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Der Dazai fu japanisch 太宰府 war eine militarische Sonderverwaltungszone bzw Generalgouvernement an der invasionsgefahrdeten Nordkuste Kyushus damals Tsukushi des japanischen Altertums Er umfasste hauptsachlich die Provinz Chikuzen Hauptort war der strategisch wichtige Hafen Hakata heute Teil von Fukuoka Denkmalstein zum Dazai fu in der gleichnamigen StadtNach dem Wamyōshō war die japanische Bezeichnung auch ohomikotomochi no tsukasa modern ōmikotomochi no tsukasa Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 673 bis etwa 1100 1 1 Botschaften und Handel 1 2 Militarisches 2 Geschichte nach 1100 3 Literatur 3 1 Quellen 4 EinzelnachweiseGeschichte 673 bis etwa 1100 BearbeitenDer Dazai fu wurde als direkte Folge der Niederlage in der Schlacht von Hakusukinoe 663 auch Schlacht am Paekchon Fluss heute Geumgang eingerichtet Zusatzlich zu den ublichen Aufgaben von Provinzgouverneuren hatte der Generalgouverneur 1 大宰帥 Dazai no sotsu sochi bzw ohomikotomochi no kami noch zusatzliche militarische Aufgaben wie Festungsbau und bemannung Administrativ unterstand der Generalgouverneur im Rahmen der zentralistischen Ritsuryō Verwaltung dem Settsu shiki ab 793 Settsu no kuni no tsukasa Gouverneur der Provinz Settsu das auch den Hafen von Naniwa heute Ōsaka kontrollierte Im fruhen 10 Jahrhundert war der Posten falls nicht vakant von Prinzen des kaiserlichen Hauses besetzt die jedoch die Hauptstadt selten verliessen Die eigentliche Verwaltung besorgte dann ein ausserordentlicher Generalgouverneur 大宰権帥 Dazai no gon no sotsu sochi der sich in dieser Stellung haufig personlich bereichern konnte Die Gouverneure der umliegenden Provinzen waren ihm nachgeordnet Der eigentliche Verwaltungssitz befand sich 13 km inland vom Hafen Gesichert war das Hauptquartier durch die Talsperre Mizuki 水城 und zwei nahegelegenen Festungen Ōno jō 大野城 und Kii jō 基肄城 die nach koreanischen Vorbildern errichtet worden waren Diese befanden sich auf den etwa 400 m hohen Anhohen Ōnoyama Shiōjisan und Kiyama Botschaften und Handel Bearbeiten Vor etwa 800 war der Schiffbau noch nicht so weit entwickelt dass direkte Fahrten zum chinesischen Festland moglich waren Reisen fuhrten uber die ca 150 km entfernte Insel Tsushima zur Koreanischen Halbinsel Wahrend der Nara Zeit waren Japanern Auslandsreisen praktisch verboten Ausnahmen bildeten lediglich die wenigen Botschaften an den chinesischen Tang Hof nach Silla und Balhae einem Konigreich in der heutigen Mandschurei Die wenigen ankommenden Auslander wurden bis 780 in einem regierungseigenen Gastehaus Kōrokan etwa 10 km westlich von Hakata von der einheimischen Bevolkerung isoliert untergebracht Uber Ankunft und Abreise wurde ein Register gefuhrt das regelmassig in die Hauptstadt gesandt wurde Mit dem Nachlassen der zentralen Gewalt und dem starker aufkommenden privaten Handel in der fruhen Heian Zeit liess die strenge Kontrolle nach Private Handler zunachst aus Korea dann auch China begannen ab dem fruhen 9 Jahrhundert haufiger einzutreffen Der Hof sicherte sich ein Vorkaufsrecht auf Luxusguter Fur den Verkauf anderer Waren wurden Preise vorgeschrieben der Handel selbst wurde strikt kontrolliert Spater wurden spezielle Aussenhandelskommissionare karamono no tsukai fur diese Aufgabe benannt Um den privaten Handel einzuschranken wurde 911 das nenki System vorgeschrieben das es fremden Handlern untersagte ofter als im zweijahrigen Rhythmus Guter anzulanden Diese Beschrankungen eroffneten den Verwaltungsbeamten vielfaltige Moglichkeiten zu korrupten Praktiken die besonders fur spatere Zeiten ausfuhrlich belegt sind Militarisches Bearbeiten Bereits das Nihon Ryōiki 2 berichtet von Abordnung 3 von erfahrenen Grenzsoldaten sakimori die besonders aus den Provinzen des Kantō stammten Diese hatten in der Regel durch die im 8 Jahrhundert ublichen Kampfen mit den Emishi die notige militarische Erfahrung Sie bemannten Wachstationen entlang der Kuste und auf den vorgelagerten Inseln Iki und Tsushima Um die hohen Kosten fur Verpflegung und Unterkunft zu senken wurden erstmals ab 757 endgultig ab 795 bzw 804 4 nur noch Wehrpflichtige aus naheliegenden Provinzen abgeordnet 813 5 wurde die Zahl der Truppen von 17 100 auf 9 000 verringert Um 900 begann spater als in anderen Landesteilen der Einsatz von Berufssoldaten senshi die sich aus Sohnen des Landadels rekrutierten Beginnend mit dem Uberfall auf Hakata 869 wurde die Bekampfung der ab 890 immer haufiger einfallenden meist koreanischen Piraten zur Hauptaufgabe der Verteidiger Diese Bedrohung liess ab 936 deutlich nach Etwa 800 Schiffe des Aufstandischen Fujiwara no Sumitomo wurden 941 in einer Seeschlacht in der Bucht von Hakata vernichtet 1019 kam es zu einem Uberfall durch eine Flotte von Jurchen Toi einem mandschurischen Stamm Geschichte nach 1100 BearbeitenDie Behorde entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Art Generalgouvernement von Tsukushi Ab der Kamakura Zeit wurde es von einem Militargouverneur Kyushu tandai verwaltet Diese Stellung wurde erstmals 1275 wahrend des Kamakura Shogunats immer von einem Angehorigen des Hōjō Klans ausgeubt Auch nach Ruckschlagung des Mongoleneinfalls 1281 wurde der Titel in der Muromachi Zeit beibehalten Nach der Absetzung des spater rehabilitierten Imagawa Sadako Ryōshun 1395 wurde die Stellung innerhalb der Shibukawa erblich Faktisch wurde seit der Kamakura Zeit die Verwaltung jedoch vom Shōni 6 ausgeubt Mit dem Untergang dieses Geschlechts 7 verlor das Amt seine Funktion Der Hafen Hakata war als lange Zeit wichtigstes Einfallstor fur Reisende und Handel die reichste Stadt Westjapans und hatte um 1420 geschatzte 10 000 Wohnhauser 1953 wurde der Fundplatz zur Besonderen historischen Statte tokubetsu shiseki ernannt Literatur BearbeitenBruce Batten Foreign Threat and Domestic Reform In Monumenta Nipponica Vol 41 2 1986 S 199 219 Bruce Batten Cross Border Traffic on the Kyushu Coast 794 1086 In Mikael Adolphson Edward Kamens Stacie Matsumoto Hrsg Heian Japan centers and peripheries University of Hawai i Press Honolulu HI 2007 ISBN 978 0 8248 3013 7 S 357 383 Marcus Bingenheimer A Biographical Dictionary of the Japanese Student Monks of the Seventh and Early Eighth Centuries Their Travels to China and their Role in the Transmission of Buddhism Buddhismus Studien 4 Iudicium Verlag Munchen 2001 ISBN 3 89129 693 2 S Noma Hrsg Dazaifu In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 275 Nosongdang d i Song Huigyong Bericht des Nosongdang uber seine Reise nach Japan aus dem Jahre 1420 Nosongdang Ilbon haengnok Veroffentlichungen des Ostasien Instituts der Ruhr Universitat Bochum 8 Herausgegeben von Tchi ho Pack Harrassowitz Wiesbaden 1973 ISBN 3 447 01525 X Zugleich Bochum Univ Diss Quellen Bearbeiten Japanische Quellen Kawazoe Shōji Dazaifu Dazaifu Temmagu shiryō bisher 17 BandeEinzelnachweise Bearbeiten Hans A Dettmer Der Yōrō Kodex Die Gebote Einleitung und Ubersetzung des Ryō no gige Buch 1 Harrasowitz Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 447 05940 4 S 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche II 3 zur Zeit Shōmus Ryō no gige Gumbō ryō Art 8 27 u a Shoku Nihongi Tempyō Hōji 1 int 8 27 3 3 24 Tempyō Jingo 2 4 7 Ruiju sandai kyaku Kōnin 4 8 9 Klan aus Nord Kyushu der Name leitet sich vom Titel her Dettmer Hans Bericht des Nosodang uber seine Reise nach Japan 1420 Wiesbaden 1973 Anm 26 82 Familiengeschichte Shōni shi33 514541666667 130 51514444444 Koordinaten 33 31 N 130 31 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dazaifu Amt amp oldid 238607397