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Das verfluchte zweite Kissen ist das Thema einer Zeichnung von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein die dieser 1787 in Rom anfertigte Sie zeigt Johann Wolfgang Goethe in seinem Quartier in der Via del Corso No 18 20 die heute als Casa di Goethe bekannt ist Goethe lebte dort wahrend seines ersten Rom Aufenthaltes vom Herbst 1786 bis in den Februar 1787 hinein und spater wieder nach seiner Ruckkehr aus dem Suden des Landes 1787 Das verfluchte zweite Kissen Johann Heinrich Wilhelm Tischbein 1787 Tintenzeichnung 19 7 26 9 cm Stiftung Weimarer KlassikVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Die Zeichnung befand sich in Goethes Besitz Als der Dichter im Jahr 1821 die Tischbein Zeichnungen die er aus Italien mitgebracht hatte ordnete und katalogisierte sortierte er sie als Nr 11 in die Mappe Gemeines Leben ein und bezeichnete sie recht neutral als Wohnung Rondanini uber 1 In einem Brief an Tischbein vom 21 April 1821 allerdings erwahnte er das verteufelte zweyte Kissen und auch die romischen Scherze zu denen diese Zeichnung gehore 2 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Hintergrunde 3 Datierung und Deutung der Zeichnung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie in brauner Tinte ausgefuhrte Zeichnung ist querformatig Goethe steht uber ein breites Bett gebeugt auf das er sich mit seiner linken Hand stutzt auf seinem rechten Bein und reckt sich um das zweite Kopfkissen zu ergreifen oder vielleicht auch an seinen richtigen Platz zu legen Das linke Bein hat er der Balance wegen nach hinten gestreckt an dem erhobenen linken Fuss findet der Pantoffel gerade noch Halt Goethes Kopf ist im Profil zu sehen vor seinem Mund steht der argerliche Ausspruch Das verfluchte zweite Kissen in Tischbeins Schreibweise mit u und ss geschrieben Goethes Haar ist zu einem Zopf geflochten er tragt einen langschossigen Rock eine Kniehose und vermutlich Strumpfe Das Standbein dessen Oberschenkel eigentlich hinter dem Rockschoss nicht zu sehen sein sollte ist andeutungsweise durchgezeichnet ebenso finden sich auch an anderen Stellen der Zeichnung Linien die hinter Gegenstanden oder Objekten an sich nicht zu sehen waren Die Bewegung der rechten Hand des Dichters ist durch mehrere bogenformige Federstriche angedeutet Das Bett auf dem eine Art Tagesdecke zu liegen scheint steht mit dem Fussende zum Betrachter und ist perspektivisch verzeichnet Links hinter Goethes weggestrecktem linkem Bein steht ein einfaches Tischchen auf dem ein Strauss in einer Vase arrangiert ist und ein zweiflammiger Leuchter brennt Darunter liegt wohl ein Mantelsack oder ein ahnliches Gepackstuck Uber dem Kopfende des Bettes sind drei Bilder angedeutet Wahrend das linke nur wie ein leerer Rahmen erscheint sind auf den beiden anderen Bildern zwei Kopfe zu erkennen moglicherweise ein mannliches und ein weibliches Portrat Genauer ausgefuhrt ist hingegen der Inhalt des improvisierten Regals auf der rechten Seite des Zimmers Ein dickes Brett liegt auf mehreren umfangreichen Buchern auf und tragt drei monumentale Gipsabgusse zwei Busten dazwischen ein nackter linker Fuss Laut Wolfgang von Oettingen ist die eine Buste die Maske der Juno Ludovisi die Goethe am 5 Januar 1787 gekauft hatte also nicht der spater in Weimar von Staatsrat Schultz geschenkte Kopf Der andere Kopf ist die am 13 Januar erwahnte kleinere und geringere Juno 3 4 Es gab aber in Goethes Zimmer nicht weniger als drei Junokopfe Als Goethe und Tischbein im Februar 1787 Rom verliessen schloss Goethe seinen Bericht uber den Aufenthalt in der Ewigen Stadt mit dem Satz ab Da stehn nun drei Junonen zur Vergleichung nebeneinander und wir verlassen sie als wenn s keine ware 5 Die Autoren bzw Titel der Bucher sind durch einige Buchstaben angedeutet offenbar handelt es sich unter anderem um Werke von Johann Joachim Winckelmann vielleicht in der italienischen Ubersetzung von Carlo Fea die Goethe sich in Rom kaufte 6 und Titus Livius Unter dem Regalbrett steht ausserdem noch eine Truhe mit gewolbtem Deckel und vor dem Regal liegt ein Geologenhammer auf dem Fussboden Im Vordergrund vor dem Fussende des Bettes scheint ein Fell mit einem Tierkopf auf dem Boden zu liegen auf dem ein weiteres Tier sitzt und den Betrachter aus zwei verschiedenfarbigen Augen anschaut Das als Bettvorleger dienende Fell konnte von einem Wolf stammen und damit auf die Ewige Stadt hinweisen das sitzende Tier wird im Allgemeinen als Katze gedeutet wofur zwar die Korperhaltung spricht aber nicht unbedingt die Grosse und die Gestaltung des Kopfes die eher etwas Affen oder Halbaffenartiges hat Oettingen allerdings schreibt Die Katze die nach der Wirtin Meinung die Juno anbetete fehlt nicht 3 Damit gibt er allerdings die Erwahnung dieser Episode in der Italienischen Reise ungenau wieder Unter dem Datum des 25 Dezember 1787 berichtet Goethe dort Ich habe mich nicht enthalten konnen den kolossalen Kopf eines Jupiters anzuschaffen Er steht meinem Bette gegenuber wohl beleuchtet Unserer alten Wirtin schleicht gewohnlich wenn sie das Bett zu machen hereinkommt ihre vertraute Katze nach Ich sass im grossen Saale und horte die Frau drinne ihr Geschaft treiben Auf einmal sehr eilig und heftig gegen ihre Gewohnheit offnet sie die Tur und ruft mich eilig zu kommen und ein Wunder zu sehen Auf meine Frage was es sei erwiderte sie die Katze bete Gott Vater an Die Buste steht auf einem hohen Fusse und der Korper ist weit unter der Brust abgeschnitten so dass also der Kopf in die Hohe ragt Nun war die Katze auf den Tisch gesprungen hatte ihre Pfoten dem Gott auf die Brust gelegt und reichte mit ihrer Schnauze indem sie die Glieder moglichst ausdehnte gerade bis an den heiligen Bart den sie mit der grossten Zierlichkeit beleckte 7 Goethe liess der alten Frau ihren Wunderglauben erklarte sich das Verhalten des Tieres allerdings damit dass dieses die Fettreste ausgeleckt habe die nach dem Giessen in den Vertiefungen des Gipsbartes verblieben waren Speziell bei der Darstellung dieses Tieres zeigen sich die Uberschneidungen der Umrisslinien mit denen der dahinter befindlichen Gegenstande Sowohl die gefaltelt herabhangende Kante der Tagesdecke als auch das mutmassliche Wolfsfell sind durch den Korper der sitzenden Kreatur hindurch zu sehen 8 Hintergrunde BearbeitenDes Hoflebens mude und von brennender Sehnsucht nach Italien getrieben brach Goethe am 3 September 1786 um drei Uhr morgens mit einer Postkutsche von Karlsbad auf um inkognito nach Italien zu reisen 9 Er bediente sich des Decknamens Johann Philipp Moller aus dem unterwegs auch zeitweise Muller oder Miller sowie beabsichtigterweise eine russisch klingende Variante dieses Namens mit angehangtem off wurde 10 Ein ausgeklugeltes System zum Empfang von Post und Geld sollte sicherstellen dass er seine Identitat nicht preiszugeben brauchte und dass seine Reiseroute sowie das Ziel in den ersten Wochen nicht bekannt wurde Zustandig fur die Weitergabe von Briefen war in dieser ersten Phase sein Sekretar und Diener Philipp Seidel Obwohl Goethe auf diese Weise in brieflichem Kontakt mit Carl August von Sachsen Weimar Charlotte von Stein und anderen Personen in der Heimat stand und in Rom sofort erkannt wurde wo er z B in den Kreisen um die Malerin Angelika Kauffmann verkehrte wurde dort sein Wunsch aus den gewohnten gesellschaftlichen Zwangen auszubrechen und ein einfaches Leben zu fuhren weitgehend respektiert wenn er auch unter Beobachtung stand Kardinal Franz Herzan kaiserlicher Botschafter in Rom versorgte den osterreichischen Staatskanzler Kaunitz mit Berichten uber Goethe Er verliess sich dabei auf den Botschaftssekretar Franz Eberle der behauptete Goethe in einer Osteria kennengelernt und vertraulich mit ihm gesprochen zu haben seine Kenntnisse aber wohl eher von Tischbein bezog 11 Carl August von Sachsen Weimar gewahrte Goethe nachdem dieser aus Karlsbad verschwunden war und sich brieflich gemeldet hatte einen grosszugigen Urlaub so dass er sich ausgiebig in Italien umtun aber dort auch die zweite Halfte seiner achtbandigen Werkausgabe vorbereiten konnte uber die er vor der Abreise einen Kontrakt mit dem Verleger Goschen abgeschlossen hatte 12 Der Herzog genehmigte ihm in mehreren Stufen eine Ausdehnung seines Urlaubs bis Ostern 1788 und erhohte daruber hinaus sein Gehalt von 1600 Talern auf 1800 Taler nbsp Fassade der Casa die Goethe im Jahr 2015 Goethes Zimmer lag allerdings nicht auf dieser Seite des Hauses Goethe traf am 29 Oktober 1786 in Rom ein 13 und betrat die Stadt wie die meisten von Norden kommenden Reisen durch die Porta del Popolo 14 zwei Tage nachdem Karl Philipp Moritz dort eingetroffen war mit dem er in Rom Freundschaft schloss Er stieg zunachst offenbar in einem Gasthaus wahrscheinlich in der Locanda dell Orso ab und nahm sich einen Mietdiener nahm aber wohl sehr bald nach seiner Ankunft Kontakt mit Tischbein auf der seit drei Jahren mit einem Stipendium in Rom lebte Personlich kannte er den Maler zu diesem Zeitpunkt noch nicht doch hatte schon seit langerer Zeit ein brieflicher Kontakt bestanden Tischbein bot ihm an in sein Gastezimmer zu ziehen wovon Goethe offenbar nach der ersten Nacht im Gasthaus auch Gebrauch machte Dieses Zimmer durfte auf Tischbeins Zeichnung dargestellt sein und wurde von Goethe zunachst bis zu dessen Abreise nach Neapel am 22 Februar 1787 und dann wieder nach seiner Ruckkehr im Juni 1787 bewohnt Tischbein hatte sich bei dem Ehepaar Sante Serafino Collina und Piera Giovanna de Rossi eingemietet Collina ein ehemaliger Kutscher und bereits uber 70 Jahre alt lebte zusammen mit seiner Frau von der Untervermietung diverser Raumlichkeiten und der Bekostigung der Gaste Ausser Tischbein der von seinen drei Zimmern eines an Goethe abtrat lebten auch Johann Georg Schutz und Friedrich Bury in der Wohnung im ersten Stock der Casa Moscatelli 15 Insbesondere mit Tischbein hatte Goethe in seinen ersten Monaten in Rom engen Kontakt Ausser der Zeichnung mit dem Bett sind weitere Darstellungen aus dieser Lebensphase erhalten auf denen Tischbein seinen Mitbewohner z B am Fenster seines Zimmers und lesend und dabei auf einem Stuhl kippelnd darstellte auch die bekannte Darstellung der beiden frohlichen Manner in ausserst legerer Haltung auf einem Sofa durfte aus dieser Zeit stammen Die Verhaltnisse in der Casa Moscatelli waren eher einfach unter anderem war Goethes Zimmer nicht heizbar 16 Zwischen November 1786 und Januar 1787 suchte er funfmal einen Schneider auf In einem Brief an Fritz von Stein berichtete er am 4 Januar 1787 dass er den dabei entstandenen weissen Umhang in dem er auf Tischbeins Gemalde Goethe in der Campagna zu sehen ist auch zu Hause trug um sich vor der Kalte schutzen zu konnen 17 Datierung und Deutung der Zeichnung BearbeitenMan konnte annehmen dass die Zeichnung und vor allem der Ausspruch Das verfluchte zweite Kissen einfach auf die Schwierigkeiten eines mitteleuropaischen Touristen sich mit den Schlafgewohnheiten und der Ausstattung der Schlafgelegenheit in dem fremden Land auszusohnen anspielt Dass ein zweites Kissen vorhanden ist aber nur eine Person in dem Schlafzimmer zu Gange ist konnte allerdings auch dahingehend gedeutet werden dass der Inhaber des Bettes eigentlich auf Zweisamkeit gehofft hat und enttauscht worden ist nbsp Ein Madchenkopf moglicherweise ein Portrat der Costanza Roesler Roberto Zapperi geht einen Schritt weiter und entwickelt eine Theorie zu einem ganz bestimmten Hintergrund der Zeichnung und behauptet Tischbein habe hier eine kleine Boshaftigkeit begangen und Goethe habe spater bewusst eine Spur in eine falsche Richtung gelegt Der Dichter habe behauptet zu seiner 15 Elegie und zu der Figur der Faustina in der Osteria alla Campana inspiriert worden zu sein wo ein junges Madchen ihm mit verschuttetem Wein die Uhrzeit fur ein Rendezvous auf die Tischplatte geschrieben habe Dies halt Zapperi aus verschiedenen Grunden fur Fiktion und fur Weiterverwendung eines antiken Topos Die Romerinnen zu Goethes Zeit seien meist Analphabetinnen gewesen und auf den Tischen hatten laut Zeitzeugen im Normalfall Tischtucher gelegen 18 Laut den Notizen in seinem Ausgabenheft verkehrte Goethe aber wie viele andere deutsche Kunstler in Rom in der Osteria des Vinzenz Roesler in der strada Condotti und zwar besonders eifrig im Januar 1787 Dieser Roesler hatte zahlreiche Kinder darunter die damals etwa zwanzigjahrige Costanza und die ungefahr vierzehnjahrige Maria Elisabetta Zapperi nimmt an dass von den drei Bildnissen weiblicher Modelle die Tischbein um 1787 in Rom geschaffen hat zwei die beiden Roesler Tochter darstellen Und diese beiden Bilder brachte Goethe von seiner Italienreise mit nach Hause Ausserdem fand sich in seinem Nachlass ein undatierter Brief den offenbar ein professioneller Schreiber im Auftrag einer Analphabetin geschrieben hatte Das Madchen teilte dem Empfanger darin mit dass ihm ein Facher geschenkt worden aber gleich wieder abgenommen worden sei Der Adressat moge ihm doch bitte einen neuen Facher schenken Die Namensangabe unter diesem Schreiben lautet Costanza Releir und Zapperi schliesst daraus dass es sich um Costanza Roesler handelte deren Namen der italienische Schreiber nicht korrekt wiederzugeben in der Lage war und die mit diesem Wunsch nach einem Facher Goethe Avancen gemacht habe Allerdings habe sie als sittenstrenges romisches Madchen dabei nicht an ein kurzes Verhaltnis sondern an eine Eheschliessung gedacht was wiederum nicht in Goethes Sinne gewesen sei Goethe kaufte allerdings offenbar keinen Facher beschenkte Costanza aber wohl vor seiner Abreise Richtung Neapel mit einem Schmuckstuck 19 Laut Zapperi hatte sich Goethe viele Illusionen uber die Bereitschaft des Madchens gemacht sich mit ihm naher einzulassen 20 doch habe die Koketterie der Wirtstochter getauscht und sie sei nicht bereit gewesen mit einem Gast ihres Vaters ins Bett zu gehen 21 Nachdem es dann in Rom nichts mehr zu holen 21 gegeben habe habe auch der Abreise nach Neapel nichts mehr im Weg gestanden 21 bzw er habe sich aus dem Staube gemacht Wenige Monate spater heiratete Costanza Roesler den Kellner Antonio Gentile mit dem sie viele Kinder bekam 22 Wahrend der Reise nach Neapel kam es zu einem Zerwurfnis zwischen Goethe und Tischbein der ihn zunachst begleitet hatte aber nicht mit nach Sizilien wollte Goethe traf Tischbein zwar nach seiner Ruckkunft nach Rom wieder in der alten Wohnung an doch dauerte das Zusammenleben dort dann nicht mehr lange da der Maler wenige Wochen spater fur mehrere Jahre nach Neapel zog Goethe ubernahm dann ein grosseres Zimmer von Tischbein Es ist relativ wahrscheinlich dass die Zeichnung mit dem Bett wahrend der ersten Phase des Zusammenlebens in Rom geschaffen wurde 23 Zapperi erlautert Den terminus post quem liefert der Livius Band den Goethe am 17 Januar erwarb den terminus ante quem Goethes Abreise nach Neapel am 22 Februar 1787 wahrend der Zeit also als Goethe Costanza den Hof machte Angesichts des Fiaskos mit dem die Geschichte endete scheint die Zeichnung den Traum einer Liebesnacht zu kommentieren die die Weigerung des Madchens zum Scheitern brachte Es sieht so aus als ob Goethe nach der Absage des Madchens wutend uber diese Schlappe nach Hause zuruckgerannt ware Zwar habe Goethe diesen zeichnerischen Kommentar zu seiner Liebesniederlage spater generos als Scherz bezeichnet aber es sei doch ein recht ubler Scherz von entschieden schlechtem Geschmack gewesen und aus dem Bild sprachen Neid und Bosheit des schuchternen Tischbein gegenuber dem an sich beliebten Goethe 24 Hanns Josef Ortheil lasst in seinem Roman Rom Villa Massimo den Protagonisten Peter Ka gegen Ende seiner Stipendiatenzeit einen Besuch in der Casa di Goethe machen Ka ein Lyriker fuhlt sich von den Parallelen zwischen Goethes Auszeit in Rom und seinem eigenen Aufenthalt in der Villa Massimo tief geruhrt Er betrachtet die Tischbein Skizzen insbesondere auch die mit dem verfluchten zweiten Kissen sowie die Darstellung des am Fenster stehenden Goethe sehr ausgiebig und kommt zu dem Schluss Der uber die Zeiten hinaus lebendige Goethe ist viel eher in den kleinen Skizzen prasent Und in dem unvergleichlichen Aquarell Aufnahmen von Sekundenmomenten des Glucks Sein gesamter Rom Aufenthalt aufgefangen mit ein paar Strichen 25 Die Romanfigur Ka sieht anders als Zapperi in der raschen Bewegung des Mannes der sich uber das Bett beugt und nach dem Kissen greift keine Wut und ist im Zweifel ob Goethe gerade dabei ist das Kissen zu postieren oder zu entfernen 26 Ka halt es auch fur moglich dass hier ein positives Liebeserlebnis stattgefunden hat Letztlich war diese Wohnung am Corso wohl auch die historische Urzelle des spateren Grossprojekts Deutsche Akademie Villa Massimo Ein Dichter einige Kunstler ein Musiker alle zusammen in einer Wohnung viele Abende miteinander in nun ja das hassliche Wort muss nun heraus interdisziplinarem Gesprach Und spat nachts schleicht die romische Geliebte die Stufen hinauf Und bleibt bis zum fruhen Morgen Wahrend der Kater vor dem Bett schlummert Und das Doppelbett heftig knarrt 27 In seine Heimatstadt Wuppertal zuruckgekehrt beginnt dieser Peter Ka Romische Elegien nach dem Vorbild Goethes zu schreiben Schliesslich kehrt er nach Rom zuruck und nimmt seinen Wohnsitz dort in einem ahnlich spartanisch ausgestatteten Zimmer wie es einst das Zimmer Goethes mit dem Bett mit zwei Kissen war Literatur BearbeitenRoberto Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3Einzelnachweise Bearbeiten Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 160 Zitiert nach Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 161 a b Wolfgang von Oettingen Goethe und Tischbein Weimar 1910 Schriften der Goethe Gesellschaft 25 S 36 Goethe erwahnte den grosseren Juno Abguss in einem Brief an Charlotte von Stein vom 6 Januar 1787 und beide Juno Bildnisse in einem Schreiben an Herder vom 13 Januar desselben Jahres Mindestens eines der Juno Bildnisse ging spater in den Besitz Angelika Kauffmanns uber Vgl Jutta Assel und Georg Jager Goethes Juno auf www goethezeitportal de Johann Wolfgang Goethe Italienische Reise Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 1976 ISBN 978 3 458 31875 0 S 231 Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 162 Johann Wolfgang Goethe Italienische Reise Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 1976 ISBN 978 3 458 31875 0 S 199 f Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 161 ff eine Abbildung befindet sich auf S 160 Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 7 Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 111 Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 73 f Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 21 Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 27 Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 35 Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 52 Vgl Johann Wolfgang Goethe Italienische Reise Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 1976 ISBN 978 3 458 31875 0 S 208 Am 13 Januar 1787 notierte er dass es in der Kalte dieser Tage uberall besser ist als in den Zimmern die ohne Ofen und Kamin uns nur zum Schlafen oder Missbehagen aufnehmen Um ausgiebiger schreiben zu konnen setzte er sich z B am 16 Februar auf den Vorsaal ans Kamin um die Warme eines diesmal gut genahrten Feuers zu nutzen s ebenda S 222 und auch am 25 Dezember des Vorjahres hatte er im grossen Saale gesessen als die Wirtin ihn uber das seltsame Verhalten der Katze informierte s ebenda S 200 Aus dem Aufschrieb zum 15 November 1786 der allerdings unter der Ortsangabe Frascati steht ist zu entnehmen dass der Kreis um Tischbein und Goethe sich abends um einen grossen runden Tisch auf dem eine dreiarmige Lampe aus Messing stand und der sich wohl auch in einem grosseren und heizbaren Zimmer befand zu versammeln pflegte s ebenda S 181 Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 97 Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 135 ff Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 140 ff Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 155 a b c Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 156 Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 159 Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 123 Robert Zapperi Das Inkognito Goethes ganz andere Existenz in Rom Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60471 3 S 163 Hanns Josef Ortheil Rom Villa Massimo Munchen 2017 ISBN 978 3 442 71427 8 S 232 Hanns Josef Ortheil Rom Villa Massimo Munchen 2017 ISBN 978 3 442 71427 8 S 229 Hanns Josef Ortheil Rom Villa Massimo Munchen 2017 ISBN 978 3 442 71427 8 S 232 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das verfluchte zweite Kissen amp oldid 208675567