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Dead Man Walking Sein letzter Gang ist ein US amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1995 der sich mit dem Thema Todesstrafe auseinandersetzt Das mit einem Budget von elf Millionen US Dollar unter Regie von Tim Robbins entstandene Drama kam am 11 April 1996 in deutsche Kinos FilmTitel Dead Man Walking Sein letzter GangOriginaltitel Dead Man WalkingProduktionsland Vereinigte StaatenOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1995Lange 122 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Tim RobbinsDrehbuch Tim RobbinsProduktion Jon KilikTim RobbinsRudd SimmonsMusik David RobbinsKamera Roger DeakinsSchnitt Lisa Zeno ChurginRay HubleyBesetzungSean Penn Matthew Poncelet Susan Sarandon Schwester Helen Prejean Robert Prosky Hilton Barber Raymond J Barry Earl Delacroix R Lee Ermey Clyde Percy Celia Weston Mary Beth Percy Lois Smith Helens Mutter Scott Wilson Kaplan Farlely Clancy Brown State Trooper Peter Sarsgaard Walter Delacroix Roberta Maxwell Lucille Poncelet Jack Black Craig Poncelet Jon Abrahams Sonny Poncelet Eva Amurri Helen 9 Jahre alt Helen Prejean Frau bei der Nachtwache Der Film basiert auf authentischen Begebenheiten die die Ordensschwester Helen Prejean in ihrem Buch Dead Man Walking Sein letzter Gang schildert Der Film kombiniert zwei wirkliche Straffalle um einen tiefergreifenden Handlungsablauf zu erreichen Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenBereits seit sechs Jahren sitzt Matthew Poncelet aufgrund eines mit einem Komplizen begangenen Mordes an einem jugendlichen Paar in der Todeszelle als er sich angesichts des heranruckenden Hinrichtungstermins an die Nonne Helen Prejean wendet damit diese eine erneute gerichtliche Untersuchung erwirkt Helen nimmt zu ihm Kontakt auf und besucht ihn Dabei findet sie zu ihrer Uberraschung einen arroganten sexistischen rassistischen und von jeglicher Reue weit entfernten Menschen vor der weiterhin seine Unschuld beteuert Zwischen den beiden entwickelt sich eine immer intensiver werdende Beziehung und Helen versucht zu erreichen dass die Strafe in lebenslange Haft gemindert wird Bei ihren Bemuhungen lernt sie sowohl die Angehorigen der Opfer als auch die des Taters naher kennen Dabei werden Menschen gezeigt die nach Gerechtigkeit verlangen und die Bemuhungen der Nonne mit Unverstandnis und Ablehnung betrachten aber auch das Leben der mit dem Tater verbundenen Menschen wird beleuchtet Poncelet begibt sich auf einen langen ausserst schmerzhaften Weg der eigenen Wahrheitsfindung an dessen Ende das Eingestandnis der eigenen Tat steht und quasi im Augenblick des Todes durch die Giftspritze die Bitte um Vergebung an die Angehorigen der Opfer ergeht Hintergrund BearbeitenDead Man Walking war der Ruf den US amerikanische Gefangniswarter benutzten wenn ein zum Tode Verurteilter aus seiner Zelle zum Hinrichtungsraum gefuhrt wurde Die Ubersetzung in der deutschen Filmfassung lautet Toter Mann kommt im Filmtitel wurde jedoch der US amerikanische Originalausdruck beibehalten In den USA wurde das Motiv des Begriffs Dead Man Walking Toter Mann kommt bereits bei vielen Bands in Songs verwendet zum Beispiel benannte die Musikgruppe Body Count einen ihrer Songs Dead Man Walking Die fiktive Figur des Matthew Poncelet ist zwei US amerikanischen Mordern Elmo Sonnier und Robert Lee Willie nachempfunden die beide eine ahnliche Straftat begangen hatten und hierfur 1984 auf dem Elektrischen Stuhl hingerichtet wurden Poncelets ausseres Erscheinungsbild ist deutlich an das von Willie angelehnt den Helen Prejean tatsachlich bis zu seiner Hinrichtung begleitet hatte und uber den sie die Buchvorlage Dead Man Walking Sein letzter Gang schrieb 1 Der Film wurde vielfach als Appell gegen die Todesstrafe verstanden die ausserste Auseinandersetzung Poncelets mit seiner Tat wird jedoch letztlich erst in der unausweichlichen Konsequenz seiner Hinrichtung erreicht So entlasst der Film den Zuschauer ohne eine einfache Antwort Das Buch war auch die Vorlage fur die Opernfassung Dead Man Walking von Jake Heggie und Terrence McNally die 2000 in San Francisco uraufgefuhrt wurde Die europaische Premiere fand am 7 Mai 2006 in der Dresdner Semperoper statt Kritiken BearbeitenQuelle BewertungRotten Tomatoes Kritiker 95 2 Metacritic Kritiker 80 100 3 Keine Polemik fur oder gegen die Todesstrafe sondern eine mit ausserster kunstlerischer Konzentration und sparsamen filmischen Mitteln erzielte Bewusstmachung der geistigen und geistlichen Hilfsbedurftigkeit auf beiden Seiten der des Taters und der seiner Opfer Der Versuch der Komplexitat der Dinge naherzukommen fuhrt unmerklich in eine spirituelle Dimension die den Film von dem Meisten unterscheidet was heute aus Hollywood in unsere Kinos kommt Lexikon des internationalen Films 4 Das uberzeugende Pladoyer gegen die Todesstrafe lasst auch deren Befurworter zu Wort kommen Fazit Klug differenziert und ungemein intensiv Cinema 5 Durch Technik soll garantiert werden dass man dem Menschen den man umbringt dabei doch bestimmt kein bisschen weh tut Wer sich den Film ansieht weiss ein fur allemal wie das geht Der Spiegel 6 Der Verzicht das Geschehen vermeintlich kinogerecht aufzuladen vielmehr in meist statischen Kameraeinstellungen sachlich der Auseinandersetzung und den Gesprachen der Beteiligten zu folgen schafft den hohen Grad an Intensitat Hans Dieter Seidel Frankfurter Allgemeine Zeitung 7 Dieser Film veredelt das Filmemachen Die schauspielerischen Darbietungen in diesem Film sind uber jeden Vergleich erhaben Roger Ebert 8 Die stupende Qualitat des Films war kein Angebot zu machen die Empathie mit dem Morder in der Todeszelle und mit den von ihm auf scheussliche Weise Ermordeten und ihren Angehorigen in irgendeiner Gesamtperspektive aufzulosen Der Film war auf intelligenteste Weise aporetisch und also ein wirklich guter Ausgangspunkt fur die Frage worum es bei der Todesstrafe eigentlich geht Jan Philipp Reemtsma 1998 9 Auszeichnungen BearbeitenOscarverleihung 1996 Auszeichnung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin fur Susan Sarandon Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller fur Sean Penn Nominierung in der Kategorie Beste Regie fur Tim Robbins Nominierung in der Kategorie Bester Filmsong Dead Man Walking fur Bruce SpringsteenGolden Globe Awards 1996 Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller Drama fur Sean Penn Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin Drama fur Susan Sarandon Nominierung in der Kategorie Bestes Drehbuch fur Tim RobbinsScreen Actors Guild Awards 1996 Auszeichnung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin fur Susan Sarandon Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller fur Sean PennBerlinale 1996 Der Film nahm am Wettbewerb der Berlinale 1996 teil Sean Penn erhielt einen Silbernen Baren fur seine darstellerische Leistung Tim Robbins erhielt den Preis der Okumenischen Jury Wettbewerb sowie den Leserpreis der Berliner Morgenpost David di Donatello Awards 1996 Beste auslandische Schauspielerin Susan SarandonIndependent Spirit Awards 1996 Bester Hauptdarsteller Sean PennHumanitas Preis 1996 Kategorie Spielfilm Tim RobbinsPolitical Film Society 1997 PFS Award fur ExposeChlotrudis Awards 1996 Bester Film Bester Hauptdarsteller Sean Penn Beste Hauptdarstellerin Susan SarandonLiteratur BearbeitenHelen Prejean Dead man walking Sein letzter Gang Goldmann Munchen 2002 ISBN 3 442 55265 6 Aus dem Amerikanischen von Susanne Walter Christiane Peitz Es war Mord In Die Zeit 16 1996 S 46 Rezension Weblinks BearbeitenDead Man Walking Sein letzter Gang in der Internet Movie Database englisch Dead Man Walking Sein letzter Gang bei Metacritic englisch Dead Man Walking Sein letzter Gang bei Rotten Tomatoes englisch Dead Man Walking Sein letzter Gang in der Online Filmdatenbank Dead Man Walking Sein letzter Gang in der Deutschen SynchronkarteiEinzelnachweise Bearbeiten spiegel de Dead Man Walking Sein letzter Gang In Rotten Tomatoes Fandango abgerufen am 29 November 2022 englisch 61 erfasste Kritiken Dead Man Walking Sein letzter Gang In Metacritic Fandom abgerufen am 7 Februar 2023 englisch 26 erfasste Kritiken Dead Man Walking Sein letzter Gang In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Dead Man Walking In cinema Abgerufen am 27 Marz 2008 Du sollst nicht toten In Der Spiegel Nr 14 1996 S 218 219 online Berlinale Jahresblatt 1996 Roger Ebert Dead Man Walking In rogerebert com 12 Januar 1996 abgerufen am 27 Marz 2008 englisch This film ennobles filmmaking The performances in this film are beyond comparison Jan Philipp Reemtsma Das Recht des Opfers auf die Bestrafung des Taters als Problem 1998 In Ders Die Gewalt spricht nicht Drei Reden RUB Nr 18192 Reclam Stuttgart 2002 ISBN 3 15 018192 5 S 49 83 hier S 69 Normdaten Werk GND 4432938 6 lobid OGND AKS LCCN n96099613 VIAF 190448886 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dead Man Walking Sein letzter Gang amp oldid 237652216