Adolph von Wurzburg 5 sein Onkel Jesuitenpater Gropp Untergebener und rechte Hand des Bischofs Richter in allen Prozessen wider die Hexen und Magier 10 Lenette Kinderfrau des Junkers Magister Molitor 58 Erzieher des Junkers Propst Lieblein sein Wurzburger Freund Pater Friedrich Spe Jesuit 98 Zeit und Ort BearbeitenDie Erzahlung handelt auf dem fiktiven Schloss Ehrenberg und in Wurzburg innerhalb der Amtszeit des Bischofs Philipp Adolph von Wurzburg 1623 bis 1631 Nach dem Tode des Bischofs 1631 war Schluss mit den Hexenprozessen in Wurzburg Jakob Wassermann schreibt 117 119 Schloss Ehrenberg lage nordlich von Wurzburg bei Rimpar Handlung BearbeitenIm Alter von sechs Jahren schon wird Junker Ernst Halbwaise Die Mutter kann es nicht verwinden dass der Sohn mehr an dem unholdischen Vater 35 hing als an ihr Dem Ehegefangnis unverhofft entronnen uberlasst die Unstete den Jungen der alten Kinderfrau Lenette auf Schloss Ehrenberg und zieht von einer Verwandtschaft zur nachsten jahrelang quer durchs Reich Magister Molitor ubernimmt unterdessen daheim die Erziehung des Edelmannssohns 58 duldet widerstrebend die Neigung des phantasiebegabten Junkers zum Fabulieren Junker Ernst halt es auf dem Schloss nicht aus Er wandert in den benachbarten Dorfern herum und erzahlt den Kindern Marchen Als die Mutter schliesslich von ihren Reisen nach Schloss Ehrenberg zuruckkehrt bittet sie ihren Schwager den Bischof von Wurzburg um finanzielle Unterstutzung Der geizige Bischof hat nie viel von der verarmten Freifrau gehalten Als er zu einem angekundigten Besuch auf Schloss Ehrenberg erscheint um auch mit dem inzwischen 15 jahrigen Junker Ernst zu sprechen ist dieser gerade wieder in den Dorfern Ungehalten erkundigt sich der Besuch bei dem Erzieher Magister Molitor nach dem Junker Molitor in die Enge getrieben gibt Antworten die Wasser auf die Muhle des Jesuitenpaters Gropp sind Der Pater Richter in Wurzburger Hexenprozessen begleitet den Bischof Als Junker Ernst nach Hause kommt findet der Bischof Gefallen an dem Jungen und nimmt ihn mit nach Wurzburg Dort kleidet der auf einmal freigebige Bischof den Junker ein Pater Gropp vor dem sich sogar der Bischof furchtet hat ein Ohr fur das hexische Geplapper 75 des Junkers Der Junge schaut mit dem uralten Staunen der Arglosen 76 in die granitenen Zuge 75 des Hexenverfolgers und spurt zum erstenmal Menschenfurcht 76 Trotz Verbots entfernt sich Junker Ernst regelmassig aus dem alten Palast des Bischofs um den Wurzburger Kindern seine Marchen zu erzahlen um die Muden zu bewegen und die Bedruckten zu erheben 84 Der Bischof kann die Gesellschaft seines Neffen nicht mehr missen 76 und er belauschtdes Nachtsden Schlummerndensogar mehrfachin seinem Schlaf 88 Pater Gropp lasst nicht locker Junker Ernst soll ihm gestehen ob er mit den bosen Geistern Umgang hat von denen er in seiner Wortlusternheit immerfort erzahlt 96 Gropp will dem Marchenerzahler den Prozess machen und fordert vom vorgesetzten Bischof den schriftlichen Befehl Der Bischof zaudert will den Junker entfuhren lassen aber Gropp trifft Vorkehrungen Schliesslich kommen Bischof und Pater uberein der Junker Ernst ist nur ein damonisches Gespenst mit dem Schein der Leiblichkeit 106 Der Bischof unterschreibt Die Nachricht von der Gefangensetzung des Junkers wegen Zauberei 112 verbreitet sich wie ein Lauffeuer und erreicht auch Schloss Ehrenberg Die Freifrau macht sich mit Lenette auf den Weg dringt zum Bischof vor und fordert ihren Sohn zuruck Die Mutter droht dem Schwager Sonst kund ich vor allem Volk dass Ihr mit dem Teufel im Bunde seid 125 Die Freifrau wird der Hexerei verdachtig eingekerkert und im Beisein des Sohnes peinlich befragt d h gefoltert Magister Molitor erwirkt uber seinen Freund den Propst Lieblein dass Pater Spe den Junker im Kerker aufsuchen darf Allmahlich kommen sich die beiden naher Der Pater hat wahrend des Dreissigjahrigen Krieges Mainfranken durchwandernd viel Kriegsgeissel Pest Verblendung und Glaubenseiferer 142 erleben mussen Zuruckblickend auf sein Marchenerzahlen muss Junker Ernst zugeben Ich hab nichts gewusst von den Menschen 145 Aber gerade diese Menschen Kinder Die Tausende und Tausende 149 ziehen gen Wurzburg und befreien ihren Marchenerzahler und seine gepeinigte standhaft gebliebene Mutter mit Knutteln 160 Der Bischof der den Neffen nie auf den Scheiterhaufen schicken wollte der aus Wurzburg gefluchtet war nachdem er erkennen musste dass auch er selber der Hexerei bezichtigt werden konnte hatte Gropp den Befehl erteilt alle der Hexerei Angeklagten aus dem Kerker zu entlassen Gropp hatte sich widersetzt Er wollte den Junker Ernst noch in der Nacht mit dem Schwert richten lassen 155 Die erste Botschaft des befreiten Junker Ernst an seine Befreier kann verstanden werden als Absage an das Marchenerzahlen Bald will der Junker den Anhangern eine wahre d h seine Lebensgeschichte erzahlen 165 Zitate BearbeitenAlles hat seine Zeit die Wonne ihre und der Jammer seine 65 Schlechtes Gewissen macht schlecht 116 Selbstzeugnis BearbeitenDer Autor sieht die Erzahlung im Ruckblick auf seine Kindheit sowie seine fruhen Prosawerke Mit der Fabulierfreude des Junkers habe er sich auch an sich selbst erinnert an seinen anscheinend angeborenen unschuldigen Trieb der Geschichtenfabrikation 1 Rezeption BearbeitenDe Mendelssohn verweist auf die autobiographischen Zuge 172 der Novelle sowie auf die Erkenntnis des jungen Jakob Wassermann dass sich mit Worten diefrankischeHeimat unverlierbar gestalten lasst 170 Literatur BearbeitenQuelle Jakob Wassermann Der Aufruhr um den Junker Ernst Erzahlung Mit einem Nachwort von Peter de Mendelssohn Ungekurzte Ausgabe dtv Munchen 1995 ISBN 3 423 12080 0 Ausgaben Der Aufruhr um den Junker Ernst S Fischer Verlag Berlin 1926Sekundarliteratur Clemens Heydenreich Trutzgesang im Zahrental Erzahlen als Wider Rede in Wassermanns Der Aufruhr um den Junker Ernst In Daniela Eisenstein Dirk Niefanger Gunnar Och Hrsg Jakob Wassermann Deutscher Jude Literat Wallstein Gottingen 2007 ISBN 978 3 8353 0158 0 S 157 179 Rudolf Koester Jakob Wassermann Berlin 1996 ISBN 3 371 00384 1 Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur Deutsche Autoren A Z Stuttgart 2004 ISBN 3 520 83704 8 S 651 Jakob Wassermann Selbstbetrachtungen Marta zugeeignet Salzwasser Verlag Paderborn 2011 ISBN 978 3 8460 0022 9 Erstausgabe 1933 Koester S 90 oben Eintrag 1933 Vernunft gegen Hexenwahn Beitrage zu Jakob Wassermanns Erzahlung Der Aufruhr um den Junker Ernst Wurzburg 2017 ISBN 978 3 8260 6312 1 nicht eingesehen Weblinks Bearbeiten 1 bei Gutenberg DE HorspielEinzelnachweise Bearbeiten Selbstbetrachtungen S 12 unten Normdaten Werk GND 1112571795 lobid OGND AKS VIAF 1557145424588786831336 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Aufruhr um den Junker Ernst amp oldid 239984520