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De vera religione lateinisch Uber die wahre Religion ist ein Werk des christlichen Autors Augustinus von Hippo und zahlt zu seinen Fruhschriften Er schrieb sie im Jahre 390 drei Jahre nach seiner Bekehrung Augustinus Fresko im Lateran Rom Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Inhalt 3 Ausgaben 4 WeblinksHintergrund BearbeitenIn De vera religione verarbeitet Augustinus seinen Bruch mit dem Manichaismus und seine Bekehrung zum Christentum Er will seine Entscheidung vor seinem Gonner Romanianus rechtfertigen Zur Darstellung der christlichen Theologie macht er sich die Lehre des Neuplatonismus zu Nutze Gleichzeitig zeigt er aber auch die Grenzen der neuplatonischen Philosophie auf und entwickelt aus der Lehre vom rechten Gottesbild die Praxis des wahren Kultes Zur Entstehungszeit von De vera religione hatte Augustin noch keinerlei kirchliches Amt Inhalt Bearbeiten Den Zugang zu einem guten und gluckseligen Leben eroffnet allein die wahre Religion welche nur einen Gott verehrt I 1 So beginnt Augustin sein Werk Im einleitenden Teil setzt er sich mit der Lehre der Platoniker und Manichaer auseinander Die Neuplatoniker sieht er der christlichen Lehre sehr nahe bemangelt aber ihre Inkonsequenz So lehren sie zwar das Eine als am hochsten und als Ursprung allen Seins konnen dies aber nicht in die Praxis des Kultes ubertragen Sie verehren die heidnischen Gottheiten Ihre Kultpraxis entbehrt der Kongruenz mit der Lehre und so auch jeglicher Wahrheit Sokrates und Plato haben zwar den richtigen Weg eingeschlagen konnten aber ihre Lehre nicht zu den Menschen tragen um so eine wahre Religion zu praktizieren Erst durch Jesus Christus wurde dieser Schritt vollzogen Trotz der Ablehnung jedweden Gotzendienstes betont Augustin ausdrucklich Alles Sein und damit alles Seiende ist gut denn es ist vom wahren Gott der zuhochst seiend ist Schlechtes und Ubles ist nur defizitar insofern es weniger Sein hat dem Tod zugewandt ist Es gibt also nichts an sich Boses Der Mensch kann nur zum Gluck gelangen insofern er sich dem hochsten Sein Gott zuwendet Sundigt er so geschieht dies in freiem Willen sich von Gott abzuwenden und dem Tod zuzuneigen Im Geiste dieser Freiheit geschieht die Verehrung Gottes Augustinus stellt das Judentum hier als Gegenbeispiel dar Sie verehren Gott um sich so ein sorgloses irdisches Leben zu erkaufen Der Preis fur dieses Leben ist die Einhaltung der Gesetze die JHWH ihnen im Alten Bund auferlegt hat Im Bund des Neuen Testamentes steht der Mensch in Freiheit vor Gott Gott will nicht um der irdischen Guter willen verehrt werden sondern um seiner selbst wegen So findet der Kult seine Erfullung in der Begegnung mit Gott Fur Augustinus gilt Die Sorge um das leibliche Wohl bringt den Menschen nur um seine Gluckseligkeit Er ruft dazu auf sich vom Niedrigen vom Irdischen abzuwenden und die Suche nach Gott als dem Hochsten in den Mittelpunkt unseres Lebens zu stellen Augustinus stellt nun die Frage wie weit die Vernunft vom Sichtbaren zum Unsichtbaren vordringen kann Er bemerkt dass der Geist uber die Sinne und das Irdische zu urteilen vermag und zieht daraus den Schluss dass die Vernunft allem Verganglichen uberlegen ist Das Kriterium des Urteils der Vernunft ist wahre Gleichheit und Einheit also Wahrheit Die Wahrheit so erkennt Augustinus kann nicht irren und ist so uber den Geist erhoben der irren kann Gott und die Wahrheit sind ein und dasselbe nur er kann uber uns urteilen Wahrheit und also auch Gott kann nur der Geist erkennen In diesem Punkt kann Augustinus dem Neuplatonismus nicht mehr folgen Denn in der neuplatonischen Theurgie wird der Mensch in der Gottesbegegnung als passiv begriffen Eine intellektuelle Gotteserfahrung ist dem Neuplatoniker unmoglich Der Geist wird nur auf diese Begegnung vorbereitet er kann Gott nie von sich aus erreichen Dies fuhrt zum Postulat zweier Wahrheiten die des menschlichen Erkennens und die der gottlichen Werke Der Neuplatoniker kann also das was er verehrt nicht mehr verstehen Fur Augustinus sind aber nur jene Kultelemente heiligend die der Vollziehende auch versteht Das kultische Verhalten sieht Augustinus als zur menschlichen Vernunft gehorig an Er kann daher auch nicht die atheistische These gelten lassen nach der der Mensch nichts verehrt Denn der Mensch verehrt immer etwas indem er sich von etwas Seligkeit und Gluck erhofft So lauft der Atheist Gefahr dem Zeitlichen zu verfallen Das Vergangliche aber ist nicht der Verehrung des Menschen wurdig denn es ist von niedrigerem Sein als seine Vernunft Diese kann uberall auch im Niedrigen Wahrheit erkennen denn alles ist von Gott Er ist es durch den wir urteilen und so konnen wir ihn auch in jedem Urteil finden Die Wahrheit steht uber dem Menschen sie kann ihm aber nicht entzogen werden ausser er wendet sich von ihr ab Durch die Verehrung der Wahrheit wird der Mensch unbesieglich Durch sie wird der Mensch in Gott frei Gott ist das Licht in dessen Schein der Mensch zur Erkenntnis gelangt Wahrheit kennt weder Zeit noch Raum sondern ermoglicht beide Sie ist also kein privates Gut Insofern sie Objekt der Lehre und Praxis des Christentums ist kann in seiner Lehre die wahre Religion gesehen werden Ausgaben BearbeitenDe vera religione Uber die wahre Religion Latein Deutsch herausgegeben und ubersetzt von Wilhelm Thimme mit einem Nachwort von Kurt Flasch Reclam Stuttgart 1986 ISBN 978 3 15007971 3 De vera religione Die wahre Religion herausgegeben und eingeleitet von Josef Lossl Schoningh Paderborn 2007 Augustinus Opera Werke Band 68 ISBN 978 3 506 75615 2Weblinks BearbeitenDe vera religione liber unus in der Edition der Patrologia Latina works of St Augustine Universitas Villanovana in Statu Pennsylvaniae Memento vom 5 Marz 2009 im Internet Archive in der Edition des Zentrum fur Augustinusforschung WurzburgNormdaten Werk GND 4347352 0 lobid OGND AKS LCCN n2017054041 VIAF 273861010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title De vera religione amp oldid 210382164